Ab wann sollte man highway=service|unclassified verwenden?

Hallo Zusammen,

Ich brauche mal den Rat der Mappergemeinschaft.

Es handelt sich um jenes Wegeobjekt: https://www.openstreetmap.org/way/344127522
Es wurde schon vermehrt als highway=service geändert: das erste mal mit CS https://www.openstreetmap.org/changeset/63986581 zuletzt im CS https://www.openstreetmap.org/changeset/100736993 Das letzte habe ich entsprechend kommentiert. Antwort kam noch nicht.

Ausgangssituation ist, daß es unbefestigter “Berg- und Tal-Sandweg” durch den Wald ist. Schilder, die z.B. den Weg als Waldweg nur für Forstfahrzeuge kennzeichnen, gibt es nicht. Es ist ein normal für jedermann frei befahrbarter Weg, wie wir einige hier in der Umgegend haben.

Am Beginn, der Autobahnabfahrt 5b Baruth/Mark steht ein Schild: “Ende der Ausbaustrecke”

Bis hier hin geht auch die Kreisstraße K 6150. (ein besseres Bild kommte ich nicht machen, da hinter der angeschnittenen Kiefer im Vordergrund ein Transporter stand.)
Weitere Eindrücke: Blick in Richtung Freidorf:

Blick in Richtung Autobahn

Der Weg ist in seiner gesamten Länge in diesem Zustand: stark ausgefahren, Berg und Tal, zur Zeit viele Pfützen.

An der Autobahnabfahrt ist kein Hinweis nach Freidorf:

Dieser entsprechende Wegeabschnitt ist weder befestigt noch gut gefahrbar. Selbst ich mit meinem Mokka kann da nur Schritt fahren unter Ausnutzung der ganzen Wegebreite um die Pfützen einigermaßen zu umfahren…
Einer Baulast (z.B. der Gemeinde) unterliegt der Weg nicht: vergleiche WMS-Dienst https://isk.geobasis-bb.de/ows/atkisbdlm_strassenklassifizierung_wms . Dieser WMS-Dienst ist in OSM auch verwendbar und zeigt die Straßenklassen nach Widmung aus dem Atkis bis hinunter zur Gemeindestraße.

Mein Fazit: Dieser Weg ist zwar attraktiv als Abkürzung, um von der Autobahn nach Freidorf zu kommen, ich halte ihn aber schlicht und ergreifend für einen unbefestigten Fahrweg, der nur als highway=track erfasst werden sollte. Für highway=service|unclassified würde ich neben einem Hinweisschild (Richtung Freidorf) auch einem Mindestgrad an Ausbau (mindestens z.B. surface=compacted) erwarten. So in dem Zustand bewerte ich das auch als Routing-Falle, da mit unclassified was vorgegaukelt wird, was nicht da ist.

Wenn solche Fahrwege als highway=unclassified durchgehen, kann man eine Vielzahl anderer Tracke auch zu unclassified hochstufen.

Alle vier Bilder haben Geokoordinaten und Fotografierrichtung.

Meinungen?

…erbittet Sven

Den Bildern nach zu urteilen kommt man da mit nem normalen PKW problemlos längs. Wird dabei halt dreckig, na und?

“service” passt meiner Meinung nach nicht, denn was für ein Service soll das sein?
Also bleibt track oder unclassified. Wenn man sich den Ausbauzustand wegdenkt und die verkehrliche Bedeutungnimmt, ist das für mich unclassified.
“track” dient nicht dazu, den Ausbauzustand zu beschreiben, sondern den Zweck “roads for mostly agricultural use, forest tracks”.
Würde die Straße nicht zur Durchfahrt dienen sondern den Waldarbeitern, wäre sie nicht “Ende der Ausbaustrecke” beschildert, sondern “KFZ verboten, Förster frei”.

Ich habe mir über eine ähnliche Situation den Kopf zerbrochen und bin zum Ergebnis hw=unclassified gekommen.

Das sehe ich nicht so, da durch surface und smothness die Straße ausreichend beschrieben ist. So hat ein Router die Chance dort entlang zu routen. Bei hw=track muss der Router von motor_vehicle=no ausgehen.

