Landeszentrale/Bundeszentrale für politische Bildung

Hallo,
ich würde gerne eure Meinung wissen, wie man Landeszentralen bzw. die beiden Standorte der Bundeszentrale (Bonn/Berlin) für politische Bildung (kurz LPB bzw. BPB) besser (und vielleicht auch einheitlich) taggen könnte. Hier mal der Link zum Leitbild der BPB, das ich auf die Schnelle rausgesucht habe: http://www.bpb.de/die-bpb/51248/leitbild-der-bpb

Derzeit gibt es keine einheitlich Kategorisierung bei OSM. Häufig wird office=government verwendet. Aber die LPB/BPB sind ja dezidiert regierungsunabhängig (und nicht parteipolitisch). Das ist ja ihr elementares Selbstverständnis. Insofern passt office=government ganz und gar nicht.

Sehr passend finde ich dies hier: office=educational_institution
Wäre es vielleicht sinnvoll, die LPB/BPB entsprechend zu taggen, auch wenn der tag (bislang; in anderen Zusammenhängen) als nicht präzise angesehen ist? Was meint ihr?

Ich frage auch, weil in Berlin die LPB schon vor einiger Zeit umgezogen ist und derzeit am alten, aufgegebenen Standort und am neuen eingetragen ist; wenn man sich schon mal dran macht… :wink:

Danke für Ideen und Hinweise — und Grüße!

ich habe bislang immer gedacht, dass “Office” wirklich nur eine Büroeinrichtung bezeichnet. Ein Jobcenter ist ja auch nicht nur ein Büro des Arbeitsamtes… Laut Wikipedia ist es übrigens eine “nachgeordnete Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern”… Also doch eher regierungs- als bildungsnah.

Demnach wäre aber auch jede Schule regierungsnah. Es ist doch aber so: Vorrangiges Ziel einer Schule wie eben auch den LPB/BPB ist doch die Bildung, nicht der Regierung zuzuarbeiten (als Verschwörungstheoretiker und Demokratiegegner könnte man das natürlich so sehen :wink: )

In der wiki-Beschreibung zu office=government heißt es einleitend: “Der Tag office=government wird für Bürotrakte oder Bürogebäude einer (Super)Nationalen, regionalen oder lokalen Regierungsbehörde oder Abteilung benutzt. In diesen Büros arbeiten die Mitarbeiter direkt der Regierung zu.” (Hervorhebung von mir)

Und das sehe ich definitiv nicht so für die BPB/LPB.

Eine Schule mag ja durchaus regierungsnah sein, auch wenn es nach der unteren Definition durchaus Bedenken dafür gibt. Aber für Schulen gibt es ein eigenes Tag.

Die unten stehende hervorgehobene Definition, lässt aber eine Menge Behörden aussen vor, weil sie nicht direkt der jeweiligen Regierung zuarbeiten. Ich halte die Definition für office=government für, sagen wir mal, naiv und für überdenkenswürdig. So könnte man z.B. jedwede Behörde als office=government taggen, sofern es keinen extra Tag dafür gibt. Genauso könnte man sich überlegen, einen neuen Tag für Behörden zu erfinden und z.B. office=civil_service dafür nehmen. Wobei es auch Behörden gibt, die weder der Regierung noch der Bevölkerung direkt zuarbeiten.

Ich war bisher auch der Meinung, dass office=government für alle Behörden steht, für die uns nichts anderes einfällt und hab nachgesehen…

Die Formulierung “arbeiten die Mitarbeiter direkt der Regierung zu” ist relativ neu, bis März 2016 stand da nur, dass die Mitarbeiter vom Staat “bezahlt und kontrolliert” werden. Das wurde Anfang des Jahres überdacht und diese Formulierung wurde in einem Proposal angenommen. Vermutlich ist es auch nicht einfach, “Regierungs-Ding” international einheitlich zu definieren…

Ich finde das ist mal wieder ein gutes Beispiel für unnötige Komplexität.

Meines Wissens tun die Landes- und Bundeszentralen für politische Bildung an Ihren Standorten überwiegend Dinge planen. Die Veranstaltungen (an denen ich schon oft teilgenommen hab) finden dann in Schulungsräumen, Seminarhotells oder Messen statt.

Das Vorbereiten und Planen eines Bildungsplans ist für mich mit “government” gut umschrieben, denn schliesslich gibt es ein gesellschaftlich ausgearbeites Leitbild und es wird mit öffentlichen Mitteln finanziert. Wie genau die Untereinanderbeziehungen sind, ist doch egal. Im englischen wird der Begriff “govrnment” doch für die ganze öffentliche finanzierte Gesellschaftsinfrastruktur verwendet und so können wir das doch auf der Karte halten. Jedenfalls scheint dies der Eindruck aus der Praxis zu sein.

