Audio Mapping

Das schwirrt mir ja schon längerer Zeit im Kopf herum. Ich mache öfter ausgedehnte 1-2-Tages Wanderungen bei denen ich auch Dörfer durchquere. Da ich sowieso immer ein einfaches Etrex GPS (ohne Karte) dabei habe, würde ich das oft auch gerne zum mappen benutzen. dabei denke ich oft, dass ich gerne noch ein Ton-Aufnahmegerät dabei hätte, am besten mit Stimmerkennung, dass auch gleich einen Timestamp mit aufnimmt den ich dann mit den GPS Daten synchronisieren kann. Ich stelle mir vr, damit sehr effizient Hausnummern und alle anderen möglichen Objekte im vorbeigehen erfassen zu könne. Natürlich bedeutet das auch noch Nacharbeit.

Zeitweise stell ich mir auch vor, dass man das ganze mit einem schick programmierten Arduino oder RP mit GPS und Tonaufnahme kombinieren könnte. Ja oder einfach eine App (eher uncool). Ich bin mal die Wiki Page dazu durchgegangen, die scheint sich aber eher auf Autofahrer zu orientieren, ist relativ veraltet und ich frage mich, macht das jemand hier? Also ist jemand aktiv am Audio Mappen oder macht es zmindest ab und zu? Hat jemand Erfahrung damit welche Probleme das bringt? Wie gesagt, in meiner Vorstellung ist das sehr effektiv, auch wenn ich mir einige Probleme vorstellen kann.

  1. Synchronisierung: Ist in dem Wiki auch ausführlich besprochen, ich hab mir vor allem ein GPS das ja sowieso Timestamps vorgestellt und ein Aufnahmegerät dass das ebenfalls macht (gibt es sowas?). Ab und zu könnte man mal syncen indem man einen Punkt im GPS speichert und das ansagt.

  2. Nacharbeit: Man fühlt sich bestimm total super wenn die ganzen Daten aufgenommen sind, aber die Gefahr ist, dass man dann kenen Bock hat alles auch wirklich zu mappen, was ja auch zeitnah geschehen sollte.

  3. Lange Pausen: Am besten wär es, wenn das Aufnahmegerät eine Spracherkennung hätte, so dass erst gar keine zu langen Pausen entstehen. Eventuell könnte man das entsprechend nachbearbeiten.

  4. JOSM: Absolut notwendig ist eine entpsrechende Integration in JOSm, die gibt es aber offensichtlich, ich hab sie mir leider noch nicht angeschaut. Ich stell mir vor, dass man da parallel anhand eines Timestamps Audio und GPS Track abfahren kann.

  5. Mit sich selbst sprechen Problem: naja, ich glaub das ist heutzutage nicht mehr so ungewöhnlich, viel komischer gucken die Leute wenn man im Winter mit Wanderrucksack unterwegs ist

Also nochmal die Frage an euch gerichtet, habt ihr das mal benutzt, welche Erfahrungen hattet/habt ihr? Welche Programme/Geräte zum Audiomappen kennt ihr?

OSMtracker kann Sprachnotizen. Habe ich allerdings noch nie genutzt.

Es ist ganz einfach, Sprachnotizen funktionieren schlecht bis gar nicht. Nur schon das fundamentale Problem gleichausgesprochene verschiedene Schreibweisen von Namen etc zu unterscheiden wird dich in den Wahnsinn treiben. Von all den anderen Problemen ganz zu schweigen.

Und ich hab 1000ende davon (Sprachnotizen).

Also: mach Photos und sei glücklich.

Hallo Hakuch,

ich lasse meine Audioaufnahme auf meinem Iphone während Autofahrten einfach durchlaufen. Bei Strecken, wo nur selten was spannendes ist (wiederkehrende Strecken) mache ich mir bei Bedarf einen Marker und sage den dann laut für die Aufnahme.

Die Synchro zwischen GPS-Geräte und Audioaufnahme mache ich nur über den Zeitstempel und habe die GPS-Markerdatei auf, um nur zu den Marker-Zeitpunkten zu springen und die Aufnahme dann anzuhören.

Beim Hausnummer mappen zu Fuß in Gebiete, wo es noch kaum Hausnummern gibt, mache ich einen Papierausdruck, schreibe dort die Hausnummern auf und markiere den Eingang und die ungefähre Lage auf Papier, während ich die genaue Lage und auch die Anzahl der Stufen sowie POI Details audiomäßig aufnehme. In dem Fall erfasse ich zuhause erstmal die Hausnummern auf Basis des Papiers und springe audomäßig nur an die Stellen, wo ein POI erfasst wurde (Markierung auch auf dem Papier), damit ich schnell schonmal die erfassten Hausnummern sehen kann (QS und Erfolgskontrolle über qa.poole.ch). Die komplette Audioaufnahme höre ich selten ab, da bleibt audiomäßig einiges auf der Strecke, aber das abhören ist ziemlich zeitintensiv bei mir.