Da SUVs weiterhin zunehmen, benötigen wir bald auch keine asphaltierten Straßen mehr und dann kann das Standard werden. :wink:

Also - Ich bin selber Anwohner an einer noch schlechteren Straße. (Gesperrt für Kraftfahrtzeuge aller Art - Anlieger frei - Bin der einzige Anlieger)

Entscheidend ist für mich

  • Ist es öffentlich?
  • Wie wird es genutzt?

Nur weil das unbefestigt ist ist das kein Grund das das ein Track ist. Dann wären 90% der Straßen in Afrika ein track.

Wenn du ihn aufgrund des Ausbauzustandes im routing unattraktiver machen willst:

surface=gravel
smoothness=horrible
lanes=1

Es bleibt aber wenn es nicht gesperrt ist eine öffentliche Straße, schlechter Ausbauzustand aber öffentlich. Ist ja nichts verwerfliches, und vielleicht sind wir einfach nur mit dem glatten Asphalt zu verwöhnt. Da das öffentlich ist, ist das für mich auch kein service.

Für mich ist das (Auch gerade wegen des Schildes - Ende der Ausbaustrecke) eine unclassified mit o.g. tags.

Flo

IMHO eindeutig unclassified. Der Weg verbindet zwei Straßen miteinander, ist also Teil des Straßennetzes und mehr als eine reine Zufahrt.

Der Straßenzustand wird mit smoothness=* und surface=* ausgedrückt, nicht im highway-value.

Hm. Da gab es schon so manceh hitzige Diskussion…
highway=track mit access=yes (wertet das jemand aus?)
oder
highway=(irgendeine Straße) mit 4wd_only=yes (wertet niemand aus)
oder
highway=(irgendeine Straße) mit tracktype=grade4/5 (nein, das darf nur an track!)
oder

Schwierig wird’s erst richtig, wenn es sich um die einzige Zufahrt zu nem Dorf handelt (OSM is weltweit).

Ich würde den Bildern nach zu urteilen surface=compacted wählen.

Hallo,

wenn ich es global betrachte, ist das eine ganz passable Straße. :slight_smile:

Der Ausbau ist bei highway=* ein Aspekt, die Durchfahrtsverbote der zweite (nur Land- und Forstwirtschaft frei wäre ein klarer Fall für track), die tatsächliche Nutzung und Verkehrsbedeutung ist ein dritter. Daher die Frage: Wird dieser Weg nennenswert genutzt? Wird er von den Leuten aus Freidorf für Fahrten zur A 13 (statt woanders auf die A 13 zu fahren) oder nach Baruth genutzt?

Wenn der Weg eigentlich nur von Radfahrenden, zu Fuß Gehenden und LuF genutzt wird, könnte man auch über highway=track + motor_vehicle=designated nachdenken. Grundsätzlich passt highway=unclassified von der Straßenklasse her jedoch schon. Es gibt keine Regel, dass eine Gemeindestraße mit Ortsverbindungscharakter ausgebaut sein muss. Sandigen Böden können auch bei Nässe gut fahrbar sein, da das Wasser schnell versickert. Eine Schotterdecke bringt da u.U. keine großen Vorteile.

Bitte bedenke, dass es sicherlich noch weitere Wohnplätze oder kleine Weiler in Deutschland (v.a. Ostdeutschland) geben dürfte, die keine staubfreie Zufahrtsstraße habe. Deren Zufahrten verdienen je nach Größe der Siedlung auch unclassified (mehr als ein oder zwei Haushalte) oder service (einzelnes Gehöft). Da die Siedlungen/Ziele an beiden Enden der Straße aus mehreren Haushalten bestehen, kommt highway=service nicht in Frage.

Ich denke, dass von einem PKW-Router verlangt werden kann, wie es bei Fahrrad-Routern üblich ist, ungeeignete Oberflächen auszuschließen.

Viele Grüße

Michael

Ja - OSRM - Wenn du nur track hast ist das nicht im routing, wenn du ein access=yes drauf machst ist es mit drin (leider).

