Genauigkeit der Erfassung

Hallöchen.
Habe zufällig Bad Münstereifel in OSM betrachtet und etliche “schräge” Gebäudekanten entdeckt.
https://www.openstreetmap.org/#map=19/50.55411/6.75627
Habe JOSM gestartet und etliche alte Einträge mit “schrägen” Hauskanten etc. entdeckt.
Habe bereits einige Anpassungen vorgenommen.
Nun zu meiner Frage:
OSM als international wirksame Karte sollte m.E. auch im Detail der Wirklichkeit entsprechen.
Wie sinnvoll ist es, mit Hilfe von “Bing” etc. Anpassungen vorzunehmen?
Schräge Hauskanten und Zickzackwege laden wohl keinen ein, OSM zu nutzen.

Lodda

Alles, was du als Verbesserung empfindest, ist erlaubt.

Viele ältere Einträge sind mit Hilfe von Luftbildern mit mäßiger Auflösung und Qualität entstanden. Wenn inzwischen genauere Luftbilder zur Verfügung stehen, halte ich eine Anpassung für sehr sinnvoll. Allerdings muss man dabei durchaus vorsichtigt sein und darauf achten, ob das Luftbild, was man verwendet, nicht selbst Verzerrungen oder Verschiebungen enthält und man Gefahr läuft, die Datensituation zu “verschlimmbessern”

Ambivalent. Davon abgesehen, das Bing (im Vergleich zu esri&co) mittlerweile eher durchschnittlich bis schlecht ist:

rechteckige Gebäudeumrisse sehen in der Karte richtig aus, haben aber inhaltlich wenig Relevanz, wenn’s nicht komplett krumm und/oder um 20m falsch ist.
Die Grenzen sind fliessend.
Kann man korrigieren, muss man aber nicht, weil: Gebäude ist ja da mit Hausnummer&Co. Und das sind die Informationen, die sehr viel in OSM fehlen.

Kommt dann drauf an, wo man persönliche Prioritäten setzt. (ich für meinen Teil ziehe sowas gerade, andere Leute haben andere Prios.)

P.s. die Gebäude(&Co) in Deinem Beispiel sind nicht direkt repräsentativ für OSM, sowas findet man normal nur in kleineren Bereichen.

Bad Münstereifel ist in NRW, wo wir ALKIS nutzen dürfen. Das steht auch als Layer in JOSM zur Verfügung.

eine Karte (bzw. Geodaten in der Datenbank) sind immer eine Abbildung der Realität und nicht die Realität selbst. Klar, wenn ein Gebäude rechtwinklig ist, was meistens der Fall ist, wäre es nett, wenn es das auch in osm ist, aber bevor jemand ein vorhandenes Gebäude das noch fehlt aus Angst was falsch zu machen gar nicht einträgt ist das m.E. schlechter als eine weniger gelungene Abbildung, Details kann man immer noch eintragen, insbesondere wenn man wie bei OpenStreetMap beliebig weit reinzoomen kann, sich also nicht auf einen bestimmten Maßstab festlegen kann. Normalerweise, wenn man eine Karte zeichnet und nicht wie bei OpenStreetMap Daten in eine allgemeine Datenbank eingibt wo man nicht weiß, wie diese Daten später dargestellt werden, legt man den Maßstab vor dem Zeichnen fest, weil davon abhängt, was man wie darstellt.
Ein Gebäude in 1:1000 oder 1:500 wird das Innenleben kaum oder gar nicht darstellen (können, je nach Art des Gebäudes, ein Stadion noch eher als ein Einfamilienhaus), bei 1:200 sind Wände ein Strich, bei 1:100 zwei Linien, bei 1:50 wird man schon die Arten von Wänden unterscheiden und bei 1:20 oder 1:5 auch die einzelnen Schichten der Wand (z.B. Innenputz, Mauerwerk, Wärmedämmung, Belüftung und Vorsatzschale), ähnlich auch Fenster und Türen, die man in 1:1000 nicht drinhaben wird (weil 1m da in der Zeichnung 1mm wird), in 1:200 andeutet und in 1:20 und 1:5, 1:2 (jeweils ausschnittsweise) sehr detailliert mit allen Teilen und Anschlüssen.
Wenn ein Gebäude einen Erker hat, Vor- und Rücksprünge etc., dann sieht man die kleineren davon in den Luftbildern die wir nutzen eher noch gar nicht, vor Ort könnte man sie aber aufmessen und abbilden, nur ist dieser Detailgrad in osm eher unüblich. Wenn ein Gebäude 1m zu lang gezeichnet ist, dann wäre das in der Genehmigungs- oder Ausführungsplanung ein schlimmer Fehler, in einem 1:5000 Plan wäre es völlig egal (0,2mm). Zu viele Details stören in Übersichtsplänen eher, nur wie gesagt, bei OpenStreetMap wissen wir nicht welche Art Plan später aus unseren Daten erstellt werden wird. Wir akzeptieren daher eine beliebige Detailtiefe und erwarten von dem späteren Planersteller, dass er damit zurechtkommt (und zu viel Detail ggf. rausgeneralisiert beim Rendern). Es ist nämlich so dass man Details immer entfernen kann, aber nie (automatisch) hinzufügen.