Es wird wohl kaum jemand, der sich über diese - im übrigen sehr interessanten - Insitutionen informieren will das ausgerechnet auf einer Karte tun. Setze einen wikipedia link an das Objekt. Und tagge ansonsten strikt nach der Funktion. Planung von Bildung = office, govrnment. Durchführung von Bildung (Teilnehmer und Publikumsverkehr)

Ich denke das wichtigste ist,
-dass das Haus eingezeichnet ist,
-eine Hausnummer und
-einen Eingang hat
Das Internet besteht ja nicht nur aus OSM.

und website=* eingetragen ist (falls es das ganze Gebäude betrifft)

Yep!

Hallo an alle,
und entschuldigt die späte Reaktion. Danke für eure mehr oder minder hilfreichen Hinweise und Gedanken.
Ich finde zwar weiterhin “office=government” zur Umschreibung der Landeszentralen f. polit. Bildung nicht endgültig gelungen, aber sei’s drum, bleibt’s erstmal wie es ist. In etlichen Bundesländern sind die Landeszentralen noch nicht einmal getaggt gewesen. Fehler-Notes habe ich vorhin rasch mal gesetzt; vielleicht trage ich es auch die Tage selbst mal jeweils ein.

Noch kurz zu “Skinfaxi”, dessen Beitrag mich vorerst überzeugt hat, besonders der richtige Hinweis auf die sehr allgemeine Verwendung von “government” im Englischen. Dennoch finde ich grad den kleinen Vorwurf hier “unnötige Komplexität” aufzuwerfen bezeichnend für den Zustand von OSM hinsichtlich sozialer/gesellschaftlicher/NGO-Einrichtungen. Hier ist noch deutlich Luft nach oben (Diversifizierug möglicher Tags), während eine riesige Bandbreite - sicherlich auch sinnvoll! - für technisch-verkehrliche Beschreibung zur Verfügung steht :wink: Wenn OSM eine echte Alternative zu “bösen” Kommerziellen sein möchte, dann möchte ich nicht nur eine Route und ein Ziel finden, sondern auch bspw. nächstgelegene spezifische Einrichtungen in meiner Umgebung. Das geht aber nur mit einem aufgefächerteren Spektrum an Tags. Jedenfalls scheint mir all dies so, ohne mich ehrlich gesagt tiefer eingearbeitet zu haben. In diesem Sinne: All dies nur am Rande, ohne dies vorerst weiter verfolgen zu wollen :wink:

Es gab doch mal in Berlin dieses selbstverwaltete Kulturzentrum(?), das ca. 50 Tags hatte, die die soziale Nutzung und so sehr genau differenziert haben. Hat da nochmal jemand einen Link drauf? Ich hab leider keine Idee mehr, wie ich das wiederfinden wollte. Vielleicht das Objekt in Berlin mit den meissten Tags? Aber kriege ich sowas ohne Datenbank?

RoterEmil die Frage ist halt immer, wieviel Du in der Kartensprache abbilden kannst. Wenn Du nach dem Beitrag “Warum malen wir keine Karte” suchst, findest Du viele Kommentare Und vorallem toole Links zu Videos von Vorträgen, die super interessante Techniken für Dein Anliegen vorstellen, insbesondere Geowikis…

Meine Meinung ist ja nur, dass man die Grenzen von meinem Kartendatenbanken erkennen muss. Plump gesagt macht Abstraktion immer Information kaputt, denn eine Karte dient zur Übersicht. Und manchmal finde ich es besser, wenn keine Exatheit vorgegaukelt wird wo keine ist.

Das bedeutet aber garnicht, dass ich mich nicht aktiv für Projektet mut sozialer Dimension einsetze. In der jetzihen Form der Openstreetmap sehe ich den Schwerpunkt ganz klar in der räumlichen Dimension.

Ich finde Dinge wie Sozialraumkarten die den “gefühlten Abstand” abbilden hochspannend, die kolludieren jedoch oft mit räumlichen Orientierung.

Für jeden Behördentyp einen eigenen Haupttag einzuführen, ist sicher nicht sinnvoll. Dafür sind Behörden zu unterschiedlich organisiert.
Sinnvoll wäre es m.E. die Verwaltungsebene(Bund, Land, Amt, Gemeinde) als admin_level, die Hierarchie (Ministerium, Oberbehörde, Amt) und den Aufgabenbereich z.B. nach der Classification of the Functions of Government zu erfassen. Damit wäre viel gewonnen.
Ob das in OSM möglich wäre, weiß ich nicht. Die meisten Mapper nutzen nur Tags die von der Mapnik-Karte ausgewertet werden und schreiben alles, was sie mitteilen möchten, in den name-Tag.