Ich halte sowas für total rottig. Wir taggen ja das was da ist. Was macht den track zu einem “access=yes” - Steht da ein Schild “Ab hier dürfen alle!” ?

highway=track ist ein weg die überwiegend oder ausschliesschlich Land- oder Forstwirtschaftlichen zwecken dient und nicht zum Straßennetz gehört. Das ist hier (Sieht man ja an den Spuren) definitiv nicht so. Da fährt 2 mal im Jahr der Harvester aber jeden tag ~50-100 Anwohner.

Flo

Woher kommt das denn mit der Anzahl der Haushalte !??!

service ist definiert als Wege auf Privatgrund (Firmengelände, Zufahrten zu Häusern etc). Die Anzahl spielt da keine Rolle. Richtig ist das die Hauszufahrt zu einem einzelnen Haus oft Privatgrund ist und damit service.

Das muss aber nicht so sein. Wenn das eine Öffentliche Straße ist würde ich nie auf die Idee kommen das als service zu taggen. Und Öffentliche Straße erkenne ich z.b. daran das sie einen Namen hat (Ausnahmen bestätigen die Regel). Dazu sowas wie StVO Zeichen, Straßenlaternen, Bürgersteige. Kann IMHO alles kein service sein.

Flo

aus meiner Sicht:
highway=unclassified + surface=compactet + smoothness=bad (zu letzterem siehe Beispielbilder: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:smoothness))
Access-tags gehören da meines Erachtens nicht drann.
Wieso highway=unclassified? Ich gehe davon aus, dass dieser Weg als “Schleichweg” bzw. Verbindungsstraße zwischen Freidorf und Dornswalde genutzt wird. Zumindestens bei gutem Wetter auch als kürzeste Verbindung zwischen Freidorf und der Autobahn. Ich sehe den Verbindungscharakter zwischen zwei Siedlungszielen als gegeben an.

In diesem Zusammenhang: Ich stelle in Frage, ob um Freidorf herum alle Straßen passend eingruppiert sind. Die nach Norden führende Straße sieht auf dem Luftbild nach einer gut zweispurigem Straße in gutem Ausbauzustand aus. Auch wenn sie keine Kreisstraße ist, erfüllt sie somit meines Erachtens die Kriterien für highway=tertiary. Denn “Die Klassifizierung von Straßen erfolgt in Deutschland nach Verbindungsfunktionsstufen. Die Einteilung erfolgt dementsprechend nicht nur nach Ausbauzustand, Oberfläche und Breite der Straße, sondern nach ihrer Verkehrsfunktion.” (Quelle: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dtertiary )

Naja, ich lasse mich ja gerne belehren, deswegen hab ich ja auch um Meinungen gebeten…

Ich denke aber, man kann das, was man bei einem unclassified hier in D erwartet, nicht 1:1 auf jeden Punkt im Rest der Welt übertragen. Der entsprechende Weg ist z.Z. mit surface=sand + smoothness=horrible erfasst. Besser kann man es auf gar keinen Fall setzen… Fall andere anderer Meinung sind: Bitte zu erst da lang fahren! Auf ein Foto kann man nicht die Sand-Berg- und Talbahn bannen…

Ich hadere sehr damit, einfache Fahrwege als unclassified zu “öffnen”. Verkehrsbedeutung hin und her… Verkehrsbedeutung ist eh eine extremst subjektive Eigenschaft, die man nach deinem eigenen gutdünken auslegen kann und es jeder auch tut. Klar fahren da wenige Einheimische auch lang, das machen Einheimische auf anderen Wegen auch…

Das hieße aber auch, daß z.B. Wege wie https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=822153#p822153 oder wie https://www.openstreetmap.org/way/60698243 oder eigentlich alle tracks ohne explizite Waldwegsperrung nach unclassified umwidmen kann und sollte…

Auch Wege wie z.B. den hier: https://www.openstreetmap.org/way/165974697

auch hier: smoothness und surface passen nicht wirklich…

Wenn man sich eine Gegend mal anschaut, würde man viele weitere Beispiele finden, wo man dann track nach unclassified umwidmen kann…

Sven

Sven, wir können nur nach dem urteilen, was ihr an Informationen haben. Das jetzt von Dir gepostete zweite Foto zeigt eine andere Oberflächenbeschaffenheit als das erste.

