[CLOSED] Die Corona-Krise, eine Herausforderung für die OpenStreetMap?

Jeder bekommt es mit, die Pandemie überschwemmt Europa.
Wie kann die OSM dazu beitragen, um die nicht zu überblickenden zeitlichen Abläufe darzustellen?
Es geht hier z.B. um Öffnungszeiten von Geschäften und öffentlichen Einrichtungen, die wohl sehr beschränkt werden.
Es werden viele Geschäfte auf längerer Dauer geschlossen bleiben, der öffentliche Verkehr bricht zusammen, Kultur, Sport und öffentliche Einrichtungen werden geschlossen!
Eine Zeitdauer ist noch gar nicht abzusehen.
Die ganze Krise in OSM einfach zu ignorieren wirkt auf mich persönlich erstmal peinlich. Ist die Community so klein, das wir da keine Regelung hinbekommen? Wir müssen auf “Kriegs”-Modus gehen! Wenn das ganze in 2 Wochen hinüber wäre, würde ich hier keine Zeile schreiben. Aber das ist NICHT so. Das Problem werden wir mindestens in den Sommer reintragen.
Wir sollten hier Ideen sammeln, und zwar möglichst schnell, damit OSM zu der Krise beitragen kann.
Gerne können Kollegen in den fremdsprachigen Foren und E-Mail-Listen ähnliches verbreiten.
Erstmal in DE sind Kindergärten und Schulen geschlossen, aber es kommen Geschäfte dazu. Wenn dies über mindestens 1 Monat geht, besteht Handlungsbedarf.
Oder sehe ich das falsch? Im A-Forum wurde gerade ein Kollege gesperrt, der ähnliches im Sinn hatte mit anderem Ansatz. Wenn ich hier gesperrt würde wegen diesem Thread, wäre das für mich die Verwirklichung des Unvermögens der OSM Community, auf akuten Geo-Änderungen angemessen und schnell reagieren zu können, und das kann die Community, davon bin ich überzeugt. Bitte um Vorschläge. Danke an alle.

P.S. Es werden auch viele “Mittelständer” oder Kleingeschäfte die Krise nicht überstehen und damit Pleite gehen. Es wird also sehr viel zu tun geben für die Datenpflege in OSM in diesem Jahr.

Die Corona-Situation bringt ja eben gerade keine “akuten Geo-Änderungen” mit sich. Ein Kindergarten hört nicht auf, ein Kindergarten zu sein, nur weil der Staat Ferien verordnet. Nur all das, was wir in unserer Sammelwut erfasst haben, was nicht mit Geo zu tun hat - Öffnungszeiten, ÖPNV-Linien, etc - verliert vorübergehend an Gültigkeit. Vielleicht sollten wir aus dieser Krise die Lehre ziehen, uns auf das Mappen der physischen Welt zu konzentrieren, statt noch bei jedem Supermarkt einzutragen, an welchem Punktesammelprogramm er teilnimmt oder ob man dort vegane Wurst bekommt…

OSM wird jetzt schon als Hintergrundkarte für eine Vielzahl von Darstellungen in Zusammenhang mit der Corona-Krise benutzt; es ist gut, dass OSM den Leuten dafür zur Verfügung steht. Für sowas ist OSM gemacht. Das muss uns nicht peinlich sein, und wir brauchen auch keinen “Kriegs-Modus”. Dass die von uns gemappten Öffnungszeiten jetzt nicht mehr stimmen, mein Gott. Wenn der Staat jetzt sagt “alle Geschäfte schließen”, sollen wir dann Deiner Ansicht nach an alle Shops ein Tag dranmachen, dass sie geschlossen sind? Weil sonst jemand in Berlin irrtümlich zu einem Supermarkt hingehen würde und denken, der hat offen?

Also ich würde sagen: 1. Keine Panik, 2. kein blinder Aktionismus (“OMG ich muss zu Hause bleiben, schnell, lass mich wenigstens alle Supermärkte jeden Tag nach aktueller Nachrichtenlage umtaggen”), 3. Mapping as usual - dazu muss man in aller Regel ja nichtmal näher als 2m an andere Menschen ran.

Bye
Frederik

Ach ja, der “schöne Plätze” ist ja nun auch hier bekannt, sehr trollige Beiträge beizusteuern.

Insofern sehe ich für Dich hier keine Gefahr gesperrt zu werden. Es wäre schon interessant zu wissen, welche Geschäfte z.B. noch geöffnet sind. Ich sehe aber die Gefahr, wenn man es in die Datenbank direkt einpflegt, dass man damit Karteileichen produziert, die dann jahrelang in der Datenbank herumliegen.

Was ich mir vorstellen könnte wären eindeutige temporäre Tags, die man ggf. später mit einem Bot aufräumen kann. Die man z.B. an Städte dranpappen kann wo Ausgangssperren verhängt wurden, an Geschäfte die noch offen sind etc.

