Wege vereinfachen

Hallo zusammen, in meinem Ort wurden für einzelne Wege sehr viele Punkte verwendet. In meinem Java OSM Editor (Version740) gibt es eine Option, um “Wege zu vereinfachen” (Strg Umschalt Y). Ich würde diese Funktion großflächig anwenden wollen. Aber vorher noch eine Frage: Was für Vorteile bringen diese vielen Punkte in einem Weg? bzw. Welche Nachteile bringt das Entfernen von “unnötigen” Punkten? Hat sich der Ersteller dabei etwas besonderes gedacht, oder hat er es einfach zu genau gemacht? Gruß Thomas PS: ein Bsp für einen solchen Weg Ulrich-Schmid-Straße: http://www.openstreetmap.org/?lat=48.17034&lon=12.81823&zoom=17&layers=B000FTF

Drei Fragen, drei Antworten: Nichts, keine, nichts. Falls ich über Müll stolpere, entferne ich diesen. Selbst für einen Kreisverkehr reichen 12 Punkte, warum sollte eine Gerade ohne abzweigende Wege tausend Punkte haben?

Du arbeitest nicht wirklich mit der Version 740, oder? :wink: Wir sind inzwischen bei 1334 … Ein Update ist völlig unproblematisch. Du wirst nur die Plugins aktualisieren müssen, und bei einigen wird JOSM sogar meckern, dass sie zu alt sind :wink: Die genannte Funktion kenne ich nicht, bin aber immer erstmal skeptisch bei solchen Automatismen. Ich würde es mal ausprobieren, indem ich mir den Abschnitt lokal speichere und dann als separate Ebene noch einmal zu den Daten hinzulade. Dann kann ich auf der einen Ebene das Tool walten lassen und mit Hilfe der anderen kontrollieren, wie groß die Abweichungen sind. Hier und da ist sich er noch die eine oder andere manuelle Anpassung nötig. Aufpassen, dass man keine Punkte mit Eigenschaften löscht, muss man sowieso. Ansonsten bin ich aber auch der Meinung, dass nur die Anzahl von Punkten erzeugt werden sollte, die nötig ist.

Von der Theorie keine, allerdings scheint mir dieses Programmfunktion in bestimmten Situationen etwas zu scharf zu sein und liefert dann Ästhetisch sehr hässliche Ergebnisse. z.B. bei dieser Kräuterschnecke mit Durchmesser ca. 25m welche von Fußgängern begangen werden kann.

Genau sowas meinte ich, also ich “vorher probieren” anregte :wink: Also am Ende arbeite ich meist doch lieber mit der Hand.

In dem Beispiel hat es wirklich ein paar Nodes zuviel. Aber komplett begradigen wäre aber auch wieder ein großer Fehler. Wir erfassen Daten mit deren Hilfe navigiert werden soll, bzw. mit denen Routingprogramme Berechnungen anstellen. Desshalb sollte die gezeichnete Linie auch so weit wie möglich dem Straßenverlauf folgen. In der gerenderten Karte wird, ich denke mal wegen fehlenden Splines und damit eckigen zeichenweise, die Darstellung künstlich gerundet, so beispielsweise eine Kurve vorgegaukelt, wo eigentlich nur 3 Nodes vorhanden sind. Die eigentlichen Berechnungen basieren aber auf den Daten dahinter. Wenn diese dann nur noch aus groben Abkürzungen bestehen, wird die Straße um einiges kürzer. Berechnungen zu Entfernnungen, Zeit ect. werden so nur noch ungenauer, als sie es durch übernahme von GPS Abweichungen ohnehin schon sind. Das ist so ein typischer Anfängerfehler. Da wird anstatt sich einem weißen Fleck zu widmen und die Karte ein wenig zu vervollständigen, einfach mal ein riesen Gebiet geladen und alles gnadenlos vereinfacht, so vermeindlich optimiert. Das mag zwar die Datenbank ein wenig entlasten, hinterlässt aber leider oft nur noch Datenschrott. Sowas sollte im Einzellfall überprüft werden.

