massenhaftes Bearbeiten mit mangelnder Berücksichtigung der Qualität

Hallo erstmal,

mir ist in meiner Hautp-Map-Region in letzter Zeit folgendes aufgefallen:
Jedes Mal wenn ich die JOSM-Warnungen vor dem Daten-Upload checke, sehe ich, dass durch “organisiertes Bearbeiten” zwar einige Informationen zu OSM hinzugefügt werden (hauptsächlich driveways), aber leider wenig Rücksicht auf Datenkonsistenz genommen wird.
Das äußert sich dadurch, dass diese driveways oft die zu verbindenden Gebäude schneiden o.ä., was oft keinen Sinn ergibt, da dieser driveway in diesen Fällen ganz sicher nicht durch das Gebäude hindurch führt.
Beispiele findet ihr u.a. hier:
https://www.openstreetmap.org/way/531616499
https://www.openstreetmap.org/way/546987149
https://www.openstreetmap.org/way/546984017

Ich habe bereits einen dieser Changesets kommentiert, aber leider bisher keine Antwort erhalten.
Schade, dass dadurch nicht sonderlich sinnvolle Daten entstehen. Wie kann man dem sonst noch entgegen wirken? Meine Lust, all das per Hand zu korrigieren, hält sich doch in engen Grenzen.

Beste Grüße aus Frankreich,
dial25osm

Willkommen im Forum!

Der user ist bekannt und macht das in Südbayern massenhaft.
Detailmapping ist für die einen ein Segen - andere erkennen darin auch den Weg zum Bedeutungsverlust von OSM, da solche Daten kaum mehr gepflegt werden. Auch meine Lust hält sich in Grenzen.
Das führt halt mittelfristig dazu, dass jemand, der eine schöne Karte aus OSM-Daten ableiten will, alles mit “driveway” ignorieren (=nicht rendern) sollte :frowning:

Hier https://www.openstreetmap.org/user/mai-gebietsbetreuung gibt es doch konkrete Daten inkl. mail-Adresse des Mappers.

Hallo dial25osm,

danke für Deinen Hinweis. Der Mapper arbeitet im Auftrag eines Verlages. Anhand der eingezeichneten Wege zu den Häusern werden die zurückgelegten Wege der Zeitungs- und Prospektausträger ermittelt, um die Einhaltung des Mindestlohnes zu dokumentieren.

Es gab schon früher Probleme mit dieser Art des Mappings, worauf der Verlag damals den überforderten Projektleiter gegen einen sehr erfahrenen OSM-Mitwirkenden ausgetauscht hat. Ich werden diesen auf die erneuten Probleme aufmerksam machen.

Viele Grüße
Joachim

Hi, der User sollte aus verschiedenen Gründen mal kontakt mit der DWG bekommen:
-Alle Changesets heißen gleich
-Keine Beschreibung der Tatsächlich durchgeführten Änderungen
-Mangelhafte Qualitätskontrolle
-Keine Antwort auf Changesetkommentare, stattdessen fleißig weiter am Arbeiten.

Wer bei OSM keinen Wert auf die Community legt, sondern nur für sich arbeitet, gefährdet das Projekt als solches. Insbesondere, wenn der Akteur ein Unternehmen ist, da diese meist viel schneller arbeiten als der normale Mapper.

Dann laufen wir Gefahr, dass viele Mapper irgendwann resigniert aufgeben, da ihre eigenen Änderungen und Korrekturversuche nicht viel mehr sind als nur noch ein Tropfen auf den heißen Stein.

Daher sollten wir uns generell ernsthaft gedanken machen über einen Verhaltenskodex für Unternehmen, die mit Mapillary arbeiten wollen. Dieser Fall ist ja bei weitem nicht der erste und oft haben solche Aktivitäten einen Grundlegenden Einfluss auf unsere Datenstruktur und -qualität.

