Wie geht man bei edits mit import=yes um?

Moin!
In Thailand findet man neuerdings viele Wege mit den tags import=yes + source=digitalglobe
Wird verwendet von diesem Projekt: “AI-Assisted Road Tracing” https://wiki.openstreetmap.org/wiki/AI-Assisted_Road_Tracing
Ich finde den Ansatz ganz interessant, aber die beiden Tags nicht besonders sinnvoll, erinnert mich an tiger:reviewed=no,
welches auch je nach Mapper entweder gelöscht oder auf yes oder eben gar nicht geändert wird.
Wie geht man mit den beiden Tags um, wenn man solche Wege ändert, z.B. ein surface=* hinzufügt oder die Position verändert?

ciao
Gerd

Wenn du die Eigenschaften eines Objektes änderst, stimmt die ursprüngliche Quelle nicht mehr. Daher kannst du sie entfernen. Die neue Quelle fügst du am besten im Changesetkommentar ein.

Das ist wohl ein Fehler. Diese beiden Tags sollten an das jeweilige changeset aber nicht an alle enthaltenen Objekte.

Steht auch in deren Import-Seite. Habe mal einen CS kommentiert: https://www.openstreetmap.org/changeset/52996342

Äh, ja, ein paar CS hatte ich auch kommetiert, bevor ich auf die wiki Seite kam. Zur Info:
http://www.openstreetmap.org/changeset/52988147
https://openstreetmap.org/changeset/50267242

Hallo,

Das sehe ich auch so. Auf die Schnelle habe ich keinen Beitrag in der Diskussion auf der Imports-Mailingliste gefunden, der darauf hingewiesen hat, dass die Tags an den Änderungssatz gehören.

Die Tags gehören zum Import von automatisch von DigitalGlobe-Bildern abgeleiteten Straßen in Thailand. Die Geschichte ist kurz zusammengefasst Folgende:

  • Facebook meint, man täte OSM etwas Gutes, wenn man ein paar Leute hinsetzt, die ein Programm schreiben, das in Ägypten und Thailand von DG-Satellitenbildern Straßengeometrien ableitet.
  • Facebook lädt sie hoch. (Wir sind, wenn ich mich recht erinnere, im Herbst 2016)
  • Die Angestellten einer Firma mit OSM-Bezug entdecken die Straßen. Es ist Müll. Wadis wurden als Straßen detektiert, Straßen waren nicht verbunden.
  • Die DWG revertiert. Es dauert eine Weile, bis alle beteiligten Benutzer gesperrt sind. Eine vernünftige Kommunikation scheint die Arbeitsgruppe im Hause Facebook nicht zu haben.
  • Es vergehen ein paar Monate.
  • Mitte Februar 2017 legt Facebook eine Wikiseite mit dem Titel AI-Based Country Scale Road Import an.
  • Das Anlegen der Seite bleibt nicht unbemerkt. Engagierte OSM-Aktive kommentieren die Wiki-Seite und erinnern ausdrücklich daran, dass für Importe Regeln gelten. Außerdem wird die thailändische Community in ihrem Forum von einem engagierten Mapper (!) über die Existenz der Seite informiert.
  • Man erinnert Facebook ausdrücklich daran, dass auch für Facebook Regeln gelten. Facebook ist jetzt bei einigen zu dem Zeitpunkt schon unten durch.
  • Mitte März schreibt Facebook endlich die initiale Mail an die Imports-Mailingliste.
  • Facebook möchte weder den Quellcode noch die verwendeten Bilder offenlegen. Nur einen Beispieldatensatz stellt man bereit.
  • Mehrere Mapper weisen darauf hin, dass der Import dann nur für das Gebiet des Beispieldatensatzes genehmigt ist. Für das Gesamtgebiet ist entweder der gesamte Datensatz oder die Software zur Einsicht freizugeben.
  • Facebook versucht, die strengen Anforderungen zu umgehen, und deklariert es als AI-Assisted Road Tracing. Dazu gibt es eine neue Wiki-Seite.

Wenn es mehr oder minder systematische Fehler in den hochgeladenen Daten gibt, die für erfahrene Mapper offensichtlich sind, rechtfertigt es u.U. einen Revert. Wer behauptet, seine Änderungen seien kein Import, darf sich IMHO nicht wie ein Import verhalten.

Ein paar Sachen, die man mal überprüfen bzw. bei denen man kritisch nachhaken sollte:

  1. Facebook hatte zugesagt, man wolle die verwendete Software veröffentlichen. Wo ist die? Oder hat man uns da angelogen.

