Rausfahren?

Tach, was ich dieses Wochenende vermisse: Ich fahre meistens mit meinem Hund nachmittags irnkwohin, wo wir noch nie waren und wo das Mapping noch überarbeitungswürdig aussieht, dort erkunden wir die Gegend 2–3 Stunden zu Fuß und ich verbringe den Sonntagabend dann am JOSM statt, wie anständige Deutsche, am „tatort“. Dabei fallen neben den Mapping-Optimierungen auch einigermaßen präzise GPXe ab, die ich hochlade, oft auch was für Mapillary oder OSC.

Nun gibt es ja strenggenommen noch kein „Herumfahrverbot“ – aus dem Wagen raus könnte ich auch als Infizierter (wofür es noch keine Anzeichen gibt) niemanden anstecken, und auf dem Spaziergang kann man Abstand halten, wir sind ja right in the middle of nowhere, wie der Brite sagt, und nicht an touristischen Brennpunkten.

Tropsdem habe ich das dieses Wochenende unterlassen, aus paar Gründen:

    1. Mein Wagen kann an der Außenseite kontaminiertes Material verbreiten, wenn jemand Infiziertes an den Kotflügel gehustet hat.
  • 1a. Entsprechendes gilt für meine Schuhsohlen und für Bongos Schnauze (damit schnüffelt er ja überall rum).
    1. Wenns auch unwahrscheinlich ist, aber falls ich bei einem Unfall schwer verletzt werde, belaste ich das Gesundheitssystem zusätzlich, das jetzt alle Ressourcen braucht.

Wie seht ihr das?

–ks

Tssst, lasst Euch nicht verrückt machen.

überflüssiger artikel. bin ehrlich gesagt enttäuscht dass jemand jetzt immer noch nicht weiß wie er sich zu verhalten hat. und dabei dachte ich immer die OSMler wären etwas intellektuell gehobener als die gesamtbevölkerung. ich sag nichts weiter dazu.

Zwischenergebnisse bis jetzt:

  1. kreuzschnabel ist ein Trottel, weil er Covid-19 viel zu ernst nimmt.
  2. kreuzschnabel ist ein Trottel, weil er Covid-19 nicht ernst genug nimmt.

Meine Frage war eigentlich die nach eurem Mappingverhalten in Zeiten der Corona, nicht nach meinem IQ. Dass der unter meiner Körpertemperatur liegt, weiß doch jeder.

–ks

Ich lasse mich auch nicht verrückt machen, aber:

So wie du es handhabst, bist du zumindest Vorbild für andere (ich habe es auch so für mich ausgelegt!). Die Regelungen der Bundesländer lassen leider immer noch zuviel Luft und was in meiner Gegend gestern an Motorradfahrern unterwegs war, geht auf keine Kuhhaut. :roll_eyes: (Hoffentlich gab es keine Verletzten, die dann auch noch Intensivbetten bockieren)
In Sachsen sagt die Allgemeinverfügung, dass das Verlassen der häuslichen Unterkunft verboten ist. Folgend in der Verfügung werden (abschließend) alle Ausnahmen aufgezählt und Motorradfahren und “Herumfahren” ist da eigentlich nicht benannt.

… meint Uwe

Das gibt’s schon in einigen Bundesländern, da ist die Sache dann natürlich klar. Aber wir in Hessen (hätte ich dazusagen sollen) haben so eine Regelung noch nicht, raus darf man eigentlich noch nach Belieben, nur Gruppenbildung / Versammlung ist verboten.

–ks

Ich kann kein Verhalten erkennen das eine Gefahr darstellt. Dein Auto muss angehustet und dann von jemandem “abgeleckt” werden. Halte ich für sehr unwahrscheinlich. Mal davon abgesehen das der Virus sich auf der Aussenseite des Autos sehr kurz nur halten wird (Fahrtwind, Verdünnung etc)

Und mit dem Unfall. Das du Zuhause von der Leiter fällst ist wahrscheinlicher. Und da der Straßenverkehr abgenommen hat ist die Wahrscheinlichkeit zu Verunfallen auch gesunken.

Geht raus und macht was - Alleine - Mit Abstand. Hilft ja auch nichts wenn demnächst die Psychatrien voll sitzen mit Depressiven oder wir die gleich von irgendwelchen Gleisen sammeln müssen. Die Isolation hat weitreichende konsequenzen für die Psyche und jeder der einen Spaziergang macht macht etwas vernünftiges.

Es geht um physischen Abstand voneinander - und der ist gewahrt.

Flo

+1

@kreuzschnabel

Deine Vorsicht ist durchaus berechtigt.

