Sinnvolle eigene Vergabe von Straßennamen

Hat schon mal jemand die OSM Karte zur Navigation verwendet ?
Was ich dabei unbefriedigend finde, daß das Navi oftmals nur Abbiegehinweise gegen kann wie:
In 40 m rechts auf Straße
Hat man dann abgebogen sagt das Navi auch nur noch, man befindet sich auf “Straße”. Erstellt man eine Route und schaut sich die Streckenabschnitte an. so tragen die meisten auch nur die Bezeichnung “Straße”
Problem: Alle Straßen unterhalb der Kreisstraßenebene haben meist keinen sinnvollen Namen. Ergo fehlt dafür ein name bzw. ref tag.
Idee: Bei fehlendem Straßennamen sollte man als Mapper einen sinnvollen Namen kreieren der später beim Navigieren eine Zuordnung erlaubt.
Vorschlag: An Kreuzungen sollten fehlende Namen ersetzt werden durch einen Hinweis wohin diese Straße führt. Bspw: “Rtg. Hintertupfingen”. Bei allgemeiner Verwendung eines solchen Zusatzes wie Rtg. (für Richtung) sollte es einem Benutzer bald klar werden, dass es sich hierbei nicht um einen Straßennamen sondern einen Ersatz desselben handelt.
Besser sowas, als gar keine Bezeichnung.
Bei Straßen zwischen zwei Orten würde ich vorschlagen, diese zu teilen. Von A aus heißt sie “Rtg. B”, von B aus dann “Rtg. A”

Generell hab ich dazu zwar keine Meinung, aber wenn dann ohne Abkuerzung sondern ganz ausgeschrieben.
Zum einen kann die Software das selbst abkuerzen wenn sie will, zum andern gaebe es z.B. bei automatischer Sprachausgabe Probleme Kuerzel richtig zu interpretieren.

Hallo

ja

Umgekehrt oder? (Fast) alles was drunter ist hat einen Namen, darüber gibt es refs.

Stimmt → Nachtragen

Halte ich für eine Vergewaltigung des name, bzw ref-Tags. Die Information, die du einpflegen willst halte ich aber auf jeden Fall für sinnvoll! → “Fahren Sie auf die A5 Richtung Basel”, “Fahren Sie auf die Kxxx nach yyydorf”. Wobei ich mich dabei auf Informationen beschränken würde, die auf Schildern angeboten werden.

Besser ein neues Tag. Direction ist laut wiki schon verbraucht. Ich meine auch dass es mal überlegungen in die Richtung gab, aber gefunden habe ich jetzt nichts darüber.

…lieber in eine Relation packen. Irgendwie :slight_smile: Vielleicht analog zu den Turnrestictions: from via to

Grüße

Hi, dein Anliegen kann ich gut nachvollziehen. Ich halte aber folgende Lösung für sinnvoller: in absehbarer Zeit sollten alle Ortsstraßen den jeweiligen Orten eindeutig zugeordnet sein, z. B. über Relationen. Die Routingsoftware kann sich mit diesen Infos anhand der Strecke die Liste der nächsten Orte ermitteln und anhand der Größe (place=hamlet, city etc.) den nächstgrößeren und daher wahrscheinlich ausgeschilderten Ort erraten. Der Navi-Hinweis könnte dann “Biegen sie rechts in Richtung A-Dorf und B-Stadt ab” lauten.

Das name- und ref-Tag würde ich hierfür keinesfalls “mißbrauchen”, allenfalls sollte man darüber nachdenken ein neues Tag einzuführen oder für Kreuzungen bspw. eine Relation zu erstellen, falls der Automatismus nicht funktioniert. Jede Straße könnte als Rolle die Liste der ausgeschilderten Orte enthalten (oder so ähnlich).

Deine Idee halte ich für sinnvoll; einen neuen Tag braucht es dafür aber nicht. Das sollte sich doch in den allermeisten Fällen berechnen lassen. Da braucht nur die Software eine gute Heuristik dafür.

Das sehe ich genauso, derartige Dinge sollten erst bei Bedarf von einer Software berechnet werden. Ein feste Zuordnung von Straßen zu Orten muss dafür natürlich möglich sein.

Bei Verwendung von festen “Richtungstags” müsste man derartige auch für Radfahrer, Fußgänger und Schwerlastverkehr einführen. Außerdem ändern sich Richtungshinweisschilder gar nicht so selten. Feste Tags wären deshalb vermutlich oft veraltet, unzureichend oder falsch und würden dann mehr Schaden als Nutzen anrichten. Bei einer “On the fly”-Berechnung besteht dieses Risiko nicht.

