Haltbarkeit von Daten gewährleisten ...

Moin !

bei uns gab es immer wieder die Diskussion ob wir nicht die Rettungspunkte unserer Forstverwaltung bekommen könnten. Nun habe ich ein ausführliches Telefonat mit dem Zuständigen geführt und bin eigentlich auf ein offenes Ohr gestoßen.

Die Daten bekommt bei uns zum einen das Innenministerium und zum anderen ein kommerzieller App-Anbieter. OSM könnte diese Daten für den öffentlichen Wald auch bekommen - allerdings unter einer Bedingung:

Der bereitstellende möchte vermeiden das Daten dauerhaft und dann ggf. irgendwann falsch im Netz rumgeistern. Deshalb würde er OSM diese Daten nur bereitstellen, wenn diese eine gewisse Haltbarkeit besitzen würden.

Das gänze wäre dann so das ich z.B. die Daten zum 1.8. bekomme und zum 31.7. diese Daten sterben lassen müßte - dann würde ich wieder die Daten für das folge Jahr bekommen. Das sich der bereitstellende darüber im Klaren sein muss das ein Datenfile das gezogen wird über diesen Zeitpunkt gültig ist würde ich in der Vereinbarung noch mit einbauen.

Mir geht es in diesem Posting nun darum mal zu diskuttieren ob ein solcher Weg machbar, realisierbar ist und wenn wi. Es stellt sich auch die Frage wie ist mit Daten von Rettungspfählen umzugehen die schon erfaßt sind und wie soll es sein wenn einer die bestehenden am 30.7. des folge Jahres noch verändert.

Wenn ich am 31.7. des Folgejahres alle Rettungspfähle dieses Operators lösche, dann könnte ich mir Haue einholen - auch wenn ich diese am nächsten Tag mit dem nächsten Datensatz wieder einfüge.

Wie sind Eure Gedanken ?

Gruß Jan :slight_smile:

Unabhängig von der eigentlichen Frage: Wäre es möglich, dass die Löschung nicht unbedingt am 31.7. erfolgen muss, sondern eine Woche oder wenigstens einen Tag später auch noch reicht? Dann könnte man sich die ganzen Probleme ersparen, die man hat, weil man praktisch die gleichen Datensätze einen Tag später wieder einträgt - weil man dann ja vergleichen kann, was wirklich weg muss.

hi !

das ist sicherlich noch eine Frage die man dann abstimmen kann - um erst einmal eine Diskussionsgrundlage zu haben muss man ein Szenario aufbauen und da läßt es sich so am einfachsten beschreiben.

Ich würde auch auf einen Puffer von +/- 2 Woche plädieren - was soll man machen, wenn das Netz nicht geht oder gar der Server tot wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet ist. Oder ich gerade auf einer einsamen Südseeinsel meinen Urlaub verbringe.

Klar ist nur, wenn ich mal aussteige und keiner die “Nachfolge” antritt müssen die Daten nach dem Datum wieder raus.

Gruß Jan :slight_smile:

Aus den OSM Contributor Terms (deutsche Übersetzung, Hervorhebung von mir):

Daten, für die nur eine befristete Nutzungserlaubnis besteht (“nach dem 31.07.2014 müssen diese Informationen gelöscht werden”), dürfen demnach nicht in OSM eingetragen werden, weil der Mapper der OSMF die obige Erlaubnis gar nicht gewähren kann.

Wie wäre es mit einem neuen Tag: valid_until=2014-07-31 ?
Wenn der Pfahl in den neuveröffentlichen Daten wieder an der gleichen Selle steht, dann wird das Datum um ein Jahr hochgesetzt, ansonsten nach einer gewissen Zeit der node gelöscht.

Die Feinheiten des Löschens bzw. Lagekorrekturen kann man noch ausarbeiten.

Ich denke, das ist ein k.o.-Kriterium: Wir haben weder ein Verfallsdatum in der Datenstruktur vorgesehen, noch haben wir einen Bot, der abgelaufene Daten aus dem Bestand löscht. Selbst wenn wir einen speziellen Rettungspfahl-Putz-Bot hätte, könnten wir nicht versprechen, dass der im Juli 2014 auch noch läuft und betreut wird.

Grüße, Max

Hallo Oli-Wan,

Dein Zitat mag ja in eine Richtung richtig sein - wenn einer die Daten zieht, dann kann man das nicht gewährleisten. Wenn dann der Vereinbarung zugestimmt wird, dann wäre das löschen bzw. der Abgleich mit den neuen Daten ein anderer Punkt sicherlich.

Sollten wir in dieser Diskussion keine Lösung für die Koordinaten finden, dann könnte man vielleicht noch eine Liste der Nummern zumindest bekommen - so könnte man sehen welche Punkte zumindest “untergegangen” sind und in welchem Bereich welche fehlen.

