Automatische Permalinks in der Adresszeile

Tag zusammen,

in der Diskussion nebenan zum neuen Erscheinungsbild bei osm.org hatte ich den Eindruck, dass einige Leute erwarten (befürchten…) dass die Adresszeile geändert wird, um immer einen Link auf den gerade betrachteten Kartenausschnitt zu enthalten. So wie z.B. die OpenTopoMap das macht.

Findet Ihr solche automatisch nachgeführten Permalinks gut? Programmiert wäre das schnell, aber ich frage mich, ob es von der Masse der Besucher gewünscht wird. Ich glaube einige Leute reagieren auch ein bisschen erschrocken, wenn sie erfahren müssen, dass Webseiten ihre Adressleiste ändern können…

Grüße, Max

So ein Schock kann durchaus heilsam sein. Die wissen dann endlich, daß sowas geht und achten danach hoffentlich bei bestimmten Aktivitäten (z.B. Home-Banking) drauf.

Gruss
walter

Ich sah das bei OpenTopoMap.
Es müllt die Browser history zu.
Will ich nicht.
Eine ‘schlaue’ History der Karte die mir hilft wenn
ich mich verzoomt/-klickt habe wäre schick.

Wenn dann mit einer Option vom User abschaltbar.
Überhaupt:
Warum nicht mehr Dinge vom User einstellbar machen?
Jedes vernünftige Programm bietet an sich dem User anzupassen.
Eine Website, gerade wie osm.org, ist nichts anderes als ein Programm,
es läuft halt nur verteilt auf mehreren Rechnern.

Ich hätte da nämlich noch mehr Ideen was man an/ausstellen können
sollte, gerade in der neuen osm.org Seite. Wenn ich Nerv dazu habe
(und nicht draußen unterwegs bin)
schreib’ ich das mal auf. Letztlich sieht man es wenn man mal einen
kleinen (10") Bildschirm, kein GPS und einen erfahrenen Mapper annimmt.
Da will man so manches einfach nicht sehen da es kostbaren Platz
weg nimmt und Dinge umständlich macht.

Ich auch nicht. Hätte das beinahe in meine PLZ-Karte eingebaut weil es so elegant erschien.
Grübel grübel - was mach ich nu?

Gruss
walter

Müllt das da bei Euch die History zu?
(Edit, ja jetzt seh ichs, bei mir auch…)

Als alternative zum Hash (da darf man nur alles hinter dem “#” der URL ändern, was alte Permalinks der Form “?lon=X&lat=Y” unmöglich macht) wüsste ich noch ein Umschreiben in dieser Art mit “history.replaceState”. Da hapert es ziemlich mit der Unterstützung durch die Browser, dafür ist alles rechts vom Domainnamen manipulierbar und man kann die gewohnten Permalinks weiterverwenden… Allerdings ist das auch ein History-Killer…

Schwer zu entscheiden, gibt für und wider.
Aber könnte osm nicht eine alternative Mobilversion per Klick-Button einführen, die dann etwas abgespeckt ist? Sowas benutz ich oft und gerne auch auf meinem alten Notebook.
Der osm-Text von der linken Seite könnte dann teils oberhalb (Suchfeld und minimal-Info) und teils unterhalb der Karte stehen. Da untendrunter könnte dann ohne weiteres auch wieder “Permalink” als Textlink stehen, weil hinter “Karte” vermutet den so schnell ja keiner. Weil da denkt man doch, “da bin ich ja schon” und kommt gar nicht auf die Idee, da nochmal draufzuclicken.
Und dann könnte man die automatischen URL-Zeilen von mir aus in der “großen” Version reinmachen und die “kleine” Mobilversion wäre statisch.

Die Tatsache der Frage an sich impliziert eigentlich schon die Antwort: Fragwürdige Vorgehensweisen sind Grauzonen - und nie eine gute Idee.

Eine Webseite hat außerhalb des Anzeigebereiches der Renderengine auf meinem Rechner schlicht gar nichts verloren. Manche Plugins wie Flash oder Java ignorieren diesen Grundsatz und bewegen sich in meinem Userspace (und auch systemweit). Das schafft nicht gerade Vertrauen. Parallele: Webseiten die die Statusleiste manipulieren waren mal hip & trendy - heute sind solche Seiten m.E. eher dubios (und dieses JavaScript-Feature kann heute nicht ohne Grund vom User deaktiviert werden). Das würde ich auch in diesem Fall sagen.