Aber wie ich OSM kenne, ist die Pandemie schon längst vorbei und wir stimmen immer noch über Proposals ab :-I

+1.

Ansonsten erwarte ich ein proposal für natural=virion + virion=sars-cov-2, um wirklich zeitnah mappen zu können, wo die Viecher sitzen :slight_smile:

–ks

Das könnte allerdings auf uns zukommen. Es werden dann aber auch in Folge Geschäfte übernommen, also verändert. Zusätzlich könnten sich in der ÖPNV Verschiebungen ergeben.
Ich sehe auch ein kurzfristiges Tagging nicht als sinnvoll an, aber vielleicht kann man mit diesem Aufruf viele Mapper, auch in ganz Europa, dazu aufrufen:
“Sammelt Änderungen in eurem Umfeld bezüglich Infrastruktur, Geschäften, Restaurants”, die dann auf Dauer oder eine Zeitlang gültig wäre.
Die Wochennotiz wird sich sicher auch darum kümmern. Vielleicht wäre eine europaweite Monatsaufgabe eine weiteres sinnvolles Instrument.
Vielleicht kann sich jemand oder im Team damit anfreunden, ein solche Monatsaufgabe zu begleiten mit Bereitung, Monitoring und Auswertung.
Vielleicht gehen wir erstmal gemeinsam in die Krise und können währenddessen Leute finden, die sich damit gerne beschäftigen würden.

Im Moment in Deutschland nicht, aber in China sind beispielsweise temporäre Krankenhäuser entstanden, teilweise gab es abgeriegelte Gebiete mit Straßensperren in Italien, es ist nicht zwangsläufig so, dass es die Krise nur zu geschlossenen Schulen oder geänderten Öffnungszeiten führen wird.

Er wurde nicht direkt wegen dem Thread oder dem Thema selbst gesperrt, die Diskussion ist ja sinnvoll. Er wurde wegen der Art gesperrt, WIE er die Diskussion geführt (oder eben nicht geführt hat). Das mal vorweg.

Damit könntest du recht haben. Das ist aber auch etwas für “nach der Krise”, das wissen wir jetzt noch nicht. Mit Glück packt die Regierung so große Rettungspakete, damit möglichst keine Geschäfte/Lokale/etc. eingehen. Das wäre wünschenswert.

Ich könnte mir für Öffnungszeiten am ehesten noch eine cov19:opening_hours=* vorstellen, ebenso cov19:access=* oder ähnliches. Das lässt sich auch relativ einfach wieder entfernen, wenn alles vorbei ist. Ich selbst würde das jetzt nicht taggen, zu viel Aufwand und die Regierung gibt bekannt, was wie gesperrt ist und die Medien werden nicht müde das ganze auch ordentlich aufzuarbeiten. (Hier mal ein kleines Lob, die meisten Medien, die ich bisher gesehen habe, machen das relativ neutral und gut, sogar die “eher schlechten”).

was wir hier z.T. beobachtet haben ist eine Zunahme des Lieferangebots. Manche Läden liefern jetzt auch, während sie das normalerweise nicht anbieten. Ich bin auch für einen Präfix,damit sollte es möglich sein, aktuelle Spezialkarten zu produzieren und die tags problemlos wieder zu entfernen wenn der Spuk wieder vorbei ist. Auch kommt man nur selten updatenden Anwendungen damit nicht in die Quere.

Meinst du also wir sollten möglichst schnell aktuell taggen? Dazu braucht es wirklich Mapper, die das auch zeitlich und aktuell hinbekommen. Diese sollten sich jetzt aktuell melden, am besten hier auf diesem Thread oder auf der MailingListe. Aber auch zuerst ein genauer Vorschlag im OSM-Wiki!
Damit könnte man werben! @dieterdreist Hast du einen Vorschlag?

Aktionismus scheint mir nicht angebracht aber eine QS bezogen auf die potentiell noch offenen Geschäfte wäre durchaus sinnvoll. Welche fehlen? Welche gibt es nicht mehr?

Zur Reduzierung der exponentiellen Ausbreitung des Virus sind alle Menschen aufgerufen, soziale Kontakte zu meiden. In dem Zusammenhang erschiene es mir nicht sinnvoll, nun durch alle Einkaufsstraßen zu laufen und täglich vor Ort zu schauen, welche Läden ihre Öffnungszeiten wie ändern. Abgesehen davon macht es aus meiner Sicht wenig Sinn, Dinge zu ändern, die sich praktisch täglich ändern.

Ich bin nicht dafür jetzt Öffnungszeiten oder Schließungen an zu passen. Ist die Webseite verlinkt erfährt ma das aktuelle.
Welche Veränderungen sollen eingetragen werden: gesperrte Spielplätze, Parks, Sportplätze, Schwimmhallen, …

Man sollte wie bei Straßenbaustellen verfahren und nachschauen wie es nach vier Wochen ausschaut. Danach eventuell auf geschlossen Geschäfte / POI’s kontrollieren.