Seawolff landeszentralen für polutisch Bildung sind ja eben keine Behörden im klassischen Sinne, sondern öffentliche Institutionen von der Du jede Menge findest: Angefangen von den Jugendringen, die Filmzensur, träger der freien Wohlfahrtspflege Und Und Und…

Hallo,
folgendes geht jetzt weg vom Ursprungsthema. Da dieses aber (vorerst) geklärt ist, wohl kein Problem.

Skinfaxi: ich denke, Du hast mich missverstanden bzw. ich mich missverständlich ausgedrückt. Es ging mir weniger um “gefühlte Abstände” auf Karten (aber auch sehr spannend!), sondern um eine unterausgeprägte Tagginglandschaft im sozial-kulturellen-gesellschaftlichen Bereich. Naja, vielleicht reicht “social_facility” und “social_facility:for” ja hier doch aus.

Ein anderes, ähnliches Beispiel: office=ngo. Hier bräuchte es m.E. “Unter-Tags” wie bei “amenity=social_facility:for”, weil “ngo” sagt fast nichts aus. Es wird ja auch nicht nur “highway=street” getaggt, sondern um welchen Straßentyp es sich handelt oder nicht nur Ladengeschäft, sondern ob es sich um einen Supermarkt, eine Apotheke oder sonstwas handelt.
Bei NGO könnte man z.B. unterteilen in “environment”, “human_rights”, “animal_welfare”, “cultural_exchange”…

Nur einige Gedanken und ich hoffe, ich trage nicht die berühmten Eulen nach Athen oder beschreibe nicht unnötig etwas, das schon 100x (begründet) abgewiesen wurde.

Die LPBs und die BPB sind zweifellos Behörden (aus Wikipedia: Die bpb ist eine nachgeordnete Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern mit Sitz in Bonn.) Sie haben sogar eine klassische Verwaltungsstruktur (siehe z.B. das Organigramm der BPB).
Wie du zwischen “Behörden im klassischen Sinne” und anderen unterscheidest, weiß ich nicht, aber in OSM finde ich diese Unterscheidung ohnehin nicht.
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien ist auch eine Behörde (wenn du diese mit “Filmzensur” meinst).
Die Jugendringe und die Träger der freien Wohlfahrtspflege sind, wie das Wort “frei” nahelegt, privatrechtlich meist als Verein organisiert. Mit den oben genannten Behörden haben sie wenig Gemeinsamkeiten.
Im weitesten Sinne fallen natürlich alle Behörden, Vereine, Parteien und Kapitalgesellschaften unter den Begriff Institution …

Hallo seawolff,
mich hatte ja ursprünglich die Frage umgetrieben, ob statt “office=government” nicht besser “office=educational_institution” passt (siehe Eröffnungspost), um genau dem (auch im Namen der Institutionen) enthaltenen Bildungsanspruch gerecht zu werden. Darauf ist niemand so richtig eingegangen :wink:
All dies, weil die - sofern überhaupt eingetragenen - Landeszentralen unterschiedlich getaggt waren/sind. Aber es dreht sich im Kreis…

Allgemein ist es bei OSM selten erfolgreich, ein neues Tag für Objekte einzuführen, für die es schon ein passendes Tag gibt.
Fast immer bleibt ein Teil der Mapper beim alten Tag und die Daten bleiben dauerhaft uneinheitlich. Die Einführung zusätzlicher Tags zur genaueren Beschreibung ist dagegen meist konfliktfrei und führt nicht zu Inkompatibilitäten mit bestehenden Auswertungen.

Ein Tag für Behörden im Bildungsbereich erscheint mir auch zu speziell. Im üblichen Sprachgebrauch wird nicht zwischen Behörden und Bildungsbehörden unterschieden.
Der Kontakt zu den LPBs und BPB geschieht meist per Internet oder per Post, so dass die Geodaten ohnehin eine eher geringe Bedeutung haben.
Das Tag “office=educational_institution”

passt auch nicht richtig, da die LPB/BPB eher zur “non-formal education” gehören.

Zudem wird vor der Nutzung des Tags sogar gewarnt.

Aus diesen Gründen hatte ich ein allgemeines Schema für Behörden angeregt, dass natürlich auch eine Filterung nach dem Zuständigkeitsbereich erlauben würde.