Das Handy speichert den Aufnahmebeginn und Synchro, wie beschriebne, nur manuell. Frühere Versuche mit dem Audio-Plugin in Josm waren durchweg fehlgeschlagen, weil das m4a Format nicht unterstützt wurde.

+1. Aber wenn schon mal ein Teil erfasst ist, ist mehr in OSM als vorher :wink:

Zumindest relativ gesehen stören mich die Audioaufnahmen nicht von der Dateigröße her. Da haut ein paralleles mapillary aufnehmen auf der Autobahn 1-2 Stunden lang ganz anders zu. Während eine Autofahrt ist auch permanent eine Geräuschkulisse aktiv, das automatisch rauszufiltern dürfte schwierig werden, um nur bei Bedarf aufzunehmen.

klappte bei mir vor mehr als 2 Jahren nicht, danach nicht mehr angesehen. Wenn Du oder andere da was positives berichten können, wäre das toll

in Kombi mit Handy ist das nicht ungewöhnlich. Beim Hausnummer mappen in ländlichen Gemeinden ist das permanente stehenbleiben und schreiben vor Häusern viel ungewöhnlicher. Je ländlicher, umso öfters Rückfragen von Anwohner, aber immer nett und die sind dann auch schnell zufrieden gestellt.

Handy kann ich nur empfehlen. Bei Bedarf auch schnell ein Foto gemacht (Öffnungszeiten, Briefkasten, etc.). Ich habe noch einen leichtgewichtigen Akku mit USB-Anschluß dabei, um Stromprobleme zu umgehen.

Auf lange Sicht ist evtl. an die Archivierung zu denken. GPX-Files, Audio und etliche Fotos summieren sich bei mir nach 5 Jahren (4 Jahre Audioaufnahmen) auf mehrere 10 GB.

viele Grüße

Dietmar

Also ich habe Mitte dieser Woche meine erste Sprachnotiz mit OsmAnd aufgenommen … und mir gleich danach gedacht, so ein schwachsinn, muss ich mir das alles wieder anhören. Also habe ich die 500m Straße als “zu Fuß (Automatik)” mit mapillary aufgenommen, hochgeladen und es dann “bildlich” in JOSM gemappt.

Weil es hier auch gerade einen anderen parallelen Thread gibt (Welches Tool), und es auch hier angeschnitten wurde: ich habe ein “weißes” Gebiet erst per Luft erfasst, mir von der Gemeinde eine “private” Hausnummernliste" geben lassen und schonmal das alles getaggt. Aber damit ist es ja noch nicht geschehen, v.a. die Klassifizierung von building (house, garage, barn, etc.). Das Problem bei mapillary ist ja eher, wie man etwas aufnimmt und somit nur einen eingeschränkten Blickwinkel (meist frontal in Bewegungsrichtung) hat. Deswegen überlege ich jetzt trotzdem zu fieldpapers oder walkingpapers überzugehen und dann wirklich jedes einzelne Gebäude abklappern und einen kurzen Code daran zu dokumentieren um gleich mehrere Tags zu mappen: Hausnummer, Eingang, Stockwerke, Gebäudeart, Gebäudefarbe etc.

Ich verwende einen Columbus V-900 GPS-Datalogger mit Sprachaufnahmemöglichkeit.
Der aufgezeichnete Track-File enthält automatisch gleich die Georeferenzierung der Aufnahmepunkte/Audiofiles.

Zum Aufnehmen genügt ein einziger Tastendruck und ist die einzige mir genehmigte Erfassungsaktion auf gemeinsamen Wanderungen :slight_smile:
Namen sind ein Problem, da hilft nur teilweises Buchstabieren, aber Infos wie “ab hier Schotter” gehen gut.
Die Zuordnung zu den Karten in JOSM macht idR keine Schwierigkeiten.

Aufnahmen mit Smartphone (ebenfalls mit GPS) gingen auch, das schaffe ich aber mit einer Hand nicht und ich müsste dazu stehen bleiben, was auf wenig Gegenliebe stößt, wenn es häufiger vorkommt (s.o.).

ahja, das is anscheinend genau das was ich meinte, die selber basteln Variante fänd ich antürlich netter aber, mh :slight_smile: Und kann man das Datenformat dann mit JSON verarbeiten?

Weiterverarbeitung habe ich nie gebraucht.
Nach Herunterladen des GPX-Files in JOSM sehe ich die Aufnahmepunkte samt WAV-Dateiname auf der JOSM-Oberfläche.
Dann die WAV-Datei abspielen und die entsprechenden Edits in JOSM, mehr habe ich eigentlich nie gemacht.

Um genauer zu sein: Ich lese die Tracks mehrerer Logger inklusive Columbus in ein eigenes Programm ein, mittle die Tracks dort und erzeuge daraus einen GPX-Track, der die Aufnahme-POI weiterhin enthält. Das bügelt die “Seitensprünge” aus, die der Columbus ein bisschen häufiger als meine anderen Logger macht.

