Lizenzwechsel: freiwillige Zustimmung ab jetzt möglich

Ok. Ziemlich sicher, dass sie das Kartendesign schützen können.

Aber es hindert niemand die Konkurrenz, dass sie jetzt ebenfalls die Daten mit einem eigenen Design verwenden (und auch DRM oder sonst was drüberstülpen).

FALK (oder die Konkurrenz) können nicht den Mapnik/Osmarender/… - Stil für sich beanspruchen (Nachdruck verhindern). Sobald sie jedoch einen eigenen, schützenswerten Stil erzeugen, können sie theoretisch Karten drucken ohne OSM irgendwo zu erwähnen (vorausgesetzt, wie bereits erwähnt, keiner von uns kann beweisen, dass sie OSM-Daten verwenden).

Ein Grossteil der Daten (ich meine die einzelnen Elemente) ist und bleibt auch in Zukunft frei. Mit der ODbL wird die Gesamtdatenbank besser geschützt als mit der aktuellen cc-by-sa 2.0 (falls sie überhaupt die Datenbank schützt).

Es ist unter CC-by-sa möglich, OSM-Daten zu nehmen und sie …

  • … in einem Closed-Source-Navigationsprogramm für die Routenberechnung einzusetzen

  • … auf einem speziellen (z.B. besonders schnellen) Server bereitzustellen, der nur gegen Bezahlung zugänglich ist

  • … in Echtzeit auf dem Nutzerrechner mit einem proprietären Mapstyle zu rendern und dem Benutzer das Weitergeben der erzeugten Karte zu verbieten

Das Share-Alike greift nur bei einer eng begrenzten Auswahl an typischen Anwendungfällen von den Daten auf ein Produkt über: Karten, und zwar speziell die Papierkarte im Laden sowie eine ganz bestimmte Webkarten-Technologie (nämlich Kachelkarten - und die werden irgendwann auch obsolet sein).

In allen anderen Fällen - Navis, Handy-Apps, in Echtzeit gerenderte Karten (vgl. Potlatch 2), Serverdienstleistungen, vom Kunden selbst gedruckte Papierkarten, … - schützt unsere aktuelle Lizenz nur die Daten, und greift nicht auf das Produkt über, genau wie es eben auch von der ODbL vorgesehen ist. Deine Vorstellung von Share Alike wird insofern auch von unserer aktuellen Lizenz nicht geteilt.

@railsnail: Schön und gut. Aber mal abgesehen von dem was Tordanik richtigerweise sagt: Warum sollte man nicht die Daten unter Odbl, die Programme unter GPL und die Mapstyles unter CC zur Verfügung stellen können? Und genau das ist das Problem mit Share-alike - es lässt nur exakt die gleiche Lizenz zu. Besser wäre eine Lizenz, die aussagen würde: “Sie dürfen diese Daten verwenden, solange Attribution gewährleistet ist und sie sie und abgeleitete Werte ebenfalls so lizensieren, dass folgendes gilt: …”. Aber das gibt es leider nicht. Also muss man einen Kompromiss finden. CC ist halt etwas stärker vom Copyleft her, dafür auch problematischer bei der Verbindung verschiedener Daten. Odbl gibt vielleicht etwas mehr Freiheiten, ermöglicht dafür aber auch mehr, das in unserem Sinne liegt. Jedenfalls liegen nicht solche Welten zwischen den beiden Lizenzen, dass es wirklich einen Grund gäbe, der Odbl nicht zuzustimmen.

Glaube nicht das das Design allein die notwendige Schöpfungshöhe erreicht um schützenswert zu sein, wundern wenn es tatsächlich so wäre, würde mich es aber auch nicht.

Nein, weil die Elemente nicht unabhängig sind.

Was denn nun genau? Was genau stört Dich an der neuen Lizenz, was Dich an der alten nicht gestört hat. Oder: Warum genau willst/kannst Du der neuen Lizenz nicht zustimmen?

Jetzt wo Du den englischen Originaltext der Lizenz gelesen hast, und ein paar Dinge davon verstanden hast, die Dir aber nicht gefallen haben, kannst Du vielleicht auf deutsch sagen, welche Dinge das sind. Würden sicher gerne auch andere wissen, denn nicht viele haben den englischen Originaltext gelesen.

Laut deutscher Rechtssprechung eher schon:
http://www.schmunzelkunst.de/saq2.htm#landkart

Soweit ich weiss, sind wir Österreicher etwas strenger :-).

Einverstanden - aber der Kritikpunkt an der Odbl ist ja eigentlich der, dass sie leider das Gegenteil zulässt: abgeleitete Werke unter unfreier Lizenz. Für mich also kein Schritt in die richtige, sondern in die falsche Richtung.

Das liegt daran, dass Mapstyle und Navigationsrogramm eigenständige Werke sind und deren Urheber darüber zu entscheiden haben, ob und wie sie ihre Werke verwerten.