Gruß Jan :slight_smile:

Das ist das zweite Problem mit Importen.
Eigentlich muss man nur die Änderungen (Neu, Entfallen, Lage) nachvollziehen. Um das machen zu können, muss man die alten Importdaten behalten haben und gegen die neue Liste vergleichen.

Dann schlägt jedoch das erste Problem von Importen zu: Der Vergleich mit bereits vorhandenen Daten.

Das valid_until=2014-07-31 empfinde ich als falsch. Die Mehrheit der Rettungspunkte wird auch nach dem Erscheinen der neuen Liste noch unverändert existieren (was mMn das einzige Kriterium bei OSM sein sollte). Dass die Liste aus der die Daten importiert wurde mit Erscheinen der nächsten Liste ungültig wird, hat erst einmal keine Bedeutung bezüglich der Korrektheit (oder ggfs. nicht) der in OSM erfassten Daten.

Edbert (EvanE)

So eine Garantie dürfte schwer zu realisieren sein, weil solche “Zukunftspläne” in OSM einfach nicht vorhanden sind. Es gibt keine Garantie dafür, was in Zukunft von wem an der OSM-Datenbank gemacht wird.

Ich denke, die einzige somit verbleibende Möglichkeit, wie man der Forstverwaltung garantieren kann, dass die alten Daten aus OSM vollständig durch die neuen ersetzt werden, besteht darin, ihnen zu zeigen, wie sie es selbst machen können. Wenn sich ein Mitarbeiter dort hinreichend mit OSM auskennt und bereit wäre, das selbst in die Hand zu nehmen, dann hätten sie die nötige Garantie, weil es in ihrer eigenen Verantwortung läge.

Das gilt dann natürlich auch nur für die OSM-Datenbank - was jemand mit alten Planetfiles oder Extrakten macht, entzieht sich natürlich jeder Zugriffsmöglichkeit von OSM.

Es geht nicht darum, irgendwem irgendetwas zu gewährleisten.

Wenn Du Daten in OSM einträgst, erlaubst Du der OSMF, diese Daten unbefristet zu veröffentlichen und zur weiteren Be- und Verarbeitung bereitzustellen. Wenn Du die Daten aber von Forstverwaltung X erhalten hast mit der Bedingung “die dürfen nur bis zum 31.07.2014 veröffentlicht werden”, kannst Du der OSMF die besagte Erlaubnis gar nicht geben bzw. verstößt andernfalls gegen die Contributor Terms.

Was ginge, wäre: mit Forstverwaltung X eine Absprache treffen, daß die Forstverwaltung regelmäßig neue (womöglich gar differentielle) Listen liefert und Du (oder ein Nachfolger) dann die Änderungen zeitnah umsetzt, die Daten aber ansonsten unbefristet in OSM verbleiben dürfen.

Wie auch immer: Wenn die Forstverwaltung Sorge hat, daß die von ihr zur Verfügung gestellten Daten in OSM veralten und eines Tages jemand im Wald an einem nicht mehr existenten Rettungspunkt verendet, weil ihn eine OSM-basierte Karte dorthin geführt hat, könnte man ihr einmal vor Augen führen, daß bereits jetzt solche Daten in OSM vorhanden sind und ohne Kooperation mit der Forstverwaltung noch schwerer gepflegt werden können. Insofern würde ich erst einmal da ansetzen, eine (teil)automatisierte Pflege einmal importierter Daten anhand aktualisierter Fremddaten durch geeignete Werkzeuge zu erleichtern. Dieses Problem ist bis heute ungelöst und wurde bisher von allen Importeuren ignoriert (auch bei den bereits vorhandenen Rettungspunkten aus Beständen anderer Verwaltungen).

  • Zeitlich begrenzte Nutzung geht klar gegen die Regel, also ein no-go

  • Liste zur Vereinfachung der Datenpflege ohne Verpflichtung wäre ok

  • Die Gefahr eines fehlerhaft gepflegte Rettungspunktes liegt wohl kaum darin, dass sich ein Verletzer mithilfe einer Karte / Navi dorthin begibt. In dem Fall wüsste er ja, wo er gerade verunfallt ist und könnte diese Position bei seinem Notruf durchgeben.

