frage an die fachleute: praezise ortsbestimmung

Vielleicht gar nicht so gut, centimetergenau zu messen.
WGS84 nicht oberflaechengebunden, eurasische Platte driftet mit, mmmh, 1 cm pro Jahr
=> nach halben Jahr alle Koordinaten kaputt :wink:

Ciao,
Frank

Es sind mehr als 2 cm. Mittlerweile sind WGS und das Europäische System ETRS schon
einen halben Meter auseinander. :wink:

Wie schrecklich!
Dadurch erhaelt der Ausruf “Ich werd’ ver-rueckt!” eine ganz neue Bedeutung. :slight_smile:

Ciao,
Frank

Nun ich bin mir auch nicht sicher, da wir überall mit 7 Nachkommastellen arbeiten, was für eine Präzision damit modelliert wird. Ist das Subzentimeter?

Zu lesen ist stets von 1,1 cm (am Aequator). Muesste mal nachrechnen:
40000000 / ( 360 / 0.0000001 )

und wenn man im OSM-server die verschiebung der platten mit-einkalkuliert, sprich, ein script baut der jährlich die platten um 1cm bewegt. macht das sinn? und wie kann ich z.b. mein haus cm-genau im osm platzieren, gibt es da irgendwelche tricks ausser vermessungs-firma zu engagieren? würd gern mein haus als referenz-punkt für die umgebung nutzen, die bing-map sieht mir irgendwie verschoben aus.

Es gibt jetzt wohl so einen Offset Dienst, der einem die Verschiebung von BING macht bzw. eintragen lässt.

Du kannst ja mal die Tracks in JOSM mit herunterladen. Dann kannst du das an der Mehrheit der Tracks ausrichten.

Wenn wir in ca. 20 Jahren geeignete Soft- und Hardware hätten für die Mobilität z.B. von blinden Mitbürgern, wären sehr exakte Karten nicht zu verachten …

Alles ein bisschen verwirrend:

Plattenverschiebung in OSM automatisch korrigieren ???

Ein kleines Beispiel:

Wenn man heute davon ausgeht, dass mit einem halbwegs guten GPS-Gerät bei OSM eine Fehlerdifferenz von 3 m (= 300 cm) erzeugt wird und die Plattenverschiebung grob 1 cm pro Jahr ausmacht, dann besteht für eine Korrektur Handlungsbedarf in 300 Jahren um keine Verdopplung des Fehlers zu erzeugen (wobei bei billigeren und älteren Geräten die Fehlerquote schon bei 10 - 15 m … mal schnell rechnen :wink: ). Abgesehen davon driften die Platten sehr unterschiedlich an den verschiedenen Stellen auseinander. Wäre also mal etwas für einen Geotektoniker… vielleicht für ne Doktorarbeit :wink:

Nein, mal im ganz im Ernst, solche Hochrechnungen bringen in den Toleranzbereichen, in denen die meisten von uns arbeiten absolut nichts und deshalb halte ich solche Diskussionen auch hier für überflüssig.

Gruß

Bernd

Ja du solltest schon ein wenig Aufwand und Nutzen im Verhältnis betrachten. Ohne konkretes Szenario, dass nur so realisierbar ist (und auch unbedingt von OSM bedient werden soll) macht das vlt. Sinn. Aber davon abgesehen würde auch einfach der Spass drunter leiden, wenn man es zu verkniffen genau macht. Jeder machts einfach so gut er kann :slight_smile:

Die relativen Verschiebungen innerhalb der Europlatte sind recht klein (nur die Isländer tanzen aus der Reihe):


Quelle: Prof. Augath, Dresden

Stimmt, ist für uns nicht relevant aber ich find’s interessant und in einem Thread mit dem Thema Genauigkeit
sollte es erlaubt sein. :wink:

Wer denkt “OSM = GPS” denkt zu kurz :wink:

Wir haben diverse Importe, u. a. bei mir “um die Ecke” von der Gemeinde Neunkirchen am Sand, quasi Katasterdaten.
Nix mit 15 m Verschiebung :wink:

Übrigens, b166er, sowas (oder ähnliches) wäre auch für Dich eine gute Quelle, um Deine Bing-Bilder anzugleichen.

