Großräumiger Versatz

Gestern auf diversen Fahrten durch Gießen fiel mir schon auf, dass Osmands GPX-Aufzeichnung konsequent deutlich neben den gemappten Ways lag. Gut, das kann eine temporäre GPS-Abweichung sein. Aber wenn ich mir jetzt das Mapping des Dreiecks Bergwerkswald mit GPXen vom Server anschaue, gehört das mindestens 15 Meter nach Nordost geschoben. In Heatmap-Darstellung wird es deutlich.

Mappingtechnisch passieren kann so was bestimmt, wenn erst mal einer nach unkorrigiertem Luftbild anfängt und sich alle weiteren Mapper dann dem Vorhandenen anpassen. Aber kann das länger unentdeckt bleiben? Oder stimmt es doch und die GPXen sind aus irgendwelchen Grunden unzuverlässig?

–ks

Klaro.
10 Jahre alte Fehler halte ich in OSM absolut nicht für ungewöhnlich.

Das ist hier aber eher merkwürdig, alle Luftbilder sind sich einig mit der Lage, nut die GPS-Tracks liegen daneben. Soetwas sieht man sonst eher nicht, da liegt mal das eine, mal das andere Bild daneben.

Wenn du das jetzt nach GPS-Tracks neu ausrichtest kannst du ziemlich sicher sein, dass es bald wieder jemand zurückschiebt, weil es ja so auf den Bildern zu sehen ist. Gerade in DE sehe ich kaum jemanden, der GPS-Tracks bei großen Straßen verwendet - dafür sind die Luftbilder einfach zu gut, wenn auch manchmal mit einem leichten Versatz.

Systematischer GPS Versatz ist durchaus möglich, jedoch eher in bebauten Gegenden (Reflektionen).

Klären lässt sich der aktuelle Fall wohl nur durch Abgleich mit offiziellen Vermessungspunkten.

Gerade auf Autobahnen kann das auch Ursachen am Boden haben, wenn beispielsweise der Großteil der Tracks während einer Baustellenverschwenkung erfahren wurde. Dagegen hilft nur Ortskenntnis inklusive aktueller Geschichte der Örtlichkeit.

Deshalb frag ich ja :slight_smile:

–ks

Dann mache ich hiermit Werbung dafür, zumindest Talbrücken (die auf kaum einem Luftbild richtig sind) primär nach GPS zu ziehen. Was ich da schon für Verbiegungen geradegezogen habe, mannomann :slight_smile:

–ks

Die können nur stimmen, wenn genau senkrecht aufgenommen wurde, da dann keine Korrektur vorgenommen werden muss.
Andernfalls gibt es unausweichlich Verzerrungen, da ihre tatsächliche Höhe “ü.M.” erheblich vom Geländemodell abweicht.

Bei Szenen aus unterschiedlichen Blickwinkeln hat man dann aber auch verschiedene Verzerrungen. Wenn alle Hintergrundbilder fast den gleichen Versatz haben, muss man sich die genau ansehen, ob sie nicht aus demselben Rohbild erzeugt wurden (kommt vor).

Gleiche Fehlversätze von GNSS-Tracks zu verschiedenen Zeiten und mit verschiedenen Geräten sind extrem unwahrscheinlich. Neutrassierung von Straßen fallen natürlich nicht darunter.

Eventuell sind alle Luftbilder mit dem gleichen Höhenmodell gerechnet worden? Vielleicht mit einem neuen TanDEM-X-Modell? Das würde erklären, dass sich die Bilder jetzt aktuell verändert haben (falls das so ist).

Wenn das Höhenmodell falsch ist, müssten die Bilder einen Versatz gegeneinander haben, da sie aus verschiedenen Winkeln aufgenommen wurden. Das erkennt man gut an den Häusern ein Stück weiter westlich.
Da die Bilder gut zu den OSM-Daten passen, glaube ich auch nicht, dass sich da kürzlich etwas geändert hat.