Ich hatte diese Woche genügend Zeit mich mal in den ganzen Talkshows durchzuklicken. Besonders interessant und die meisten Deiner Fragen beantwortend war Stern TV extra mit zwei Virologen von der Uni Bonn. Die haben mir gezeigt, dass zumindestens meine persönlichen Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll waren. Ich denke, die Sendung ist noch in deren Mediathek von RTL. Deshalb bitte auch ein eigenes Urteil bilden!

zu 1. Auf glatten Oberflächen überlebt das Virus einige Stunden. Die amerikanische Studie geht von praxifremden Voraussetzungen aus. Die bringen einen virusverseuchten Tropfen auf die Oberfläche auf und verwischen den. Da ist viel Flüssigkeit im Spiel, die bei einem verschmieren oder draufniesen so nicht vorkommt. Das Viruss “hasst” wegen seiner Lipidhülle Trockenheit und alles was Fett anlöst . (Desinfektionsmittel und Seife) Das heißt, wenn die Flüssigkeit vom Niesen abgetrocknet ist, ist auch das Virus tot. Das haben die Bonner in Heinsberg mit Abstrichen im Haushalt von Kranken getestet.Das Virus ist durch seine Lipidhülle ziemlich instabil, wird nicht wie andere Viren mit dem Wind oder an Staubpartikeln verschleppt, aber eben auch** sehr ansteckend**.

zu 1a. In Hongkong hat ein Hund an einem Infizierten geschnüffelt. Mann konnte Virusmaterial an seiner Schnauze nachweisen, nicht aber auf seinen Schleimhäuten

zu 2. Full ACK

Ich befolge die Anordnungen der Kommunen und Länder. Die sind ja eindeutig. Man soll zu Hause bleiben und jeden unnötigen Kontakt zur Außenwelt vermeiden. Bei uns ist Hundefreilauf noch erlaubt. Man darf in seinen Kleingarten und auch draußen Sport treiben. In anderen Kreisen ist das schon anders. Und darüber musst Du Dich auch informieren.

Deshalb würde ich persönlich den Hundfreilauf auf den Heimatort beschränken und nur zum Wocheneinkauf rausgehen ( Es gibt leider immer noch I…t.n, die jetzt die freie Zeit zum Einkaufen nutzen und private Partys feiern.) Ich würde im Moment das Auto auch nicht kärchern, auch wenn das vielleicht schon überzogen ist.

Ansonsten ist meine Empfehlung:
#Abstand halten 2m
#Hände waschen
#zu Hause bleiben

Die Risikogruppe wird es Dir danken. Und hauptsächlich um die geht es im Moment

Natürlich. Ich habe nur wenig Angst vor meiner eigenen Infektion, bei meiner üblichen Gesundheit huste ich wahrscheinlich nur einen Tag lang.
Aber ich will das Zeux halt nicht zu Leuten bringen / fahren, denen es damit schlimmer ergeht.

–ks

Da hilft Dir Hashtag 1. In Wald und Flur ist die Gefahr äußerst gering, jemanden anzustecken. Man muss ja dazu nicht in fremde Gefilde fahren. Und zum Hund ausführen darf man ja noch raus (Siehe Hashtag 3)

Und wenn Du andere vor Dir schützen willst, reicht die einfache OP-Maske, die Du selber trägst. In Asien (Südkorea, Japan) ist das auch in Grippezeiten Gang und Gebe. Und Südkorea zeigt, dass das was bringt. Allerdings kann das auch zur Stigmatisierung führen und dazu, dass Du nicht in den Supermarkt kommst. :wink: (Guter Tipp, einfach sagen: “Ich gehöre zur Risikogruppe und schütze mich selber.” Ja, ja, ich weiß dafür braucht mann eine FFP2 Maske. Aber weiß der Wachmann das, der immer noch ohne Schutz, :frowning: die Kunden vereinzelt? )

Fakt ist aber, dass die vermeintlich nicht Infizierten, mit so einer Maßnahme die tatsächlich nicht Infizierten wirksam schützen, wenn alle solche Masken tragen; wie in Asien. So ein Ding kann man selber nähen. Damit könnte man auch viele geschmacklose T-Shirts einer sinnvollen Verwendung zuführen. :smiley: :sunglasses:

Also am besten gegen das Virus hilft ein gesundes Immunsystem. Und ohne grossen sozialen Kontakt dürfte die Ansteckungsgefahr bei einem Ausflug weit hinter den positiven Effekten zurückbleiben.

ich hab ja den Vorteil, dass wenn ich sows schreibe, ich sogar den offiziellen Empfehlungen hier Folge leiste: Raus und bewegt Euch! Schaut dass es Euch auch psyisch gut geht!

nuja Schweden kriegt ja im Moment von vielen Medien eine auf den Deckel für den “Sonderweg”. Bisher scheinst doch ganz gut zu funktionieren und die Überwiegende Zahl der Menschen hier steckt sich bei städtischen Aktivitäten (vorallem naher Kontakt in schlecht belüfteten Räumen) an…

Ich war gestern mit dem Rad unterwegs. Das Wispertal - das dir sicherlich bekannt ist - war voll von Motorrädern. Auf Feld- und Wald-Wegen waren nur wenige Fußgänger und Radler unterwegs, so daß man locker Abstand halten kann.
Geh raus an die frische Luft und erhalte deine Abwehrkräfte.

