Gemeindegrenze verschieben, damit Gebäude nicht auf der Grenze stehen?

Hallo,
ein Mapper hat in diesem Änderungssatz
https://www.openstreetmap.org/changeset/82311814#map=19/48.06006/9.38559&layers=N
eine Gemeindegrenze um “4,3 Meter” verschoben, damit das neu eingezeichnete Gebäude
https://www.openstreetmap.org/way/782149667/history
besser reinpaßt.

Was ist Eure Meinung dazu?

Fragende Grüße

2 Grenznodes um etwa 4.3 Meter nördlich, auf einer Länge von etwa 17 Meter

das Gebäude:

  1. Grenzen mitten durch Gebäude sind nichts so Ungewöhnliches, sogar Staatsgrenzen tun das: https://www.openstreetmap.org/#map=18/51.44751/4.93276, siehe dazu auch https://de.wikipedia.org/wiki/Baarle

  2. In jedem Fall stellt sich die Frage, wie exakt der tatsächliche Grenzverlauf in OSM abgebildet ist, und damit die Frage nach der Quelle. Hier in Westhessen scheinen mir viele Gemeindegrenzen mehr nach Gefühl gezogen zu sein und können tatsächlich durchaus mal 50 Meter woanders durch den Wald laufen :slight_smile: in dem Fall wäre es nicht sinnvoll, über 4 Meter zu diskutieren. Aber möglicherweise hat Bawü eine präzisere Quelle dafür.

–ks

Die Gemeindegrenzen wurden sicher auch nur übernommen. Ich habe auch einige an die Grenzsteine verschoben, wenn man vor Ort ist. Das Gebäude müsste doch irgenwie zugeordnet sein? Müsste doch rauszukriegen sein?

Hallo,

im Pfälzerwald, wo die Gemeindegrenzen tlw. nur nach Gefühl oder kleinmaßstäblichen Karten eingetragen wurden, mappe ich im Wald gezielt alle Grenzsteine, um damit die Grenzverläufe zumindest auf die GPS-Genauigkeit zu bringen.

Im hier vorliegenden Fall geht es um eine Gemeindegrenze in Baden-Württemberg. Diese wurden aus den Daten des Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung übernommen. Sie sind korrekt. Wurde beim Eintragen geprüft, dass das Satellitenbild gut genug georeferenziert ist (keinen zu großen Versatz hat)? Falls das Gebäude mit GPS gemappt wurde, wäre eine zweite Aufnahme ratsam.

Wir haben in Baden-Württemberg leider keinen Zugriff auf das Liegenschaftskataster, mit dem wir selber prüfen könnten, ob die Flurstücks- und damit Gemeindegrenze durch Haus geht.

Viele Grüße

Michael

Und was sagt das aus, wenn das Gebäude überwiegend auf Gemarkung A oder überweigend auf Gemarkung B liegt?

Es müsste einer Gemeinde zugeordnet sein - also flurstückmäßig dürfte die Grenze nicht durchs Gebäude gehen.

Es ist nicht ausgeschlossen das eben eine Staatsgrenze durch ein Haus geht, warum dan nicht eine Gemeindegrenze? Ich finde es etwas erschreckend wenn behauptet wird “müsste doch irgenwie (sic!) zugeordnet sein” - kommt all zu nah am Großen Brüder, oder am “Ordnung muß sein”.

Nur ein einziges Vorbild ist Way 273187156. [edit: auch schon von @kreuzschnabel gemeldet]

Hier ein Beispiel: https://www.tim-online.nrw.de/tim-online2/ mit Recklinghausen Am Stadthafen 24

Über die Kartendienste des LUBW geht das. Natürlich dürfen wir deren Karten nicht zum Abzeichnen und zur Datenübernahme verwenden, aber eine reine Sicht- und Vergleichskontrolle, ob das was gemappt ist, korrekt ist, ist möglich.

Meine Einschätzung:
Der jetzige, verschobene Grenzverlauf ist jetzt genauer als er vorher (durch das Gebäude) war.

Ich hab meine Änderung rückgängig gemacht. Ich hab da keine Aktien drin … :slight_smile:

Entschuldigung, wenn das hart klingt:
Nein, diese Aussage ist in beiden Aussagen falsch.

Es kann durchaus Gebäude geben, die auf zwei Flurstücken liegen.

Und, entsprechend Willen zur Bürokratie mitgebracht, dürfte das sicherlich auch zwischen zwei Gemeinden gehen.

sind die importierten Grenzen 1:1 was die Ämter auch verwenden, oder wurden die vor der Freigabe als Opendata evtl. leicht vereinfacht? Das wird ziemlich oft gemacht.

Nach meiner Erfahrung sind die Gebäudegrenzen in Maps4BW sehr genau, da aus den Katastern übernommen.
Für die administrativen Grenzen (wie auch für Straßen und Gewässer) gilt das nicht, die sind leicht generalisiert, was zu Abweichungen von wenigen Metern führen kann.
Hier ist die Grenze aber vermutlich bis auf einen Meter genau.
Im Luftbild von Maxar, Esri und Mapbox steht das Gebäude auch ziemlich genau an der Grenze, nur Bing liegt etwas zu weit nördlich, daher vermutlich die 4 m.

Abgesehen davon gibt es sehr wohl bebaute Grundstücke, die auf zwei Gemarkungen liegen. Wie der Eigentümer da Grundsteuer zahlt, weiß ich allerdings nicht :roll_eyes:.

wenn es in unterschiedlichen Bundesländern steht dann gelten u.U. auch andere Grundlagen (Bauordnungen).
Sofern unterschiedliche Baubehörden zuständig wären hat man auch im selben Bundesland vermutlich schon erhöhten Bürokratieaufwand, oder vielleicht gibt es für solche Fälle dann eine Regelung dass nur eins der Ämter zuständig ist?

Wie man im Geoportal-BW sehen kann, liegt das Gebäude innerhalb des Flurstückes und die Gemeindegrenze verläuft entlang der Flurstückgrenze. Wir dürfen aber nicht vom Geoportal-BW abzeichnen, nur von der Karte Maps4BW, die ja auch im JOSM und sogar in ID als Hintergrund eingeblendet werden kann.
Daß die Gemeindegrenzen - wie seichter in # 16 schrieb - (leider) etwas generalisiert darstellt sind, war mir nicht bewußt.

Mir ging es ja aber auch darum, daß der Mapperkollege Grenzknoten - ohne irgendwelche Ortskenntnisse, nur auf Verdacht - verschoben hat und das auch noch für richtig hielt. Zwischenzeitlich hat er seine Änderungen / Eingaben dort komplett zurückgesetzt:
https://www.openstreetmap.org/changeset/82316154

Aber mir.
Und ich hab ja schon hier gepostet, dass ich die Änderung rückgängig gemacht habe.

Deine Verschiebungen waren dann aber trotzdem eine Verschlimmbesserung!