Echt jetzt, bei mir ist es genau anders rum: einzig erlaubtes Mittel ist das Bilder machen, bevor ich die ganzen Eichhörnchen mit meinem Gebrabbel aufschrecke.

Mir ist aber da noch etwas anderes eingefallen, warum ich mich gegen Audio Mapping entschieden habe: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Teilweise schaue ich mir ein Bild 5 oder gar 10 mal an und entdecke immer wieder was Neues was ich mappen kann. Bei einer Audioaufnahme müsste ich ja vorher schon wissen, was man überhaupt alles taggen könnte um ja nichts zu vergessen.

Ich habe zwei mal, nachdem ich die Wohngebiete von Bing abgemalt hatte, eine Radtour gemacht und dabei nur Hausnummern auf diese Art erfasst. War gar nicht mal so schlecht… Für Anderes, das dann genaue Koordinaten erfordert, würde nur die Kopplung mit gpx-track einigermaßen interessant werden, aber das war mir bisher zu ungenau und zu viel Aufwand

Genau! Deshalb würde ich das Audiomapping bevorzugen, da kann man einen Großteil der Arbeit schon vor Ort machen!

edit: also, obwohl, ich würde nichts allgemein bevorzugen, beides hat je nach Gegebenheit, Mapper-in, Stimmung seine Vor/Nachteile. Aber ich sehe beim Audiomappen tatsächlich den Vorteil nur selektiv quasi schon vorzumappen

gesetzt den Fall, das man alle Tags und entsprechend zugehörige Values kennt?!

aber dauert es nicht länger folgende Audioaufnahme (ich gehe mal nicht von spracherkennung aus) dann wieder (durch Unkonzentriertheit oder mangelndem Kurzzeitgedächtnis bestimmt auch mehrmals) abzuhören um die ganzen Tags in JOSM zu erfassen?

Ich habe schon hunderte falsch geschriebene Straßen korrigieren müssen. Ich glaube es wären weniger gewesen, wenn die Leute konsequent mit Fotomapping arbeiten würden. Vor und kurz nach der Einführung der Straßenlistenabgleiche konnte man den Eindruck gewinnen, die Hälfte der Beitragenden sind Legastheniker und die andere Hälfte geht nicht ins Feld.

Wenn ich in wenig gemappten Gegenden unterwegs bin, schaffe ich schon mal über 1000 Bilder am Tag. Diese Menge an Informationen schafft man nur, wenn man konsequent jedes Bearbeiten unterwegs vermeidet. Manche der aufgenommenen Bilder, etwa die landuse rechts und links der Strecke betreffenden schimmeln dann aber auch mal einige Monate auf der Platte vor sich hin, während Straßennamen meist noch am gleichen Abend ergänzt bzw. korrigiert werden.

Baßtölpel

Na mein Problem ist, dass ich grad nicht aus Erfahrung sondern nur einr Vorstellung sprechen kann. Klar ist es bei Straßennamen problematisch (aber auch nicht unbedingt, wenn man aufmerksam ist beim aufnehmen). Das wäre ein Fall bei dem ich dann wahrscheinlich auch die Kamera zücken würde, allerdings könnte ich mir dann jede aufschreibnotiz sparen sondern könnte es einfach aufnehmen. Ich dachte aber auch vor allem an solche Fälle wie hausnummern, Straßenschilder, Hydranten etc. So kann ich einfach durch die Straße gehen und sagen “(Nummer) 45 rechts, 46 links, Hydrant, Laterne, Laterne, Laterne, Zaun anfang, Tor, Zaun Ende” etc.

Klar, wie immer wird eine Kombination die beste Lösung sein, aber Methoden schleifen sich ja auch ein und mit Tonaufnahme und Bildern zu hantieren kann auch schon zu umständlich werden.

Wäre das jetzt eine einzige Aufnahme bzw. eine Audio-Datei? Wenn ja, stell ich mir das sehr schwierig vor, die Elemente an die richtige Stelle (Schrittlänge, Dauer, Bewegungsrichtung) zu positionieren, da ja nur der Start der Audio-Datei georeferenziert ist.

Beide Aufnahmearten haben ihre Vor- und Nachteile:
Wegweiser z.B. nehme ich nur mit dem Smartphone auf, das geht viel schneller und sicherer und die Bilder lassen sich bei Wikimedia Commons einstellen.
Bei Bildern bin ich aber eher ein Unglücksrabe - oft ist gerade das nicht drauf, was mir hinterher wichtig gewesen wäre, und ich bin (allein) zugegebenermaßen oft zu faul, die Kamera herauszukramen oder (auf dem Rad) anzuhalten.
Zum um den Hals baumelnden Logger greife ich schon eher, aber das muss jeder für sich entscheiden.
Hier war ja ursprünglich nach Audio-Mapping gefragt.

O.k. bei Hausnummern hat Fotomapping natürlich den Nachteil, daß man leicht auf Leute stößt, die ihr Haus nicht fotografiert haben wollen.

Baßtölpel