width bei hw=path (Trampelpfad)

Hallo,

welches Maß sollte man bei Trampelpfaden wie bei diesem hier (vorderes Teilstück) angeben?

Die Breite der eigentlichen Spur (hier evtl. width=0.3)? Das habe ich bisher so auf Wiesen und im Wald gemacht. Man kann diese Wege aber meistens auch gut mit dem Rad befahren oder mit dem Pferd reiten, weil es keine seitliche Einschränkung gibt. Auch ein Wanderer mit einem großen Rucksack kommt hier natürlich gut entlang.

Wie unterscheide ich Wege, dessen eigentliche Oberfläche nur 30cm breit ist von Wegen, die durch Bäume, Felsen, Wände etc. nur eine bestimmte breite haben?

Ok, mir fällt gerade beim Schreiben auf, dass man dafür maxwidth verwenden kann/sollte. :slight_smile:

Was meint ihr?

Das ist eine berechtigte Frage. Bei 30cm kommt man zwar so gerade mit seinen Füßen klar, wenn man aber von der Schulterbreite eines Wanderers ausginge, müsste auf einen so schmalen Pfad selbst ein schlanger Wanderer seitwärts gehen. Und tatsächlich wäre ein Durchgang zwischen zwei Häusern in der Breite von 30cm was komplett Anderes als ein Pfad, bei dem rechts und links der Trittspur der “Luftraum” frei ist. Eine Durchgangbreite zwischen Bäumen, zwischen Pollern oder zweischen Bäumen in der Breite von 30cm oder zwischen Felswänden im Gebirge wäre wiederum vergleichbar mit einem Durchgang zwischen Hauswänden. Daher halte ich bei einer solch schmalen Trittspur, auf der man aber ohne die Schultern einziehen zu müssen entspannt laufen kann, Schulterbreite für das Minimum.

Intuititiv habe ich selber bislang 0.5cm als schmalste Pfadbreite eingegeben, mich daran orientierend, dass dies bei Normtüren in Häusern so das schmalste ist, was auf dem Markt ist und man dort noch ohne quer zu gehen durchkommt. Aber meist habe ich sogar eher 0.7 oder 0.8m eingetragen. Ob dies allerdings ausreichen würde, einem Reiter zu signalisieren, dass er da auf seinem Pferd sitzend nicht mit den Fußspitzen rechts und links hängenbleibt, ist natürlich fraglich. Insofern kann ein Trampelpfad in der Breite von 0,7m für Wanderer ohne Probleme benutzbar sein, egal ob es sich auf die lichte Breite oder nur die Spurbreite bezieht, für einen Reiter macht es einen großen Unterschied, ob die Spur 07m breit ist oder der Abstand zwischen den Büschen rechts und links.

Insgesamt erscheinen mir Breitenangaben auf den cm genau sowieso eine recht subjektive Sache. Wer misst schon mit einem Maßband, wie breit genau eine Straße / ein Weg an der schmalsten Stelle ist? Auf einen ganzen Meter genau kann man noch einigermaßen abschätzen, wer gut ist ggf. auch auch 1/2 Meter genau. Ungenau wird das Ganze aber allein dadurch, dass sich die Breite solcher Pfade im Jahresverlauf teilweise deutlich ändert. Im Frühjahr ist ein Weg vor dem Blattaustrieb ggf. so breit, dass man locker dort entlanglaufen kann, drei Wochen später nach dem Baumaustrieb streift man rechts und links an frischen Zweigen entlang. Auch die Trittspur verändert sich in ihrer Breite, z.B. weil Wanderer Pfützen ausweichen und insofern die Spur rechts und links erweitern oder sie wird schmaler, weil Gras und Brombeerranken in die Trittspur schneller hineinwachsen als sie durch Wanderer wieder zertreten werden.

