Geschwindigkeit auf einem Teilsegment eintragen

Liebe Gemeinde,

bin brandneu in OSM und übe nun gerade etwas mit JOSM.Da ich mitten in der Pampa wohne, gibt es mehr als genug zu editieren. U.a. auch die Geschwindigkeit. Das funktioniert auch gut mit ganzen Straßen aber wenn ich z.B. nur ein Teilsegment eingeben möchte (vorher 100 km dann 70 km und dann wieder 100 km) so weiss ich nicht wie ich diese Teilsegmente setzen soll…habe mich schon wund nach einer Anleitung gesucht…hat jemand etwas Hilfe für mich? Vielen Dank und viele Grüße Tom

Ein Straßensegment kann immer nur einen entsprechenden Wert haben. Ändert sich der Wert muss man das Segment teilen. Das macht man in JOSM in dem man einen Punkt auf die Linie setzt und mit “p” die Linie in zwei trennt. Es gibt natürlich auch noch im Menu den Punkt “Linie teilen”. Bei Straßen auch bitte von Anfang an beide Richtungen beachte, also maxspeed= nur wenn wirklich in beide Richtungen die gleiche Geschwindigkeit gefahren werden darf, ansonsten forward und backward nehmen.

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:JOSM/Guidehttp://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:JOSM/Keyboard_Shortcuts

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:maxspeedhttps://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:maxspeed#Erweitertes_Tagging

EDIT: http://einklich.net/osm/osm-tutorial.pdf (user kreuzschnabel)

Herzlich willkommen! Ja, in der Pampa gibt es noch viel zu tun. Gute Idee mit den Tempolimits. Dazu musst du die Straße in verbundene Segmente (datentechnisch sind das einzelne Ways) aufteilen und nur das entsprechende Segment taggen. Zur Aufteilung einen Node an der richtigen Stelle in die Straße setzen, diesen selektieren und dann P drücken. Nur wenn der Node zu mehreren kreuzenden Ways gehört, musst du auch den gewünschten Way zusätzlich selektieren.

Keine Angst vor dem Straßen-Aufteilen – wir schreiben inzwischen so viel in die Datenbank (z.B. Fahrspuren etcetera), dass es im städtischen Bereich schon normal ist, wenn da alle 20 Meter ein neuer Way anfängt. Die Datenbank läuft nicht über.

Unterschiedliche Tempolimits in den Fahrtrichtungen erfasst du mit maxspeed:forward und maxspeed:backward. Dabei heißt forward: in Richtung des OSM-Ways (Pfeilrichtung, sobald er selektiert ist), backward dagegen.

Und auch unbeschilderte Bereiche von Landstraßen bitte mit maxspeed=100 taggen, damit ein Navi auch hier Warnungen ausgeben kann, wenn man unabsichtlich zu schnell wird. Wir taggen keine Schilder, wir taggen Sachverhalte, egal ob die von einem Schild oder von der StVO vorgegeben sind. Wenn du es ganz gut meinst, kannst du da noch source:maxspeed=DE:rural rantaggen, musst du aber nicht.

Entsprechendes gilt für Ortsdurchfahrten (also maxspeed=50, wenn nix anderes da steht).

Vielleicht interessiert dich mein Tutorial, siehe unten. Da steht das auch nochmal drin, musst nur erst suchen.

–ks

Auch wenn die Straßen das nicht hergeben? Tom hat bereits einige Straßen mit maxspeed = 100 getaggt. Wenn du allerdings
dich daran orientierst beim Fahren, landest du schnell im nächsten Graben oder gleich im Moor. Daher habe ich die Straßen ohne den
theoretischen Default-Wert von Maxspeed angelegt, was mir persönlich angemessener erscheint.

-Peter

Finde ich grenzwertig. OSM ist nicht dazu da, den Verstand auszuschalten. Und du bist wohl auch nicht das Maß der Dinge.
In der STVO ist was von angepasster Geschwindigkeit zu lesen, wenn ich nicht irre. Und diese ist von den Straßenverhältnissen, den Witterungsbedingungen, dem Fahrzeug und den Fähigkeiten des Fahreres abhängig.