Gleich morgen dem Bürgermeister ein Besuch abstatten! :slight_smile:

Ciao,
Frank

@chris66, ich meine dabei auch die gesamte Plattentektonik, da OSM ja nicht nur auf Deutschland beschränkt ist. Eine tatsächliche Korrektur würde nur im globalen Zusammenhang gesehen werden können. Für diese Korrekturen bzw. Erfassung von tektonischen Bewegungen gibt es weltweit fest eingerichtete Messpunkte, die nicht nur die Veränderung im Koordinatensystem, sondern auch in der Höhe erfassen. Übrigens eine spannende Sache, wenn man mal sieht, welche Bewegungen unsere “alte” Erde schon hinter sich hat.

Im Sommer hatte ich das Vergnügen, zwei Vermessungsingenieure befragen zu können. Die hatten eins Ihrer GPS-Geräte dabei. Vor Ort besteht das Teil aus zwei Geräten, ein Tablett-PC und der Empfänger, die per Bluetooth kommunizieren. Mein Handy wollte die Antenne jedoch nicht finden. Auf dem Tablett hat er dann unsere Umgebung geladen und einen Vermessungspunkt markiert. Da zeigte das Gerät “1,5 Meter 95°” an. Ein kurzer Blick zur Sonne und schon ging die Hand des einen in Richtung Osten. Ein Kompass ist zwar auch dabei, aber der ist eher überflüssig wenn die Sonne scheint. 1,5 Meter weiter war auch tatsächlich im Boden ein kleiner Vermessungspunkt. Als das Gerät leicht (leicht schief) dort drauf gestellt wurde, zeigte es “noch 1,5 cm” an. Die Genauigkeit in der Waage beträgt 1cm. Erreicht wird diese indem Referenzpunkte per Handy zu Hilfe gezogen werden. Die Kosten pro Gerät betragen ca. 10.000 Euro. Dazu kommen die Gebühren für die Handyvermittlung.

wow, super interessant und sehr spannend das ganze hier! vielen dank an euch alle für die infos!

Also wenn es dich interessiert, unser Geodäsie Prof. hat gerade die neueste Ausgabe seines Lehrbuches rausgebracht
http://www.amazon.de/Grundlagen-Geo-Informationssysteme-Ralf-Bill/dp/3879074895/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1298581649&sr=8-1

Es ist sicherlich nicht besser/schlechter als andere Bücher aber es geht ziemlich weit rein, vlt. hast du ja eine Bibo bei dir, die das anfordern könnte.

Hallo zusammen
Frage an die Experten:
Vielleicht kann man sich mit einer Softwarelösung behelfen. In meiner Ecke findet man gelegentlich sogar in freier Natur amtliche Vermessungspunkte mit Koordinatenangaben. Kommt man an diesen Punkten vorbei, setzt man einen WayPoint mit den korrekten Koordinaten eben dieses Meßpunktes und könnte die eigene GPS-Aufzeichnung dann abends zu Hause mit diesem und anderen FIX-Punkten vergleichen und die Differenz dazu “klein”-rechnen. Ist nur eine Überlegung und ob es Praxistauglich ist ? Gibt es solche Software und macht es nach Expertenmeinung Sinn?
Nir ist nartürlich klar, daß auch andere Faktoren die Genauigkeite des GPS-Empfangs beeinträchtigen können.
Gruß

Also ein paar experiemente wären sicher nicht schlecht, aber ich denke das dies nur dann wirklich sinn ergibt für kleine Bereich um diesen Fixpunkt. Gerade wenn man früh an so einem Fixpunkt vorbei läuft und dann daran den gesamten Tagestrck ausrichten möchte mit den unterschiedlichen Empfangsgenauigkeiten über den Tag verteilt, macht man vielleicht größere Fehler als Nutzen. Allerdings sollte man diese Punkte zum ausrichten von Sattelitenbildern sehr genau erfassen. Hier besteht denke ich das eigentliche Potential.

Die sitzen ja auch auf dem mittelatlantischen Rücken und werden von dem auseinandergerupft … Das ist da normal …
Sorgen muss man sich eher um Oslo machen, warum die etwas woanders hin driften als der Rest Europas …
Skandinavien steigt zwar immer noch (!) leicht an, nachdem die Eiszeitgletscher da runter sind (und Norddeutschland etc. sinken zum Ausgleich ab), aber das erklärt nicht Oslos Fahnenflucht ggü. Resteuropa … :wink:

Hallo zusammen,

Tobias Wendorf hat sich mit dem Thema auch mal befasst und schon einige Test gemacht und diese auf der Fossgis 2010 vorgestellt.

Den Vortrag findet man hier:
http://openstreetmap.tobwen.de/fossgis2010_gps.pdf