Nutzer trägt ehemalige Kinderheime ein...

Hallo,

ich wollte nur kurz fragen, ob sich jemand schon mal angeschaut hat, was https://www.openstreetmap.org/user/look4book so macht? Es werden diverse ehemalige Kinderheime eingetragen in OSM, die was weiß ich nicht wann existierten. Teilweise auch mit so etwas wie end_date=?

Mittlerweile nutzt der User zumindest abandoned:amenity statt amenity. Teilweise sind aber auch Einträge vorhanden, bei denen amenity=social_facility für offenbar nicht mehr Vorhandenes verwendet wurde. Oder wie seht ihr beispielsweise https://www.openstreetmap.org/node/7211671467/history ?

Danke für Antworten

P.S.: Es müsste dringend eine Community für die OpenHistoricalMap (OHM) aufgebaut werden. Vielleicht hätten wir so etwas dann nicht…

Mit der Historie einiger Kinderheime hatte ich schon zu tun. Es gibt extra Foren für ehemalige Kinderheim-Bewohner. Da geht es teils sehr emotional zu. Eine Emotion hat höheren Wert als ein Argument. Möglicherweise ist dieser User auch in einen der Foren aktiv.

Die ganze Sache um die Kinderheime hat auch einen politischen Fakt. Die ehemaligen Kinderheim-Bewohner in der DDR haben jahrelang dafür gekämpft entschädigt zu werden und es letztendlich geschafft. Dieser Akt war nicht leicht für sie, weil es darum ging Entscheidungsträger zu überzeugen. Auch da hatten Emotionen höhere Prio als Argumente, bzw. wurde zweiteres mit ersterem verstärkt. Diese Entscheidung wollen sie sich natürlich auf keinen Fall nehmen lassen. Und auch um einen “Rückhalt in der Bevölkerung” vorweisen zu können, werden von den Aktiven weiterhin ehemalige Kinderheim-Bewohner gesucht und zum mitmachen animiert.

Die Sache um die Kinderheim-Bewohner und die Entschädigung hat leider einen unschönen Beigeschmack bekommen, weil es einige gab, die die Entschädigung auf biegen und brechen erreichen wollten und dafür auch Halbwahrheiten bis Unwahrheiten verbreitetet, insbesondere in Foren. Das ist zweiseitig zu sehen. Einerseits gab und gibt es Leute, die da sagen, die Kinder in Kinderheimen lebten doch wie in Dauerferien. Andererseits gab es die strengen Erziehungsmethoden, bis hin zu Makarenko und Jugendwerkhof, in denen Persönlichkeiten gebrochen wurden.

Wie auch immer. Schon allein mein Text bis hier hin bringt einige zur Weißglut, weil ich kein ehemaliger Kinderheim-Bewohner bin und von daher keine Ahnung habe und mich gefälligst nicht in fremde Sachen einmischen soll.

Ob die Aktivitäten von ehemaligen Kinderheim-Bewohnern in die OSM Datenbank gehören, oder ob die ehemaligen Kinderheim-Bewohner eine Map-Software wie OpenLayers oder leaflet für ihre Aktivitäten benutzen sollten, wäre die Frage. Denn wenn ich anfange und viele weitere Leute, die hostorisch recherchieren, dann reichen die Kapazitäten der Datenbank nicht aus. Weil, es gibt “Standorte” an denen ware über mehrere Jahrhunderte hinweg unzählige Firmen ansässig, die dann alle erwähnt werden wollen. Sowas dann doch besser mit OpenLayers oder Leaflet realiseren.

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Ich halte das für absoluten Unsinn. Ausnahmen wären allerdings Gebäude unter Denkmalschutz etc.

Ich kenne auch ein ehemaliges Kinderheim an meinem Wohnort. Dieses ist allerdings seit ca. 50 Jahren geschlossen und wird nun als Reiterhof genutzt. Wem nützt die Information, es als ehemaliges Kinderheim einzutragen?

Wenn jemand diese Daten benötigt, kann er sich ja eine Spezialkarte mit entsprechenden Werkzeugen herstellen und diese veröffentlichen.

Gruß

Genau, so sehe ich das auch. Nicht alle historischen Daten der letzten 250 Jahre Kinderheim-Geschichte gehören in OSM. Werde ihm evtl. mal anschreiben, es gibt sicher Alternativen für so etwas.

mit Denkmalschutz hat es m.E. nichts zu tun. Wenn die Struktur ein ehemaliges Kinderheim ist, dann interessiert das sicherlich einige Leute, auch wenn du offenbar nicht dazu gehörst. Für mich wäre es ein Grenzfall, das als ehemalige amenity zu taggen, wärend es bei den Gebäudetypen sicherlich oft völlig ok wäre, solche Verweise zu taggen (die Gebäude wurden nunmal als Kinderheime gebaut, ggf., und das ändert sich auch nicht dadurch, dass diese Nutzung aufgegeben wurde). Teils wird es sich aber auch um Gebäude handeln, die es bei Gründung des Heims schon gab, und die daher anderen Typs sein dürften.

nur als Info für die Jüngeren hier, die DDR wurde vor 71 Jahren gegründet und vor 30 Jahren aufgelöst. Die Mehrheit der aktuellen Bevölkerung hat das also noch selbst erlebt.