Wenn es Intention ist, die odbl auf andere Werke zu übertragen, dürfte §24 UrhG etwas dagegen haben.

doch, eben die CC-SA (falls sie enforceable ist [was scheinbar nicht unumstritten ist]).

Natürlich könnten sie jetzt Papier-Karten mit ihren eigene Design veröffentlichen, müssten aber das Kopieren zulassen.
Dann wären sie aber “schön blöd”, denn das würde (neben dem Umsatzverlust) ja gerade den Schutz ihres Geschmackmusters (oder ähnliches) “schwächen”.
[könnt’ ich mir als Nicht-Jurist vorstellen]

Etwas übertrieben dargestellt:
CC-SA ist die “GPL der Daten”,
ODbL ist die BSD-Lizenz

Keine Frage, dass ein Werk mit BSD-Lizenz im kommerziellen Umfeld eher genutzt wird als ein GPL-Werk mit ihrem viralem Charakter.

Danke für den Link, interessante Seite zum Thema.

Ciao,
Frank

Nein: völlig falsch dargestellt.

Das ist echt völliger Käse, die BSD-Lizenz entspricht essentiell PD mit Attributierung und in keiner Art und Weise einer share-alike Lizenz, was die ODBL durch und durch ist.

Wenn man sich 20+ Seiten dieses Thread antut stellt man auch fest, dass ca. die Hälfte der Mitschreiber die ODBL zu einschränkend findet, die andere Hälfte sie zu lasch. Das ist doch mal wirklich ein guter Grund die ODBL zu unterstützen.

Simon

PS: man könnte jetzt ja abschweifen und ein bisschen über ein Mann philosophieren, der auch nach 25 Jahren seine damaligen Anstellungsbedingungen nicht verstanden hat und deshalb eine Sekte gegründet hat, aber lassen wir das mal sein.

Die Intention der ODbL ist, dass “OSM-Produkte” jeglicher Art unter einer beliebigen Lizenz stehen dürfen und nur Verbesserungen an den Daten selbst unter ODbL stehen müssen. Eine Übertragung der Lizenz auf andere Werke als unsere Geodatenbank (und verbesserte Versionen davon) soll so gerade vermieden werden.

Was ich mit den Beispielen sagen wollte: Bis auf wenige Fälle, wo das Produkt aufgrund der verwendeten Technik derzeit ein abgeleitetes Werk sein muss, entspricht das Fehlen einer Share-Alike-Bestimmung auf “OSM-Produkte” sowieso exakt der Situation mit CC-by-sa.

da hast Du recht, schlecht formuliert von mir.
Mir geht es konkret um die Anwendungen, die eine Firma aus den Daten entwickeln kann.
Unter diesem Blickwinkel ist es schon ein Unterschied, inweit ich als Firma Rechte Dritter in welcher Weise berücksichtigen muss.

Sorry, aber diese Argumentation kann ich jetzt überhaupt nicht folgen:
Warum soll aus einer längliche Debatte über ein Thema/Entscheidung eine Befürwortung jener folgern??

Ciao,
Frank

Na, weil man dadurch sehr schön sieht, dass die ODbL genau die Mitte getroffen hat, weder zu lasch, noch zu einschränkend. Besser kann man es doch nicht machen. Die goldene Mitte!

Und wer statt dem kurzen, schwer verständlichen Lizenztext lieber diese lange Diskussion hier liest, der hat danach verstanden, was die ODbL ist und kann und macht.

Hä? Die Goldene Mitte am Arsch http://www.youtube.com/watch?v=bGKFvsJRdIc&playnext=1&list=PL89F35368EECFE8BE&index=78, wenn jetzt noch die Begründung kommt,. Die CC-BY-SA fand ich einleuchtend, und ich sehe keine Gund unsere Daten unter 2 Lizenzen ala ODbL und andere zu stellen.

BTW: Wie kommt ihr eigentlich die wahnwitzige Idee mit einer 2/3 Mehrheit all diesen Abverkauf unserer Daten abgelten zu können: http://de.wikipedia.org/wiki/Zweidrittelmehrheit

Falk wird sicher nicht 1:1 OSM-Datenals Papierkarte auflegen, da die Daten für Qualitätskarten unbrauchbar sind. Man denke nur an separat gemappte Radwege neben Straßen, die je nach Maßstab ewig auseinander liegen oder sich überlappen.
Für gute Karten muss man die Daten quasi neu zeichnen in einer Art, die kein OSM-Renderer derzeit beherrscht.
Generalisierung, Verdrängung, … sind paar teure Stichworte …
Und das aus dem Mille-Drucker wasserfeste Drucke auf kartengeeignetem Papier rauskommen, ist auch was wert.
Für das alles sind Karten recht billig.

Ein Bekannter verlegt im Selbstverlag selbst produzierte Karten für Radfahrer. Ich habe ihm schon gelegentlich ein wenig ausgeholfen dabei für paar Euro, wenn’s zeitlich pressierte, da das nicht sein Hauptjob ist, weil leben kann man davon bei weitem nicht.

