Überstürztes Erdrutschmapping

Hallo zusammen,

bei mir in der Nähe gab es vor einiger Zeit einen Erdrutsch am Rande eines Wohngebiets. Der eine oder andere hat es vielleicht sogar mitbekommen, das hat ziemliche mediale Aufmerksamkeit bekommen. Selbst Fernsehteams waren vor Ort. Hier ein Zeitungsartikel dazu:
https://www.badische-zeitung.de/thw-ueberwacht-nach-erdrutsch-in-schopfheim-den-boden-mit-sonden–199842909.html

Trotzdem sehe ich keinen Sinn darin, dieses Ereignis in OpenStreetMaps abzubilden, so wie dies hier geschehen ist: https://www.openstreetmap.org/changeset/98649767
Für mich ist das irgendwie so ein Fall von “Ich will der Erste und Schnellste sein der ein Ereignis in OpenStreetMap abbildet!”.

Wie seht ihr das?
Ich bin der Meinung, das Ganze sollte wieder entfernt werden. Mittlerweile ist das eh schon wieder fast veraltet, da bereits Sicherungsarbeiten in Gange sind.

Viele Grüße
Shaun das Schaf

War es denn wirklich überstürzt? Und was ist an der Karte falsch? Wir bilden ja die Realität ab und das ist sie nunmal oder? Und wenn die Sicherungsmaßnahmen dann die Abbruchkante entfernt kann man das in der Karte ja nachziehen so das sie dann wieder die Realität abbildet.

Ich gebe dir recht das nur temporäre Features die nur ein paar Tage bestehen nicht mappen sollte. Aber ist das hier der Fall? Oder ist es nicht so das die Sicherungsmaßnahmen nur ein weiteres abrutschen verhindern sollen aber die Abbruchkante so bleiben wird. Es wird ja wohl keiner die tausende m³ Erde da wieder hinkarren und wieder auftürmen.

In den Fällen an die ich mich so erinnere hätte ich gesagt das eher die Rückbauten noch weiter gehen - Abgerissene Häuser, Abbruchkante weiträumig abgesperrt und auch über Jahre.

Oder?

Flo

Ich sehe es nicht als problematisch an, dass die Abbruchkante dort eingezeichnet wurde, solange auch die weiteren Veränderungen dann zeitnah eingetragen werden.

Ich stoße mich an etwas Anderem: Wieso ist die Fläche unterhalb der Abruchkante mit leisure=garden+ natural=landslide eingezeichnet? natural=landslide ist nachvollziehbar. Aber das Hinzufügen von leisure=garden sieht mir sehr nach dem Wunsch aus, etwas in der Standard-Kartenansicht sehen zu können. Denn in https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:natural=landslide?uselang=de steht “Not rendered.” Natürlch war die Nutzung der Fläche vor dem Erdrutsch die von privaten Gärten. Doch die als Gärten genutzte Fläche ist weit größer als die Fläche des Erdrutsches. Mal abgesehen davon, dass es eher unüblich ist, Wohngrundstücke mit leisure=garden einzuzeichen, kann man den Bereich mit der abgerutschten Erde im Moment kaum noch als Garten bezeichnen.

Man könnte den Bereich, wo jetzt Sicherungsarbeiten durchgeführt werden (welche? Baggerarbeiten, Abrissarbeiten, …?) ggf. als Baustelle einzeichnen.

In der Überschrift fehlt vielleicht noch ein Fragezeichen. Ich wollte nicht implizieren, dass es überstürzt war, aber mir kommt es einfach irgendwie so vor.

So kurze Zeit nach dem Geschehnis und dem Zeitungsartikel, ohne zu wissen, was genau Stand der Dinge ist oder wie es weitergehen wird, halte ich für zu früh.
Und wie will der betreffende Nutzer die zukünftigen Änderungen nachführen? Aus Erfahrung wird in Zukunft nur noch wenig bis gar nicht über das Ereignis berichtet werden. Es bleibt also wieder an mir oder anderen lokalen Mappern hängen, das ganze zu beobachten und dann in Zukunft wieder zu entfernen.

Auch das Einzeichnen dieses Gartens stört mich irgendwie, da hier keine Grundstücksgrenzen beachtet werden. Für mich sieht das eher so aus, als will man etwas einzeichnen, was auch auf der Karte dargestellt wird.

Drei der Häuser sind übrigens bereits wieder freigegeben, nur das letzte wird erst noch mit Ankern gesichert. Wie es mit der Abbruchkante genau weitergeht, weiss ich nicht.

Noch mehr Disaster-P0rn:

Indische Brücke weg: https://www.openstreetmap.org/changeset/98848447
Norwegischer Hang weg: https://www.openstreetmap.org/changeset/98019638
Norwegische Siedlung weg: https://www.openstreetmap.org/changeset/96766256

Die Norweger haben hilfsweise mit natural=mud + natural:actual=landslide gearbeitet, um die betroffene Fläche gerendert zu bekommen. Das mit leisure=garden ist sicherlich lahm.

Shaun: Danke für die Nachricht.

ich weiss nicht, ob der Mapper das Geschehen nur aus den Medien kennt, oder evtl. vor Ort war, aber überstürzen kann man bei einem größeren Erdrutsch eigentlich nichts, die Spuren werden vermutlich bleiben. Zumindest habe ich von einem Erdrutsch auf der Schwäbischen Alb in Erinnerung, dass man das auch nach vielen Jahren und aus großer Entfernung sehen konnte. Je früher wir Änderungen (die sicher sind, also nicht bei Gerüchten) mappen, um so besser.

Verstehe ich das richtig, dass wir uns also einig sind, dass zumindest das leisure=garden weg kann?
Mit natural=landslide ist das ja bereits ausreichend beschrieben.

In diesem speziellen Fall ist es für mich auch kein Problem, zukünftig selbst ein Auge auf den weiteren Verlauf zu haben, da es ja nicht weit von mir entfernt ist.

Ich frage mich aber dennoch, ob du wirklich regelmässig recherchieren würdest, wie es um diesen Erdrutsch steht. Oder ob er in 3 Monaten oder in 5 Jahren, wenn vielleicht nichts mehr zu sehen wäre, immer noch eingetragen wäre, wenn es sonst niemand aktualisieren würde.

Bitte verstehe das nicht als Anschuldigung in irgendeiner Form. Die Erfahrung zeigt einfach, dass oft temporäre Sachen eingetragen werden, die nach kurzer Zeit wieder entfernt werden könnten, aber auch nach vielen Jahren noch eingetragen sind.

Aufgrund seiner Profilbeschreibung, seiner Quellenangabe und seinen sonstigen Änderungen bin ich davon ausgegangen, dass Hb- nicht vor Ort war. Er darf mich in diesem Punkt aber gerne korrigieren.