Neue Lizenz

Neuigkeiten von der neuen Lizenz gibt es von Grant Slater auf englisch auf osm-talk und eine kurze Zusammenfassung auf deutsch von Frederik Ramm auf talk-de.

Ein Haufen englischer blabla und bei der deutschen Zusammenfassung auch nur blabla

Gern geschehen.

Danke!

Ich werde es mir durchlesen.

Liebe Grüße
sikei

Und dann aufregen, wenn Deine Daten wegen dem blabla aus der Datenbank gelöscht werden…

Da wird es so oder so Probleme geben. Erfahrungsgemäß sammeln sich mit der Zeit eine Menge Karteileichen bei den Accounts. Mit Glück stimmt wenigstens die Email noch, von vielen wird es aber nach so langer Zeit keine Rückmeldung geben.

Bleibt zu hoffen dass man dann nicht ähnlich blind wie bei manchem Import vorgeht und die Daten dann einfach löscht. Das würde vor allem wieder die spärlich gemappten Ecken treffen, wo teilweise schon 2 oder mehr Jahre kaum etwas passiert ist.

Hallo,

nach so einiger Diskussion auf der talk-de Liste kam noch raus, das nur die Datenbank als komplettes unter obiger Lizenz stehen soll. Die einzelnen Daten sollen unter der http://www.opendatacommons.org/licenses/fil/0.9/ relizensiert werden. Diese Lizenz ähnelt etwa der BSD oder MIT Lizenz, erlaubt also eine (auch kommerzielle) Nutzung der Daten in abgeleiteten Werken, die nicht unter der gleichen Lizenz stehen müssen.

Grüßle, detlef

Das klingt jetzt aber etwas irreführend … vor allem ist die Datenbanklizenz entscheidend. Die Verwendung einer quasi nicht einschränkenden Lizenz für die Einzeldaten ist meinem Verständnis nach lediglich das Eingeständnis einer Situation, die bereits existiert: Dass eine Handvoll Nodes aus OSM nicht urheberrechtlich geschützt sein kann, sondern nur die Gesamtdatenbank oder relevante Ausschnitte daraus. Bisher haben wir behauptet, ein Copyright darauf zu haben, was aber (zumindest in vielen Ländern) gar nicht gestimmt hat.

Also könnte man zukünftig auch direkt die Daten abgreifen, daraus Entenhausen machen und nach belieben verwursten?

Der Mapper wird dann also quasi zur kostenlosen Datensammelschlampe und verliert jegliche Kontrolle über seine Arbeit. Also dafür bin ich die letzten Jahre nicht durch jeden Busch gekrochen, unter jede Brücke herumgehangelt und habe 2/3 des Urlaubes verwurstet um die halbe DomRep zu erfassen. In dem Fall lösche ich meine Daten freiweillig selbst.

Ähh, welche Kontrolle über Deine Daten hast Du denn jetzt?

Die dass sich, zumindestens die ehrlichen, alle auf eine zentrale Quelle berufen, auf deren Datenbank ich immer die Kontrolle habe. Der Weg ist nachvollziehbar und ein abgeleitetes Endprodukt überprüfbar.

Bei einer alles ist möglich Lizenz ist garnichts mehr nachvollziehbar. Da kann jeder machen was er will und woher steht nirgends.

BTW Hat man sich überhaupt mal einen Kopf über die diversen Datenspenden gemacht? Diese müssten, wenn nicht komplett geschenkt, rückwirkend ebenso einer neuen Lizenz zustimmen.

Momentaner Status ist doch, wir verwenden eine Lizenz, die nicht für Geodaten geeignet ist, sondern auf “kreative” Werke ausgelegt ist. Das bedeutet unter anderem:

  • viele, die unsere Daten verwenden, verletzen streng genommen am laufenden Band unsere Lizenz, weil sie nicht die Autoren angeben (schließlich ist nicht OSM der Urheber, sondern der individuelle Mapper)
  • Anwendungen wie http://sautter.com/map/ sind eventuell nicht legal, da sie unfreie Daten (Google Maps) mit OSM kombinieren. Ähnliches gilt für Anwendungen, die nicht kompatible freie Daten aus anderen Quellen verwenden (etwa Höheninfo)
  • es ist unklar, ob man OSM-Daten in Büchern verwenden darf, ohne das komplette Buch freizugeben, in einer Nachrichtensendung zeigen darf, ohne die Sendung unter CC-BY-SA zu stellen (und alle OSM-Mapper zu nennen…), auf seiner Webseite einbinden darf, ohne dass die Lizenz auf die Webseite abfärbt usw.

Vor allem aber bedeutet es:

  • In vielen Rechtssystemen sind unsere Daten Freiwild, weil juristisch (nach Aussage der Leute auf legal, IANAL) ein Schutz nur unter Datenbankrecht denkbar wäre – und dieses Rechtskonzept in CC nicht gewürdigt wird, war ja schließlich nie für Datenbanken gedacht. Jemand, der eine Rechtsabteilung hat und darauf scheißt, ob wir ihn mögen, kann sich mit etwas Trickserei unsere Daten nach Belieben unter den Nagel reißen.