Es gibt Vorschriften für außerorts, innerorts, Autobahnen - alles länderspezifisch:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:source:maxspeed

[Kontext: maxspeed=100 an unbeschilderten Landstraßenabschnitten taggen]

Ja, denn auch dann ist es rechtlich erlaubt, dort 100 zu fahren, solange nichts anderes dransteht. Welche Geschwindigkeit der Fahrer tatsächlich wählt, ist immer noch ihm überlassen. Die 100 km/h stellen lediglich die Obergrenze dar, die er auch unter günstigsten Umständen nicht überschreiten darf. Das lernt man aber in der Fahrschule.

Wie schnell eine vergammelte Straße tatsächlich gefahren werden kann, hängt außer vom Straßenzustand auch noch vom Fahrzeug, vom Fahrer, vom Wetter, von der Tageszeit und noch einigen anderen Umständen ab. Wie willst du das alles abbilden?

–ks

Ich finde OSM ein tolles Projekt, was meiner Meinung nach eine objektive Bestandsaufnahme der"IST Verhältnise" bedarf um eine verlässlliche Karte zu erhalten und keine Umstände, wie man eine Karte gern hätte. Wie mein Voränger schon gesagt hat, jeder ist für seine Fahrweise selbst verantwortlich.

Ansonsten ganz lieben Dank für die Hints, hat mir sehr geholfen

Ein paar “Tipp’s” - einfach einmal ausprobieren:

http://www.keepright.at/report_map.php?schema=101&error=45131728&zoom=11&lat=54.26606&lon=9.42209&layers=B0T&ch=0%2C300&show_ign=0&show_tmpign=0

http://product.itoworld.com/map/124?lon=9.80922&lat=54.08581&zoom=10&open_sidebar=share_menu

http://product.itoworld.com/map/125?lon=9.68768&lat=54.12153&zoom=11&open_sidebar=share_menu

Hej Tom,
herzlich willkommen im Forum!

Ich finde es immer wieder spannend, wie sich Diskussionen in Anfängertreads auswachsen. Ich hatte am Anfang dabei immer ein komisches Gefühl - und Angst irgendetwas falsch zu machen. Meine Vorstellung von einer Datenbank war, dass diese stringend und logisch sein muss - und je mehr diskutiert wurde, desto unsicherer wurde ich.

Nun ich finde, dass man sich davon nicht beeindrucken lassen sollte. Auch wenn die “Openstreetmap” in Datenbanksprache gehalten wird, ist es in weiten Teilen doch eher eine Art Poesiealbum und wer die Daten verwenden will, kommt nicht umhin, sie nochmals zu interpretieren. Dies hat den Vorteil, das die Chance kritische Fehler zu machen, sehr klein ist :).

Eigentlich taggen wir nicht für den Renderer. Das soll bedeuten: Wir tragen in die Datenbank nicht nur Dinge deswegen ein, damit Sie in einer bestimmten Anwendung einen Effekt haben. Und eigentlich achten wir darauf, dass Daten nicht redundant und damit schwer zu pflegen sind. Ein typisches Beispiel sind eingetragene Geschwindigkeitskameras, die eine andere Höchstgeschwindigkeit haben als die Strasse (ich hab nie verstanden, warum Kameras überhaupt eine Höchstgeschwindigkeit haben, denn ich hab noch nie eine gesehen, die sich bewegt :)). Ich glaube nicht, dass es sowas gibt - aber im Datenbestand entsteht dass oft, wenn man Informationen die sich auseinander ableiten an zuvielen Stellen einträgt.

Wie wir taggen, versuchen wir in einem Wiki zusammenzuhalten.

Trotzdem wirst Du fast mit jeder Frage Diskussionen auslösen :).

