access an barrier nötig?

Tach, ich habe mir eigentlich angewöhnt, an ein barrier=* im Verlauf eines Weges immer passendes access-Tagging dranzusetzen¹, um nicht als Nebenwirkung erlaubten Verkehr auszuschließen. In England beispielsweise führen öffentliche Wegerechte sehr oft durch barrier=gate.

Jetzt stolpere ich gerade über https://osm.org/node/3700726903, das kein access-Tagging hat, aber die üblichen Router (OSRM, Graphhopper, BRouter, Osmand) fahren/laufen da einfach durch. Es wurde außerdem von SomeoneElse gesetzt, dem ich wirklich kein schlampiges Arbeiten vorwerfen würde :slight_smile:

Ist mein übliches Vorgehen unnötig oder sind diese Router nur tolerant gegenüber sparsamem barrier-Mapping?

–ks

¹ oder einfach access=yes, so dass de facto die access-Werte des Ways gelten.

ich halte access explizit immer für besser bei barrier=* (außer evtl. bei bollard und block die zweispurigen Verkehr ausschließen, und bei barrier=entrance, die halte ich für implizit).

BRouter verwendet tatsächlich für Fahrradrouting garkeine impliziten Zugangsbeschränkungen für Barrieren, und beim Auto-Routing nur genau für barrier=gate|bollard|lift_gate|cycle_barrier

Das ist einfach an die Mappings-Praxis angepasst, ich kenne auch keine Wiki-Seite mit Default-Barrier-Access, und für lift_gate gibts ja auch ganz regelmässig Probleme. Also mit expliziten Access-Tags machst Du bestimmt nichts falsch

Toleriert der Router fehlende access=no und fährt/geht trotzdem drüber, oder toleriert er fehlende access=yes und lässt die Leute Umwege machen…

Ich würds immer setzen. Die Vorstellungen, was der default-Wert für einen Router ist, ist oft nicht das, was man sich beim Mappen so vorstellt und das Wiki ist da nicht immer hilfreich (barrier=chain soll Kraftfahrzeuge aufhalten, steht da… mag für manche Ketten gelten, andere sind auch für Fahrräder echte Hindernisse)

access-Regelungen sind relevant für die betroffenen highways. Was soll die Information brinngen, ob ich eine Barriere begehen oder befahren darf oder nicht?

Es gibt durchaus viele kleinere Wege, die mittendrin einen barrier haben, so dass sie zwar von beiden Seiten aus beispielsweise per PKW nutzbar sind, aber nicht als Durchgangsstraße. Da ist es durchaus gut zu wissen, ob ich das Tor öffnen und mit dem Wagen durchfahren darf/kann oder nicht, und es ergibt sich nicht aus den access-Werten des highways.

Natürlich kann man das so sehen, dass ein barrier ohne explizites access-Tagging das access des durchgehenden Weges erbt (d.h. dass bei Dauersperrung ausdrücklich access=no dran muss), aber genau das ist ja meine Frage, inwieweit das der Fall ist.

Das Wiki meint dazu:

Dummerweise gibt https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:barrier%3Dgate keinen Defaultwert an, auch sonst kann ich keinen finden. Ich hab mal gelernt, dass ein barrier=* im Zweifelsfall access=no impliziert.

–ks

Die Wiki-Seite wurde Ende 2016 geändert. Davor war: implies access=no, aktuell: Implied access differs by value (barrier type).

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:barrier

es kann z.B. sein, dass man einen highway von beiden Seite betreten darf, aber das gate in der Mitte darf man nicht benutzen (kann man nicht benutzen). access auf highway bezieht sich auf den Weg, access auf der barrier auf die Barriere. Das sollte man getrennt betrachten (ist auch Konsens, dachte ich).

Das mache ich, genau aus dem von Dir genannten Grund, genau so.

Ich denke, damit kann man nichts falsch machen.

Und solche Barrieren hat man ja häufiger, PKW sollen da nicht durch können, Radfahrer, Fußgänger etc. hingegen schon. Und dann gebe ich das eben explizit an, um auf der sicheren Seite zu sein.

MfG

Beim Ampelstreuscheibenthema habe ich festgestellt, dass man in einigen (?) Profilen dazuschalten kann, dass er bicycle=no beachten soll, genau dann stolperte er auch über die unglücklichen b=no-tags, die die fehlende Streuscheibe an Ampeln angeben sollten, also wird dann vermutlich auch die barrier mit b=no beachtet …

Da fehlt mindestens noch swing_gate

Interessant bei access-tags an Pollern & Co. finde ich ja die Frage, wie man dann mit motorcycle= etc. umgeht?
Wenn die ohne Verkehrszeichen stehen, müsste man ja yes setzen, auch wenn das vermutlich nicht so gedacht war …

Bei PTNA nehme ich für Busse, Taxis, …, (Fußgänger oder Radfahrer berücksichtige ich bei ÖPNV nicht):

access = yes für barrier = no|kerb|entrance|toll_booth|bus_trap|height_restrictor|cattle_grid|border_control

bei allen anderen barrier muss ein $route|psv|mortor_vehicle|motorcar|vehicle|access == yes|permissive|official|designated

wobei $route = bus, coach, share_taxi, tram, … sein kann (route = der Relation)