Belassen oder ändern?

Ab und zu komme ich auf ways
(einfacher Wiesenpfad über flaches Gelände - Pferde usw. nicht verboten - keine Schilder):

bicycle=yes
cutting=no
foot=yes
highway=path
horse=no
lit=no
motorcar=no
ski=no
snowmobile=no
surface=unpaved

Meist habe ich es so belassen und meine Änderungen dazu eingetragen. Oder sollte es geändert werden:

highway=path
surface=unpaved

wollte ich ergänzen
(width=0.5)
(smoothness=bad)
(visibility=good)

eventuell sinnvoll
lit=no

Richtig ist auch wenn es Schilder zu *=no gibt sollte es eingetragen werden.

Wieso ist Ski/Pferd dort verboten, wenn keine Schilder stehen?

Eindeutige Fehler sollten korrigiert werden.

HUHU
Wenn kein Schild, dann nicht verboten!

Zum Reiten gibt es mW sehr unterschiedliches Landesrecht. In Berlin darf angeblich nur geritten werden, wo es erlaubt ist, in Brandenburg darf überall geritten werden, außer es ist ausdrücklich verboten. Bitte nagelt mich nicht darauf fest, ich reite nicht und habe das nur mal gehört.

Ja ist alles ein durcheinander.

Kleine Übersicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Reiten#Gesetzliche_Regeln_in_Deutschland

Nur das eintragen das zu sehen ist oder da auf Schildern steht.
Wenn keine Info da, dann nichts eintragen. Opt-In Methode.
Grüße, G.

Es geht mir eher darum, nicht direkt “falsches” (default-Werte z.B. am path foot=yes) zu löschen oder lassen?

Das mit Ski und Pferd würde ich ja löschen - horse wäre dann yes (default).

In Sachsen ist Pferd auf Wanderwegen/Privatgelände verboten oder muss extra ausgewiesen werden - im Forst nur auf ausgewiesenen Wegen erlaubt.

lit=no ist vielleicht gar nicht so verkehrt.

highway=path
surface=unpaved
width=0.5
smoothness=bad
visibility=good
lit=no

würde ich eintragen.

Trag das so ein. Für mich ist das in der Form plausibel

Naja. Ganz so einfach ist es nun auch nicht. Wenn man vom Landesrecht oder dergleichen weiß, dann sollte man das auch so eintragen. Ich würde Deinem zweiten Satz zustimmen, wenn “Info” sich nicht nur auf vor Ort visuell wahrzunehmende Quellen bezieht, sondern auch z.B. geltendes Recht umfasst. Die Leinenpflicht für Hunde ist auch so ein Beispiel – in Köln dürfen die Viecher nur ohne Leine rumlaufen, wo es explizit erlaubt ist. Die, wo das ist, findest Du im Zweifel aber nur auf den Webseiten der Kommune. Schilder gibt es da selten. Genau in solchen Fällen ist es wichtig, dass eben gerade die nicht vor Ort sichtbaren Informationen über OSM-basierte Produkte geliefert werden.

+1
Sehe ich auch so. Wenn ein Verbotsschild vor Ort steht, kommt das Verbot an den Weg. Wenn nicht, dann nicht.
Ich denke nicht, dass man Verbote oder andere Informationen aus einen Landesgesetz an entsprechende Wege heften sollte. Das Landesgesetz kann überarbeitet werden und dann sind diese Informationen falsch und müssen geändert werden. Da sehe ich aber Probleme in der Pflege.
Jeder Nutzer von OSM-basierten Produkten kann sich mit den Landesgesetzen beschäftigen. Eine Kartendatenbank hat hier keinen Bildungs- und Erziehungsauftrag.

Da würde ich kein horse=no dran schreiben, allerdings auf ausgewiesenen Wegen ein horse=yes/designated.

+1
Allerdings würde ich lit=no nur dort eintragen, wo man eigentlich eine Straßenbeleuchtung erwartet, also in Dörfern und Städten. Im Wald würde ich die Information weglassen.

