Copyrighthinweis in einem MTB-Guide (Buch)

Hallo,

ich plane einen Mountainbikeguide über eine Region in Deutschland zu schreiben und möchte die Touren mit OSM-Karten des opentopo-Map-Renderer visualisieren.

Folgenden Hinweis hatte ich geplant im Buch aufzunehmen:

Ist der Verweis so in Ordnung? Ist das so ausreichend wenn ich das am Anfang des Buches schreibe oder muss der Copyrighthinweis bei jedem Kartenauszug erfolgen?

Muss ich auf den genutzten Renderer auch hinweisen und wenn ja, wie lautet dann der richtige Hinweis?

Viele Grüße
Dave

In https://wiki.osmfoundation.org/wiki/Licence/Licence_and_Legal_FAQ steht:

Falls du also sämtliche Danksagungen zu den Karten irgendwo gesammelt hast, ist OSM damit auch zufrieden.

Die Nennung des Renderers (also des Programms, maperitive, qgis, mapserver, mapnik) habe ich noch nie gesehn. Bei Mapnik (Lizenz LGPL) bin ich mir sicher, dass es das genausowenig bracht wie die Nennung der Betriebssystems und des Editors mit dem du den Text erstellt hast. Aber eigentich wärs nett :wink:

Falls du mit “Renderer” den Kartenstil meinst: Der Kartenersteller muss “osm und odbl” nenne, hat dann aber fast beliebige Freiheiten, was er von Dir als Weiterverbreiter verlangen darf, bis hin zum Verbot der Veröffentlichung. Da musst dich beim Anbieter erkundigen, ob/wie er gewürdigt werden will.

Grüße
Max

Super Danke! Werde neben dem Copyright noch ein wenig mehr über die Vorteile von osm berichten.

Den Ersteller des Kartenstils werde ich dann noch anschreiben.

VG Dave

Hallo Dave,

Da Du die OpenTopoMap verwendest, gelten deren Vorgaben:

Zusätzlich kannst Du gerne freiwillig folgende “Werbelinks” angeben:

Bei einem Buch genügt die einmalige Nennung an zentraler Stelle. Ein Beispiel einer solchen Nennung findest Du in dem Probekapilel eines OSM-Standardwerkes.

Da Du die Karten durch das Einzeichnen Deiner Touren weiter bearbetest, kannst Du Dich in der Namensnennung selbstverständlich auch selbst verewigen. CC-BY-SA bedeutet, dass jeder die Karten nachdrucken darf (aber nicht das ganze Buch), wenn er die obigen Namensnennung und Lizenzbedingung angibt.

Sollte Dein Grafiker von der Screenshot-Druckqualität mit 75 dpi nicht so begeistert sein, dann gäbe es bei MyOSMatic die Möglichkeit einer PDF oder PNG-Ausgabe mit 300 dpi. Beim Stil kannst Du OpenTopoMap auswählen und bei Bedarf Maßstab, Schattierung und Höhenlinien zuschalten. Die dann erforderliche Namensnennung siehst Du bei der Generierung einer etwas größeren Karte, z.B.:

Ich bin gerade etwas verwundert, warum OpenTopoMap und CC-BY-SA nicht erwähnt werden. Ich mache die Entwickler von MapOSMatic und OpenTopoMap auf diese Diskussion aufmerksam.

Viel Erfolg
Joachim

Zwei Probleme bei meiner MapOSMatic Instanz:

#1 für einen Teil der Kartenstile, u.a. OpenTopoMap, sind irgendwie die attribution=… Einträge in der Konfigurationsdatei verloren gegangen … https://github.com/hholzgra/maposmatic-vagrant/issues/27

#2 ich bin gerade etwas verwundert da in der LICENCE Datei des OpenTopoMap Repositories tatsächlich nur CC-BY-SA steht (tatsächlich nur diese sechs Buchstaben, keine Versionsnummer, kein Link auf den vollständigen Lizenztext etc.)

Das ist ja für Source Code – ich werte Mapnik XML Kartenstile jetzt mal auch als Source Code, aber es sind ja unter anderem auch echte Perl und C Source Dateien im Repository – eine eher ungewöhnliche, und mMn auch nicht wirklich passende, Lizenz?

Generell gehört die Sache denjenigen, die sie erzeugt haben, nicht denjenigen, die die verwendeten Werkzeuge hergestellt haben; so das Urheberrecht. Ein in Photoshop retuschiertes Porträt, darauf hat Adobe; ein in Word geschriebenes Buch, darauf hat Microsoft keinen Anspruch. Darauf, wer diese Werkzeuge einsetzen darf aber sehr wohl, nämlich die Käufer, alle anderen nicht. Opensource Werkzeuge sind da gewöhnlich anders, die dürfen meist ohne Kauf verwendet werden. Für damit erstellte Produkte gilt dennoch dasselbe.

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Opensource Werkzeuge (Programme) das Recht auf Einsicht in den Quelltext (Code) enthalten, deshalb heißen die ja auch so. Und das beinhaltet XML, Perl, C, usw. CC-BY-SA scheint mir dazu ein durchaus gangbarer Weg diese Einsicht zu gewähren und gleichzeitig die Weitergabe von Änderungen daran einzuschränken. Vielleicht nicht so häufig begangen wie GPL, MIT etc., aber ganz und gar nicht ungewöhnlich. Das hat mit damit erstellten Produkten, solange es keine vom Quelltext selber abgeleiteten Werke (also wiederum Programme) sind, rein gar nichts zu tun.

Nun gehören nicht nur das Urheberrecht (im engen Sinn) allein, sondern auch die verwandten Schutzrechte (Urheberrecht im weiteren Sinn) beachtet. Wenn also das Werkzeug (Programm) bestimmte Datensammlungen auswertet und diese in einer bestimmten Gestaltung aufbereitet, dann haben die Leute, die die Daten gesammelt und die Leute die die Aufbereitung gestaltet haben höchstwahrscheinlich Ansprüche. Das mag im zugrundeliegenden Quelltext zwar kodiert sein, hat mit diesem selber aber herzlich wenig zu tun. CC-BY-SA ist auch da eine eher wenig gebräuchliche Form, die (kostenlose) Verwendung von derart entstandenen Produkten einzuschränken, aber nichts spricht dagegen.

Zusammengefasst: Die Art des Produktes macht einen Unterschied, ein Programm zum Erstellen von Karten muss anders behandelt werden wie eine damit erstellte Karte, creative-commons Lizenzen, würde ich meinen, sind in beiden Fällen brauchbar.

{Meine 2€¢}

Creative Commons selbst ist da eher anderer Meinung:

https://creativecommons.org/faq/#can-i-apply-a-creative-commons-license-to-software