Ich finde beispielsweise das tagging von Variablen (maxspeed=100, an Strecken die einfach garkeine Höchstgeschwindigkeit haben) typisches tagging för den renderer - also auf deutsch überflüssig und sogar blöde. Erstens finde ich es ist eine Information, ob eine Strecke so ausgeschildert ist oder nicht und zweitenens können sich solche Bestimmungen auch verändern (Deutschland diskutiert seit 5 Jahren über eine Absenkung der Geschwindigkeit auf 80 km/h, ohne dass sich ein Politker traut, das wirklich anzufassen).

Nun hat sich eine Gruppe “der Mächtigen” - und das sind bei Openstreetmap die, die Programme und Karten bauen - die mit den Daten etwas machen - entschieden, dass in ihrem Program keine Höchtsgeschwindigkeiten auf nicht gesetzten Strecken angezeigt werden. Sie könnten das natürlich Ihren Programmen ganz einfach beibringen, denn die Regel ist ja einfach: Alles was sich ausserorts befindet und keine Geschwindligkeitsangabe hat, darf mit maximal 100 km/h befahren werden. Das nicht zu tun steht Im übrigen völlig im Einklang mit entsprechender Verkehrssicherheitsforschung und daraus abgleitenden Empfehlungen an Navihersteller - denn es gibt (dummerweise) eine klare Tendenz, dass wenn ich Leuten anzeige, dass sie hier 100 fahren DÜRFEN, sie das eigene Gehirn ausschalten und wesentlich schneller unterwegs sind, wie wenn ich ihnen diese Info nicht anzeige.

In der Openstreetmap community gibt es nun leider eine Tendenz, dass wir solche Entscheidungen in unserem Datenbestand wieder ausgehebeln, weil Menschen, die sich mit Geographie beschäftigten, nicht zwangsläufig mit dem irrationalen Verhalten von Verkehrsteilnehmern rechnen.

In meiner eigenen Welt, in der ich mich sehr für Verkehrssicherheit interessiere, ist es also dumm, wenn an Strassen Maxspeed tags geklebt werden, die sich aus der Regel “im Ermessen des Fahrers, aber auf jeden Fall unter 100” ergeben.

Und solche Entscheidungen muss - leider - jeder selbst treffen. Aber wie gesagt, es gibt kaum Anwendungen, die direkt auf der Poesiealbumartigen “Rohdatenbank” aufsetzen, sondern jede Anwendung baut sich eine logische Verkürzung und geht dabei mit Widersprüchen wie “das ist ein Waldweg, der nur teilweise aus befestigtem Material besteht, aber doch asphaltiert ist, dabei aber nur von Geländewagen zu befahren” irgendwie um. Und das ist durchaus beruhigend…

In dem Fall bitte auch source:maxspeed=DE:rural ergaenzen, damit Anwendungen unterscheiden koennen ob die 100 auf grund eines Schildes oder implizit gelten.

Hier machst du einen in der OSM-Welt verbreiteten und daher verständlichen Denkfehler. „Taggen für xy“ heißt nicht, dass ich irgendetwas mache, das in xy eine Auswirkung hat. Dann dürfte ich nämlich auch keine Wälder eintragen, die bekanntlich im Rendering eine Auswirkung haben. Dann können wir gleich einpacken. Nein, „Tagging für xy“ bedeutet, etwas sachlich Falsches einzutragen, um in xy ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Beispiel: Einen Tennisplatz mit rotem Tartanbelag als landuse=commercial taggen, damit er im Renderer auch die richtige Farbe bekommt, als leisure=pitch wäre er nämlich grün.

Unsere Datenbank bildet aber objektiv vorhandene Sachverhalte ab. Deshalb wird ein Tennisplatz mit leisure=pitch + sport=tennis getaggt, ganz egal, was der Renderer daraus macht. Die Datenbank sagt ausschließlich aus: „Hier ist ein Spielfeld, das dazu gedacht ist, Tennis darauf zu spielen“, sie sagt nicht aus: „Hier gehört ein rotes Rechteck hin“.

Soweit zur Klärung, was „Taggen / Mappen für xy“ heißt.

