Korrektes Taggen von Einheitsgemeinden und Ortsteilen

Hallo zusammen,

ich bin noch sehr neu im Thema und habe einige Fragen zum korrekten Taggen von Einheitsgemeinden und Ortsteilen - speziell in Niedersachsen und ganz besonders in Ostfriesland.

In den 70ern sind ja viele Dörfer zu Einheitsgemeinden zusammen gefassst worden und diese Einheitsgemeinden haben oft einen neuen Namen erhalten (also einen Namen den vorher keines der zuammengefassten Dörfer hatte. z.B.: Westoverledingen, Rhauderfehn, Moormerland)

Viele dieser Einheitsgemeinden entsprechen ja fast einer kleinen Stadt und weniger einem Dorf, wenn man die Einwohnerzahlen oder auch die angebotenen Geschäfte, Ärzte und Schulen betrachtet.

Wie also solche Einheitsgemeinden und Ortsteile korrekt taggen?
Dabei geht es mir um die Punkte “place =”, an die Grenzen gehe ich (noch) nicht ran.

Sollen die Einheitsgemeinde (als kommunale Einheit) und die jeweiligen Ortsteile (ehemalige Dörfer mit z.T. eigenem Ortsrat) jeweils als place = village getaggt werden? Wobei über is_in bei den Ortsteilen die Gemeindezugehörigkeit spezifiziert wird.

Oder über die Kombination place = village für die kommunale Einheit und place = suburb für die Ortsteile/ehemaligen Dörfer?

Besonders verwirrend wird das Ganze dadurch, dass alle neuen Orstschilder hier bei uns in der Gegend nur noch den Ortsnamen (also den Namen des Orsteils) erhalten und der Hinweis auf die Gemeinde komplett entfällt.

Als Beispiel:

früher

Westrhauderfehn
Gemeinde Rhauderfehn
Landkreis Leer

jetzt
Westrhauderfehn

Landkreis Leer

Vielen Dank für eure Hilfe

Bitte entschuldigt, falls es bereits einen Thread zu diesem Thema gibt, ich habe bisher allerdings nichts gefunden.

Viele Grüße
klaas

Hallo,
Schau mal, ob dir dies hier weiterhilft:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Gemeindegrenze

Geht es dir (beispielsweise) um
https://de.wikipedia.org/wiki/Rhauderfehn
?

Da gibt es diese Gemeindegrenze
https://www.openstreetmap.org/relation/1470260
und diesen zugehörigen Node
https://www.openstreetmap.org/node/240036601
der meiner (auf die schnelle) Einschätzung nach so nicht korrekt ist.

Schau Dir mal diese Gemeinde an, sie findet sich als Beispiel in o.a. OSM-Wikiseite und könnte dir möglicherweise als Vorlage dienen:
https://www.openstreetmap.org/relation/1115035
vgl. auch den zugehörigen “Gemeinde-Node”
https://www.openstreetmap.org/node/240116344

… und Nein, Gemeindenamen werden auf der OSM-Standardkarte nicht angezeigt - wenn sie sichtbar erscheinen, dann ist schon etwas im argen.

Gruß
Jo

Moin,

ich persönlich bin ja der Meinung, dass die administrativen Einheiten durch ihre Grenzrelation ausreichend beschrieben sind und keinen zusätzlichen place-node benötigen (label-node ist ok).
Aber ansonsten muss ich Jo Cassel recht geben, er hat sowohl ein schlechtes wie ein gutes (fast :wink: perfektes) Beispiel genannt.
Wenn schon place-node, dann municipality bei Einheitsgemeinden zur Unterscheidung von den echten Siedlungsplätzen.

Grüße
Georg

Ich hätte nichts gegen das Darstellen von Namen von Gemeinden (abseits der Grenzlinien), allerdings ist das dann wohl eher eine Frage von OSM-Carto und der Verwendung von der Rolle “label”.