Die “name” oder “ref”-Tags sind dafür grundsätzlich ungeeignet. Nur selten möchten Fußgänger oder Radfahrer, wenn sie eine Straße nutzen, “auf die A5 Richtung Basel fahren”. Falls doch, hört man es oft kurze Zeit später im Verkehrsfunk. :wink:

Genau so wenig wie wir für den Renderer mappen, mappen wir auch nicht für den Router - zumindest ich nicht und vor allem dann nicht, wenn es nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht.

Wenn eine Straße keinen Namen hat, dann hat sie eben keinen und dann mappe ich auch keinen.

Wie plasmon schon geschrieben hat, ist es Sache der Routingsoftware in diesem Fall eine sinnvolle Ansage zu machen (z.B. den nächsten Ort).

Und in den gerenderten Karten erscheint dann “Rtg. B” und “Rtg. A” an den entsprechenden Strassenabschnitten?

Also wenn überhaupt solche Routinghinweise gemappt werden sollen, dann nur in entspechenden neuen Routing-Tags. Beim Übertragen von OSM-Karten in das Kartenformat des jeweiligen Navis könnten diese Tags dann so umgesetzt werden, dass das Navi etwas damit anfangen kann.

Auf keinen Fall dürfen allgemeine Tags für eine ganz bestimmte Anwendung missbraucht werden.

Detlef

Also wenn, dann sollten auch die Infos vorhanden sein die auf den Schildern stehen. Sonst verwirrt es mehr als es nutzt.
Beispiel: http://www.openstreetmap.org/?lat=50.61043&lon=8.026&zoom=15&layers=0B00FTF
Wenn man an diesem Kreisel Richtung Westen nach Höhn fährt, steht dort kein einziges Schild nach Höhn, nur ein Schild nach … ich glaub Montabaur wars … wenn das Navi nun sagt “Biegen sie rechts ab Richtung Höhn” ist man als Autofahrer erstmal verwirrt, weil es hier laut den Schildern niergends nach Höhn geht.
Also ich würde das Navi zumindest verfluchen wenn es mir nicht den ausgeschilderten Weg nennt und ich bei etwas verzwickten Abzweigungen dann nicht genau weiss wo ich lang muss, weil es mir andere Namen nennt als die die auf den Schildern stehn.

Also irgendwo müssen die Infos auf den Schildern hinterlegt werden. Und so wahnsinnig oft ändern sich Schilder nicht. Es kommen vielleicht Orte hinzu, aber verschwinden tun sie in den seltensten Fällen von den Schildern … wär schon der Hammer wenn ein Ort plötzlich nicht mehr ausgeschildert wäre. Erlebt hab ich das noch nie.

hi

genau mein Gedankengang. Es gibt durchaus Kreuzungen, bei denen (zumindest ich) nicht immer sicher sagen kann welche der halblinken Straßen denn jetzt gemeint ist. Wenn dann noch reichlich Verkehr drumrum ist, kann ich auch nicht erstmal das Display studieren. Da bringt die Info „immer dem Schild nach“ schon einen imensen Vorteil. Wenn nun ein anderer Ort ausgeschildert ist als die Heuristik erwartet fluche ich halt und wende zei der nächster Gelegenheit :wink:

…und wenn… dafür sind wir - wieviele sind wir eigentlich im Moment?! Wenn OSM den Sprung schafft Navis im relevanten Stil mit Karten zu versorgen, setzt der erste einen OSB Punkt, der zweite fixt es und und die Datenbank ist nach wenigen Minuten bereinigt :wink: Mit dem nächtlichen Update wird sich niemand mehr erinnern, dass da Gestern noch was anderes auf dem Schild stand idealisiert gadacht

Gruß

Eigene Straßennamen vergeben ist ja eigentlich nichts neues. Google Maps ist danach aufgebaut. Da haben alle Straßen den Namen des nächstgelegenen Kuhdorfs. Ich habe nun einen fleisigen Mapper in meiner Gegen der dies sorgfälltig abschreibt. Und Plan.at Importe habe auch dieses tolle feature. Das ist doch bei OSM nicht so gewollt oder?

Straßen ohne Namen, oder der Name dem jeweiligem Mapper nicht bekannt ist, sollten auch im OSM keinen haben. Vielleicht kennt jemand das versteckte Schild und die Orte sollten über die Relation in der Datenbank sein.