Sie lässt zugegebenermaßen alle vorstellbaren anderen Lizenzen für die Umwelt um die Karte herum zu. Irgendeinen Weg muss man gehen, man kann schlecht definieren, welche anderen Lizenzen noch zugelassen sein sollen, vor allem, wenn man zukünftige Lizenzen einschließen will. Ich denke, dieser Weg ist durchaus geeignet, denn selbst wenn Unternehmen dann teilweise ihre Programme unter unfreien Lizenzen veröffentlichen (vor allem, wenn sie sie vorher eben garnicht veröffentlicht hätten), haben wir daraus keinen direkten Nachteil. Wenn aber eine Verbindung mit anderen freien Lizenzen möglich ist, wird das sicher Kartenersteller und letztendlich Mapper im Freie-Software-Umfeld anziehen.

@Emploi: Was ist denn an CC einleuchtender als an Odbl? Im Kern sind die beiden Lizenzen identisch.
Im Übrigen gibt es keinen Abverkauf - die Daten bleiben unter Attributierungszwang und im Großen und Ganzen auch Share-Alike. Bzw. gerade die Daten werden Share-Alike.
Und von einer Zweidrittelmehrheit habe ich hier noch nichts gelesen. Oder beziehst du dich auf die CTs? Darin steht klar, dass auch eine zukünftige Lizenz “frei und offen” sein müsste, was wahrscheinlich im Zweifelsfall einklagbar ist. Außerdem sehe ich nicht, warum in Zukunft 2/3 aller aktiven Mapper ein Interesse an einem Abverkauf der Daten haben sollten. Und selbst dann steht der letzte Stand vor der Lizenzumstellung weiter unter Odbl zur Verfügung. Wo genau siehst du also ein Problem?

Hallo Mueck,

lass uns bitte an Deinem Wissen teilhaben, damit wir bei OSM nicht ewig solche "Stümper-"Karten produzieren. Danke!

Bin übrigens selbst FALK-Kunde: Cityplan Nürnberg für 4 Euro 95. Ohne Fahrrad dafür aber laut Aufschrift ein GPS-genauer Stadtplan.

Mmh, ist das jetzt gut oder schlecht?

Ciao,
Frank

PS
Les’ gerade auf wikipedia:de der FALK-Verlag hat 93 Mitarbeiter. Dachte, die wären doch etwas größer.

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Open_Database_License/Implementation_Plan#PHASE_4_-CC-BY-SA_edits_no_longer_accepted..28Phase_3_.2B_8_weeks_subject_to_critical_mass.29

Wir sind in Phase 2. Erst nach Abschluss von Phase 4 müssten (*) Daten gelöscht werden.

Man beachte das “We do not yet have a firm timeline” (*) und das “Final cut-off. Community Question… What do we do with the people who have Declined or not responded?” was ich mal unkommentiert in den Raum werfen möchte.

Das ist kein sinnvoller Diskussionsbeitrag, sondern etwa so, als wuerde jemand eine sachliche Aussage machen und sein Gegenueber daraufhin ruelpsen. Ich bin nur Gast hier im Forum und will Euch deswegen keine Vorschriften zum Umgangston machen, aber manchmal wundere ich mich schon, dass niemand an sowas Anstoss zu nehmen scheint.

Welche?

Unsere Daten sollen nicht unter 2 Lizenzen gestellt werden. (Streng genommen schon - die DbCL fuer die Einzeldaten und die ODbL fuer die Datenbank, aber die DbCL ist eine vernachlaessigbare Formalitaet - die ODbL ist das, worauf es ankommt.)

Das Wort “abgelten” verwendet man im Sinne einer Gegenleistung (die Lieferung von 5 Orangen wird durch die Zahlung von 2 Euro abgegolten). Es passt hier nicht. Der WIkipedia-Link traegt auch nicht zur Klaerung bei. Ein “Abverkauf” findet nicht statt. Es ist voellig unklar, wovon Du sprichst und was Dein Argument sein soll.

Die 2/3-Mehrheit taucht in den “Contributor Terms” auf. In denen steht, dass kuenftig die Lizenz geaendert werden kann, wenn 2/3 der aktiven Mapper dafuer sind, vorausgesetzt, die neue Lizenz ist ebenfalls “free and open”. Grund dieser Regelung ist, dass wir heute nicht entscheiden oder voraussehen koennen, welche Lizenz in 10 Jahren fuer das Projekt am besten ist, weil sich vieles aendern kann. Wenn Du so willst, erlauben wir damit den kuenftigen OSMern - denen, die dann die Arbeit machen -, in gewissem Rahmen ueber unsere Daten zu bestimmen, auch wenn wir dann laengst nicht mehr dabei sein sollten. Ich finde das vernuenftig. Also ich zumindest weiss nicht, ob ich mich in 10 Jahren noch fuer OSM interessiere.

Bye
Frederik