Sperrbezirk (Prostitution) mappen

Guten Abend, scheinbar werden Sperrbezirke bzw. Gebiete mit Ausnahmen davon, nicht gemappt. Spricht grundsätzlich etwas dagegen zu mappen, wo Prositution ausnahmsweise verboten ist (bzw. wenn es einfacher ist, zu mappen wo sie erlaubt ist, dann eben umgekehrt)?

Haltet ihr es sinnvoll und wie könnte man das sinnvollerweise angehen?

Wenn ein Land bzw. eine Kommune dazu was regelt, dann muss es dazu auch Gesetze oder Verordnungen geben, wo steht wo die Prostitution ausnahmsweise verboten ist, bzw. umgekehrt, wo sie eben nicht verboten ist.

Als Beispiel hier mal die Sperrbezirksverordnung von Bad Homburg. Da sind Straßen aufgezählt, die ein Gebiet beschränken, in denen die Prostitution nicht erlaubt ist. Könnte man so was in OSM eintragen?

zur Info: Sperrbezirk bei Wikipedia

Viele Grüße
Pete

Hallo P-Pete,

herzlich willkommen im Forum.

Bordelle kann man mappen, wenn man sie von der Straße aus sieht, aber Sperrbezirke?

Wir mappen nur das, was man vor Ort sehen kann (“On-the-ground-Rule”, aka “We map what’s on the ground.”). [1] Wenn der Sperrbezirk vor Ort nicht ausgeschildert ist, dann hat er auch nichts in OSM verloren. Um einen Sperrbezirk auf einer Karte darzustellen, kannst du ja für dich persönlich manuell die Sperrbezirksverordnung in GeoJSON (oder GPX oder KML oder wasweißichwas) umwandeln und mit uMap oder OpenLayers oder Leaflet auf einer Karte als Overlay anzeigen. Du kannst auch dein Produkt (gemeint ist das GeoJSON-File) auf deiner Website zum Download anbieten (Verordnungen sind gemeinfrei), aber OSM ist nicht der richtige Ort dafür.

Viele Grüße

Michael

[1] Administrative Grenzen und Postleitzahlbezirke gehören zu den wenigen Dingen, die wir mappen und meist nicht vor Ort riech-, schmeck-, hör-, ertast- :slight_smile: oder sichtbar sind.

Ein Sperrbezirk, so seine Grenzen denn klar definiert sind hat genausoviel oder so wenige Berechtigung gemappt zu werden wie andere (unsichtbare) Begrenzungen (Naturschutzgebiete, Wahlkreise,…). Siehe http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:boundary. Wichtig ist natürlich, beim Mappen nicht von urheberrechtlich geschützten Quellen abzukupfern. Wobei, wenn die Grenzen von Amts wegen festgelegt sind, diese Beschreibung u.U. vom Urheberrechtsschutz ausgenommen ist (vgl. Diskussion um Grenzen von Naturschutzgebieten).

Hier mal ein Überblick, was so alles an boundaries gemappt wird.

Gruß,
Zecke

Gebiete wo Prostitution ausnahmsweise erlaubt ist kann man vielleicht als Sonderwirtschaftszone (enterprise zone) kategorisieren:

boundary=protected_area + protect_class=23

Siehe http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:boundary%3Dprotected_area#Gesellschaft.

Gruß,
Pinkpussy

Ah, unser fleißiger Rotlicht-Mapper.
Willkommen im Forum. :slight_smile:

Den ganzen Rest als verkehrsberuhigte Zone mappen… :stuck_out_tongue:

In München ist meines Wissens innerhalb des Mittleren Rings Sperrbezirk (ihr wisst schon: Spider Murphy Gang “In München steht ein Hofbräuhaus, doch Freudenhäuser müssen raus…”)

Das wäre im Moment identisch mit der Umweltzone; da könnte man das doch dranhängen.

Die 27 Sperrzonen in München und die 9 zeitabhängigen Strassenstriche dürften auch einen erfahrenen Mapper ein Wochenende beschäftigen…

Mhm. Zu Rosis Zeiten war wohl alles noch einfacher… Schade

Haha, wir Älteren erinnern uns noch gerne an die Schlager der Achtziger.

Hier im braven Vorarlberg stellt sich das Problem sowieso nicht, da ist Prostitution flächendeckend offiziell verboten. Was natürlich nicht heißt, dass es “on the ground” nicht vorkommt …

Komisch, dass es hier plötzlich so viele Erstposter gibt.

Ist halt ein Thema das breitere Schichten anspricht als Apotheken und Briefkästen :wink:

Ich sehe die armen Mädels halt am Straßenrand stehen und frieren. (Da, zum Beispiel)

… und alte Hasen…

Jungs, jetzt aber mal ‘Butter bei die Fische’. Wie taggt man hier? caravans=yes und tourism=? stimmt!!! Wollte nur das camp_site ändern…

Klar, kann man machen. Ist aber eben eine Verbotsverordnung, die sagt wo es verboten ist und nicht wo man die Damen antrifft. Hier in Mannheim ist das ganz einfach. Das gesamte Stadtgebiet ist Sperrbezirk, außer den zwei bekannte Straßen. Übrigens auch für alle Arten der Prostitution, es ging bis zum höchsten Gericht des Landes, ob auch Wohnungsprostitution darunter fällt und ja sie tut es. Damit sind auch die letzten verbliebenen Bars illegal, wo dem Gewerbe nachgegangen wird.
Ich war mal beim Kartieren ganz mutig und bin da in eine rein um zu fragen, ob ich das Etablissement als Bordell kartieren soll, aber die haben mich dann als jemand angesehen, der ihnen irgendwas verkaufen will (eben ein Eintrag in ein nichtiges Register) und haben mich rausgeschmissen. Damit bleibt es bei dem einen Eintrag hier in der Stadt, der Straßenstrich ist eigentlich tot, aber ich kann ja mal abends dort nachschauen, ob sich was tut. Nur wie kartiert man Straßenstrich?

Mann oh Mann,

die einen werden vom Hund verfolgt, andere vom Anwohner angezeigt und jetzt wird man auch noch aus dem Puff geschmissen

Mapper müssen aber wirklich tapfer sein :wink:

Gruss
walter

Nochmal icke,

Hier die Vorlage für einer der nächsten Wochenaufgaben… :smiley: ; Rollstuhlabhängigkeit ist natürlich kein Problem.

So, das war’s aber aus Köln. Kölle ist ja lieb zu allen…

P.S. Ganz wichtig: opening_hours ( aber das steht ja demnächst in der WA )

P.P.S Nicht, das hier Mißverständnisse aufkommen. Berufsbedingt kenne ich Köln halt sehr gut. Und dieses Tagging wusste ich bisher auch noch nicht zu handeln.

Linienobjekt? Ob es die Puristen hier ausnahmsweise genehmigen werden, den an eine Straße zu kleben? :wink:

Ich persönlich wäre dafür, im Tagging maschinenlesbar zwischen Straßenstrich und Bordellen (Gebäude) zu unterscheiden. Entweder über einen anderen amenity-Wert (amenity=street_prostitution) oder über ein Zusatztag zu amenity=brothel brothel=street_prostitution. Unter amenity=brothel und der deutschen Bezeichnung “Bordell” stelle ich mir die Nutzung eines Gebäude(teils) für solche Zwecke vor.

Ganz einfach: geh rein und frag nichts. Dann mapp was sie dir verkaufen wollen. :sunglasses: