Votingaufruf zum Cryptocurrency-Proposal

Im Votingabschnitt des Cryptocurrency-Proposals ist mir ganz unten gerade (dank Nutzer “JeroenHoek”) der Aufruf “Please vote on unified cryptocurrency support in OpenStreetMap” aufgefallen. Dieser befindet sich wohl auf der Website coinsnews.com.

Auch wenn es vielleicht zulässig sein mag, finde ich es irgendwie dreist, Leute dazu aufzurufen, sich im Wiki zu registrieren, nur um dann beim Proposal mit “Ja” abzustimmen, weil im Moment die erforderliche Quote nicht erreicht ist.
Das ist ja, als würde ich einen neuen Tag vorschlagen und dann einen Aufruf bei Verwandten und Freunden starten, mein Proposal zu unterstützen, obwohl sie noch nie zuvor was von OSM gehört haben.
(Auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob Proposalersteller und Aufrufersteller die gleiche Person sind)

Wie seht ihr das?

Viele Grüße
Shaun das Schaf

Edit:
Ich sehe gerade, es gibt auch eine kleine Diskussion dazu auf der Talk-Seite des Proposals.

Du kannst ja auch mit Nein stimmen. Ich habe mir das ganze Proposal jetzt noch nicht reingezogen. Aber an Hand von dem, was ich mir bis jetzt durchgelesen hab finde ich persönlich, das ist so überflüssig wie ein Kropf.

Eine weiter Bezahlungsmöglichkeit taggen zu können… seh ich kein Problem… und es wird mit “:crypto:” auch noch abgegrenzt von den “bewährten” Zahlungsmöglichkeiten ist gut :slight_smile: +1

Mit Nein gestimmt.

Die Info selbst ist überflüssig und ändert sich so schnell, daß es eh nicht sinnvoll wartbar ist, aber wäre grundsätzlich harmlos.

Aber daß hier etwas mit Votes von Außenstehenden gepusht wird, die OSM nicht mal kennen, sondern ihren Account nur für die Abstimmung angelegt haben, das finde ich bedenklich. Damit kann eine ausreichend große Nicht-OSM Interessengruppe jegliches Proposal durchbekommen, selbst wenn es zerstörerisch ist und alle langjährigen OSM Mapper einstimmig mit “Nein” abstimmen.

Nu das Problem ist doch eher die geringe Anzahl der Menschen, die sich an Abstimmungen über Proposals beteiligen.

Und Berichte oder Aufrufe sich daran zu beteiligen sind nix verwerfliches und warum soll “nur eine Wikiaccount anlegen um Abzustimmen” verwerflich sein? Das hab ich im grossen und Ganzen auch so gemacht. Wozu soll den ein Wikiaccount “aktiv” sein müssen.

Ich finde da geht auch die Grenze zu Deinem Beispiel: Wenn man Mapper auf unterschiedlichen Kanälen auffordert eine Wikiaccount anzulegen, ist das ja okay.

Wenn das tatsächlich ein Mengenproblem wird kann man ja fordern, dass man mindestens den Status “active contributor” haben muss, damit die Stimme gezählt wird.

Genau das ist die Kritik, nämlich, daß die Leute hinter den neuen Konten keine “contributers” sind.

Der Abstimmungsprozess mit all seinen Mängeln ist dafür da, dass die Community sich einig werden kann, wie sie etwas machen will - nicht dafür, dass Externe, die sich für OSM gar nicht interessieren, sondern für die OSM bloss ein Datenbank-Backend für irgendeine Coin-Webseite ist, entscheiden, wo für OSM die Reise hingeht. Ist zumindest meine Meinung. Klar, wir müssen schon auch neue Leute “reinlassen”, aber die können dann ja auch erstmal ein bisschen mappen, bevor sie neue Tags einführen wollen.

+1

Wir haben schon genug “Karteileichen,” die sich aus irgendeinem Grund mal einen Account zugelegt haben, aber nie gemappt haben. Die Idee, dass man schon gemappt haben muss, damit man im WIKI editieren und Proposals anstoßen darf, halte ich durchaus für aufgreifens- und verfolgenswert.

Es gibt da die Grenze, 40 Tage Aktivität im letzten Jahr, die für eine Gratisbewerbung als Mitglied der Foundation oder so ähnlich besteht. Wäre die anwendbar? Ich nehme an, die würde nicht jede Menge Nonsense Edits produzieren… Voraussetzung ist aber auch, dass die Wiki und OSM Konten verknüpft sind.

Addendum: Verstanden als Parallele zum aktiven Wahlrecht, im Vorpost ging es ja ums passive.

Klar. Das entkräftet aber nicht die Kritik dass die Beteiligung an dem Prozess so niedrig ist, dass dessen Glaubwürdigkeit auch nicht gerade hoch ist.

Und auch nicht die Kritik dass Mapper sich in einer Bubbel befinden, die manchmal merkwürdig Blüten treibt und man ja nur mappt, wenn man diese Bubbel sinnvoll findet. Also ist es doch auch vernünftig, dass man die Bubbel erweitert und so neue Gruppen anspricht.

Die These, dass wer sich motivieren lässt, mit einem Account an einer Abstimmung teilzunehmen sich vermutlich leichter motivieren lässt, auch zu mappen als jemand der damit nie in Berührung kommt, ist ja nicht ganz abwägig.

Und im Moment funktioniert die Selbststeuerung doch gut. Offensichtlich haben die Berichte dazu geführt, dass sich vergleichsweise viele an der Abstimmung beteiligen und viele die es gelesen haben, dann auch mit nein stimmen.

Ein massives Zuspammen mit positiven Stimmen vermag ich im aktuellen Fall nicht zu sehen.

Ich teile die hier verschiedentlich geäußerte Meinung, dass die Beteiligung an Proposals Leuten mit Beiträgen zu OSM vorbehalten sein sollte. Ich würde diese Erwartung auch heute schon stellen, das ist m.E. eine Selbstverständlichkeit. Wäre das Proposal nicht ohnehin abgelehnt worden, hätte man die betreffenden Stimmen streichen sollen.

Man sieht inzwischen regelmäßig Abstimmungen mit hohen zweistelligen Teilnehmerzahlen. Das finde ich ausreichend hoch, dass ich nicht erwarten würde, dass mit 700 statt 70 Stimmen komplett andere Ergebnisse herauskämen. Und das Wiki ist ja nicht das eigentliche Ziel von OSM, sondern nur ein Mittel zum Zweck, von daher würde ich nicht auf Biegen und Brechen darauf drängen, dass die Leute öfter mal das Mapping liegen lassen, um mehr Zeit mit Proposals zu verbringen.

Insoweit es überhaupt ein Glaubwürdigkeitsproblem gibt, dann doch eher wegen Zweifeln, ob die Teilnehmer im Wiki repräsentativ für die OSM-Community sind. Durch zusätzliche Stimmen von Menschen, die nicht zur OSM-Community gehören, wird das nicht besser.

Ich kann hier nichts gut funktionierendes erkennen. Die Abstimmung und die parallele Diskussion hat sich größtenteils um die Stimmen von Nicht-Beitragenden gedreht, eine Auseinandersetzung mit der vorgeschlagenen Tagging-Logik (worum es ja bei Proposals eigentlich gehen sollte) hat kaum mehr stattfinden können.