Hmmm, also wenn osm-carto unbedingt politischer werden soll, dann würde ich zunächst erstmal mit dem Anzeigen der Kreisnamen (admin_level=6 / place=county) beginnen, bevor später die Gemeinden (admin_level=8 / place=municipality) folgen :wink:

Die Kreisnamen werden seit einiger Zeit dargestellt, allerdings nur in bestimmten Zoomstufen, z.b. 10 und 11.

Zur Anzeige von Gemeindenamen, zu denen es nicht schon einen gleich lautendenden Siedlungsnode gibt, habe ich heute einen Issue kommentiert: https://github.com/gravitystorm/openstreetmap-carto/issues/4117
Vielleicht mag da ja noch wer etwas dazu kommentieren.

Also Gemeindenamen darzustellen macht es jetzt auch nicht mehr politischer als vorher. Ich gebe Dir Recht, dass es bei Gemeindenamen große Unterschiede im Namen und dessen Verwendung gibt. Allerdings, wie schon erwähnt, steht an den Ortsschildern häufig nur der Gemeindename und bei der March z.B ist es eine Ortsbezeichnung die fehlt: https://www.openstreetmap.org/relation/1954582

Vielen Dank für die vielen Antworten.

Ich komme aus Rhauderfehn und versuche da meine Umgebung etwas zu verbessern und da ist mir aufgefallen, dass es bei den place-nodes ein ziemliches Kuddelmuddel gibt. Die Einheitsgemeinde getaggt als “village”. Einige der Orte getaggt als “village” einige als “suburb”. Außerdem fehlten auch noch einige Orte.

Wenn man die Ortsschilder sieht, so wird bei den neueren darauf verzichtet, auch die Gemeinde aufzuführen. Das ist hier in der Gegend mehrfach so der Fall.

Allerdings dient der Gemeindename für die postalische Anschrift und wird auch im Umgang verwendet.
Ich habe ja auch geschriebn, dass ich aus Rhauderfehn komme. Genauer hätte ich schreiben müssen, dass ich aus Rhaudermoor komme.

Euren Vorschlägen folgend werde ich Rhauderfehn dann wie folgt strukturieren:

Einheitsgemeinde:
place-node Rhauderfehn - place = municipipality

Orte
place-node Westrhauderfehn - place = village
place -node Rhaude - place = village
place-node Rhaudermoor - place = village
usw.
Ortsteile (ohne Hinweis auf Straßenschildern)
place-node Rajen - place = hamlet
place-node Hahnentange - place = hamlet
place-node Glasdorf - place = hamlet

und zur Vervollständigung die genaue Struktur über is_in

Wenn ich soweit bin, setze ich hier einen kurzen Kommentar ab, dann kann ja der eine oder andere erfahrenerer Mapper sich das ansehen und seinen Kommentar dazu abgeben.

Viele Grüße
klaas

prima, leider ist derartiges Kuddelmuddel in OSM derzeit (noch) nichts ungewöhliches, bei Dir ist der ganze Landkreis betroffen
http://overpass-turbo.eu/s/YYy
Bitte beachten: Ein nur gemeindebezogener place-Node ist auf das Notwendigste reduziert (name=, place= und ggf. ein erläuternder note-Text). Alle Daten die das gesamte Gemeindegebiet betreffen sind der Grenzrelation zugeordnet.

  • der openGeoDB-Krempel ist veraltet und kann ersatzlos entfernt werden
  • is_in ist überflüssig

Das Beispiel Gemeinde-label von March #7 Yesterday 23:05:57
https://www.openstreetmap.org/node/2896253038
ist da kein gutes Beispiel…

Oh interessant, war mir noch gar nicht aufgefallen, bin wahrscheinlich zu selten auf z10 unterwegs. Der Name (in kursiv) wird scheinbar ausschliesslich (Beispiel: https://www.openstreetmap.org/relation/62690#map=10/47.9798/8.3867)) in z10 angezeigt, oder kennst Du tatsächlich eine Stelle an dem der Kreisname in z11 erscheint?