Ich hoffe ich habe das richtig verstanden. Ist vielleicht nur für Leute interessant die in der Gegend (auf dem Land) mappen.

grüsse

Diesen Mapper solltest du mal (freundlich) zur Ordnung rufen, denn das Abschreiben und Abmalen bei Google Maps ist definitiv nicht erlaubt.

Detlef

Hi,

Na ja, Montabaur ist auf der B 255 in diese Richtung immerhin der nächste größere Ort. Falls ich so eine Heuristik implementieren müsste, würde am Ende in diesem speziellen Fall eine Ansage wie “Verlassen Sie den Kreisverkehr auf der B 255 (-> ref-Tag der abgehenden Straße) in Richtung Höhn (-> nächster Ort) und Montabaur (-> nächster größerer Ort an der Bundesstr.)” herauskommen. Dass das insb. abseits von Bundesstraßen nicht immer funktioniert ist auch klar.

Fürs Tagging der Stellen, wo die Heuristik fehlschlägt, würde ich eine Lösung analog der restriction-Relationen vorschlagen
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Relation:restriction

Bsp.:

 || way1
 ||
 ||  
 |+ ==[way3]==== (A-Dorf) ====== ... ===== (B-Stadt)
 ||
 ||
 || way2

type=signpost
signpost=“B-Stadt; A-Dorf”

from=way1
from=way2
via=point
to=way3

→ Ist die Beschilderung aus mehreren Richtungen gleich, so kann es mehrere from-Einträge geben
→ Man könnte auch die place=* Knoten der Orte als Mitglieder mit signpost-Rollen hinzufügen

Gruß, plasmon

In Bayern gibt es viele ländliche Orte ohne Straßennamen, in denen der Ortsname als offizielle Adresse gilt. Das ist keine Erfindung von Google, sondern eine Jahrhunderte alte Gewohnheit.

Straßennamen gibt es in vielen kleineren Orten erst seit den 1950er bzw. 1960 Jahren, einige Ortschaften haben erst in den 1990er oder 2000er Jahren offizielle Straßennamen eingeführt. In Österreich haben viele Gemeinden erst in den vergangenen Jahren offizielle Straßennamen erhalten. Beispiel: “Im Mai 2000 wurde Sattledt zur Marktgemeinde erhoben und es wurden Straßennamen eingeführt.”

Straßennamen sind also eine relativ junge Erfindung, deren Einführung in einigen Orten noch einige Jahre auf sich warten lässt.

Gruß FK270673

Das gilt nicht nur für Bayern sondern generell. Kleine Nester und Ortsteile haben auch hier oft keine Namen. Da gilt der Ortsname in Verbindung mit einer Hausnummer. Andere Orte haben einen Straßennamen, der gilt dann aber für sämtliche Straßen.

Generell gilt Augen auf im Verkehr. Man kann keinem mit dem Navi das Denken abnehmen. Keine noch so gute Heuristik ersetzt zwei gesunde Augen oder ortskundige Mapper. Wohin das teilweise führt, lesen wir fast täglich in der Zeitung. Ich wäre eher dafür ein “Bitte auf Beschilderung achten!” ansagen zu lassen, anstatt zu versuchen, wirklich jegliche Kurskorrektur vorzukauen.

Auch das Relationsgefrickel ist keine einmalig angelegte und damit dauerhafte Lösung. Denn auch das will gepflegt sein. Macht das keiner, gibt das erst recht Fehlinformationen. In den letzten 10 Jahren hat sich die Verkehrsführung hier einige male geändert und es stehen auch weiterhin einige Änderungen an. Straßen wurden herabgestuft, andere neu gebaut. Damit kamen und gingen auch Schilder, Verkehrsführungen und Ortsbezeichnungen. Dazu kommen alle Nase lang Gebietsreformen mit Eingemeindungen und wiederum Änderungen auf den Schildern. Vor zwei Jahren hat man dann nochmal alles komplett umgebaut. Es kam eine braune toristische Beschilderung dazu.

Ganz lustig ist das teilweise auf den Autobahnen. Im Zuge der fertigstellung der Mitteldeutschen Schleife, änderten sich im letzten Jahr fast wöchentlich Ziele und deren Postion auf den Schildern. Und da die A 143 noch aussteht, wird das Spiel sicherlich noch weiter gehen. Betroffen sind A 9, A 38, A 14 und A 143. Mit aufschlagen von A 71 und A 72 wird sich wohl wieder einmal einiges ändern.