Adresstypen Österreich, wie in OpenStreetMap Taggen

Speziell im Osten von Österreich existieren sogenannte Identadressen
Von der Stadt Wien werden hierzu folgende Adresstypen genannt:

  • Hauptadressen
  • Identadressen
  • Pseudoadressen

Quelle: https://www.wien.gv.at/advadrwebapp/public/advadrwebapp.htm

Nachdem wir in OpenStreetMap inzwischen für alles mögliche ein geeignetes Tagging gefunden haben, stelle ich fest dass es gerade für diese drei Adresstypen bislang kein geeignetes Tagging gibt. Ich mich hierzu auch irren.
In den vergangenen Jahren ist es in Österreich zu diesem Thema erneut zu Unklarheiten gekommen, so wurde ein Import in Wien letztendlich aufgrund der bislang ungeklärten Situation, zurückgesetzt. Zwei Monate meiner Freiwilligenarbeit gingen bereits hierdurch verloren.

Es liegt uns aktuell ein Open Data- Adress Satz des BEV vor, der wiederum auch diese unterschiedlichen Adresstypen enthält.
Ein User hat daher einen solchen Import bereits wieder zurückgesetzt.

Ich fände es nun besser wenn wir anstatt auf solche Adressen zu verzichten, also anstatt diese als “mangelhafte Qualität” abzutun- oder wie ein anderer User, der gleich einen ganze Thread unter dem Titel “Quantität vor Qualität?” eröffnet hat, solche Adresstypen besser durch geeignetes Tagging auch in OpenStreetMap abzubilden.

In OpenStreetMap erfassen wir die Welt, Adressen aller Formen und Ausprägungen wohl ganz im speziellen.

Hast du dir die Beispiele warum ich deinen Import zurückgesetzt hatte überhaupt angesehen? Kein einziges davon betrifft Ident-Adressen.

Es gab zu diesen schon Proposals, die sich nicht durchgesetzt haben, wie
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_Features/addrN
oder Relationen dafür, ich versuche mich eher an KISS zu halten und separate Nodes zu verwenden, auch wenn es damit nur unvollständig abgebildet werden kann. Bevorzugt in der Form:
https://www.openstreetmap.org/node/6431612430
https://www.openstreetmap.org/node/6448145432

edit: in der überwiegenden Anzahl der Fälle (zumindest bei Einfamilienhäusern am Land) haben diese allerdings auch keine besondere Relevanz und du wirst vor Ort nur eine der Adressen finden, die in der Praxis verwendet wird. Die anderen existieren nur um die systematische Nummerierung zu erleichtern.

Genau genommen hat jede Adresse in Österreich ihre eindeutige ID:

Fiktives Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 001, OBJNR 1379565, NTZ 1)

“Adresse”=“ADRC#######”
hat X Gebäude
“Gebäude”=“GEB#”

Ein Gebäude hat X Subcodes, diese bilden historische und neue, also z.B auch bereits angerissene Objekte ab.
“GEB”=“SUBCD###”

Beispiel:
Innsbruckerstraße 4:
Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 001) Abriss
Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 002) Neubau

Eine Adresse kann mehrere Gebäude und Gebäude Subcodes beinharten:

Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 001) Abriss
Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 002) Büro-u.Wohnh.
Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 002) Lagerhalle
Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 003) Vordere Werkstätte
Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 004) Hintere Werkstätte
Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 005) KFZ-Werkstätte

Jede Subcode Gebäudeeinheit, ist in Objektnummern “OBJNR” unterteilt.
Beispiel: Innsbruckerstraße 4 (ADRCD 8073064, GEB 1, SUBCD 002, OBJNR 3379465)

Also das Wohngebäude Subcode 001 Objekt 3379465

NTZLNR 0001 Top 1 Wohnung 1. St
NTZLNR 0002 Top 2 Wohnung 2. St
NTZLNR 0003 Büro 2. St

Natürlich wäre es also für uns interessant, in OSM den Adresscode ADRCD und die Nutzlaufnummer
abzubilden.

Beispiel:
addr:housenumber=4/2
addr:ADRCD=8073064
addr:NTZLNR=0002
addr:sub=2

Die Frage ist hierzu, ob wir vom BEV solcherart Information, wie auch die hier bereits thematisierten Typen: Hauptadressen, Identadressen und Pseudoadressen erhalten.

Nach meinen Erfahrungen in Wien wird bei Einzelhäusern zuverlässig die eingangsseitige Adresse zur Hauptadresse ernannt. Die Identadresse ist nur in seltenen Ausnahmefällen angeschrieben. Hauptadresse kommt dann auf den Hausumriss, Identadresse höchstens als Node.

Anders sieht es bei größeren Wohnanlagen aus, da kann die Hauptadresse sehr unpraktisch sein. Ich bediene mich hier zum Teil Relationen, in die ich den Adresstyp als Rolle eintrage. Beispiel, auch für eine teilweise unpraktische Hauptadresse

Grundsätzlich schließe ich mich dem KISS-Prinzip aber an, auch weil die Adressart für kaum einen Nutzer überhaupt relevant ist.

Relationsadressen werden üblicherweise nicht ausgewertet, da hierfür notwendige Schnittellen sich nicht etabliert haben.
Ich habe daher auch https://addresshistory.wordpress.com/2019/05/20/associatedstreet-in-osterreich-auflosen/ aufgelöst.

Wenn du nun in Wien Adressen als Relation mappst, so kannst du genauso eine Schüssel Wasser austellen, und einmal mit deiner flachen Hand ordentlich reinschlagen. Der hierdurch enstehende physikalische Effekt ist wohl spannender als das Ergebnis Deiner in Relation Mappingarbeit.

Ich habe mich vor einiger Zeit mit Hausnummern in Wien beschäftigt, und bin dort auf interessantes gestoßen: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=685264#p685264

Tatsächlich hat die Wiener OSM Community, wenig Interesse daran, Adressen in Wien qualitaitv in OpenStreeetMap abzubilden. Es wird in Wien, sowie rund um Wien in Hausnummern lediglich Kosmetik betrieben. Ich finde das sehr sehr bedauerlich.

hierfür wurde ich dann sogar noch gesperrt.

Wien soll Wien bleiben, es gibt in anderen Regionen in Österreich genug zu tun. Das weitere Problem ist, dass die Stadt Wien selbst deren eigene Karte sehr aggresiv vermarktet, OpenStreetMap daher von Städtischen Einrichtungen sowie von gewerblichen keinen Raum erhält. Zeig mir mal eine Anwendung in Wien, die auf OSM Daten setzt, da schaut es sehr mager aus.

Edit: regio-osm Grafik hinzugefügt, Text ergänzt.