  • Gefahr wäre eher ein Rettungsdienst, der sich auf veraltete Daten stützt und irgendwohin fährt, wo es den Rettungspunkt gar nicht mehr gibt oder nie gab, weil die alten Daten falsch waren. Hier nehme ich aber an, dass die Rettungsdienste keine OSM-Daten verwenden sondern welche direkt von den Behörden o.ä. haben. Dahingehend ist ein Zwang der Forstverwaltung, das die Daten bei OSM immer aktuell sein müssten, eigentlich nicht nachvollziehbar - ausser für den Fall, dass der zu rettende meint, es genüge seinen Kumpel anzurufen, der guckt bei OSM und der fährt dann irgendwo falsch hin. Ein eher unwahrscheinliches Szenario, besonders wenn es um eine gefährliche Verletzung gehen sollte.

BTW: Im Google-Play-Store gibt es die App “Hilfe im Wald” (https://play.google.com/store/apps/details?id=de.intend.android.hilfeimwald) die für einige Bundesländer die Rettungspunkte ausweist.

Gruß Klaus

Ergänzung zu @Oli-Wan:

Selbst wenn Jan der Verwaltung versprechen würde, diese Daten zu löschen und dies dann auch einhält hindert das ja keinen anderen User, die Löschung wieder aufzuheben. Letztlich sehe ich hier keine Chance, die Daten unter diesen Bedingungen zu nutzen.

Btw: Wer sagt denn, dass ich nicht im Januar 2015 eine Karte rendere mit den Daten vom 31.7.2014? :wink:

Evtl. könnte es auch helfen der Verwaltung aufzuzeigen, wie lange Wanderkarten genutzt werden und wie lange dem zu Folge dort diese Daten drin sind.

Der Verletzte (oder jemand, der einen Verletzten gefunden hat) könnte auch gerade keinen Mobilfunkempfang haben (nicht ganz abwegig im Wald) und sich zu einem Rettungspunkt begeben (die werden in der Regel an Stellen angelegt, wo ein Empfang gewährleistet ist). Unterwegs findet sein Telefon wieder ein Netz und er gibt durch, sich in der Nähe von Rettungspunkt X zu befinden. Wenn dieser inzwischen nicht mehr existiert und die Behörde sparsam und dusselig genug war, das Schild mit derselben Nummer an anderer Stelle wieder aufzuhängen, fährt der Rettungsdienst an den falschen Ort. (Wird die Nummer nicht neu vergeben, kann man sie in der internen Datenbank als “ehemaligen Rettungspunkt” belassen.)

Zugegeben: ein konstruiertes Beispiel, und ich stimme Dir zu, daß die Forstverwaltung da die Gefahren falsch einschätzt. Wer einen GPS-Empfänger mit Karte hat, kann statt der Rettungspunktnummer auch gleich seine Koordinaten (plus Koordinatensystem) durchgeben. Wer mit einer Papierkarte unterwegs ist, sollte seine Position anhand anderer Merkmale eindeutig beschreiben können. Wer keines von beidem hat, bekommt auch keine Probleme mit veralteten OSM-Daten.

Und was bringt es, wenn OSM seine Daten pünktlich am 31.07. austauscht, unser wackerer Wandersmann aber noch eine drei Jahre alte Karte auf seinem Garmin hat? Gebe bloß niemand den betreffenden Staatsdienern den Tipp, daß auch Papierkarten noch Jahr(zehnt)e nach Drucklegung benutzt werden, sonst rücken die ihre Koordinaten an niemanden mehr heraus.

Am Rande: ich hoffe ja, daß andere Forstverwaltungen ihre Rettungspunkte nicht so dämlich plazieren wie die hiesige Behörde. Hier liegen fast alle Rettungspunkte entweder direkt an einer vielbefahrenen Straße, einem (benannten) Parkplatz, an einer Weggabelung oder an ähnlichen Orten, wo auf der dort angebrachten Wanderkarte auch gleich der Name der Örtlichkeit in 20cm hohen Buchstaben vermerkt ist. Ein Rettungspunkt ist an allen diesen Stelle überflüssig, weil man seine Position auch ohne ihn eindeutig angeben kann. Anderswo im Wald wird das schwierig (“ich befinde mich an einer Kreuzung zweier Waldwege”), aber dort hat man keine Rettungspunkte ausgewiesen.

Frage ich mal anders herum - hat einer von euch schon Erfahrungen mit einer vergleichbaren Institution zu so einem Thema und wie warves da?

Vielleicht kann man darauf verweisen.

Gruß Jan

Die Gefahr das veraltete Rettungspunkte in OSM verbleiben ist bei den selber vor Ort aufgenommen deutlich größer.
Mit einer Liste besteht immerhin die Möglichkeit die veralteten zu identifizieren und diese zu ändern oder eben zu löschen.

Mit den Rettungspunkten habe ich mich schon befasst als diese hier gerade eingeführt wurden.
Ich hatte mich von den Forstämtern bis zur Feuerwehr durchtelefoniert konnte aber keine Liste bekommen - nur für den Dienstgebrauch -.
Eine Karte und Liste habe ich gesehen, nur keine Kopie bekommen.