Noch ein Gedanke: Welche Breite tragen wir ein, wenn ein solche Trampelpfad auf einem Teilstück komplett Grasbewachsen ist? Oder was ist mit einem Feldweg, da messen wir ja auch nicht nur die Bewuchsfreien Fahrspuren (ziehen also die grasbewachsenen Bereiche in der Mitte und rechts und links ab), sondern orientieren uns eher daran, wie breit ein Fahrzeug sein kann, dass hier drüber fährt.

Ich tagge prinzipiell die durchschnittliche Breite, die für die überwiegende Nutzergruppe relevant ist, also nicht zwingend die Breite am Boden. Im Bild sieht es nach einem angelegten, häufig genutztem Weg aus, der primär wohl für Fußgänger gedacht ist. Also würde ich hier eher etwas großzügiger als 0.3 sein :wink:

Wenn sich die Breite auf längeren Abschnitten wesentlich ändert, kann man den Weg weiter unterteilen, aber da sollte man m.E. nicht übertreiben. maxwidth und minwidth sind eine gute Möglichkeit die Breite bei Bedarf detaillierter zu beschreiben.

Handelt es sich vielleicht um diesem Weg: https://www.openstreetmap.org/way/6068764 ?

width=0.3 kommt hier gut hin.

Für die Angabe der tatsächlich maximal mögliche physikalische Breite könnte so etwas wie maxwidth:physical verwendet werden:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:maxwidth:physical

Ich messe die Breite der Wege schnell mit meinen Füßen (Schuhlänge) ab.

Ich habe das Foto aus dem Wiki (als Beispielfoto). Ich kenne den Weg nicht.

maxwidth ist nicht passend da es eine verkehrsrechtliche Beschränkung bezeichnet (Schild), evtl. maxwidth:physical

ich würde den Trampelpfad als width=0.3 angeben, aber der Hinweis ist gut, dass Wege die auch nur ein schmales Luftraumprofil haben extra tagging verdienen würden

Danke whb und dieterdreist für den Hinweis auf maxwidth:physical. Das ist sinnvoll, wurde leider kaum verwendet: 231x (Stand 2020-05-27).

Die täte mich aber eher interessieren, da ich nicht nur mit einspurigen, sondern auch mit dreispurigen Rädern unterwegs bin …
Auch Rolli-. Rollator- und Kinderwagenschieber interessieren sich primär für das Bodenmaß, denn das ist relevant für deren Fortkommen.

Das klassische Dilemma, das auch die Community in Schweden gerade diskutiert.

Ich persönlich halte das Tagging von so schmalen Breiten für schwierig. Eigentlich kann man einen 30 cm breiten Weg mit einem grossen Trekkingrucksack nicht mehr ohne Verrenkungen begehen und auf diesem 30 cm breiten Pfad kann ich problemfrei mit meinem Kaltblüter langreiten. Bei einem “echten” 30 cm Pfad geht das nichtmehr.

Ich verstehe nicht ganz, wem das Breitentagging der ausgetretenen Spur überhaupt nutzen soll - wenn man problemfrei ausweichen kann. ich finde man sollte sich an der Maxbreite des “Verkehrsmittels” orientieren…

Beim Wandern sind 1,5 normal.

Das hat den Vorteil, dass echte Engstellen auch als solche zu erkennen sind.

Oder wie will man einen Pfad mit echten Hindernissen (der sich beispielsweise entlang ner Felswand langschlängelt) denn sonst erkennen?

Genau das war der Grund meiner Frage. Was spricht für Dich gegen den Vorschalg width + maxwidth:physical zu taggen?

[ironie]
width=0.3
maxwidth:physical:left=10 m
maxwidth:physical:right=none
description:maxwidth:physical=Achtung Baum auf der linken Seite
[/ironie]

Wie und in welcher Höhe sollte die Grenze denn definiert sein? :confused:

wenn du von Fußgängern ausgehst wohl so alles bis 1,80-2,00, bei Fahrzeugen geht es bis 4,00m

Das KISS Prinzip. Wenn ein tag das erstmal nahe liegt keinen Sinn macht (width) ist es natürlich möglich, das durch irgendeinen anderen tag wieder zu reparieren.