Die URL-Bar zu manipulieren verändert das gewohnte Bedienkonzept von Webseiten. Die URL-Bar ist bislang uneingeschränkte Hoheit des Users! Dies für ein wenig Komfort - den man z.B. mittels einem sich stets aktualisierenden Textfeldes ebenso realisieren könnte - zu opfern ist keine gute Idee. Es ist nur eine Idee um eine möglichst coole Webseite zu basteln bei der der nächste Geek vielleicht “wow” sagt.

Nun ja, vielleicht finden das nicht nur “Geeks” toll, sondern auch ganz normale User, die nicht besonders computeraffin sind und schlicht und ergreifend nicht wissen, dass man überhaupt und wo denn dann klicken muss, um den entsprechenden Link zu bekommen.
Also, ich finde die Idee gar nicht so schlecht

Der Grund, warum wir den ständigen Permalink bei der OpenTopoMap eingeführt haben, ist die Einfachheit:
Der Benutzer bewegt wie gewohnt die Karte umher, kann dann einfach die Adresse kopieren und weitergeben, ohne Rechts- oder Linksklicks. Außerdem kann man auch in der Adresszeile die drei Parameter verändern und die Karte folgt dynamisch. Noch ein nettes Feature ist der Zurück-Knopf des Browsers: Man bewegt die Karte genau dorthin zurück, wo man davor war.

@maxbe: Ich empfehle dir, den Permalink nach dem Schema Breitengrad|Längengrad|Zoom aufzubauen, da das unserer gewohnten Reihenfolge entspricht.

der ständige Permalink stört mich eigentlich nicht, ist aber doch unschön. Ich denke, eine entsprechende Option im Profil sollte hier möglich sein.

Auf dem Smartphone ist der ständige Permalink absolut störend, da man wegen der doch eingeschränkteren Menüs und Bedienerführung sich oft erst mal durch die ganzen letzten Kartenausschnitte klicken muß, um zu einer anderen Seite zurückzukehren. Wenn man das von Unterwegs macht, z.B. im Zug, kann das zeitlich z.B. ausreichen, das Netz zu verlieren, wenn man den großstädtischen Bereich verläßt und ins die heimische Pampa zurückkehrt.
In der Regel wird auch der Webseitenaufruf im selben Fenster geöffnet, anstatt standardmäßig ein Neues zu öffnen, auch nervig.

Sven

Ok, es ist einzusehen, dass besonders bei mobilen Geräten die History ein Problem darstellt. Trotzdem automatische Permalinks, die aber nicht in der History gespeichert werden, erzeugt man nicht mit

window.location.hash=xy

sondern mit

location.replace('#'+xy)

.

Mit der Unterscheidung der beiden Funktionen wäre es auch möglich, “große Sprünge” zu detektieren und z.B. nur diese in der History zu speichern.
Ändert man den Permalink von Hand, bekommt man zwangsweise einen Eintrag in die History.

Auszuprobieren bei der OpenTopoMap.

Nachtrag: Im Android-Browser existiert für location.replace() anscheinend ein Bug, weshalb der automatische Permalink nicht funktioniert.

Denkt bitte auch an so “schöne” Erfindungen wie “intelligente” Browser-Historys, die je nach Rechenleistung alte History-Einträge löschen. Da könnte sowas es noch schlimmer machen (ich will es nicht ausprobieren).

Finde ich sehr gut!

Gruß,
Mondschein

Hallo Mondschein, Max

Ich finde automatische Nachführung der Adresszeile des Browsers sehr ungünstig.

Ich setze einen Permalink dann, wenn ich ein Gebiet näher untersuchen will. Dabei kommt es durchaus vor, dass ich den Zoom und/oder den Ausschnitt ändere, um Details zu sehen / einen Überblick zu bekommen oder Varianten an anderer Stelle zu prüfen. Dennoch will ich bei einem Reload wieder meinen ursprünglichen Ausschnitt sehen.

Bei der OSM2World-Map wird z.B. eine neuer Permalink gesetzt, wenn man die Ansicht dreht (nicht jedoch bei Verschieben/Zoomen). Auch wenn ich diese spezielle Situation verstehe, stört sie mich doch, da ich nicht mehr direkt zu meiner Ausgangssituation zurück kehren kann.

Die Tatsache, dass dabei der Browser-Verlauf aufgebläht wird, betrachte ich dabei als weiteren Nachteil.