Nein, nicht automatisch. Aber letztlich kann man sowas nur als Ortskundiger einschätzen. Aber Du hattest ja allgemein gefragt und nicht nach Ortskunde :wink:

Ob die Einteilung immer passt… Ach naja… Richtig einschätzen kann das hier auch nur einer, der die Straßen regelmäßig befährt (gefühlt mind. 2x am Tag, mind 3-4 Tage die Woche)…
Eine Einschätzung nach “Verkehrsfunktion”, “Verbindungsfunktion”, Verkehrsbedeutung" was immer angeführt wird, sind für mich alles extremst subjektive Eigenschaften, die jeder für sich auslegen kann, auch smoothness.

Du kannst einen guten Tag haben, Weg ist fest, viele fahren lang… och hohe Verkehrsbedeutung, guter Zustand… oder einen schlechten… hatte gerade geregnet. Pfützen ohne Ende, keiner fährt solche Wege lang… …oder trocken, Mollsand… In der Karte steht “unclassified” … Ach dann kann man da mit dem Rad lang, und das böse Erwachen kommt, wenn man 2-3km das Rad mehr schiebt, als fährt.

Einen Blick aus dem Luftbild reicht da nicht, auch nicht eine einmalige Befahrung…

Sven

Gerne… leihst du mir dein Auto? :stuck_out_tongue:

Auf dem Foto sieht’s nicht mehr ganz so toll aus, aber bin schon deutlich schlimmeres mit nem Starlet gefahren.

ist auch ein anderer Weg…

Wie ich schrieb, alle Fotos mit Geokoordinaten und Kompassrichtung… Das nachgeschobene Foto ist von hier: https://www.openstreetmap.org/?mlat=52.06299&mlon=13.65646#map=17/52.06298/13.65646&layers=Nnach Südsüdost gemacht.

Die anderen beiden Wegefotos im Ausgangsbeitrag: etwa hier: https://www.openstreetmap.org/?mlat=52.0632&mlon=13.6612#map=16/52.0632/13.6612&layers=N im Abstand von maximal 50 -100 Meter.

Ich bin auch der Meinung, daß man gerade bei solchen Wegen und auch Straßen eher 1-2 Stufen pessimistischer herangehen sollte…

Ich wäre da ja auch mal an Vergleichsbeispielen aus D in Form von Fotos interessiert, wie es mit vielleicht vergleichbaren Wegen/Straßen aussieht…

Ein Bild sagt da mehr als 1000 Worte…

Sven

Komm her, dann fahren wir da lang… Wir sollten uns aber einen Regentag aussuchen (hier gar nicht do einfach), oder einen Tag nach 2-3 Wochen brütender Sonne… :smiley:

Sven

Ich würde es hier so halten wie auch im Rest der Welt:
*track *ist für Zwecke der Land- und Forstwirtschaft vorgesehen, endet (auch ohne Schild) an einem anderen track oder irgendwo in Acker, Wiese oder Wald. Ist damit nicht Teil des Straßennetzes.
unclassified endet an einer anderen Straße von unclassified aufwärts oder in einer Siedlungsfläche, dient zur Verbindung von besiedelten Gebieten und ist Teil des Straßennetzes.
service im Freiland ist die Zufahrt zu einem einzelnen Haus, zu einem Gehöft, zu und in einem Firmengelände, zu und in einem Parkplatz u.ä.
Letzten Endes geht es um die Verkehrsbedeutung.

Der Zustand gehört in die anderen Tags. Es gibt weltweit und gelegentlich auch in DE viele Siedlungen, die bei schlechtem Wetter höchstens mit Allrad erreichbar sind.
Das kann bis zu seasonal/intermittent=yes gehen.

Die beschriebenen Straßen gingen woanders fast als trunk durch :sunglasses:. Aber so international müssen wir in DE dann doch nicht sein ;).

ich sehe das vorhandene Tagging als passend mit highway=unclassified, und surface und smoothness. Da es rechtlich eine Straße ist und nicht nur ein Versorgungsweg, und auch klar die Anbindung von Freidorf an die Autobahn schafft (die anderen Dörfer werden wohl eher andere Auffahrten benutzen sofern die Zufahrten nicht genauso aussehen, daher wäre tertiary zu viel).

highway=unclassified
smoothness vorsichtig geschätzt very_bad
surface=compacted