Neues Tool zur GPS Track Analyse: TrackGuru

Ich möchte Euch mein jüngstes Projekt vorstellen: TrackGuru ist ein Werkzeug zur Analyse von GPS Tracks in GPX Dateien. Es hilft, die Übersicht über eine Sammlung von GPX Tracks zu bewahren, die Tracks statistisch auszuwerten und sie zu bearbeiten und Fehler zu bereinigen.

Jetzt fragt Ihr Euch sicher: Warum in aller Welt denn noch ein GPX Track Editor? Wenn ich von meinen Touren zurückkomme, bringe ich meist eine Reihe von Tracks für mein Archiv und Wegpunkte mit Notizen für Änderungen bei OSM mit, die aufgeräumt und fehlerbereinigt werden wollen. Es hat sich auch ganz schnell ein Verzeichnis mit über 100 Tracks angesammelt. Früher habe ich GPS Track Analyse.NET verwendet, das alle erforderlichen Funktionen enthielt (wenn auch etwas umständlich zu bedienen). Nachdem dieses Tool 2015 eingestellt wurde, fehlte mir ein Nachfolger – für mich selbst und besonders zum Weiterempfehlen für GPS Anfänger. Es gibt zwar jede Menge Track Werkzeuge, aber keines davon hatte alle nötigen Funktionen so daß ich zwischen mehreren Tools hin- und herwechseln muß. Dafür verfügen sie über zahlreiche fortgeschrittene Möglichkeiten, die die Bedienung komplizierter machen, verlieren enthaltene Wegpunkte, wurden teils nicht mehr weiterentwickelt oder sind nicht auf Deutsch verfügbar.
Deshalb habe ich nach ein paar Jahren Bedenkzeit beschlossen, ein eigenes Werkzeug zu entwicklen, daß sich nur auf Verwaltung, Aufräumen und Fehlerbereinigen von Tracks spezialisiert, dafür aber möglichst geradlinig und einfach zu bedienen sein soll. Das Ergebnis ist TrackGuru.

Features

  • Übersichtsliste über ein Verzeichnis voller GPX Tracks, automatische Verortung auf einer Karte
  • Frei bewegliche und zoombare Kartenanzeige
  • Fünf verschiedene Outdoor und Topokarten auf OSM Basis
  • Schnelle und serverschonende Kartenanzeige mit lokalem Cache
  • Farbige Darstellung der einzelnen Teilabschnitte der Tracks, automatischer Zoom zum ausgewählten Abschnitt
  • Statistische Auswertung nach Zeit, Dauer, Geschwindigkeit, Pause und Bewegung
  • Anzeige von Höhenprofil und Geschwindigkeitsverteilung
  • Unterschiedliche Geschwindigkeitsprofile, selbst erweiterbar
  • Benutzerdefinierbare Geschwindigkeitsprofile für die Auswertung
  • Ersetzen der Höhendaten durch ein Höhenmodell für genauere Auswertung
  • Löschen von Abschnitten des Tracks
  • Zusammenfassen von Abschnitten
  • Aufspalten von Abschnitten in mehrere Abschnitte
  • Speichern von Abschnitten direkt als neuer Track
  • Löschen von Punkten aus dem Track
  • Erkennung und Markierung von wahrscheinlichen Fehlern
  • Automatische Wegpunktverwaltung mit ihren zugehörigen Trackabschnitten
  • Automatischer Update von neuen Versionen

TrackGuru ist in reinem Java implementiert und sollte so ziemlich überall laufen.
Er ist Freeware für den nicht-kommerziellen Gebrauch.

Falls es Euch interessiert findet Ihr auf der Homepage oder im Supportforum mehr dazu.

Hallo Nop. Mir geht es wie dir. Ich habe ein großes Verzeichnis auf meiner Platte mit zig Tracks, die ich zum Mappen in JOSM nutze, aber auf OSM hochgeladen habe ich lange keine mehr, weil mir die dafür notwendige Bearbeitung zu mühsam war. Ich hab das Tool kurz ausprobiert und es sieht sehr vielversprechend aus. Danke dafür!