Zu der Zeit waren in OSM noch viele weiße Flecken, meine Karte war da schon weiter. :wink:

ist von einem professionellen GIS-Haus, das viel Software für Wald-Besitzer macht: http://intend.de
Daher haben die wohl erstklassige Connections. :frowning:

Gruss
walter

Bei der Übernahme von Daten können wir von den Contributor Terms und den Bestimmungen der ODbL nicht abweichen. Daher ist es notwendig, bestehende Einwände wie das geforderte “Haltbarkeitsdatum” zu analysieren und im offenen Dialog mit der Forstverwaltung zu erklären, warum wir solche Forderungen nicht akzeptieren können. Es gibt die Möglichkeit, ein Gültigkeits- bzw. Überprüfungsdatum an den Datensatz zu hängen, aber wir können nicht garantieren, das ein Kartenersteller sich auch daran hält. Ebensowenig kann eine Behörde, ausgenommen z.B. die Deutsche Flugsicherung bei den Luftfahrtkarten, davon ausgehen, dass ein Anwender zu einem bestimmten Zeitpunkt seine Papierkarte wegwirft und eine aktualisierte Karte erwirbt. Da geht eine weitaus größere Gefahr von amtlichen Kartenwerken aus, in denen längst zugewachsene oder wiederaufgeforstete Rückewege genau so wie normale Waldwege dargestellt werden.

Fakt ist:
Es ist legal, sich die kostenlose App zu installieren.
Es ist legal, anhand der App seine Tour entlang der Rettungspunkte zu planen.
Es ist legal, auch einfach so auf den Waldwegen herumzulaufen.
Es ist legal, Art, Position und Referenznummer eines im öffentlichen Raum selbst gesehen Schildes bei OSM einzutragen.
Es ist jede Menge Arbeit.

Eine so entstandene Datensammlung ist bestimmt nicht vollständig und kann unbeabsichtigte Tippfehler und sonstige Unstimmigkeiten enthalten. Diese Fehler fallen kaum auf, da es keinen offiziellen Datenbestand für eine Qualitätskontrolle wie z.B. Straßenlistenabgleich gibt. Aber alle freien Projekte werden aus Mangel an freien offiziellen Quellen die OSM-Daten oder davon abgeleitete Datenbestände nehmen. Und weil die finanzielle Ausstattung meistens knapp ist, verwenden immer mehr Feuerwehren, Rettungshundestaffeln, DLRG, … OSM als zusätzliche Informationsquelle in der Einsatzleitzentrale oder Outdoor-Navigationsgeräten.

Die Forstverwaltung sollte anhand obiger Tatsachen in Ruhe überprüfen, ob die Muss-Vorgabe gestrichen werden kann. Die Community wird natürlich stets bestrebt sein, den OSM-Datenbestand auf aktuellstem Stand zu halten. Mehr können wir niemandem zusichern.

Es handelt sich zwar um eine Landesbehörde, aber dennoch möchte ich auf den aktuellen Geo-Fortschrittsbericht der Bundesregierung verweisen:

Ich denke, man sollte denen klarmachen, daß wir die Rettungspunkte so oder so in OSM haben werden. Mit der Hilfe der Forstverwaltung können wir aber sicherstellen, daß sie aktueller sind als jetzt.

Den Ansatz, daß die Forstverwaltung die Punkte selbst pflegt, würde ich begrüssen, Wie hieß es doch in einem Beschluß der Münchener Stadtverwaltung: “Für die Mitgliedschaft fallen keine Kosten an”.

Christian

Dass die Daten mit dieser Löschvorschrift nicht in OSM übernommen werden können, wurde schon klargestellt. Der Grund für diese Löschvorschrift ist vielleicht die Angst der Behörde, für Fehler aufgrund veralteter Daten haftbar gemacht zu werden. Ein paar Argumente wurden ja schon genannt. Dass es eine unbegründete Angst ist, muss “denen” begreiflich gemacht werden. Vielleicht klappt es dann mit einer vernünftigen Datenspende?

Ansonsten, wenn das nicht fruchtet: Kann man die Daten (befristet) nicht als Overlay zur Qualitätssicherung bereitstellen? Meinetwegen gefiltert, damit nicht nur “abgemalt” wird? Gefiltert würde z.B. heißen, wo in OSM in x Metern Umkreis schon ein RP mit ref ist, wird die ref zur Kontrolle angezeigt, wo in OSM ein RP ohne ref oder nichts ist, wird nur angezeigt, dass da ein RP sein müsste, genaue Lage und ref muss vor Ort ermittelt werden.