(Wer für seine Stadt eine Übersicht machen möchte kann es auch mit uMap machen. Ich hatte vor kurzem so etwas glaube ich gesehen.)

Ich bin gegen Aktionismus. Die Lage ändert sich täglich. Da kommen wir mit OSM und den nachgeordneten Datennutzern eh nicht hinterher.
Man muss sich als Verbraucher halt auch informieren, welche Arten von Geschäften jetzt noch offen hat und welche schließen müssen.

Wir sollten zumindest paar Tage abwarten, ob sich ein stabiler Zustand einstellt.

Die deutsche Telegram-Gruppe OSM_de hat sich hierzu bereits letzte Woche und am Wochenende intensiv Gedanken gemacht. Wir haben die Wiederbelebung der OSM-Wochenaufgabe in den Blick gefasst und auch hier promotet. Unsere Idee war, dass aktuell Ärzte, Apotheken von größerem Interesse sind und hier die Aktualität der Daten bzw. eine Ergänzung von noch nicht vorhandenen POIs am sinnvollsten ist. Dies kann auch z.T. remote mittels der Webseiten erfolgen.

Ich halte wenig davon, jetzt Öffnungszeiten bei anderen POIs oder ein access=no bei Spielplätzen u.ä. zu taggen. Die Verbote bzw. geänderten Öffnungszeiten sind nicht von Dauer. Die meisten Apps haben i.d.R. einen monatlichen Updatezyklus, so dass die jetzt erstellten Änderungen beim Nutzer im Zweifel erst ankommen, wenn die entsprechenden Beschränkungen schon wieder aufgehoben sind.

Ich halte es nicht für sinnvoll, jetzt (temporäre) Dinge zu mappen bzw. neue Tags einzuführen. Wir haben schon gut damit zu tun, die Dinge langfristig aktuell zu halten, so dass temporäre Zustände zu mappen wirklich nichts verbessert und im Nachgang vermutlich eher zu einer Verschlechterung der Daten führt, da sich niemand mehr darum kümmert.

Wenn sich jemand darüber informieren möchte, ob etwas während der Corona-Einschränkungen geöffnet hat o.ä., kann er dort einfach anrufen und fragen.

Ich finde, dass das umtaggen von Öffnungszeiten jetzt nicht eines der wichtigsten Probleme der Gesellschaft und damit von OSM ist.

Als eine der praktischen Dinge habe ich aber das vertaggen der neu entstehenden Corona Ambulanzen gesehen, damit diese einfacher zu finden sind (meist gehören sie ja zu größeren Krankenhauskomplexen, wo es erwünscht ist, dass die Corona Verdachtsfälle den normalen Krankenhausbereich nicht betreten) und diese z. B. für Bremen derzeit etwas unkonventionell über den alt_name bzw. alt_name:de hinzugefügt. Das ist damit ausdrücklich ein Mappen für das Geocoden, also hier Nominatim und somit gegen die Kovention. Da bin ich auch noch nicht sicher, wie man das besser machen kann. Eventuell kann es eben auch direkt als “name” mappen, so dass es auch auf den Karten gerendert wird.

Bei diesen Ambulanzen sehe ich also einen unmittelbaren Nutzen, sie werden wohl für einige Monate bestehen bleiben (sind also - hoffentlich - temporär) aber in der Anzahl nicht so groß, dass wir sie auch temporär mappen und später dann entmappen können.

+1

Die Geoinformationen verändern sich zu 99% nicht und die aktuellen Einschränkungen sind so schnelllebig, daß die OSM-DB und die Updatezyklen der meisten Rasterkarten dafür völlig ungeeignet sind. Können sich ja im Prinzip täglich verschärfen oder verändern.

Wenn solche Infos von Nutzen sein sollen, gehören sie in eine eigene Datenbank und ein Kartenoverlay, in dem sie sofort in der aktuellen Version angezeigt werden.

Ja das seh ich auch… auch die möglichkeit wie Drive-In bei Bayerische Wirtschaften gibt es auch schon… sonst ToGo… :slight_smile:

https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/anzing-ort377246/coronavirus-anzing-bayerisches-wirtshaus-drive-in-schweinebraten-kirchenwirt-auto-13598069.html

mal schauen was bleibt :slight_smile:

Bin auch gegen Aktionismus. Wenn wir die Restriktionen, die durch Corona begründet werden, mappen wollten, dann könnten wir auch gleich an jedes Objekt ein paar “wie ist das Wetter” Tags drankleben und die dann regelmäßig anpassen.

Ebenso: kein Aktionismus …

  • Die Schließungen sind nur kurzzeitig (hoffentlich).
  • Die Menschen, die es angeht wohnen in der Nähe und wissen eh Bescheid
  • geschlossene Läden in der Ferne sollten wenig interessant sein, da wir so verantwortungsvoll sind und so wenig wie möglich reisen
  • es trifft ja alle in gleichem Maße: alle Bibliotheken sind geschlossen, alle Schulen sind geschlossen, …