Sinnvoll ist das allerdings nicht.

Die Menge der Informationen die der Mensch, der das Einträgt verarbeiten kann, ist ja schliesslich beschränkt. Und dann funktioniert das normalerweise immer schlecht, in einem Tag den einen Masstab zu haben und auf der anderen Seite einen anderen Bezugspunkt.

Generell hat ein Detailtagging ja auch immer den Nachteil, dass es die unterschiedliche Datenlage zum Problem machen kann. Nicht alle Regionen sind so “auf den Fuessen stehend” gemappt wie Urlaubsregionen und Deutschland. Normalerweise erwarte ich bei der Angabe von width irgendeine Besonderheit von einem Pfad - einfach weil es aus meiner Sicht eigentlich keinen Sinn macht, eine Fahrspur fuer Dinge die laufen und jederzeit problemfrei ausweichen können, zu taggen.

Das ist doch analog zu einem Standstreifen. Wenn ich die breite einer Strasse angebe, dann nehme ich ja auch die ganze Fahrbahn, auch wenn eine durchgehende Linie das befahren des Standstreifens verbietet. Oder ich mach detailiertes Spurmapping.

width ist die Breite des Wegs, von allen Wegen, dass muss kein besonderer Weg sein, es ist immer eine nützliche Beschreibung wie breit ein Weg ist. Ein weiterer tag für die Breite innerhalb des Nutzungsprofils (Querschnitt des Verkehrsraums) ist kein “Reparieren” sondern ggf. ein Ergänzen weiterer relevanter Eigenschaften (und da bin ich bei Dir, wird es sich in der Regel um eine besondere Situation handeln wenn man es taggt).

Seitenstreifen gehören nicht zur Fahrbahn

Ich finde das nu ein wenig verwirrend. maxwidth:physikal indikiert von meinem Sprachverständniss genau das was wir im Moment mit “Wegbreite” meinen. Denn die ausgetretene Spur ist ja das was physikalisch vorhanden ist.

Wieso der etwas weichere Begriff “Verkehrsraum” das tag physikal zugeordnet widerspricht meiner Intutition.

Noch absurder wird width bei diesem Beispiel, wo die Heide den schmalen Pfad fast komplett schließt.

Wobei das hier ja auch noch ein abondand:track ist, der ja durchaus 2m breit ist/war.

maxwidth:physical ist die nutzbare Breite. Das kommt z.B. von maxheight:physical bei Brücken. Da fragst Du Dich ja auch nicht, ob es um die Höhe der Fahrbahn geht, oder?

width gibt ja auch nicht die Fahrbahnbreite sondern die Straßenbreite an. Daher gehört natürlich ein asphaltierter Seitenstreife in die Angabe der Straßenbreite mit hinein.

Ein width-* bei highway=path wäre schon ein mögliches Kriterium, um z.B. einen 2,5m breiten Rad- und Fußweg von einem schmalen Trampelpfad zu unterscheiden, aber:

Die Eintragung ist nur dann wirklich hilfreich, wenn sie erstens eindeutig ist (und das scheint es ja nicht zu sein, wie diese Diskussion zeigt) und wenn sie einigermaßen flächendeckend eingetragen ist. Und da muss ich Skinifxi zustimmen.

Ich bin wahrhaftig kein Feind von detailliertem Mapping. Aber ein Mehrwert ergibt sich erst dann, wenn es sich “lohnt” die Daten auszuwerten. Beispiel: Es tut niemandem weh, wenn an einzelnen Straßen einzelne Straßenlaternen eingezeichnet werden. Diese können dann bei einer Kartendarstellung auch als Orientierungspunkte auftauchen. Aber darüber, ob eine Straße beleuchtet ist oder nicht, reicht das gelegendliche Eintragen von Laternen nicht aus.

