implizite Halte- und Parkverbote an der Straße in Deutschland

Moin,
kann hier einer sagen, an welchen Stellen in Deutschland ein Halte- und/oder Parkverbot herrscht ohne dass es ein Schild (oder Markierung) bedarf? Gibt es da bestimmte Merkmale an denen man das vor Ort bzw. via tags sehen kann?

Zum Beispiel ist ja völlig klar dass man auf einer Autobahn nicht halten darf. Aber was ist mit autobahnähnlichen Straßen? Woran ist das Halteverbot festgemacht? An dem Vorhandensein eines Standstreifens? Oder der durchgezogenen Linie am Rand? Oder anhand der Maximalgeschwindigkeit? Wäre cool wenn da jemand eine Antwort darauf hat.

Und sicherlich gibt es viele andere Beispiele wo nach gesundem Menschenverstand Halten und Parken verboten ist (in der Nähe von Kreuzungen? Fußgängerüberwegen?, Landstraßen?, usw.) aber ich hätte da gerne die Details.

Schau mal hier:

https://www.adac.de/verkehr/recht/verkehrsvorschriften-deutschland/halteverbot/

(weiter unten, nach der Erläuterung der entsprechenden Verkehrszeichen …)
Da gibt es noch diverse andere Websites, wo das aufgelistet wird.

Danke, mir ist aber auch v.A. der Bezug zu OpenStreetMap wichtig. Also, wären diese Stellen dann entsprechend irgendwie getaggt? Und wenn nicht, wie würde man sie taggen dass sie als solche erkannt werden. Ja, Autobahn ist klar.

Was ist übrigens mit Landstraßen? Ich meinte mal gehört zu haben, dass man auf einer normalen Landstraße nicht einfach so halten darf? War das falsch?

Das hängt auch noch vom Fahrzeug ab. Für LKW gelten da andere Regeln (Implizite) als für PKW.

Was ich spontan gefunden habe:

https://www.bussgeld-info.de/lkw-parken/

Ich meine mich zu erinnern das bei LKWs die Regel gilt “50m Abstand zu Wohnbebauung” z.b. Das gilt analog demnach auch für Anhänger >2to.

Und dann gibts ja noch Geschichten mit Warntafeln für LKW und Abstände zur Fahrbahn etc etc etc.

Flo

Ein Vorfahrt-Straßenschild außerhalb einer geschlossenen Ortschaft, begründet ein Parkverbot auf der Fahrbahn.

Also eingedenkt der Regel, dass in OSM nur das erfasst werden soll, was vor Ort als physisches Objekt existiert, dürften solche Flächen, für die gemäß StVO ein absolutes oder beschränktes Parkverbot OHNE EXPLIZITE BESCHILDERUNG gilt, nicht getaggt werden, da es eben die physischen Objekte in Form von Verkehrszeichen oder auf die Straße gemalten Sperrflächen nicht gibt.

Eigentlich muss jeder Verkehrsteilnehmer, der über einen gültigen FS verfügt, alle diese generellen Halte/Parkverbote auswendig wissen (die dazu gehörigen Bußgelder nicht, die kriegt man dann mitgeteilt, wenn es so weit ist … :smiley: ).

(fehlendes Wort ergänzt)

Ja, genau, das will ich vermeiden. Das kann ich aber nur vermeiden, wenn es andere tags gibt, an denen man erkennt, dass dieser Ort ein Ort ist, an dem implizit ein Parkverbot gilt weil X. Der Sinn meiner Eingangsfrage ist, zu finden, welche X das denn sind und wie diese getaggt sind.

  • railway=level_crossing - innerorts 5m, außerorts 50m jeweils vor und nach dem Andreaskreuz (wenn dieses nicht explizit gemappt ist, muss man es aus dem level_crossing interpolieren
  • public_transport=stop_position
  • highway=crossing, crossing=marked/uncontrolled, crossing_ref=zebra
  • cycleway=lane

Schwieriger: 5m vor und nach Kreuzungen, vor und in Feuerwehrzufahrten, vor Bordsteinabsenkungen, unübersichtliche Stellen und scharfe Kurven.

Dann gibt es noch die Regel, in schmalen Straßen nicht gegenüber von Einfahrten zu parken.

Ich plädiere dafür, bei Park- und Halteverboten nur das in die OSM-Datenbank aufzunehmen, was vor Ort durch Beschilderung oder durch Fahrbahmarkierungen nachprüfbar ist. Alles andere führt zu zwangläufig zu einem Kuddelmuddel aus zu vielen Wenn und Aber. Und es gibt auch zu viele veränderliche Faktoren. OSM ist keine Datenbank für autonomes Fahren oder Parken.

Ich sehe das genau so, wie bereits ausgeführt. OSM kann nicht alle Regeln der StVO abbilden. Nach den Grundregeln wird nur das erfasst, was vor Ort physisch vorhanden/sichtbar ist.

Das sollte umgekehrt natürlich auch für Fälle gelten, in denen ein implizites Verbot (z.B. Parkverbot im 5m-Bereich einer Kreuzung) zusätzlich durch Beschilderung oder Sperrmarkierungen explizit vor Ort bestätigt wird (und das kommt öfter vor, als man denkt). In diesem Fall wäre ein taggen m.E. durchaus angebracht. Ohne Schilder und Markierung dagegen nicht.

Okay, vergesst es. Ich versuche, mir die Infos alleine zusammenzusammeln.

