GeoSn WMS "abmalen"

Das Abzeichnen oder Importieren von Daten aus GeoSn WMS sollte für OSM nicht erlaubt werden.

So werden einfach landesweit Informationen übernommen , ohne auf entstehende Fehler zu achten oder vor Ort zu sein. Ober es Naturschutzgebiete, Gewässer oder jetzt “Grenzkontrollstellen” auf allen Schnittpunkten Straße-Grenze, was absolut falsch ist.
Hier liegen alle “Grenzkontrollstellen” nicht an der Grenze - das ist nur ein CS - da gibt es weitaus mehr:
https://www.openstreetmap.org/changeset/59252401#map=9/50.6861/14.2671

Auch werden Gewässer (kleine Bäche) übertragen und mit Wegen gekreuzt. Meist sind diese Bäche nicht mehr vorhanden oder die Kreuzung mit Wegen “unbearbeitet”.

Bei Naturschutzgebieten wird einfach eine Grenze “abgemalt” - egal ob da ein Gebäude drunter liegt oder der Wald 50 m daneben endet.

Leider werden auch Hausnummern eingetragen, wo die Häuser schon vor Jahren abgerissen wurden. Oder einfach Häuserumrisse übernommen, obwohl ein Anbau/Ausbau des Gebäudes sogar auf den Luftbild zu sehen sind.

GeoSn WMS als Information beim vor Ort mappen zu verwenden finde ich sinnvoll.

(ausgegliedert aus “Obercarsdorf”)

Das gilt so eigentlich für alle Geoinformationsdienste, nicht nur für Sachsen, sondern auch für den NRW-Atlas und Maps4BW.

Ich kann jetzt nur für den Geoportal RP sprechen, weil ich nur dort Ortserfahrung habe, aber es gibt so viele eklatante Fehler in der Karte, dass ich diese Karte noch nicht einmal als Grundlage nehmen würde, selbst wenn sie erlaubt wäre. Allein im Umkreis von wenigen 100 Metern gibt es schon mehrere komplett falsche oder nicht existierende Hausnummern (Gebäude, wo in Wirklichkeit nur Scheunen stehen, in denen niemand wohnt).

Leider gibt es immer Leute, denen die Versuchung zu groß ist.

Das ist natürlich gar nicht gut und verdirbt den Ruf von GeoSn WMS und ähnlichen Vorlagen als Quelle für OSM. Das ist aber mMn unnötig. Man kann mit diesen „amtlichen“ Karten durchaus gut arbeiten, es ist eben mehr Sorgfalt nötig. Meine Erfahrung mit Maps4BW ist, dass man im ständigen Vergleich zwischen (möglichst aktuellem) Luftbild bzw. verschiedenen Luftbildern und Maps4BW arbeiten sollte. Dort, wo Maps4BW aktuell ist, sind die Hausumrisse genauer und zuverlässiger erfassbar als nach dem besten Luftbild, zumal ohne Versatz. Und es gibt durchaus Stellen, wo Maps4BW aktueller ist als unser neuestes Luftbild! (Bing liefert in Nord-BW inzwischen offenbar einen ziemlichen Flickenteppich aus guten, aber uralten und neuen, aber oft schlechten und grob versetzten Luftbildern; Mapbox und ESRI sind klar und relativ versatzfrei, aber meist alt etc.) Daher möchte ich beim Zeichnen bzw. Verbessern von Gebäuden auf Maps4BW keinesfalls verzichten, nicht einmal dann, wenn es aktuelle Luftbilder gibt und ich gute Ortskenntnis habe. Oft vergleiche ich vor dem Zeichnen bzw. Ändern jedes einzelnen Gebäudes Maps4BW mit Bing, Mapbox-Satellitenbild und ESRI. Das braucht eben seine Zeit.

Hier gilt natürlich dasselbe. Das spricht jetzt nicht unbedingt gegen die Verwendung von GeoSn WMS etc.; Kreuzungen zwischen Bächen und Wegen sind einfach Schlamperei, egal nach welcher Quelle man die Daten erfasst, und die Existenz eines Baches sollte schon verifiziert werden (und sei es wenigstens per Luftbild-Vergleich), bevor man zeichnet.

