in Darmstadt gibt es seit 2005 ein allgemeines Durchfahrtsverbot für alle LKW (> 3,5 t) die nicht Start oder Ziel innerhalb der Stadt oder des Landkreises haben. Die Dokumente mit der exakten Formulierung finde ich leider gerade nicht mehr auf der Seite des Hessischen Umweltministeriums, aber ich glaube es ist sogar noch ein wenig strenger und Lieferverkehr für die Darmstädter Innenstadt ist zusätzlich noch nachts (20-06 Uhr) komplett verboten.
Was hat das mit OSM zu tun? Bislang ist dieses großflächige Verbot nirgends getaggt, theoretisch müsste man ja jede noch so kleine Straße mit seltsamen conditional-access tag versehen (access=destination trifft es nicht wirklich, da ja die destination irgendwo im Stadtgebiet / Landkreis sein muss und nicht an der Straße). Alternativ könnte man natürlich auch irgendwas in die relation der Stadt schreiben, aber ich bezweifle dass das einen Einfluss auf das tatsächliche Routing hat.
Warum komme ich jetzt damit? Amazon logistics hat in Darmstadt einige Notizen mit entsprechendem Kommentar hinterlassen (z.B. hier, hier, hier usw.). Die Datenquelle dafür ist mir relativ klar, es gibt an diesen Stellen tatsächlich Schilder. Allerdings gilt das Durchfahrtsverbot eben für ganz Darmstadt (also auch vor den Schildern) und diese stehen da nur als Erinnerung/Hinweis. Zwar schon auch vor allem an den Einfahrtsstraßen, aber eben nicht nur (Beispiel auf Mapillary). Ich verstehe die Beschilderung der Stadt ehrlich gesagt auch nicht ganz, aber wenn ich es richtig verstehe bräuchte es halt diese ganzen Schilder eigentlich nicht.
Ich habe eben schon angefangen die Notes teilweise zu schließen (z.B. wenn sie wirklich mitten in der Stadt sind also wirklich nichts zum tagging beitragen), wollte aber hier mal nachfragen ob ihr eine Idee zum sinnvollen Tagging dieser Beschränkung habt.
Wenn ich das gerade nicht falsch verstehe müsste die zeitliche Einschränkung andersrum, nachts ist komplett verboten und tagsüber nur für Zielverkehr. Außerdem bin ich mir nicht sicher, dass das wirklich die Bedeutung des Tags ist, es fehlt eben die “delivery@darmstadt” einschränkung. Also ich darf durch jede Straße fahren wenn ich irgendwo in der Stadt anliefern will und eben nicht “ich darf nur in diese Straße wenn ich in dieser Straße anliefere”
Das auf alle Straßen einer Stadt zu klatschen finde ich außerdem etwas suboptimal, schließlich sind das jetzt nicht nur ne handvoll, sondern eine vierstellige Anzahl von osm-ways in der Stadt. Man könnte natürlich auch nur die alle Zufahrtsstraßen damit taggen, aber da nicht etwas zu übersehen halte ich für schwierig. Und das aktuell zu halten erst recht. Ich stelle mir gerade vor, wie ein Router die LKWs dann über irgendwelche winzigen Seitenstraßen leitet nur weil sie eben nicht explizit verboten sind…
Ich hatte Ende August letzten Jahres eine ähnliche Frage für Köln gestellt.
Da geht es zwar um Schwerlastverkehr ab 7,5 t, aber das Ziel ist dasselbe. Es geht nicht nur um das richtige Tagging, das auch noch nicht dokumentiert ist, sowie auch um Auswertung durch Router, die auch noch spezielle LKW-Auswertungen beherrschen sollten. Auch kann man unmöglich alle Strassen in der Innenstadt damit versehen. In Köln kommt erschwerend hinzu, das die Durchfahrt im Bereich Rheinuferstraße aufgeweicht wurde. Da müsste man genau auf den Stand bleiben. Eine Pflege dieses Tagging ist in so einer großen Stadt ohne Dokumentation und festgelegtes Tagging für einen Mapper alleine nicht zu bewältigen.
Wäre da nicht ein Tagging als “Durchfahrtverbotszone” am einfachsten, so ähnlich wie das mit den Umweltzonen (boundary=low_emission_zone) gemacht wird?
Problem ist nur, das das mindestens zunächst nicht ausgewertet würde.