Auch maxspeed ist so ein objektiv nachprüfbarer Sachverhalt. Wenn an einem Element in der Datenbank „maxspeed=n“ steht, dann darf man dort maximal n km/h fahren. Ob dieser Sachverhalt aufgrund eines Schildes, aufgrund der StVO oder aufgrund eines Erlasses des Kaisers von China besteht, ist dabei unwesentlich (bzw. wird unter source:maxspeed eingetragen). Anders ausgedrückt: „maxspeed=100“ heißt nicht: „Hier steht ein weißes rundes Blechding mit rotem Rand und einer 100 drin“, sondern es heißt: „Hier gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h“. (Das Schild selbst kannst du separat als highway=traffic_sign eintragen, wenn du willst, ich finde es verzichtbar.)

Jetzt kommst du aufs pädagogische Tagging: Richtige Informationen aus der Datenbank raushalten, damit die Leute nicht aufhören, selbst zu denken. Die Befürchtung kann ich ansatzweise nachvollziehen, aber dann dürfen wir in letzter Konsequenz überhaupt keine maxspeeds mehr eintragen. Denn dieses Argument gilt ja nicht nur für 100, sondern für jeden beliebigen Wert. Auch eine Kurve, an der 60 steht, kann ich bei Schneeglätte nicht mit 60 km/h fahren, selbst denken muss ich immer. Richtige Informationen aus der Datenbank deshalb raushalten, weil einige wenige Idioten sie falsch interpretieren könnten, das halte ich für einen gewagten Ansatz.

Wer zu dem Missverständnis „maxspeed=100 heißt, dass ich da auf jeden Fall mit 100 langbrettern kann“ neigt, soll die Anzeige von maxspeed ganz abschalten, und fertig.

Ich habe den starken Verdacht, dass ich nicht der einzige bin, der maxspeed dazu nutzt, mich vom Navi warnen zu lassen, wenn ich zu schnell werde (das sollte ich auch ohne Navi merken, ist klar, aber es ist einfach zusätzliche Sicherheit). Wenn du an eine freie Landstraße ein maxspeed=100 setzt, erreichst du bei mir, dass ich garantiert nur 100 km/h fahre, auch wenn die schnurgerade Straße und das prima Wetter dazu verleiten, schneller zu werden (denn die Warnungen meines Navi beachte ich), und das dient unmittelbar der Sicherheit, oder? Diesen Umstand legst du bitte auf der anderen Waagschale ein, wenn du argumentierst, dass einige Spinner meinen könnten, sie dürften da in jedem Fall 100 fahren. Die brauchen kein anderes Tagging, die brauchen eine erneute Fahrschule.

Unterm Strich habe ich den starken Verdacht, dass du den Aspekt des Poesiealbums, den du bemängelst, an der anderen Seite selbst forcierst, indem du forderst, nichts in die Datenbank reinzuschreiben, das von irgendjemandem falsch verstanden werden könnte.

Straßen bewegen sich auch nicht. Und nu? Können wir vielleicht maxspeed=* wieder als „Hier darf man maximal * fahren“ auffassen, ohne uns verkehrspsychologisch sonstwohin zu versteigen?

–ks

Ist dir aufgefallen, dass du in diesem Abschnitt dir selbst mehrfach widersprichst? Erst kritisierst du „die Mächtigen“ (offenbar eine Art Feindbild) dafür, dass sie nicht einfach überall, wo nichts anderes dransteht, 100 km/h anzeigen, und dann wieder bist du dagegen, auf freien Strecken 100 km/h anzeigen zu lassen, weil das Leute zum hirnlosen Rasen verführt. Ja, was denn nu?

Den sachlichen Fehler in deiner Argumentation erkennt auch jeder Anfänger selbst, und daher sicher auch Tom. Wenn an einer Straße kein maxspeed=* gesetzt ist, gibt es zwei Möglichkeiten dafür: 1. Hier war ein Mapper mit Skinfaxis Einstellung tätig, und es steht kein Schild an der Straße; 2. Hier hat sich noch überhaupt niemand um maxspeeds gekümmert, es wurde nur die Straße aus Bing abgemalt.