Ich hoffe Du mappst nicht in meiner Region, bei Deiner Ansicht von Müll.

Wieso überhaupt zusätzliche Punkte. Man könnte doch auch die angrenzenden Wege einfach jeweils durch eine Linie verbinden. Merkst Du was? Fürs Routing mag es reichen. Für die Kartendarstellung nicht im geringsten. Mapnik rundet Winkel gar nicht. Und auch Osmarender dürfte bei 30° (ausgehend von den genannten 12 Punkten) je Punkt das runden einstellen. Das Straßenlängenberechnungen nicht mehr stimmen hat Mirko ja schon geschrieben. Und zu guter letzt hat es mit der Realität nichts mehr zu tun. Und wir mappen schließlich die Realität.

Weil sie eventuell doch nicht 100%ig grade sondern leicht gewunden ist und nur durch diese 1000 Punkte die Realität abgebildet werden kann. Zum Beispiel der OP: auch für meinen Geschmack könnte man das evtl. ein wenig ausdünnen. Allerdings nur an den absolut graden Strecken. Denn nur dort geht durch das Ausdünnen keine Information verloren. Noch dazu habe in der Region mehrere Mapper gearbeitet und das in recht ähnlicher Weise. Bevor man dort mit großen Löschorgien anfängt sollte man sich erst ein mal mit den Mappern in Verbindung setzen. Alles andere wäre unverschämt.

Ich schließe mich der Meinung von Zottel und Mirko Küster voll an! Kleine Fehler kann man korregieren. Bei Änderungen in einem Gebiet, in dem man sonst nicht tätig ist, sollte man den/die Ersteller der Objekte, die geändert werden sollen, kontaktieren. Ich finde, das gehört zum guten Umgangston. Die Leute haben sich vielleicht die größte Mühe gegeben und Du schmeißt einfach alles weg. Nicht schön, oder?

Hallo, die Straße sieht doch gut aus. Da hat jemand einen recht flotten Logger (~5Hz) wie es scheint. Bei mir sehen Kurven auch nicht anders aus. Grüße.

Kurzum - in Deiner Gegend werde ich sicher nicht rumwildern, ich wildere nicht. Oder siehst Du auch nur eine einzige Änderung, die von mir vollzogen wurde (im Link aus dem Eingangsposting)? Kenn ich nicht, wasch ich nicht. :wink: Und ein Kreisverkehr benötigt für eine saubere Darstellung nur 12 Punkte. Sehr große Kreisel vielleicht 16 oder auch 20, bezogen auf eine ehemalige Kreuzung. By the way - werden hier Glaubenskriege entfacht, obwohl das Miteinander einfacher wäre? Und manch, derzeit noch gerader, Weg in Soest wird irgendwann noch seine tatsächliche Krümmung erfahren. Keep on smiling :slight_smile:

Nein, aber wenn man sowas wie “Falls ich über Müll stolpere, entferne ich diesen.” liest, erinnert das an den einen oder anderen fast Herzinfarkt, wenn einer der es vielleicht nur gut meinte, einem mal eben die Arbeit von Wochen komplett geschrottet hat. Da wird dann unter umständen eine recht genaue Arbeit erst zu Müll gemacht.

Mein vollstes Verständnis. Hätte ich die Kenntnis der lokalen Gegebenheiten, ich hätte dort “Müll” entsorgt. Aber wie vorhin schon von mir geschrieben: “kenne ich nicht, wasche ich nicht”. Trotzdem sind die dort vorhandenen Straßen überladen, das sehe ich als Ortsunkundiger. Sorry, mein erster Rechner hatte weniger Festplattenplatz als meine derzeit installierte Grafikkarte - vielleicht bin ich deswegen Purist geblieben. Und dann soll es (gerüchteweise) noch Leute geben, die hin und wieder mit einem 56-K-Modem (eventuell) OSM besuchen. :wink:

Durch mehr Details ist mehr Rechenaufwand und Kapazität nötig. Was anderes kann man dazu nicht mehr sagen oder wir löschen jetzt alle unsere Editoren und belassen die Karte so wie sie ist.