Hm. Ich weiß nicht, ob es eine definierte Strategie diesbezüglich gibt, aber im Zweifel ich bleibe bei meiner Auffassung, dass bekannte Details da rein sollten. Nach Deiner Lesart dürftest Du auch das Tempolimit von 100 an vielen Landstraßen nicht eintragen, weil es nicht immer oder sogar oft nicht visuell ausgeschildert ist.

Das steht jedem frei, aber es ist nicht das Ziel von OSM, jemand dazu zu bringen, sondern es ihm im Zweifel abzunehmen.

Ich sehe hier ehrlich gesagt keinen Bezug zum Thema. Mit Bildung oder Erziehung hat das nichts zu tun, sondern einfach nur mit Daten.

Ich tendiere dazu, nur das einzutragen, was sich aus Schildern ergibt. Da ist die Überprüfbarkeit durch spätere Mapper gegeben.

Ich erinnere daran, dass es in NRW vor ein-zwei Jahren eine Gesetzgebungsinitiative der Landesregierung gab, Radfahrer in Natur- und Nationalparks erst einmal pauschal zu verbannen und es den örtlichen Behörden zu überlassen, einzelne Wege wieder freizugeben. Wer ackert in solch einem Fall alle evtl. betroffenen Wege durch und setzt sie von bicycle=yes auf bicyle=no?

Das gleiche Problem hat man, wenn Schilder verschwinden oder sich ändern, aber kein Mapper vorbeikommt, der es sieht. Das ist für mich also nur ein schwaches Argument. Natürlich sind vor Ort sichtbare Sachen einfacher zu entdecken, aber das ist kein Grund, “versteckte” Informationen bewusst wegzulassen. Niemand sagt, dass OSM auf visuellen Daten beruht. Es ließen sich noch andere Beispiele anführen, bei denen ich nicht glaube, dass die entsprechenden Infos immer vor Ort erkennbar sind. Ich denke da spontan an Spannungen in irgendwelchen Leitungen und dergleichen. Ob die jetzt sinnvoll sind, mag man unterschiedlich bewerten, aber auch hier gilt, dass OSM für jeden da ist, und wenn es Nutzer gibt, die solche Infos brauchen, dann sollen sie die eintragen.

Hi,

Es gibt aber immer noch einen Erheblichen Unterschied zwischen dem Ausstellen eines Erlasses und dem Massenhaften Auf-, bzw. Abbau von Schildern. Letzteres ist aufwändig, teuer und daher bei den zuständigen Behörden eher unbeliebt.

Außerdem haben wir dann immer noch das Problem, dass wir nicht wissen, welches horse=no auf Schilder zurückzuführen ist und welches auf einen Erlass, was bei einer abermaligen Veränderung der Rechtslage dann wirklich ernsthafte Probleme beschert (und nein, man kann nicht davon ausgehen, dass jeder Mapper ein source:access=* oder sign=* verwendet).

Ich bleibe bei miener Auffassung, die ich hier auch schon häufiger vertreten habe: Wir sollten uns darauf beschränken, die Situation vor Ort darzustellen (was so auch schon komplex genug ist). Die Interpretation dieser Situation anhand der aktuell gültigen Rechtslage ist bei den Routern deutlich besser aufgehoben.

Viele Grüße,
hsimpson

Ich als Reiter finde ein horse=no nur dann sinnvoll, wenn es speziell ist. Es macht doch keinen Sinn, an einen von tausenden Wegen etwas ranzuklatschen. Kein gesetztes horse tag bedeutet für Mich nicht horse=yes sondern dass die übergeordneten Regeln gelten. lauter Nein Tags an Autobahnen sind ja auch nicht sinnig…

Aber du (als Reiter) schaust ja am Ende nicht das Tag an, das da (nicht) klebt, sondern im Zweifelsfall die Route, die dir dein Navi/Routenplaner anzeigt. Und die sollte dann besser korrekt sein. Das geht aber nur, wenn der Router weiß, was da gilt. Um an der Autobahn die ganzen Tags zu vermeiden, gibt es sinnvolle Standardwerte. Aber die sehen nunmal für path in Deutschland horse=yes vor. Man kann diskutieren, ob das sinnvoll ist (aber letztlich wird es auch andersum nicht besser, dann muss man in manchen Bundesländern halt überall horse=yes taggen). Man kann auch theoretisch die Standardwerte für kleinere Bereiche wie Bundesländer festlegen. Aber solange die Situation so ist, wie sie ist, sollte IMHO an alle Wege, bei denen ich aus welchem Grund auch immer nicht mit dem Pferd lang darf, auch ein horse=no dran.