Viele Grüße

Ojee, was für ein Marketinggeschwurbel…

Hi, ein CS-Kommetar ist mit das offiziellste, was OSM als Kommunikationsmöglichkeiten bereitstellt. Daher sollten wir als Community schon sehr genau darauf achten, dass solche Kommentare auch ernstgenommen werden! Weitere Kontaktmöglichkeiten im Profil anzugeben halte ich grade bei Unternehmen auch für sehr wichtig, aber das heißt noch lange nicht, dass man sich damit´von den üblichen Gepflogenheiten bei OSM freisprechen kann.

Mei größtest Problem dabei ist, dass eine solche Diskussion dann immer nur privat ablaufen würde, weswegen ich persönlich noch nie auf solche Optionen zurückgegriffen habe.

Viele Grüße

Hallo,

Das ist der Grund, weshalb mir Änderungssatzdiskussionskommentare sehr wichtig sind und ich auf PNs i.d.R. öffentlich antworte (ohne die Zitate).

Kontaktangaben im Profil sind dazu da, sich weiter oben sich beschweren zu können, falls es angemessen und erforderlich ist. Wenn z.B. eine Organisation mit mehreren Leuten in OSM aktiv ist, möchte man systematische Fehler nicht jedem einzelnen melden, sondern einem Teamleiter vortragen. Unter Umständen hat die Rechtsabteilung aber auch gemeint, dass es wäre keine schlechte Idee, ein kleines Impressum auf der Profilseite zu haben ähnlich einem Impressum einer Facebook-Seite.

Viele Grüße

Michael

Hallo,

ich bin dienstlich für die Bearbeitungen dieses Users sowie der anderen zuständig. Mein eigener Dienstaccount ist PDVSeifert, privat bin ich bei einigen bin ich als okilimu in OSM aktiv. Real ist mein Name Dietmar Seifert aus Augsburg.

Ich wurde von der Bearbeiterung informiert, das Sie einen Changeset Kommentar erhalten hat und ich habe diesmal zeitlich nicht sofort reagiert, was ich bei früheren Kommentaren gemacht habe, weil ich derzeit stark in einem Terminprojekt fest gebunden bin.

Ich werde mir die Erfassungen anschauen, wo der Kommentar erstellt wurde.

Generell habe ich die Bearbeiter eingearbeitet und am Anfang die Arbeiten intern überprüft und den Bearbeitern Korrekturanweisungen gegeben. Ich kann aber nicht alle Änderungen überprüfen. Ich werde aber intern besprechen, das ich öfter als bisher Stichproben im laufenden Betrieb machen möchte und muß.

Die Wege helfen uns, die Zustellvorgänge der Verlagsprodukte genauer zu kalkulieren. Die Wege sind dann in der Karte besonders auffällig, wenn die Gebäude noch fehlen. Leider können wir aus ökonomischen Gründen diese aber nicht mit einzeichnen. Wo Gebäude von anderen OSM-Users ungenau gezeichnet wurden, habe ich den Auftrag gegeben, diese im Einzelfall zu korrigieren, damit die einzuzeichnenden Wege nicht mit Gebäuden kollidieren. Wenn das im Einzelfall nicht erfolgt ist, tut mir das leid und ich werde zu diesem Punkt auch nochmal die Bearbeiter ansprechen.

Wir erhalten sehr frühzeitig Informationen, wenn Menschen in Neubaugebieten einziehen und wenn dort Straßen fehlen, erstelle ich OSM Notizen in der Hauptkarte und fahre ab und zu auch das ein oder andere Gebiet ab und erfasse dann die Straßen und soweit möglich auch Gebäude und Hausnummern. Das ist mengenmäßig zugegeben nur ein kleiner Gegenläufer, soll aber zeigen, das OSM und die Community auch was davon hat. Uns fallen auch frühzeitig Straßenumbenennungen oder falsche Straßennamen auf und erstellen dann Kommentare. Nur wenn wir eigenständige Informationen von Zustellern haben, führen wir die Veränderungen auch durch, weil wir natürlich nur die erlaubten Erfassungsquellen nutzen.