Danke fürs Heraussuchen des Tickets. So wie es dort steht, wird wohl das berechnete Flächenzentrum für die Stelle des Namens benutzt und nicht der place(label) Konten…

Na wenn wir bereits bei den Kreisnamen angekommen sind, macht’s wohl auch keinen großen Unterschied mehr Gemeindenamen in einer spezieller Zoomebene ebenso kursiv einzublenden. Somit sollte dann auch für spezielle Fälle (bei denen sich Hauptsiedlung und Gemeindebezeichnung unterscheiden)

gesorgt sein.

Mich stört es nicht, wenn der Gemeindenamen fehlt (so wie jetzt ist), aber werde auch nicht degegen stimmen ihn anzuzeigen…

In Österreich werden Namen von Bezirken (=Landkreise) oft - aber nicht jeder Bezirk - auch in Z11 dargestellt. In Deutschland tatsächlich noch weniger oder gar nicht. Schade, dass diese Anzeige etwas inkonsistent ist.

Das mit dem Rendern von Gemeindennamen - für die es keinen entsprechenden Siedlungsnamen gibt - ist vermutlich gar nicht so einfach zu bewerkstelligen um doppelte Beschriftungen zu verweiden. Zum Einen müsste genau dies vorab vorm Renderer geprüft werden um nur jene Gemeinden zusätzlich anzuzeigen und nicht Gemeindenamen und Siedlungsnamen doppelt.

Dann gibts es vielleicht auch Fälle wo die namensgebende Siedlung nur ein “village” oder gar “hamlet” ist, die umgebende Gemeinde aber eine “town”. In diesem Fall sollte auf der Karte bei niedrigeren Zooms eher die “größeren, relevanteren” town, also der Gemeinde statt der kleinen, gleichlautenden Siedlung gerendert werden.

Sieht gut aus, ‘suburb’ nehme ich nur im städtischen Gegenden, für Teile die ggf. bereits zusammengewachsen sind…

Danke fürs nachschauen (bzgl. z11), habe eben auch nochmal gesucht und wurde fündig, siehe:
https://www.openstreetmap.org/relation/62370#map=11/50.9951/10.3401

So, ich habe mich an der Gemeinde Rhauderfehn versucht, bin aber mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden.
Ich habe die relation Rhauderfehn als municipality definiert und zusätzlich einen Place Node gesetzt.
Aber der Place Node wird in der Karte nicht dargestellt. Warum?

Wird municipality überhaupt irgendwo in Deutschland verwendet?

Gemeinde - Grenzrelation
https://www.openstreetmap.org/relation/1470260
label - place=municipality
https://www.openstreetmap.org/node/240036601
admin_centre
https://www.openstreetmap.org/node/117528740

Du hast dich nicht so wirklich genau an die Vorlage “Söhrewald” gehalten, aber die Richtung stimmt.
nochmals, vgl. mein #2 2020-10-12
“… und Nein, Gemeindenamen werden auf der OSM-Standardkarte nicht angezeigt - wenn sie sichtbar erscheinen, dann ist schon etwas im argen.”
Der label-node ist eine Möglichkeit für Kartenersteller, kein Zwang,
und da er insbesondere auch eine bestmögliche Lage für das label/den Gemeindenamen definiert, würde ich ihn zwar zentral, aber eher im unbesiedelten Bereich positionieren.

Wenn westlich nebenan in Westoverledingen der Gemeindename auf der OSM-Standartkarte erscheint,
bedeutet dies nicht, dass Du in Rhauderfehn etwas falsch gemacht hast, sondern dass in Westoverledingen und in einigen anderen Gemeinden im Landkreis Leer schlicht und einfach noch Fehler durch falsches Tagging bestehen.
Insofern, wenn Du im Thema drin bist, wäre es prima, wenn Du dir auch die anderen Gemeinden in deinem Landkreis vornimmst.

Gruß
Jo