Wahrscheinlich schon oft gefragt und beantwortet, aber ich habe mit der Suche nichts Passendes gefunden…
Ich hätte hier ein paar Häuser, deren Erdgeschoss einen Shop beherbergen, während im Stockwerk / in den Stockwerken darüber Wohnungen angesiedelt sind.
Jetzt habe ich gleich mehrere Probleme:
Vom “landuse” her ist das ein klassisches Mischgebiet, also weder Wohngebiet (“residential”) noch Gewerbegebiet (“commercial” oder “retail”). Man kann also weder behaupten, dass es sich um ein vorwiegend kommerziell genutztes Gebiet handelt, aber gleichzeitig unterscheidet sich das Gebiet von anderen in diesem Ort, was ich gerne durch ein spezielles Rendering ausgedrückt haben will. Was gäbe es da für Möglichkeiten?
Zudem ist mir nicht klar, welche Art von “building” da jeweils angebracht wäre. Gibt es da eine etagenweise Zuordnungsmöglichkeit? Wie löst Ihr das?
building= soll den Gebäudetyp beschreiben, nicht was da drin ist (dafür gibt es ja schon amenity= bzw. shop=). Entweder handelt es sich um ein normales Haus (building=house) oder um einen größeren Wohnkomplex (building=apartments). building=retail ist eher für Supermärkte gedacht, die sich baulich deutlich von normalen Wohnhäusern unterscheiden.
Allein schon dass die Shops gerendert werden, unterscheidet ein solches Gebiet ausreichend von einem reinen Wohngebiet. Ein spezielles Tagging ist weder sinnvoll noch notwendig.
In vielen Ortskernen findest Du Wohnhäuser, welche ein Ladenlokal im Erdgeschoß haben. Da wird dann meist das Gebäude mit building=apartments gemappt, ein einzelner Node auf dem Way des Gebäudes auf die Position des Ladeneingangs gezogen, entry=main + shop=tattoo/wasauchimmer + Name, Öffnungszeiten und was sonst für den Laden wichtig ist an den Node, statt ans Gebäude. So kann man auch bei Gebäuden mit mehreren Läden im EG gut erfassen und durch den Node / die Nodes wird beim Routing zum Node, statt zur kürzest erreichbaren Gebäudekante geroutet. Oft findest Du nämlich auch Gebäude, die so fein gemapped sind, dass sogar die Hauseingänge zu den Wohnungen welche hintenrum liegen extra als Node erfasst sind.
Was das Landuse angeht, richtet sich das tatsächlich nach der überwiegenden Nutzung. Hast einen Ortskern, in dem die Häuser im Schnitt 2-4 Wohnetagen und alle ein Ladenlokal haben, dürfte zahlenmäßig die Wohnnutzung überwiegen. OSM richtet sich da nicht unbedingt in allen Taggings nach den rechtlichen Einstufungen, sondern nach dem was Du vor Ort tatsächlich vorfindest. Sonst könntest Du Barcelona nicht taggen wie Bochum.
Ich verwende retail auch als Bezeichnung für Mischgebiet, wenn durchgängig im Erdgeschoss Geschäfte vorhanden sind, also typische kleinstädtische Einkaufszonen, um es von von den reinen Wohngebieten abzugrenzen.
Etagenweise ist in meinen Augen wenig empfehlenswert.
Ich gehe nach der Mehrheit bzw. dem Gesamteindruck:
Büro - und Geschäftsgebäude - commercial
Wohn- und Geschäftsgebäude - apartments, residential
Taggt man das Geschäft als node im Gebäude, kann ein Auswerter eigentlich auch Wohn-Geschäftshäuser von reinen Wohnhäusern unterscheiden.