An den Darstellungstext werde ich mal drangehen, der jetzige ist nicht von mir.

viele Grüße

Dietmar aka okilimu

Ob sämtliche Zufahrtswege in OSM erfasst werden sollten, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Eine “schöne Karte” ist jedenfalls nicht alleiniges Kriterium.
Dass im Massengeschäft Fehler passieren, kann schon vorkommen, könnte aber mit Voreinstellungen mMn reduziert werden. Die Bearbeitungen erfolgten mit dem Editor iD, der bekanntermaßen im Gegensatz zu JOSM weniger Wert auf das Erkennen möglicher Fehler legt. Es ist aber mW auch dort möglich, zu vermeiden, dass Punkte des Zufahrtswegs auf Hausumrisse eingefangen werden (in JOSM: Strg+Klick).

Im als Beispiel aufgeführten Ort Haunswies sind etliche Gebäude nach DOP80cm genau eingetragen, andere wiederum haben deutlichen Offset dazu und auch zu Bing, vermutlich weil sie mit früheren weniger gut georeferenzierten Luftbilder gemappt wurden. Selbst wenn der Zeitdruck ein Korrigieren oder Neuzeichnen von Häusern nicht zulässt, könnte eine win-win-Situation für OSM und den kommerziellen Nutzer dadurch entstehen, dass durch kurze Kommentare/Notes auf Diskrepanzen hingewiesen wird.

Ein anderer für beide Seiten nützlicher Punkt könnte das Eintragen der Eingangstür sein (wo oft der Briefkasten ist).
Der ambitionierte OSM-Mapper kann dann endlich die Adresse auf diesen Node setzen, der Werbezusteller kann im Zweifelsfall durch einen kurzen Blick aufs Smartphone feststellen, wo er lang gehen muss (zur Garage sicher nicht).

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn im CS der Bearbeiter (Namenskürzel, Zahl) genannt wird - dann kann die eingehende Benachrichtigung/Email weitergeleitet werden - oder der Bearbeiter erhält einen eigenen Account - da er sicher auch eine interne Emailadresse hat.

Noch ein Beispiel zu Notes:
https://www.openstreetmap.org/node/5182354797 wurde vor drei Monaten mit JOSM eingetragen.
Der Notes https://www.openstreetmap.org/note/685041#map=18/48.39075/10.93825&layers=N von vor einem Jahr nicht berücksichtigt.

Man hätte dies kombinieren können, wenn man JOSM nutzt: Datei → Hinweise in aktueller Ansicht laden → übertragen → notes auf erledigt

Habe es nicht geändert, damit “man” es probieren kann.

Sammelaccounts sind eh nicht erlaubt/erwünscht…

+1
Mitarbeiter, die so kurz beschäftigt sind, dass sich für sie kein eigener Account über die Firma lohnt, sollten nicht auf OSM losgelassen werden.

Alle Zufahrtsstraßen standardmäßig mit access=private zu attributieren halt ich auch etwas für fraglich.

https://www.openstreetmap.org/#map=18/48.61735/10.95793

Wow, mit einer solch regen Diskussion habe ich nicht gerechnet - die OSM-Community gefällt mir immer besser, das muss ich zugeben.

Schön, dass hier viele Verbesserungsvorschläge gemacht wurden, denen ich auch zustimmen würde. Dass sich das organisierte Bearbeiten nicht um alle Häuser kümmern kann, darüber bin ich mir sehr wohl bewusst - konsistente Daten wären aber sehr wünschenswert und mit Sicherheit auch im Sinne der Zeitungsausträger.

Gegen Zufahrtswege habe ich prinzipiell nichts einzuwenden - macht zwar die Karte auf openstreetmap.org nicht schöner, aber sie können durchaus nützliche Informationen beinhalten.

Schönes Wochenende!
dial25osm

Was mir aus o.g. Bearbeitungen und anderer nicht ganz klar wird: bis wohin wird der service, driveway bzw path eigentlich gezogen? Bis zum Briefkasten? Bis zur Tür? Bis zur Grundstücksgrenze? (Manchmal wurde anscheinend wahllos einfach eine Ecke des Buildings genommen)

Ich will mal lästern: So weit wie der Aufwand des Austrägers eingeschätzt wird. Das Fangen des Klicks auf den Hausumriss sehe ich eher als Unvermögen/Unkenntnis.

Wenn man es vom Begriff “drive” ableitet: Soweit wie man mit einem Fahrzeug wie PKW fahren kann.