Ich melde mich im Supportforum mit ein paar Anregungen.

Systemvoraussetzung: Es muß Java 8 installiert sein. – stimmt nicht, Java 11 tut’s auch :slight_smile:

–ks

Jetzt heißt es 8 oder höher.

Danke für’s ausprobieren. Wegen der inkompatiblen Änderungen bei der Modularisierung in Java 9 bin ich bei 8 geblieben.

Der TrackGuru hat jetzt 6 Releases nach dem ersten Post einen Stand erreicht, in dem alle Grundfunktionen enthalten und einige wertvolle Hinweise der ersten Nutzer berücksichtigt sind.

Neben den üblichen Pflichtfunktionen für Tracks sind sind vielleicht folgende Spezialfeatures besonders interessant:

  • Setzen des Filedatums beim Speichern auf den Aufzeichnungsstart des Tracks möglich, d.h. Dateien können immer chronologisch angezeigt werden anstatt nach dem Zeitpunkt der letzten Bearbeitung
  • automatische Wegpunktverwaltung. Beim Aufteilen des Tracks werden die Wegpunkte automatisch mit den zugehörigen Trackabschnitten gespeichert, zu denen sie nach ihrem Aufzeichnungszeitpunkt gehören. Routenwegpunkte, die versehentlich im Track gespeichert wurden, werden automatisch entfernt.
  • Fehlererkennung: Typische Fehlermuster werden erkannt und markiert. Sie können mit einem Knopf oder Taste angesprungen und sehr schnell gelöscht werden. Falls man etwas zu schnell war gibt es einen Undo. :slight_smile:

Hübsch.

2 Bemerkungen:

  • “Starten durch Doppelklick auf trackguru.jar” ist stark Gui-lastig (Windows?). Ein zusätzliches “oder java -jar trackguru.jar” wäre mMn angemessen

  • Leider - noch? - alles in deutsch. Daher nicht international verwendbar - und somit kein Plätzchen in der Software Watchlist :frowning:

Gruss
walter

Beides hängt damit zusammen, daß der TrackGuru primär als empfehlbar für deutschsprachige Einsteiger gedacht ist. Es war grade der Umstand daß die meisten der vorhandenen Tools nur auf Englisch sind, der mich bewegt hat was neues zu bauen. Von daher habe ich - wie Deine Antwort zeigt völlig richtig :slight_smile: - angenommen daß der Anfänger lieber den Doppelklick macht während Experten wie Du wissen, daß man so ein .jar auch von der Kommandozeile starten kann. Habe den Hinweis aufgenommen.

Eine Internationalisierung ist langfristig geplant - muß mir aber erst mal was dazu überlegen, nachdem mir mein altes Übersetzungskonzept nicht mehr gefällt. :slight_smile:

Bei mir bewirkt der Doppelklick nichts.

System: WIN10 pro, Java Version 8/211. Man erahnt, dass sich ein Fenster öffnen will, was aber sofort wieder "zusammenfällt.

Gibt es eine Ferndiagnose?

P.S. Mit der Kommandozeile scheint es zu funktionieren.

PPS: übrigens vielen Dank - das Programm kann genau das, was ich brauche!

Dann wird als öffnendes Programm für die Extension jar java.exe oder javaw.exe ohne Parameter -jar verwendet.
Es reicht übrigens, einen Link auf TrackGuru.jar mit dem Kommando javaw -jar \trackguru.jar auf dem Desktop anzulegen.
Dann muss man weder das Kommando eintippen noch in das Trackguru-Verzeichnis wechseln.

Du bist echt gemein. :slight_smile:

Seit Du das Thema Internationalisierung angesprochen hast, ging es mir durch den Kopf und jetzt habe ich es vorzeitig gelöst. :slight_smile:

Englische Version kommt demnächst…

Nö, wollte ich net.