Das ist der einzige Punkt, wo ich mich frage, ob das nicht korrekt so ist. Wenn wir die „amtlichen“ Grenzen eines NSGs so gut wie möglich wiedergeben wollen – sollten wir sie dann nicht tatsächlich so nachzeichnen, wenn wir eine erlaubte und korrekte Vorlage haben? Oder meinst Du, dass die Grenzen schon im GeoSn WMS nicht stimmen, sprich, dass das Gebäude tatsächlich nicht zum NSG gehört? (Ich hatte diesen Fall selbst noch nicht, da in Maps4BW keine NSG-Grenzen enthalten sind.)

Komplett falsche Hausnummern sind natürlich doof und sollten nicht übernommen werden (hm, bei Maps4BW ist die Fehlerquote in Hausnummern eigentlich sehr gering; ist das beim Geoportal RP schlechter?). Aber warum sollte, wenn ich mal ganz dumm fragen darf, eine Scheune keine Hausnummer haben? Ich kenne etliche Scheunen, an denen steht so richtig on the ground :wink: eine Hausnummer dran; ich habe es daher für selbstverständlich gehalten, dass wir diese Hausnummern erfassen, auch wenn sie zu Scheunen gehören. Sicher, für die Post nützt das wenig, aber zur Orientierung kann diese Nummer doch sehr hilfreich sein. Etwas anderes ist es, wenn im Geoportal eine Hausnummer irgendwo im Leeren steht (die erfasse ich dann auch nicht) oder wenn – wie in einem anderen Thread berichtet – Grenzsteine Hausnummern haben sollen, und auch über Garagen kann man streiten. Aber bei Scheunen, Traffotürmchen etc. habe ich da bisher kein Problem gesehen, das sind ja immerhin richtige Gebäude. Warum soll nicht z.B. der Dachdecker, der eine Scheune neu decken soll, sie anhand der Hausnummer in OSM finden, wenn es denn eine gibt? Und ich habe mich wirklich und wahrhaftig schon mal mit jemandem bei dieser Scheune verabredet (an der außen tatsächlich „26“ dransteht oder zumindest damals dranstand), und dafür war die Hausnummer in OSM wirklich echt nützlich. :wink:

Aber ich will nicht darüber streiten. Lasst uns zusehen, wie wir möglichst falsche sowie grob ungenaue Daten vermeiden bzw. korrigieren – unkritisches Nachzeichnen nach welcher Vorlage auch immer ist tatsächlich ein ernsthaftes Problem. Ob aber jemand ein paar möglicherweise unnötige, aber nicht falsche Daten erfasst, wie z.B. Hausnummern von Scheunen, darüber brauchen wir uns eigentlich nicht zu streiten, oder? Wer will, soll Scheunen mit Hausnummern versehen, wenn sie denn stimmen, wer nicht will, soll es lassen.