Dass du die zweite Möglichkeit außer Acht lässt, führt dein Bemühen um Verkehrssicherheit ad absurdum. Denn dann würde auf Straßen, deren Tempolimits noch gar nicht erfasst sind, außerorts (übrigens: Woran soll der Router erkennen, dass er sich außerorts befindet? Aha!) immer 100 km/h angezeigt (genau das verlangst du ja von „den Mächtigen“, oder hab ich dich falsch verstanden?). Auch wenn da tatsächlich ein Tempolimit von 60 km/h gilt, das nur noch nicht in der Datenbank steht!

Deshalb bin ich „den Mächtigen“ sehr, sehr dankbar dafür, dass sie Tempolimits nur da anzeigen, wo auch erkennbar jemand sich die Straße daraufhin angesehen und die entsprechende Information in die Datenbank eingepflegt hat, und gehen ansonsten davon aus, dass die Tempolimits schlicht noch nicht vor Ort erfasst wurden und auf keinen Fall auf Verdacht 100 km/h angezeigt werden soll.

TL;DR: Deine Überlegungen dienen ganz und gar nicht der Verkehrssicherheit.

–ks

In anderen Beiträgen, z.B. Erreichbare Geschwindigkeit in Entwicklungsländern wurde auch schon einmal auf maxspeed:practical hingewiesen, oder auch schon auf maxspeed:recommended… ist aber halt alles subjektiv, also bleibt für maxspeed nur das objektive durch Schilder, Gesetze, etc.

Interessant. Ich finde nicht das Beschreibung von Zuständigen irgendeine Form von Kritik ist. Ich finde es ausgesprochen gut, dass es Menschen gibt, die mit den Daten mit Gesaltungswillen umgehen - und aus Gestaltungswille entsteht nunmal Macht. Wenn Du das Wort Macht durch “Gestaltungskraft” ersetzt, wird vielleicht eher verständlich, dass ich das durchaus positiv meine.

Ich finde Deine Argumentation zeigt ziemlich deutlich ein Logikproblem: Man kann ich OSM nicht unterscheiden, ob das nicht vorhanden sein von tags darauf beruht, dass sie nicht erfasst sind oder darauf beruht, dass sie nach survei nicht da sind. Das einfachste Beispiel ist hier ein zugänglicher Waldweg. Nur wenn jemand access=yes tagt weis man sicher, dass es auch überprüft wurde - denn meistens werden access tags ja nur dann gesetzt, wenn es Verbote gibt. Genauso ist das auf Parkplätzen etc.

Nun und ganz offensichtlich ist Dein Nutzererlebniss so, dass genügend redundante Daten wieder zu brauchbaren Ergebnissen führen. In Deiner Logik braucht ja dann leider wirklich jede Strasse einen Maxspeed - was einer unheimlichen Multiplikation des Wartungsaufwandes entspricht.

Ich sehe ganz grundsätzlich dass es gewisse Informationen gibt, die man nur eintragen sollte, wenn man sicher ist dass die Informationen sinnig und vollständig ist - und gewisse Informationen, die man einpflegen kann und darauf setzen kann, dass sie sich langsam weiterentwickeln.

Mein Nutzererlebniss ist jedenfalls dass gutgemeintes maxspeedtagging IN MEINEM UMFELD dazu führt, dass lange, lange Landstrassen ein maxspeed tag erhalten - aber leider ohne grundlegendes survei jeder langsamfahrstelle. Wenn ich einen plausiblen Grund habe, dass es mehrere langsamfahrstellen mit Regelungen gibt, nehme ich mir die Freiheit, das für die Strecke rauszuschmeissen. Denn im Zweifel zeigt das Navi dann in einem unübersichtlichem Ort eine zu hohe Geschwindigkeit an. Ich glaube nähmlich nicht, dass man auf 140 km langen Strecken maxspeed ohne Nachprüfung eintragen kann.