… trotzdem Danke für die Beiträge, die waren zumindest gut gemeint … :wink:

https://www.bussgeldkatalog.org/parkverbot/#uebersicht_wo_ist_das_parken_verboten

Hoffentlich war die Anfrage nicht der Auftakt für eine weitere StreetComplete-Aufgabe, die dann zu unzähligen Notes führt, weil die App nerdige Details nicht abbilden kann oder den Mapper überfordern und nicht SC-Mappern das wenig interessante “Detailmapping” vor die Füße schmeißt.
Das nervt mittlerweile und habe die Notes-Pflege daher bereits teilweise eingestellt: Beispiele https://www.openstreetmap.org/note/2523891 , https://www.openstreetmap.org/note/2544846 und https://www.openstreetmap.org/note/2523895 . Das sind einfach keine Fehler! Und niemand interessiert sich dafür wirklich. Nicht einmal die Ersteller. Selbst wenn man Hilfestellung zum Selbermachen gibt (Beispiele erspare ich mir jetzt).

Doch. Und immer wenn ich soetwas poste, kann man das letztlich als Angebot sehen, konstruktiv und gemeinsam an der besten Lösung mitzuwirken. Eine gute Lösung lässt Nutzer die Realsituation unkompliziert, korrekt und zudem mit möglichst wenig Unsicherheiten (=> Notizen) in OSM abbilden.

Dieses Angebot wird meinem Eindruck nach nur wenig angenommen und leider zu oft von einigen Nutzern dazu genutzt, sich ganz allgemein unkonstruktiv über (Nutzer oder Entwickler der) App auszulassen.

Daher habe ich entschieden, dass ich mich im Interesse meiner geistigen Gesundheit im deutschen Forum bis auf weiteres nicht mehr beteiligen werde. Mitunter, weil ich die Anzahl der Kanäle die ich im Kontext von OSM mitlese, reduzieren möchte.

Ich danke allen die sich bisher konstruktiv hier und anderswo beteiligt haben. Wer dies auch künftig tun will, der sei auf das Repository auf GitHub verwiesen, dort können Issues im Issuetracker und Fragen/Probleme im Diskussionsforum geklärt werden. Auch auf Slack (#tagging etc.) und (ich hörte auf) Telegram DE herrscht sehr angenehmes und konstruktives Klima.


Zuletzt noch ein Kommentar zur Diskussionskultur und Gesamtklima hier im Forum:

Viele (nicht alle!) Threads laufen hier leider nach dem Schema ab, oder entwickeln sich dahin, dass ein Nutzer darüber verärgert ist, dass irgendwo irgendwas nicht so gemappt ist wie er das für richtig hält. Im folgenden entwickelt sich oft entweder ein Streitgespräch, eine “Anklage” (wenn der “Angeklagte” denn zugegen ist) oder jeder sagt reihum seine (ggf. abweichende) Meinung und das Thema ist dann irgendwie zuende.

Das ist nicht normal! Ich bin auf einigen anderen Kanälen im Kontext von OSM zugegen. Das ist auch in OSM nicht normal.

Was im deutschen Forum meinem Eindruck nach fehlt ist der Sinn nach Kollaboration. Selbst wenn es sich um die gleiche Sache dreht, die Prämisse die man als Thread-Starter setzt, macht einen Riesenunterschied:

Wenn etwas “komisch” getaggt ist, kann man das so klingen lassen wie als hätte jemand in seinen Vorgarten gepinkelt. Aber vielleicht liegt dieses Tagging daran, dass es (noch) keine geeignete Möglichkeit gibt, es korrekt abzubilden? Das Thema muss immer sein: Was könnte der Grund sein warum das so getaggt wurde und was können wir tun um dieses Ding/Situation präziser abzubilden? Das ist etwas, worüber man dann sachlich diskutieren und kollaborieren kann. Und hoffentlich fällt dabei hinten ein Proposal oder verbesserte Dokumentation raus die dann ggf. weiter diskutiert wird?
Das ist etwas dass man steuern kann. Für die sachliche Diskussion hilft es auch, zuerst zu identifizieren, warum genau ein Tagging problematisch ist.

Aber besser noch als über Stichproben von Einzeltaggings zu diskutieren, wäre, das Forum z.B. einmal als Startpunkt zu nutzen, um gemeinsam an Tagging-Schema-Proposals zu arbeiten.
Für viele Themen in die man sich bei OSM näher hineinliest und ggf. nachforscht was aus der realen Welt man denn so abbilden muss - das muss ich für StreetComplete wie kaum für was anderes machen wenn man eine Flut aus Notizen oder schlimmer Fehleintragungen verhindern will - , stellt sich bei näherer Betrachtung heraus, dass viele Tagging-Schemas lückenhaft, teilweise regelrecht undurchdacht sind. Da ist kein Wunder dass man wenn man mal in den Daten schaut, einem ständig seltsam getaggte Dinge über den Weg laufen.
In dem Sinne kann man Hickhack über Einzeltaggings hier im Forum fast als Beschäftigungstherapie begreifen, denn solange man nicht gemeinsam nach Lösungen sucht die die Wurzel des Problems lösen, also zu durchdachten vollumfänglichen Tagging-Schemas und guter Dokumentation führen, wird es davon ein endlosen Strom geben.

Vielleicht ist das des Pudels Kern warum diese Diskussionen hier mit diesem Antagonismus und dieser Härte geführt werden - wenn man immer und immer wieder über die gleichen Themen spricht verliert jeder irgendwann seine Geduld, dabei dachte man, man hätte das doch schon geklärt?! Ne, hat man eben nicht. Es reicht nicht wenn hier jeder seine Meinung sagt, das Forum ist kein Selbstzweck. Das Endresultat einer Tagging-Diskussion sollte immer ein Proposal, der Mitwirkung daran oder Korrekturen/Verbesserungen in der Dokumentation sein.

Insofern sind selbst die Diskussionsseiten im Wiki ein viel effektiveres Medium um gemeinsam an besserem Tagging zu arbeiten, einfach weil die Prämisse immer klar ist: Wir schreiben hier gemeinsam eine Dokumentation.