Hier mal ein paar zufällig gewählte Beispiele für Kirchheimbolanden ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Kupferbergstraße 61: Vor Ort steht Kupferbergstraße 63. Eine Hausnummer 61 gibt es vor Ort nicht.
  • Hauptstraße 43a: Vor Ort steht Hauptstraße 45. Eine Hausnummer 43a gibt es vor Ort nicht.
  • Hauptstraße 21: Vor Ort steht Im Schlüssel 1. Ein Haus mit der Adresse Hauptstraße 21 gibt es vor Ort nicht.
  • Robert-Bosch-Straße 8: Wird vom vor Ort ansässigen Unternehmen (eine Müllfirma) als Robert-Bosch-Straße 10 angegeben.
  • Morschheimer Straße 14: Vor Ort steht Morschheimer Straße 16 (zzgl. Kellerwohnungen Morschheimer Straße 16a und 16b). Ein Haus mit der Hausnummer Morschheimer Straße 14 gibt es vor Ort nicht.
  • Freiheitsstraße 20a: Vor Ort steht Freiheitsstraße 20 1/2 (mit Bruchzahl). Eine Hausnummer 20a gibt es vor Ort nicht.
  • Gartenstraße 9a: Vor Ort steht Gartenstraße 11. Eine Hausnummer 9a gibt es vor Ort nicht.
  • Uhlandstraße 11a-11b: Im Geoportal RP ist kein Gebäude für diese Hausnummern verzeichnet, sie hängen somit “in der Luft”. Im Übrigen fehlt Uhlandstraße 11c, die Hausnummer gibt es auch noch.
  • Vorstadt 7, 7a-7e: Vor Ort existieren nur die Hausnummern 7a, 7b und 7c. Eine 7 ohne Zusatz sowie 7d und 7e gibt es vor Ort nicht.
  • Römerplatz 1: Vor Ort existieren Römerplatz 1a, 1b und 1c (die wiederum im Geoportal RP fehlen), aber keine 1 ohne Zusatz.
  • Holzgasse 11: Ist vor Ort Holzgasse 11-13 (so ausgeschildert).
  • Langstraße 21: Fehlt in Geoportal RP.
  • Liebfrauenstraße 11: Diese Hausnummer gehört zur ehemaligen Kirche (heute evangelisches Gemeindehaus), ist aber im Geoportal RP fälschlicherweise einer Gartenhütte ganz woanders zugeordnet.
  • Wingertstraße 19a: Fehlt in Geoportal RP (Wingertstraße 19b existiert).
  • Marnheimer Straße 68, 68a: Die Hausnummern sind in Geoportal RP den falschen Gebäuden zugeordnet. Marnheimer Straße 68 ist das Autohaus an der Ecke, 68a stimmt, es fehlt noch 68b, die Hausnummer liegt da wo laut Geoportal RP die Hausnummer 68 sein sollte.
  • Marnheimer Straße 96 und 100: Fehlen beide in Geoportal RP. Marnheimer Straße 96 ist die Tankstelle, Marnheimer Straße 100 der Reifenhändler gleich südlich davon.
  • Bahnhofstraße 3: Fehlt in Geoportal RP.

Ich meinte jetzt Scheunen, die auch vor Ort keine Hausnummer haben, wo die Hausnummern im Geoportal also reine Karteileichen sind.

Ohne zu wissen, um welches NSG jetzt genau geht…
Diese interaktive Karte des BfN arbeitet mit Daten der Bundesländer und kann als Plausibilitätsabgleich dienen:
http://www.geodienste.bfn.de/schutzgebiete/#?centerX=3833084.815?centerY=5651514.650?scale=100000?layers=516

Noch einige Hinweise:

  • Vegatationsgrenzen können die Grenze eines NSG markieren - die Grenze kann aber auch eine Flurstücksgrenze sein, die sich im Landschaftsbild gar nicht abzeichnet, insofern ist es leider völlig illusorisch anzunehmen, man könne Schutzgebiete “on the ground” korrekt und vollständig erfassen.
  • Ein NSG ist kein Totalreservat - Bauwerke sind selten, es gibt sie aber durchaus.
  • Tatsächlich sind auch bei amtlichen online-Karten Fehler bei den Schutzgebiets-Grenzen möglich, auch weil diese häufig noch auf “historische” Papierkarten zurückgehen, das sollte aber zunächst mal kein OSM-Problem ein - was beim “on the ground”-Raten rauskommt ist meiner Einschätzung nach allemal schlimmer.

Widerspricht sich mit

Halte ich für eine falsche Vermutung.
Bloß weil 4-5 Leute in Sachsen unkritisch aus dem WebatlasSN übernehmen möchte ich allein schon wegen der Luftbilder nicht mehr darauf verzichten.

Gruß Thomas

Gegen Luftbilder sagt niemand etwas. Die Luftbilder etwa vom Geoportal RP oder Geoportal TH (legal nutzbar via Esri) sind absolut spitze. Davon sollte es wirklich mehr geben.

Etwas spät, aber besser als nie:

Danke! Ups, das ist ja eine beeindruckende Liste, zumal wenn das nur „paar zufällig gewählte Beispiele“ sind! :frowning: Du hast also ganz sicher recht, dass die Hausnummern-Daten vom Geoportal RP mit Vorsicht zu genießen sind. Bei Maps4BW konnte ich bisher keine derartig drastische Fehlerquote feststellen.