Und auf das Argument, dass es bei Behörden höhere Anforderungen gibt, wenn sie ein Tempo 100 Schild hinstellen, als wenn sie einfach nur die vorhergehenden Beschränkungen wieder aufheben, gehst Du ja nur insofern ein, dass Du sagst dass diese Abwägung irrelevant ist.

Nunja und auch auf das Argument, dass es Richtlinien und Normungsprozesse für Anwendungen gibt, die versuchen mit dem impliziten Nutzererwartungen umzugehen, gehst du insofern ein, dass Du Deinen Sonderfall nimmst. Und ja: Auch ich selbst rechne mich zu den ca. 5% der “mündigen Benutzer” die in der entsprechenden Forschung ausgewiesen werden und finde absolut dass man wegen der Dummheit anderer nicht den fortschrittlichen Benutzern Möglichkeiten nehmen sollte. Aber leider ist die Welt nun mal nicht so, dass man Leute zu denken zwingen kann und daher halte ich zumindest den Versuch die Anwendungen an die 95% anzupassen für nicht verwerflich. Denn genau das Verhalten dass Du beschreibst, ist rein empirisch bei der Mehrzahl der Nutzer eine grosse Unfallursache, wie zahllose Studien belegen. (Die aber genauso deutlich belegen, dass das nicht für alle gilt, sondern eine relevante Minderheit existiert, die damit umgehen kann). Oder wies der Typ vom Trafikverket so schön ausdrückte: Er wünscht sich manchmal, dass alle im Verkehr wenigstens die Grundeinstellung eines Piloten hätten - den jedes Flugzeug dass nach den Methoden mit denen manche Autofahren würde abstürzen.

Natürlich weis ich von mir, dass ich Kartenlesen kann - aber in Workshops bin ich schon immer wieder baff, wenn Teilnehmer unfreiwillig demonstrieren, wie abhängig Sie von gewisser Technik sind und sich auf dem Weg zu mir um 600 km (!!!) verfahren ohne das zu merken - oder was Fehler wie der falsche Punkt für den Predigerstuhl in Google Maps auslösen.

Und daher habe ich die Neigung den Menschen zu glauben, dass ein restriktiver Umgang der Verkehrsicherheit dient.

Aber wenn das bestreben dass alle Strassen ein Maxspeed haben, auch nur näherungsweise in Reichweite ist, kann ich Deine Argumentation verstehen.

— edit: Als Fussnote kann man ja anfügen, dass sich diese Diskussion mit der Zeit eh adabsurdum führen wird. Selbstfahrende Autos brauchen ja viel vernünftiger Wege, eine sinnvolle Geschwindigkeit einzustellen. Und wieder gilt für die Mehrzahl der Nutzer, dass autonomes Fahren ja sicherer ist, als das was wir im Moment haben. Ein cooler Zwischenziel wäre es für mich, wenn es Anwendungen gäbe, die wie eine Art Ampel die gleichen Erkentnisse darstellen (riskanter fahrstil, normaler fahrstil, defensiver fahrstil, ängstlicher fahrstil) - dazu müsste man aber natürlich irgendeine Quelle für diese “sinnvolle Geschwindigkeit” haben. Und leider wird es beim Nachfragen woher diese Werte kommen, immer ziemlich still und man verweist auf Firmengeheimnisse.

Natürlich nicht. maxspeed muss immer vor Ort festgestellt werden. Da sind wir doch vollkommen einer Meinung. Wenn eine Strecke komplett maxspeed=100 getaggt wurde, obwohl sie auch Langsamfahrstellen enthält, ist das Tagging falsch. Aber das bedeutet für mich, dass es korrigiert werden muss, und nicht, dass es überhaupt nicht vorgenommen werden sollte.

Dein Vergleich mit den Waldwegen hinkt, für die gibt es nationale Defaultwerte – Wege dürfen benutzt werden, solange nicht ausdrücklich dransteht, dass sie das nicht dürfen. Defaultwerte für Tempolimits werden aber mit voller Absicht nicht angenommen, eben damit nicht wegen einer ungemappten Langsamfahrstelle ein zu hohes Tempolimit angezeigt wird.

