Hier noch eine Frage zum Thema Versatz von Luftaufnahmen, auf die ich keine Antwort gefunden habe, auch wenn das Thema im allgemeinen bereits in diversen Topics behandelt wurde.
Grundsätzlich ist mir das Versatzproblem (und wie man es korrigiert) bekannt. Aber: hier in Nordhessen sind in diversen kleinen Orten die Gebäude so unterschiedlich gemappt, dass sich die Luftbilder nicht einheitlich mit den OSM-Daten zur Deckung bringen lässt.
beträgt der Versatz bei einigen Objekten mehrere Meter nach Südost, bei in nächster Nähe liegenden Objekten dagegen mehrere Meter nach Nordwest. Wieder andere haben keinen Versatz, sind aber verdreht. Im Gegensatz dazu stimmen die gemappten Straßen in den meisten Fällen weitgehend mit dem Luftbild überein.
Wie geht das zusammen??? Unterschiedliche Mapper, die mit unterschiedlicher Sorgfalt gearbeitet haben? Solche, die den Versatz korrigiert haben, andere eventuell nicht? Verwendung unterschiedlicher Quellen? Nur zur Info: Hinterlegt man statt Bing die Images von Esri oder MapBox, ist das Ergebnis nicht viel besser.
Frage: Wie gehe ich damit um, wenn ich ohnehin die fehlenden Gebäude, Adressen etc. nachtrage? Schiebe ich die bereits gemappten Gebäude so zurecht, dass sie zumindest einheitlich dem Luftbild und dem Bezug zur Straße entsprechen (natürlich so korrekt wie möglich)? Oder einfach so lassen, wie es ist, weil ich hab’s ja nicht verbrochen?
Frage: Bei vielen mutterlosen Minidörfern, die in OSM nur durch ein paar Straßen und ansonsten leere Flächen repräsentiert sind, gibt es zwecks Versatzkorrektur keine vorhandenen GPS-Tracks. Ich würde den Versatz so korrigieren, dass das Luftbild eine maximale Übereinstimmung mit den bereits gemappten Straßen hat. Das funktioniert erstaunlich gut, der Versatz liegt dann irgendwo zwischen 1 bis 3 Meter und passt einheitlich auf fast alle Straßen und Wege, was vermuten lässt, dass die Straßen (im Gegensatz zu den Gebäuden) recht sorgfältig gemappt wurden.
Wäre das so ok? Bitte berücksichtigen, dass ich kein geeichter Vermesser bin und mit technischem Fachkauderwelsch nicht viel anfangen kann … :).
Zur Anschauung kann vielleicht einer der erfahrenen Mapper mal einen Blick auf den schönen Ort Niddawitzhausen werfen, mit dem ich vom Sessel aus fertig bin (vor Ort Daten folgen später):
Ich habe mir die Ecke mal angeschaut. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die Qualität der zur Verfügung stehenden Luftbilder noch vor nicht allzulanger Zeit deutlich schlechter war. Wenn man die aktuell im iD-Editior auswählbaren Luftbilder vergleicht, scheinen die Straßen immer recht gut zu passen, so wie Du es ja auch schon geschrieben hast. Die Lageabweichung zwischen den verschiedenen Luftbildern sind auch nicht sonderlich hoch, so dass wahrscheinlich die Lageabweichungen der aktuell zur Verfügung stehenden Luftbilder von der Realität nicht allzu groß sind. Mag sein, dass die Häuser zu einem Zeitpunkt eingezeichnet wurden, als deutlich stärker abweichende Luftbilder zur Verfügung standen, die Verdrehungen lassen aber eher darauf schließen, dass die zu dem Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Luftbilder aber einfach nur qualitativ so schlecht waren, dass man es darauf nicht besser erkennen kann.
Daher: Es wäre super, wenn Du die Hausumrisse zumindest bei den gröbsten Abweichungen korrigieren würdest. Deine Idee, den Versatz so zu korrigieren, dass er weitgehend mit den bereits gemappten Straßen übereinstimmt, finde ich gut. Selbst wenn dann das Kartenbild um 1 oder 2 Meter von der Realität abweichen sollte, stimmen doch die Verhältnisse der Objekte untereinander.
@Map_HeRo
Das Problem ist bekannt, und niemand erwartet von Dir, dass Du das 100% perfekt löst.
Nach meiner Erfahrung bietet in Nordhessen zur Zeit Esri (Clarity) (in JOSM) den geringsten (quasi vernachlässigbaren) Versatz und weitgehende Übereinstimmung mit Bing-Bildern von vor etwa 5 Jahren.
Nach kurzem Blick auf Niddawitzhausen, sehe ich dort keinen problematischen Versatz.
Noch als Hinweis zu den Gebäuden, z.B. https://www.openstreetmap.org/way/999083819/history
addr:housenumber=* - zwecks Differenzierung der Postadressen von den Nebengebäuden (die nicht zwingend addr.-Daten brauchen)
addr:suburb=Niddawitzhausen - wenn Du schon dabei bist
Das war mein Gedanke dabei - dann mache ich das so.
@ galbinus
addr:suburb hatte ich nicht auf dem Schirm, nehme ich aber auf jeden Fall mit auf. addr:housenumber hätte ich gerne erfasst, sind mir aber nicht bekannt. Einzige mir bekannte Quellen für Hausnummern in der Pampa sind Gugl (einige) oder die Liegenschaftskarte des Geoportals Hessen, beides unzulässige Quellen. Ich hab extra noch mal beim Geoportal angefragt, ob etwas dagegen spricht die Hausnummern händisch “abzugleichen”, das ist ausdrücklich ausdrücklich untersagt worden. Hessen gehört halt nicht zu den fortschrittlicheren Bundesländern wie Bayern oder BW … :(.
Also Hausnummern erst dann, wenn ich vor Ort war (one by one), es sei denn Du weißt eine andere verlässliche Quelle für dieselben.