@lorissa. Bei all Deiner Philosophiererei über Kinderheime in der ehemaligen DDR ist Dir wahrscheinlich nicht aufgefallen, dass im Startpost ein ehemaliges Kinderheim in Ostfriesland verlinkt wurde. Ich kann den Sinn Deines Posts ehrlich gesagt nicht verstehen, der im übrigen IMHO auch gegen die Forenregeln verstößt.

Wenn das Gebäude vorhanden ist, sollte es auch eingezeichnet werden,aber mit seiner aktuellen Nutzung Und eine frühere Nutzung kann man ggf. auch in irgendeiner Form als Kommentar dran schreiben. Alles andere ist abzulehnen.

Genau das ist der Sinn der Lifecircle-Präfixe, da braucht es keinen Kommentar.

Mir scheint offensichtlich zu sein, dass uns lorissa erklären wollte, warum jemand gerade ehemalige Kinderheime besonders wichtig finden kann und sie mappen möchte. Er hat das am Beispiel der ehemaligen Kinderheime der ehemaligen DDR getan, aber es ist klar, dass ähnliche Gründe auch auf Kinderheime der Ex-BRD zutreffen dürften (Misshandlungen usw. gab es, leider, ja auch in „West“-Kinderheimen, v.a. in vielen Einrichtungen der Nachkriegszeit). Daher halte ich lorissas Post für durchaus verständlich und hilfreich – und sollte er gegen Forenregeln verstoßen (gegen welche genau?), dann ist das ein Zeichen, dass diese Forenregeln eben cum grano salis verstanden oder, falls das nicht möglich ist, gelockert werden sollten.

Könnten wir bitte aufhören, uns bei jedem Post gegenseitig zu attackieren und dem anderen Vorwürfe, gegen Forenregeln verstoßen zu haben, um die Ohren zu klatschen? Es gibt offensichtliche und klare Verstöße gegen Forenregeln (z.B. andere beteiligte Personen direkt angreifen oder ins Lächerliche ziehen), und es ist wichtig, dass diese geahndet werden, da sonst das Diskussionsklima kaputtgeht. In lorissas Beitrag kann ich aber nichts dergleichen erkennen.

Genau das ist das Problem. Wenn ich auf Geo-Portalen mir historische Karten ansehe, oder bei Geschichtsvereinen von Ortsteilen und ehemaligen Dörfern recherchiere, findet man fast immer etwas dazu.

Bauen wir dann in Zukunft Lifecircle-Präfixe als Tabellen/Listen/Ketten mit jeweils Verwendung;Name;von;bis usw. an die Objekte?

Gegen Gedenk- oder Erinnerungsstätten hat sicherlich niemand was.

Also im Grunde wird hier etwas historisches, nicht mehr vorhandenes getagged, oder wie? Wenn das Gebäude noch steht, gehört es getagged. Aber sonst nichts. Wenn vor Ort ersichtlich ist, dass es einmal ein Kinderheim war, auf eine Plakette, Schild oder so, dann gehört diese Plakette bzw. das Schild gemapped. Aber ich bin eher dafür, dass Sachen die nicht (mehr) vor Ort sichbar sind, aus OSM raus sollten, OSM ist keine historische Datenbank sondern eine möglichst aktuelle Abbildung.

Aber das gleiche Problem gibt es ja auch bei den Eisenbahnern, die hier ja Sonderrrechte haben → genau deswegen gehört auch das meiner Meinung aus OSM raus, weil jemand durchaus “berechtigt” kommen kann und sagen kann, aber da wird das eh schon so gemacht, warum dürfen die und wir nicht?

Und die Lifecycle-Sachen sind imho eigentlich eher für “Gebäude ist eingestürzt” oder “Da war mal ein Geschäft drinnen, ist jetzt weg, die Info steht aber noch wo, ich war aber vor Ort und das ist so” Begebenheiten oder direkt für “Auf dem Luftbild ist da noch ein Haus zu sehen, das ist aber eigentlich weg.”

EDIT: Und, aeonesa ich sehe auch nicht, gegen welche Forenregeln der Post verstoßen sollte. Wenn du der Meinung bist, dann melde den Post, aber lasse solche Kommentare.

Nun: sind wir eine Geodatenbank oder eine Karte?

Der Grundgedanke mit Partikularintressen ist es doch, win-win Situationen herzustellen. Wer ein Gebäude genau kennt, verbessert vielleicht das Mapping und trägt auch Dinge ein, die für alle nützlich sind.

Ich finde dieses Thema ist ziemlich komplex und fällt für mich in die Kategorie “Entscheidungen die zu treffen sind”.

Letztlich nerven tun diese Informationen ja nur, weil es Arbeit und Aufmerksamkeit erfordert, die Information zu verstehen um erkennen zu können, dass sie für normale Anwendungen reichlich irrelevant ist.