Das mit dem gesunden Immunsystem würde ich nicht wirklich unterschreiben wollen. Kann auch ins Gegenteil umschlagen und eine überschießende Reaktion bewirken. Die Chance dazu ist natürlich gering. In Italien hatten Stand Mittwoch von den Verstorbenen nur drei keine Vorerkrankungen. Deshalb versucht man ja in Deutschland die Risikogruppe so gut wie möglich abzuschirmen.

+10
Aber immer schön Abstand halten. In Schweden könnte man außer in den Städten die 2km Regel einführen und keiner würde dagegen verstoßen. :smiley:

Die Ganze Situation erinnert mich an mein Leben Anfang in den '70 Jahren. Man ist mit der Familie zusammen, spielt zusammen Gesellschaftsspiele, sieht auf die Glotze, jedoch nicht viel, es gab ja nur 3-4 Programme, man macht gemeinsame Autoausflüge und geht spazieren, man kochte zusammen. Okay, man hatte auch ein paar Freunde, mit denen man was unternahm (z.B. Im Wald Holzhäuschen bauen). Die Strassen sind leer. Sport wurde nicht viel betrieben (ausser Fussball).
Es gab wenige Restaurants, man hatte kein Geld für oppulenten Urlaub.
Dem Bericht von ntv kann ich nichts hinzufügen. Sich so fühlen wir vor 50 Jahren. Junge Leute, hoffentlich lernt ihr was daraus!

Bisher gehen wir (Hausstand) jeden Tag raus, einfach weil es guttut — natürlich immer schön mit Abstand (wo möglich, versuchen wir statt 2 lieber 5 Meter einzuhalten). Normalerweise zu Fuß, wegen Umwelt, wissenschon, aber wenn das Wetter so trübe ist wie heute, fahren wir eben ein bisschen bis zu einem schönen und möglichst menschenleeren Eck. Machen wir uns nicht verrückt. Bedenken wegen einer Ansteckung (egal ob aktiv oder passiv) hätte ich eher beim Einkaufen — da gilt es Stoßzeiten und Schlagen zu vermeiden ;).

Das wäre wirklich noch eine gute Idee. Bisher trauen wir uns nicht, weil jedermann uns sehr schräg angucken würde. Aber wahrscheinlich sollte man das einfach mal machen — beim Einkaufen (s.o.) könnte es echt eine gute Sache sein.

Ich drück die Daumen, dass ihr Recht behalten werdet.

+1 gute Zusammenfassung. Aber viel zum Lesen… ist aber Wert :slight_smile: hab ich geteilt :wink:

Auf meinen Spaziergängen und Wanderungen der letzten Tage fiel mir auf, dass schon viele auswärtige Besucher, den Autokennzeichen nach die meisten aus Berlin, in den Gewässer-nahen Wochenend-bzw. Ferienhaus-Parzellen sich aufhalten.
Sonst schauen die “urbanen hippen Eliten” ja meistens etwas mitleidig auf uns “kulturlose Landeier” herab (“Provinz”, “Pampa”, “Windenergieflächen”), aber in der Pandemie flüchtet man dann schon mal ganz gerne auf’s Dorf, scheint mir.

Ansonsten:
Es besteht ja (noch) kein Ausgehverbot.
Klar, geh ich auch raus tracken und mappen, in meiner dünn-besiedelten Gegend bei Einhaltung der Abstandsregeln weitgehend ungefährlich.

PS:
Schweden…
Sehr experimentierfreudig, auch auf anderen Politikfeldern…
Die machen so lange Experimente, bis Ihnen alles um die Ohren fliegt.
“Es muss erst alles noch viel Schlimmer werden, bevor es dann irgendwann wieder besser wird.”

Ich halte das Pamphlet für eher so naja.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten mit unterschiedlichen (Aus-)Wirkungen:

  • wir lehnen uns zurück weil alles halb so schlimm ist
    – es ist tatsächlich alles halb so schlimm
    – es ist tatsächlich alles viel schlimmer

  • wir “übertreiben” mit Vorsicht und Vorbeugen
    – es ist tatsächlich alles halb so schlimm

Ich bin da bei letzterem, auch wenn’s nicht in Panik ausarten sollte.
Und ja, ich gehe und fahre soviel wie möglich raus, eine Kontamination des Fahrzeugs halte ich für akademisch und weiterverteilen mittels KFZ/Schuhe/etc. für utopisch.

Disclaimer: ich bin allerdings auch in der günstigen Situation, dass ich nicht in der Stadt wohne.