Im Grund täte es auch niemandem weh, wenn an Straßen und Wegen die Breite angegeben ist. Doch misst jeder, der dies einträgt, mit dem Maßband nach? In der Regel wird doch die Breite einer Straße wohl eher geschätzt. Und ob ein Waldweg 2m oder 3m breit ist, wer hat das wirklich gemessen? Und selbst wenn, wurde die Breite für den ganzen Abschnitt gemessen? Wurde die lichte Breite gemessen oder die Fahrbahn/Fahrspurbreite? Ist ein Pfad mit einer Breite von 50cm auf dem Boden so schmal oder auch in 1,5m Höhe?

Daher: mehr als ein grober Hinweis darauf, ob man sich auf einer superbreiten Straße oder einer sehr schmalen befindet, ob es sich um einen schmalen Pfad oder einen breiten Flanierweg handelt, ist width derzeitig nicht. Damit es mehr werden könnte, wären einige Klarstellungen nötig und wie Skinifaxy schreibt, auch eine einheitliche und durchgängige Anwendung.

maxwidth:pysical - zum einen ist das nicht selbsterklärend, denn auch die Fahrbahnbreite oder die Breite der asphaltierten Fläche sind pysikalische Breiten. Das damit aber “nutzbare Breite” sei, erschließt sich nicht aus dem Begriff. Zudem: Was ist nutzbare Breite? Eine 30cm tiefe und 30cm breite Rinne ist als Fußpfad nutzbar, wenn oberhalb genügend Platz auf Hüft- und Schulterhöhe ist, nicht aber mit Kinderwagen. Ein LKW braucht weiter oben eine ausreichende lichte Weite als ein Fußgänger. Daher ist die “nutzbare Breite” tatsächlich vom der Nutzungsart abhängig.

Dazu kommt das Beispiel des zugewachsenen Waldwegs, auf dem zwar ein Forstfahrzeug unter Niederwalzen des aufgekommen Bewuchses auf 3m Breite nutzbar ist, für Wanderer aber ansonsten nur der schmale Trampelpfad, der frei von Brennnesseln, Brombeerranken und selbstausgesähten Bäumchen ist.

wie steht es mit nicht-asphaltierten Seitenstreifen aus? Bankette gehören dazu oder nicht? Steht das irgendwo, oder macht das jeder wie er denkt dass es “ist”?
Haben nicht asphaltierte Straßen dann gar keine Breite?

Wahrscheinlich macht es jeder so, wie er denkt. Für mich ist es logisch, dass ein asphaltierter Mehrzweckstreifen zur Straßenbreite mit hinzugerechnet wird, jemand Anderes findet es ebenso logisch, dass dieser außen vor bleibt. Für mich wäre es unlogisch, die Bankette mitzuzählen.
Und nicht asphaltierte Straßen haben natürlich auch eine Breite. Relativ einfach ist es, wenn es sich um einen durchgängig geschotterten Waldweg handelt. Aber wie wird die Breite definiert, wenn der Weg unbefestigt ist, wenn er mit Gras bewachsen ist, wenn nur zwei Fahrspuren ohne Bewuchs sind? Ein Fahrzeug ist ja breiter als seine Spurbreite. Dazu kommen ja mindestens rechts und links noch die Außenspiegel hinzu. Das ist dann das Gleiche wie bei den Trampelpfaden. Wenn die Spurbreite mit 2m ausgemessen wurde, kann normalerweise auch ein 2,40 breiter LKW dort entlang fahren, weil seine Spurbreite nicht breiter als diese 2 m ist. Aber er kann dort nicht fahren, wenn der Zwischenraum zwischen zwei Bäumen rechts und links nur 2m ist. Das ist der Unterschied zwischen Spurbreite und lichter Breite. Was aber von diesen beiden Breiten ist die “tatsächliche Breite”, wie es im OSM-Wiki heißt? https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:width
(lichte Breite ist die Breite zwischen angrenzenden Bauteilen als z.B. den Leitplanken rechts und links, oder eben übertragen halt den Bäumen rechts und links)