Eine rein englische Version wäre kein Problem gewesen, aber eine rein deutsche leider doch. Unsere “Kunden” sind halt international.

Ok, dann schaun mer mal ob es bis zum nächen Wochenende hinhaut.

Gruss
walter

Meine “Kunden” sind des Englischen meist nicht sonderlich mächtig, deswegen war erst mal eine deutsche Version wichtig.

Aber in der Version 0.65 spricht TrackGuru jetzt gleichermaßen Deutsch und Englisch. (Hatte schon wieder ganz vergessen was es für eine Schweinearbeit ist, selbst in einer kleinen Applikation wie dem Guru alle Texte zu finden und zu übersetzen.)

Ist zwar zu spät, aber als genereller Hinweis: Deshalb lagert man in Java Texte gern in Ressourcen aus.
Außerdem weiß ich jetzt, was in 0.65 neu ist :).

Danke für den Hinweis. Ich baue seit ca. 25 Jahren beruflich graphische Oberflächen. :slight_smile:

Das stumpfe Auslagern von Texten ist genauso viel Arbeit und macht den Code unlesbar, weil man für jeden Text erst woanders suchen und nachschlagen muß was das eigentlich bedeutet. Deshalb mußte was intelligenteres her, aber egal welche Lösung, es muß immer für jeden einzelnen Text eingebaut werden.

Das ist Ansichtssache. Man hätte dann aber die resource-Datei auch jemand anders zum Übersetzen geben können ;).

Hätte man. Wobei es bedeutend länger gedauert hätte jemand dafür zu finden als es einfach zu übersetzen. Englisch ist jetzt nicht wirklich ein Problem. Und falls sich jemand eine weitere Sprache wünscht, kann er eine Datei zum Übersetzen haben. :slight_smile:

Wie war das nochmals mit der Henne und dem Ei? :wink:

Danke und Gruss
walter

ps: am Sa/So ist das Teil drin.

Hmm, ich gehe mal nicht davon aus, dass du bei der Technik von vor 25 Jahren stehen geblieben bist, und würde mich hier über eine argumentativ nachvollziehbare Äußerung anstatt einer Verallgemeinerung freuen :wink:

Wahllos einfach nur ein Beispiel aus der Google Suche gegriffen: create a multiple lanuages (web) application
Wenn man seine keys gut strukturiert (ui.dialogA.button.OK), dann wird einem sofort klar, um welche Vertextung es sich handelt, und in einer vernünftigen IDE sogar beim Mouseover oder in einem MessageEditor direkt die Vertextung angezeigt. Und ja, es gibt natürlich den Punkt, wo man auch mit guten keys nicht weiterkommt: Thema längere Absätze/Freitext, usw.

Da ich diese Diskussion quasi vom Zaun gebrochen habe, möchte ich doch dafür plädieren, das nicht zu weit zu treiben.
Da baut sich jemand ein Tool zusammen, da ihn die bestehenden nicht befriedigen und stellt das auch noch anderen mit nicht unerheblichem Aufwand zur Verfügung. Für sich selbst hätte er bestimmt keine Webseite und auch keine Übersetzung gebraucht. Dann darf er es auch nach seinem Gusto entwickeln, den Ehrgeiz “wenn, dann was Gescheites” inbegriffen.

Abgesehen davon halte ich dieses Forum nicht prädestiniert für Diskussionen über gute Programmierpraktiken. Der eine oder andere Blick über den OSM-Zaun ist schon ganz nett - ich habe hier schon manche Themen interessiert mitverfolgt, auf die ich im Leben sonst nie gekommen wäre - aber wenn es geht mit Maßen :).

Klar, ich hätte ihm (Nop) auch direkt eine Mail schreiben können. Ich halte es hier aber im Kontext trotzdem für sinnvoll: vielleicht stolpert ja auch ein anderer potentieller OSM Softwareentwickler (mit Java) hier drüber :wink:
Und keine Sorge, ich kann seine bisherige Argumentation durchaus sehr gut nachvollziehen.