Die Hoffnung wäre ja, gemeinsam mit Wikipedia dafür eine sinnvolle Lösung zu finden. Grenzlinien wie der Limes, alte Ländergrenzen aber auch historische Transportinfrastruktur sind ein berechtigter Teil einer Geodatenbank - aber nur in Ausnahmefällen einer Strassen- ,(und Outdoor) Karte.

m.E. ist es kein echtes Argument, darauf hinzuweisen dass wenn die komplette Geschichte von allem erfasst werden würde, OpenStreetMap ziemlich unübersichtlich würde, weil das nicht passieren wird, und das weißt du auch. Ich wäre da toleranter gegenüber einzelnen ehemaligen Kinderheimen. Alles mit Maß, auch die Regeln. Im Zweifel schadet Prinzipienreiterei dem Projekt mehr als solche vereinzelten „Randfälle”, oder sind das so viele dass sie die anderen Mapper stören beim Mappen, weil man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht?

OSM ist eine Geodatenbank und der Limes gehört eben nicht da rein. Ist er auch nicht, zum Glück. Es sind aber Punkte der Ausgrabungen oder Ruinenstücke vom Limes eingetragen, soweit ich das auf die schnelle gesehen habe und diese sind mit einer Relation verknüpft. https://www.openstreetmap.org/relation/1485436#map=11/49.0554/10.6780 Das ist ja OK, das sind Sachen, die man prüfen kann. Aber OSM ist einen Geodatenbank und keine historische Datenbank.

Sonst kann ich auch irgendwann hingehen und alle Gebäude von plänen abzeichnen, die ich vom Mittelalter habe, von einer Stadt. Unübersichtlichkeit zählt ja als Argument nicht. Aber mir ist das halt wichtig, dass das auch drinnen steht. Und das kann bzw. könnte dann jeder machen. Gerade bei einem solchen Projekt ist es sinnvoll Regeln zu haben, an die man sich anhalten kann, damit es eben nicht unübersichtlich wird. Und eine davon ist eben, wir versuchen das abzubilden, was vor Ort kontrollierbar und vorhanden ist. Der Limes? Nein. Teile vom Limes und Ausgrabungen am Limes? Ja.

Die Entschädigungen zumindest im Osten waren (und sind) unabhängig von irgendwelchen Geschichten für alle gleich.
Ansonsten full ack.

Mit Prinzipienreiterei hat das wenig zu tun. Im Grunde genommen ist es mir egal was wer bei OSM einträgt. Nur, wenn man dann liest, das die Serverkapazitäten knapp sind und zu Spenden aufruft, sollte man sich mal überlegen, welche Daten relevant sind und welche nicht. Ich Spende öfter mal für Open Source Projekte, aber hier habe ich es mir aus diesem Grund bisher verkniffen.

Gruß

Hat diese Mappingaktion vielleicht etwas hiermit zu tun: https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/kurheime-ns-funktionaere-101.html? Zumindest das dort erwähnte Heim wurde auch eingetragen: https://www.openstreetmap.org/node/7211708490 (den Schreibfehler ignorieren wir mal).

Was wir eintragen und was nicht, hat mit den aktuellen Problemen bzgl. Serverkapazitäten nicht wirklich was zu tun.

mach ruhig :smiley:
ich habe nicht den Eindruck dass Du weißt was Du schreibst, es gibt diese Pläne aus dem Mittelalter überhaupt nicht.
Der Unterschied des Kinderheims zum Limes ist, dass ersteres eine Nutzung ist, und letzteres eine Grenzbefestigung.
Und dass das Kinderheim von jemandem der es selbst weiß, eingetragen wurde (mutmaßlich), weil es eben nicht hunderte oder tausende von Jahren her ist, sondern nur wenige Jahrzehnte.

Der Limes ist übrigens gut erkennbar an vielen Stellen, was aber nicht gleichzeitig bedeutet, dass jeder ihn auch erkennen wird.

Habe ich, keine Angst :slight_smile: Und das war auch nur etwas überspitzt gesagt, ich dachte, das war klar. Sorry, wenn ich mich da unglücklich ausgedrückt habe.

Du versucht hier unglücklich etwas konstruieren, finde ich. Das Gebäude wird als Kinderheim genutzt. Die Ansammlung von Wällen und Gebäuden wird als Grenzbefestigung genutzt. (bzw. wurde). Aber beides ist eine Nutzung. Und vielleicht hast du auch meinen Link übersehen - aber ich habe geschrieben, der ehemalige Limes als ganze ist nicht eingzeichnet in OSM und sollte es auch nicht sein, weil er eben nicht mehr da ist. Ausgrabungspunkte, erhaltene Festungen oder Ruinen sollten sehr wohl eingzeichnet werden, da die ja auch dort rumstehen. Und diese dann zusammengefasst werden in eine Relation “Limes”. Link im letzten Post Aber um das geht es auch gar nicht.

Es geht darum, dass etwas eingezeichnet werden soll, was Vergangenheit ist und vor Ort nicht mehr kontrollierbar oder nachvollziehbar ist. Sonst gäbe es diese Diskussion ja gar nicht.