Edbert (EvanE)

Ich hoffe, das Problem gelöst zu haben: Kopiert man einen automatischen Permalink und lädt diesen in einem neuen Tab (oder verschickt ihn per Mail oder stellt ihn in ein Forum…), wird für den ersten Permalink ein Eintrag im Browser-Verlauf gespeichert. Bewegt man dann die Karte, erscheint der Zurück-Knopf des Browsers und man kann über diesen sofort wieder zum ursprünglichen Permalink zurückkehren.

http://opentopomap.org/map#49.43688|11.18683|10

Ich kenne mich damit selbst nicht aus, aber mir wurde gesagt, dass sich das vermeiden lässt.

Gruß,
Mondschein

Das halte ich für Quatsch. Wenn du einen link klickst ändert sich logischerweise die URL Bar. Warum soll es Javascript nicht tun dürfen wenn du eine aktion im Browser ausführst. Mittlerweile verschwimmen die Bedetungen von “Link klicken” und “irgendwas im browser klicken wodurch eine Javascript Aktiion ausgeführt wird”.

ich denke es ist deutlich benutzerfreundlicher für normal benutzer einen link aus der Browserleiste zu kopieren als einen link namens “Permalink” zu suchen, mit dessen namen die menschen nicht einmal etwas anfangen können. Und leute klicken keine Share buttons - sie kopieren links aus der adressleiste und verschicken sie - und wundern sich dann, dass der link sie nicht dahin führt wo sie waren als sie ihn kopiert haben. (ich erinnere mich gerade an Zeiten von Frames.)

Ja Müllt die browserhistory voll. ist der einzige nachteil den ich nachvollziehen kann. (Durchsucht ihr wirklich so oft eure Browser history?)

mit dem Zurückbutton habe ich in der umsetzung, die ich von leaflet-hash kenne kein problem - sollte also technisch machbar sein, dass egal wie oft man die karte verschiebt man mit einen klick auf den zurück button wieder dahin kommt wo man wirklich her kam.

Ja möglicherweise kann man eine einstellung draus machen. Man kann auch aus jeder keinigkeit eine einstellung machen. Und etwa 1% der benutzer wird sie auch finden oder umstellen. Das wichtigste bei Einstellungen ist, dass man sich den Standartwert gut überlegt.

Du denkst auch an die Zurück-Taste, Eingabevervollständigung der Adressleiste und solchen Schrott (den man afaik auch nicht deaktivieren kann…)?

Das eine ist eine Aktion des Anwenders - er ruft explizit eine neue Webseite auf. Zu einer Webseite gehört eine URL. Das Verschieben eines Kartenausschnittes aber ist nach wie vor die gleiche Webseite.

Der Webseitenbetreiber sollte das nicht mit Javascript “nicht tun sollen dürfen” weil: Meine Begründung hast Du ja in Teilen mitzitiert :wink:

Und das ist keine gute Entwicklung. Erkläre mal Webneulingen die Bedienung von Webseiten - bist Du nicht damit gewachsen wird es verdammt schwierig Webseiten zu bedienen, die Ajax mit dem üblichen Aufruf mittels HTTP-GET/POST unbedacht und unglücklich vermischen. Du magst es nicht als Problem empfinden wenn das eine mal sich ein Rädlein dreht und dann “gespeichert” eingeblendet wird, während das nächste Mal die ganze Seite neu geladen wird um diese Info anzuzeigen - andere schon. Hierbei geht es gar nicht darum, ob Du oder ich diese Leute nachvollziehen können, ob wir selbst da ein Problem sehen oder nicht. Fakt ist, dass diese Leute nicht wenige sind und solche Aktionen diese bei der Bedienung verunsichern.

Das Wording lässt sich ändern (viele angebliche Probleme bei Webseite/Applikationen lassen sich mittels Wording und Gestaltung lösen). Und man kann das auch ganz anders lösen - einen Vorschlag hatte ich ja bereits geschrieben: Würde ich diese Seite betreiben, gäbe es diese mitgeführte URL, ohne dass ich die Adresszeile ändere oder einen Link “Permalink” anklicken muss.

Und Du willst diese Unsicherheit bei URLs aus Zeiten der Framesets aus meiner Sicht gerade wieder einführen: Eben weil eine solche Seite mit einer sich selbst verändernden Adresszeile aktuell sich anders verhält als andere.

Jetzt hat die Hauptseite tatsächlich den Permalink eingeführt: http://www.openstreetmap.org/#map=13/49.4505/11.0886