Nach der neuen Lizenz muss

  • eine abgeleitete DB wieder unter ODL stehen, auch Quelleninformation ist erforderlich
  • Datenmaterial, das zur Erstellung abgeleiteter Werke in die Datenbank (bzw. eine Kopie davon) eingespeist wird, unter ODL zur Verfügung gestellt werden (das ist derzeit nicht der Fall)
    und das ist sogar juristisch durchsetzbar, im Gegensatz zu unserer momentanen Lizenz.

Wo die Verschlechterung sein soll, weiß ich nicht.

Denke mal schon, das Thema wurde öfters angesprochen.

Importe aus PD-Quellen (etwa Tiger, OpenGeoDB) sind ja nicht betroffen. Bei neueren Importen wurde oft schon vorausschauend die Bereitschaft zum Einverständnis in die neue Lizenz bedacht. Nicht betroffen sind wohl auch Vereinbarungen zum Abzeichnen von Luftbildern o.ä., bei denen die Bilder selbst ohnehin nie frei bereitgestellt wurden.

Bei großen Datenspenden, die nicht in die genannten Kategorien fallen, muss man abwarten, was sich ergibt. Wird aber vor der eventuellen Umstellung geklärt sein müssen.

Gibts den Quark wenigstens in Deutsch, von mir aus auch Beamtendeutsch, nachzulesen? Irgendwo hatte ich es schon geschrieben, Generation erste Fremdsprache Russisch und Englisch kurz vorm Abgang. Da nützt einem englisches Fach bla bla wenig, die Feinheiten entgehen einem schnell.

Nicht dass ich wüsste. Aber ich hoffe doch, dass das noch kommt. Im Moment ist das Teil ja schließlich frisch von den Juristen, die virtuelle Tinte ist noch nicht mal trocken.

Das müsste kommen. Ich unterschreibe grundsätzlich nichts ohne das Kleingedruckte vollständig gelesen und auch verstanden zu haben.

Also eine neutrale 1 zu 1 Übersetzung, keine Stichpunkte oder gar Gegenüberstellungen mit persöhnlicher Meinung zum verherigen Modell. Nicht das ich einigen hier nicht traue. Aber Leute die Seiten schreiben, die mir beim Besuch unter Verwendung eines MS OS den Arsch von Tux präsentieren, haben sich in Reife und Objektivität irgendwie selbst disqualifiziert. :laughing:

Der Englische Text ist mir zu Englisch und der Deutsche Teil bringt so tolle Textpasagen wie

Aber null Info, was sich da grob gesagt ändert. Netterweise gibt es einen Link zu http://www.opendatacommons.org/licenses/odbl/ wo der ganze Text auch wieder 100% englisch ist. Inzwischen gibt es hier in diesem Tread ja etwas mehr infos.

So etwas fände ich kacke… da würde ich mir per JOSM mein Gebiet saugen, sichern und dann den Übertrag zur neuen Lizenz als Urheber verweigern/löschen.

Bei diesem Szenario gäbe es dann noch eine weitere unklare Frage… Was passiert mit Wegen die ich eingezeichnet habe, aber jemand anderer verändert hat? Bzw. Wege von jemand anderem die ich verändert habe? User1 stimmt dagegen, User2 ist dafür bzw. User 1 ist dafür aber User2 dagegen… übertragen auf super große Objekte wie den Umriss des Bodensee wo hunderte rumgefummelt haben. Irgend eine kleine Kurve des Ufers, wird das gelöscht wenn es von mir stammt?

Oder eingezeichnete Wege eines fremden, die von mir benannt wurden und ein automatisches Script ändert Str. zu Strasse… wie wirkt dort das Löschskript?

Zumindest für Deutschland und dessen Urheberrecht dürfte die Schöpfungshöhe eine GPS-Spur zu abstrahieren und daraus Wege zu machen ausreichen und die Daten ausreichend geschützt zu haben. In anderen Ländern sieht es damit schon schlechter aus.

Mir geht es auch nicht darum, bei der CC-Lizenz zu bleiben. Mir geht es darum, das die neue Lizenz sich mit der CC nicht deckt. Wenn jemand die von mir erbrachte Arbeit nutzen will um darauf etwas aufzubauen, erwarte ich das ich das gleiche mit dem tun darf, was er darauf aufgebaut hat. Auf der talk-de-Liste kam mehrfach das Argument, das eine solche Lizenz andere abschrecken würde, etwas auf den OSM-Daten aufzubauen. Bei Firmen, da die in der Regel kein Interesse haben ihre Daten frei zu geben, bei freien Projekten, weil die Lizenzen evtl. nicht kompatibel wären. Ob Firmen die Daten dann vielleicht nicht nutzen ist mir ehrlich gesagt total egal. Warum sollte ich meine Arbeitskraft an die verschenken. Bei freien Projekten sollte ein Weg gefunden werden, der aber nicht darin bestehen kann die Daten einfach frei zu geben und zu sagen “mach damit was du willst”.