Danke für die Antworten.
dienerdreist schrieb
Zu viele Details stören in Übersichtsplänen eher …
Stimmt.
Aber wenn Straßen und Wege mehr eckig als rund dargestellt werden ist eine Anpassung wirklich sinnvoll.
Danke für Eure Antworten!

Kartenzeichnen ist, in Grenzen, auch immer mit einer gewissen Generalisierung verbunden. Und gerade, wenn man von uns zur Verfügung stehenden Luftbildern abzeichnet, muss man sich vergegenwärtigen, dass sie nicht immer genau senkrecht sind. Somit verzerren sich auch die Gebäudeumrisse. Das heißt aber nicht, dass Gebäude die in Wirklichkeit rechtwinklig sind im Luftbild aber etwas verzerrt, auch verzerrt eingezeichnet werden sollen. Rechtwinklig wäre schon schön. Und man muss manchmal auch ein bisschen vermitteln

Dafür gibt es in JOSM die Funktion für rechtwinklig machen. (Gebäudeumriss anklicken und Taste Q drücken)

Was ganz wichtig ist, ist das es zwischen verschiedenen Luftbildquellen einen Versatz gibt, und das sogar in Luftbildern vom gleichen Anbieter, wenn es eine neue Befliegung geben hat. Deshalb sollte man, wenn Gebäudeumrisse nicht mit dem Luftbild übereinstimmen, nicht in den Aktionismus verfallen, alle Gebäudeumrisse zu verschieben, sondern eher das Luftbild justieren. Auch das ist in JOSM sehr einfach zu machen.

Übrigens gibt’s in JOSM unter Werkzeuge → Rechtwinklig machen eine einfache Möglichkeit etwas fix zusammengeklicktest halt… naja, rechtwinklig zu machen. Gerade für 08/15-Viereck Gebäude sehr praktisch.

Edit:
Sry, jetzt beim Absenden gesehen dass ich auf einen Tab von heute Nacht eine Antwort schrieb und daher bei mir

noch nicht stand ^^

Immerhin hat bei uns das Bild von Bing den Stand von 2018. Das esri-Bild hat den Stand 2015. :frowning: Mit einem Stand 2015 kann man, was Neubaugebiete angeht, nichts anfangen. :confused:

Wirklich alles ? :roll_eyes:

Bing ist überall schlechter als Esri ? Co. ?

Bei mir in Oberschwaben sind die Bingbilder aus 08. - 10.2019 mit guter Auflösung und sehr wenig Versatz!

Ich hab nicht gesagt, dass das generell so ist, sondern “eher”.

Hab da mal in Oberschwaben paar Stichproben geschaut, und ja, da ist esri tatsächlich noch schlechter als Bing.

Und ja, mir sind auch schon Gegenden untergekommen, wo Bing gestochen scharfe Bilder hat.