Hallo,

ich bin noch am stichprobenartigen sichten der Bearbeitungen und arbeite an einer Vorgabe, was besser gemacht werden soll.
Hier schon mal einige Antworten zu Euren Fragen oder Kommentaren.

Organisatorische Infos

  • Jede Bearbeiterin und jeder Bearbeiter hat einen eigenen Account. Zwei Personen sind als Ansprechpartner genannt, das soll auf eine Person reduziert werden.

  • Nur die Person mit dem Account, der hier genannt wurde, arbeitet mit dem ID-Editor. Alle anderen (eine weitere Person regelmäßig, 4 Personen ab und zu) arbeiten mit Josm und einer Erfassungsvorlage zur Vermeidung von falschen Tags. Ich werde intern klären, ob wir die Person auf den Josm-Editor einarbeiten.

  • Neue Personen machen zwei Probe-Erfassungen, dann klappt i.d.R. das selbstständige Arbeiten. Bei Bedarf werden mehr Proberunden gedreht. Bisher mache ich danach kaum noch Stichproben, das werde ich ändern.

  • Ich werde mich bemühen, wieder schneller auf Changeset-Kommentare zu reagieren.

Inhaltliches

  • Wir zeichnen meist die Zufahrtswege zu den Garagen, weil diese Wege am besten auf dem Luftbild erkennbar sind. Wir arbeiten überwiegend mit Luftbildern, wissen dann nicht, wo die Eingänge und der Weg zum Eingang ist. Wenn wir über zulässige Quellen fehlende neue Wohngebietsstraßen nicht zeichnen können, erstellen wir eine Note oder fahren ab und zu vor Ort hin und erfassen dann neben der Straße auch Gebäude, Hausnummern und Straßennamen sowie -verlauf.

  • Das systematische zeichnen von Gebäuden können wir nicht übernehmen. Es würde sicher auch uns helfen, aber der Erfassungsaufwand ist derzeit zu groß gegenüber dem zu erwarteten Nutzen. Wir werden intern besprechen, ob wir dies mehr als bisher mit machen können.

  • Das zeichnen der Wege über vorhandene Gebäude und verbinden mit den Gebäuden (meist Garagen) ist nicht gut, das werden wir für die Zukunft versuchen, zu verhindern. Ich muß noch prüfen, ob ich systematisch diese Art von Fehler im Erfassungsgebiet ermitteln kann, damit wir die Fehler systematisch abarbeiten.

  • Das taggen der Wege als Privatwege haben wir vorgegeben, wenn auf dem Luftbild ein Privatgelände als wahrscheinlich angenommen werden kann. Im Zweifel lieber einen Weg privat markieren oder öffentlich, speziell, wenn der Weg zwei öffentliche Straßen verbindet.

viele Grüße

Dietmar aka dienstlich in OSM: PDVSeifert
dienstliche E-Mail: dietmar.seifert@presse-druck.de

Hallo Dietmar,

Ein typischer Neulingsfehler ist, dass der Punktfang für böse Effekte sorgt. Strg in JOSM kennst du vermutlich schon, oder?

Es reicht aus, wenn die Adressen als Nodes erfasst werden. Wer die Gebäude benötigt, darf sie gerne ergänzen. Von jemandem, der wirtschaftlichen Zwängen unterworfen ist, erwarte ich nicht, dass er auch noch Gebäude mappt. Jemand, der Gebäude abzeichnet, findet sich leichter als jemand der vor Ort vorbeischaut und die Hausnummern erfasst.

Das Produkt eines anderen Anbieters (als dem, dessen Kunden ihr seid) ist nicht so versessen auf diese Wege. IMHO sollte das technisch machbar sein, dass man von den Gebäuden das Lot auf die Straße mit dem passenden Namen fällt und anschließend diese Distanzen bei der Ermittlung der Zeiten berücksichtigt. Ansonsten halte ich es für sinnvoller, einen neuen Value für service=* einzuführen, um diese kurzen Stummel als Datennutzer von anderen service=driveway unterscheiden zu können.

Viele Grüße

Michael