Hallo zusammen,

ihr sprecht mir aus dem Herzen.
Ich erinnere mich an der Stelle nur noch an diese unsägliche Diskussion bezüglich BaWü, Waldwege und Wald… :frowning:

Wir müssen an der Stelle für regionale presets nachdenken. Vorgaben auf Basis der Admingrenzen. Auf jeden Fall in einem Maschinen lesbaren Format.

Thorsten schrieb:

Richtig. Wer überarbeitet dann die hunderttausend Objekte? Und wer weiß noch noch ob das bicycle=no aus der Gesetzgebung stammt oder ob da tatsächlich ein Schild war. Da kann man dann auch plötzlich von Vandalismus sprechen wenn das so gehandhabt wird.

Pfad-Finder schrieb:

So schnell kann sich die gesetzliche Grundlage ändern – oder auch nicht. Oder auch nur in einzelnen Regionen. Und wer kennt sich denn schon genau mit einzelnen örtlichen Beschlüssen vom Stadtrat aus und setz diese dann auch konsequent um???

hsimpson schrieb:

Komplette Zustimmung. Mein Vorschlag wie oben geschrieben das ganze über detaillierter Presets zu lösen.

Skinifaxi schrieb:

Richtig. Wollen wir die gesetzliche Regelung mit mappen dann muss an jede Autobahn ein foot, bicycle, horse, moped, … =no ran gemacht werden. Entweder gesetzlichen Regelungen mit mappen – überall – oder eben nicht. Ja oder Nein. Jain gibt es da nicht.

Nein, weil es neben taggen und nicht-taggen eben auch noch implizite Standardwerte gibt - die greifen bei der Autobahn gut, beim path halt nur teilweise.

Ja, das sollte man hier vielleicht nochmal festhalten. Wenn ich oben sage, dass ich auch “versteckte” Informationen mappen würde, die sich z.B. aus Gesetzen oder Regelungen ergeben, dann gilt das tatsächlich nur dann, wenn allgemeingültige Default-Werte fehlen. Sonst mappen wir uns tatsächlich einen Hunde-Vorfahren. Wie gut und stimmig diese Default-Tabellen sind und ob sie von allen Routern und dergleichen genutzt werden, das ist natürlich eine andere Frage. Aber den Mechanismus an sich halte ich für zielführend.

Ein Beispiel für einen ignorierten Default-Wert: Der MapFactor-Navigator (Android) schickt Fußgänger über Motorroads, obwohl in den Defaults steht, dass das nicht erlaubt ist. Das entsprechende Ticket wurde von Mapzen innerhalb kürzester zeit umgesetzt, von MapFactor leider immernoch nicht. Trotzdem sollte man da jetzt nicht überall foot=no ranschreiben, weil das in den Defaults steckt.

Und wenn nun die Staats-/Landes-/Regional-/Lokal-Defaultwerte in Tabellen einer zentralen Datenbank bei OSM gepflegt würden?
Dann wäre (deutlich) weniger Rätselraten nötig und alles und jeder könnte DE:Autobahn:Fussgänger:Nein als implizit auslesen. Nur abweichende Werte die z.B. durch Beschilderung vor Ort ins Tagging übertragen wird überschreibt das dann. Ich meine, nicht dass anzunehmen wäre Fußgänger auf deutschen Autobahnen würden demnächst so einfach erlaubt, aber bei manch anderen Sachen wie Reiten, Hunden, Fahrrad haben wir ja schon die wundersamsten Ideen erlebt. Und die Defaultwerte müssten nur an einer Stelle gepflegt werden.
Wäre das ein Ansatz?