Ich verstehe noch nicht, wo dein Problem liegt. OSM bildet an Straßen die gesetzlichen Tempolimits ab, was ebenso eine nachprüfbare Eigenschaft eines Straßenabschnittes ist wie Belag oder Breite. Wo das noch nicht passiert ist, wird sicherheitshalber keines angenommen, damit der Router seinem Benutzer zumindest sagen kann (durch Nicht-Anzeige): „Ich weiß nicht, ob hier ein Tempolimit existiert, und kann dir deshalb nicht helfen“ und nicht einfach von „wird schon 100 sein“ ausgeht.

Wenn du es verkehrspsychologisch sinnvoll findest, Tempolimits nicht dauerhaft anzuzeigen, sondern nur bei Überschreitung zu warnen (ich nehme an, das ist in etwa deine Einstellung), dann muss das im Router umgesetzt werden, nicht in der Datenbank. Die Datenbank soll die Ist-Verhältnisse abbilden, sie soll ja auch raumbezogene Abfragen ermöglichen wie „auf wievielen Straßenkilometern im Landkreis Limburg darf man 100 fahren“. Das geht nur dann, wenn diese Information auch drin steht, sie ist ja wirklich nicht nur für den Autofahrer da. Das ist nur eine unter vielen Anwendungen. Wenn du die nicht sinnvoll findest, weil sie zum Ausnutzen des Limits auf Teufelkommraus verführt, dann muss das in der entsprechenden Schnittstelle (hier: Display des Navis) berücksichtigt werden, nicht schon in der Datenbank, wo ich alle anderen Auswertemöglichkeiten auch mit unterbinde.

–ks

Mein Problem erklärt sich im Grunde genommen aus meinem Edit des letzten Posts. Ich glaube das sehr viele Menschen die Höchstgeschwindigkeit im Navi mit der sinnvoll zu fahrenden Geschwindigkeit verwechseln - und ich nehme eine Tendenz der Behörden war, die Landschaft mit immer mehr Geschwindigkeitsbeschränkungen zuzukleistern. Es reicht ganz offensichtlich nicht mehr, vor einer Gefährdungsstelle zu warnen, sondern es wird immer gleich eine Vorschrift erlassen.

ja, und diese Abdaptionsleistung der Behörden überschreiben wir letzlich. Wird eine Strecke mit 80 Geschwindigkeitsbeschränkung verstehen, kann ich mich in der Regel drauf verlassen, dass da wo nötig auch ein 60er Schild steht. Während gewisse Strecke nicht die selbe regeltechnische Betreuung erfahren. Und für mich ist das durchaus interessant.

Ein Problem dass nichts mit den Daten, sondern mit den Anwendungen zu tun hat, ist das diverse Router den gleichen dummen Fehler machen: Taggst Du eine Strecke mit Maxspeed 100 wird eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit angenommen, als wenn Du einfach garkeine Angabe machst. Aber das ist natürlich eine Softwareabstraktion um die man vermutlich nicht drumherumkommt. Aber auf diese Art wird der Fehler noch multipliziert und institutionalisiert.

Aber wenn man als source=rural_de angibt, wie hier vorgeschlagen, gibt es ja wenigenstens einen Weg, die Daten wieder zu bereinigen.

–snipp—
spinnende internetverbindung.

Das halte ich für überflüssig, da es kaum eine Aussage hat. Wichtiger wäre es alle Verkehrszeichen zu kartieren, so sieht man, auf welcher Grundlage das maxspeed eingetragen wurde. Mir ist es ehrlicherweise zu blöd immer nachzuschauen, wenn ich ein fehlendes 70er Schild eintrage, ob da nun rural oder sign steht. Eine wirkliche Aussage hat es nicht, wenn nach einen 278(70) nun auch ein paar km rural steht.