… da fehlt ein Zwinkersmilie …

Bidde: :wink:

um 90 ° rechtsherum gedreht würde der authentischer wirken. :slight_smile:

Keiner ist so richtig auf die Frage eingegangen. Ich habe mir mal diesen Weg angesehen. der Weg verläuft gerade und hat deutlich zu viele Punkte! Der Fahrrad-Weg direkt neben der Straße hat weniger Punkte und verläuft identisch parallel. Deshalb ist die Funktion angebracht. Hier geht es nicht um eine "Kräuterschnecke! Ich verwnde die Funktion “Weg vereinfachen” auch sehr gerne um GPS-Tracks für Routing zu verkleinern und vereinfachen.

Jeder sollte sich einfach die Frage beantworten, ob Information verloren gehen, und zwar wirklich verloren gehen. Wenn nicht, dann weg mit den Punkten. Auf einem halbwegs geraden Weg braucht nicht alle paar Meter ein Punkt zu sein, und nicht jede kleine Welle, die man selbst auf dem Satellitenbild kaum sieht, muss auch nicht mit höchster Präzision gemappt werden. Das sieht auf der Karte im schlimmsten Falle blöder aus als die Interpolation des Renderers zwischen wenigen Punkten, und letztere beherrscht der Osmarender schon ganz gut, finde ich. Und die Routingalgorithmen sollten und werden es ähnlich machen, um die Strecken zu berechnen. Die einfache Summe der Geradenstückchen wäre da ein bisschen zu trivial, und ein ernsthafter Algorithmus macht das meines Erachtens auch nicht. Daher gilt für mich: Wenn es der Osmarender so darstellt, wie es sein soll, dann ist es richtig. Jeder weitere Punkt ist absolut überflüssig und stört in vielerlei Hinsicht. Achso, und das direkte Übernehmen von GPS-Traces ist meines Erachtens ohnehin Blödsinn. Ich habe das ein paar Mal in Gebieten ausprobiert, bei denen Yahoo-Karten vorliegen, und abgesehen davon öffnet der Logger die Daten beim Überspielen automatisch in Google-Maps. Wenn man da sieht, wie weit die Punkte oft von der so viel beschworenen Realität abweichen, dann erübrigt sich eigentlich jede Diskussion darüber, ob man die Traces Punkt für Punkt umsetzen sollte. PS: Aber wie oben schon gesagt: Handbetrieb bleibt Handbetrieb. Qualität erhält man nur mit manueller Nacharbeit, nicht mit irgendwelchen Tools. Die mögen in 80% ganz gut funktionieren, aber die 20% bleiben trotzdem übrig.

In gut kartierten Gegenden kann man sich auf mittels der Funktionstaste “G” alle öffentlichen GPS-Tracks anschauen. Die Streuungn von GPS-Tracks ist teilweise enorm. Ich nutze deshalb gerne den Mittelwert aller GPS-Tracks. Oft muss ich sogar meine aus der Vergangenheit gemachten Tracks nochmals nachzeichnen. Dann ergeben sich automatisch geradlinigere Tracks.

Vorsicht bei den Luftbildern für den Hausgebrauch. Die sind oftmals gruselig entzerrt, was man vor allem an den Nahtstellen schön verfolgen kann. Als Referenz sind die nur bedingt tauglich. Letztendlich ist es doch auch eine Frage welche Ansprüche man an eine Karte stellt und welches Material man zur Umsetzung vorliegen hat. Wenn jemand nur nach GPS geht und Osmarender reicht, der braucht nicht sonderlich ins Detail gehen. Andere haben detailierteres Material und wollen sich genaueres rendern. Ist auch ansich kein Problem. Solange sich erstere nicht in ein Gebiet von letzeren verirren und dort in vermeindlich guter Absicht das Porzelan zerschlagen. Das ist mir nun schon einige male passiert und kostete nur unnötig Zeit. Deswegen ging bei mir durch den obigen Satz gleich die rote Lampe an.