  2. Auf der Imports-Mailingliste gab es ein paar Mails von Community-Mitgliedern, die auf einige Fehler aufmerksam gemacht haben. Diese Fehler dürfen nicht mehr gemacht werden. Andernfalls ist es ein Zeichen, dass Facebook diese Kommentare ignoriert hat. Das würde einen Revert rechtfertigen. Wenn der JOSM-Validator also Fehler ausgibt, die die Bezeichnung “Fehler” verdient haben, wurden die Kommentare ignoriert, denn Facebook wurde darauf hingewiesen, dass der Testdatensatz die JOSM-Prüfregeln nicht ohne Fehler bestanden hat. Es darf keine Verbindungen von Straßen und Landnutzung geben (selbe Mail).

  3. Der Algorithmus kann nicht mit Wolken umgehen. Das wurde kritisiert.

  4. Die Straßenklassifikation erfolgt durch unerfahrene Angestellte. Das wurde kritisiert.

  5. Der Umgang mit Relationen ist nicht das, was ich persönlich von einem Import durch bezahlte Kräfte erwarte.

Wer sich wundert, warum ich und andere so streng waren, sollte berücksichtigen, dass Facebook unsere Regeln wiederholt gebrochen hat und es nicht genügt hat, dass die DWG einen sperrt, sondern sie musste alle Konten sperren, damit Ruhe einkehrt. Auf der Welcome-Seite, die jeder Benutzer sieht, wenn er seine E-Mail-Adresse bestätigt, steht ausdrücklich, dass Importe reguliert sind.

Wenn ihr Fehler findet, die schon in der Import-Diskussion aufgeworfen wurden, dann rechtfertigt das nach einer Vorwarnung einen Revert. Andernfalls hängt es von der Schwere der Fehler ab, ob man nach einer Warnung revertiert oder nur kommentiert.

Viele Grüße

Michael

Ich korrigiere: das stand gestern auf der Import-Seite. Heute steht da, dass es “Element tags” gibt…

https://wiki.openstreetmap.org/w/index.php?title=AI-Assisted_Road_Tracing&type=revision&diff=1515861&oldid=1514874

Nachträgliches Ändern der “Import-Seite” ist auch kein guter Stil.

Vielen Dank für den Hinweis. Man muss zweimal hinschauen, bis man es versteht. Es wurde in die Liste der Changeset-Tags eine Unterüberschrift “Element Tags” eingefügt und somit etwas nachträglich zu heilen versucht, was in der kritischen Diskussion damals sicherlich von einem User erwähnt worden wäre. Ich habe das auf der Imports-Mailingliste soeben erwähnt. Nebenbei ist mir auch noch ein offenes Versprechen über den Weg gelaufen …

Ich habe Facebook gebeten, bis zur Klärung auf eine Fortführung des Imports zu verzichten.

Danke, ich hab die Wiki-Diskussions-Seite auch mal kommentiert: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Talk:AI-Assisted_Road_Tracing#import.3Dyes_and_source.3Ddigitalglobe . Jetzt müssten die das eigentlich auf dem Schirm haben :wink:

In der Zwischenzeit sind ein paar Antworten auf die CS-Kommentare in #5 gekommen. Am Tagging soll sich wohl nichts ändern, weil es für transparenter gehalten wird und erst nach dem Feedback auf erste Edits geändert wurde. Ich kann damit leben, die Qualität der Daten war bei meinen Checks gut, ganz im Gegensatz zu den teils unerträglich schlechten Imports in USA und Japan. In den USA wird immerhin verbessert, in Japan machen aus meiner Sicht die importierten Daten das Mappen trotz guter Sat-Bilder extrem schwer. Es wurden Wald, Wasser und Straßen aus mindestens drei verschiedenen Quellen importiert, teils vermutlich aus historischen. Auf dem Land sind es oft die einzigen Daten in OSM. Kaum POI, kaum eine Krezung dort, wo sie hin gehört, riesige Wald-Multipolygone, die so aussehen, als hätte jemand mit 'nem Pinsel uralte Landsat Bilder ausgemalt und dann diese Malerei digitalisiert. Wann immer ich dort etwas mappe, wird es eine längere Sitzung, weil man kaum aufhören kann, ohne irgendwo falsche Straßenanschlüsse zu hinterlassen.
Von daher kann ich mit recht guten, aber nicht ganz optimal getagten Imports besser leben.
In Japan könnte man aus meiner Sicht alle importierten Wald und Wasser-Daten, die nie geändert wurden, einfach löschen, vielleicht sogar alles, was älter als 5 Jahre ist. Ist aber alles andere als einfach, da die richtigen Selektionen zu machen.