Grüßle, detlef

Das dürfte nicht ganz einfach sein. Ich habe den kompletten Text zwei mal gelesen, einige Passagen sogar mehrfach. Verstanden habe ich das eine oder ander noch nicht komplett. Es wäre schön, wenn jemand mit sehr guten Englischkentnissen sich da mal ran machen könnte.

Kooool, wo gibts das denn :stuck_out_tongue:

Noch etwas zum Thema “Vertrauen”: in der jetzigen Form der DB-Lizenz hat es auch den “A later version of this Licence”-Passus, d.h. das man seine Daten unter der aktuellen oder irgendeiner späteren Version der Lizenz frei gibt. Das heißt aber auch, das ich keine Möglichkeit hätte der Nutzung unter einer späteren Version der Lizenz zu wiedersprechen. Schon auf der Liste schrieb ich, das das für mich ein absolutes KO-Kritterium ist. Ich kenne keinen der OSMF persönlich (oder wer auch immer die neue Lizenz erstellen würde), geschweige denn würde ich denen soweit vertrauen, das ich ihnen eine solche Vollmacht aussprechen wollte.

Wie das funktionieren soll weiß wohl noch keiner so genau. Die Problematik gibt es ja schon seit Ewigkeiten, das man unberechtigt eingebrachte Daten (abgemalte Karten von TeleAtlas usw.) löschen können müsste. Momentan will man es wohl nach dem Motto versuchen das man die Leute beim Einloggen auf der Seite fragt ob sie der Lizenzänderung zustimmen wollen. Wenn man mit nein stimmt wird eine Drohkulisse aufgebaut im Sinne von “wenn Du nicht zustimmst löschen wir alle deine Daten” in der Hoffnung das dann die meisten einknicken würden. Nach einer gewissen Frist will man dann sehen, wie viele beim nein geblieben sind oder sich auch auf eine Mail nicht gemeldet haben. Momentan hofft man wohl auf einen verschwindet geringen Teil. Was dann kommt ist noch nicht raus und soll anscheinend erst besprochen werden, sobald es soweit ist.

Was im Endeffekt dabei raus kommt ist schwer abzuschätzen. Auf der Mailingliste waren wir grade mal zu zweit, die mit der neuen Lizenz nicht einverstanden sind, weil wir unsere Arbeit nicht verschenken wollen. Ein nicht unbedeutender Teil ist sogar dafür die kompletten Daten in die public domain zu stellen, was in DLand aber auch nicht möglich ist. Kann aber auch sein, das sich auf der Liste einfach nur andere Leute tummeln, als der Rest der x-tausend deutschen Mapper.

Och, wir haben doch den einen oder anderen angeblichen Experten. Das dürfte für die doch ein Klacks sein.

Ich möchte nur gerne genau wissen wo der Hammer hängt. In meinen Daten stecken 8 Jahre Datensammlung, einiges an Geld und diverse Packungen Schmerztabletten. Bevor ich diese nun weiter Stück für Stück zugängliche mache, was wiederum einiges an Arbeitsaufwand ist, muss ich wissen woran ich bin.

Es kann dann nicht sein, dass alles quasi PD endet, am besten noch aus dem Grund, dass sich Kommerzielle an der der Lizenz stören. Das ist nicht mein Problem und war auch nicht meine Intention meine Sammlung hier zu spenden.

Das war auf der HP von irgendeinem auf der Liste. Finde ich genauso affig wie Seiten die mit Frontpage entstanden, auf IE optimiert sind und mit einem enstsprechendem Button dafür werben. Ich hasse Fanboys. :roll_eyes:

Ich lese den ganzen Driss auch mit, auch wenn mich die Klickerei im Archiv annervt. Abere anderes Thema.

Der Punkt liegt auch mir schwer im Magen. Ich weiß noch nichtmal wer hier alles so rumwuselt. Erst gestern erfuhr ich von der Transit Liste, angeblich alles Insider. Mir zwar gänzlich unbekannt und kein wirklicher Experte bei aber wieder anderes Thema. Das ist teilweise so schon alles herb intransparent, man schottet sich in Grüppchen ab und kocht irgendwo sein eigenes Ding. Dann soll man seine Daten noch an irgendwelche Phantome abtreten… nee da rollt es mir die Fußnägel bis hinter die Ohren.

Dann las ich auch etwas von der Bereitstellungspflicht und 5 GB Daten verschicken. Hoffentlich habe ich das nur falsch interpretiert. Ansonsten muss man den Urheber ernsthaft fragen ob es bei ihm noch halbwegs tackert. Ich sitze hier weder in der Uni und habe 100 Mbit für Umme, noch besitze ich ein DVD Presswerk mit Versandabteilung. Der Zug endet hier, aber sowas von.

Da kann man von mir aus auch russisch Inkasso vor der Tür antreten lassen. Wenn es dahin läuft wo ich befürchte, sehe ich die “Drohkulisse” lol erst garnicht. Denn zu dem Zeitpunkt sind meine Daten dann schon weg.