Zusammenfassung siehe Wiki-Seite: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/User:Oli-Wan/Wall-E#Wege_mit_nur_einem_Knoten
Moinsens,
xybot hat sich seinerzeit auch um Wege gekümmert, die nur aus einem Knoten bestehen. “Gekümmert” bedeutet in diesem Zusammenhang deren Löschung. Es wäre ein leichtes, eine solche Euthanasie auch Wall·E beizubringen; allerdings bin ich mir unschlüssig, ob dies sinnvoll ist. Dazu möchte ich einmal eure Meinungen einholen.
Fakt ist: so wie sie sind, sind die Wege unbrauchbar.
Die Frage ist aber, ob man sie in (nahezu) allen Fällen sicher löschen kann, ohne dabei Information zu vernichten, die einem menschlichen Korrekteur eine bessere Lösung ermöglicht hätte. Ich denke dabei etwa an folgende Konstellationen:
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Ein Mapper will einen POI eintragen. Mit der freundlichen Unterstützung eines kaputten Editors landet die Information (also Tags) nicht am Knoten K, sondern am nur aus diesem Knoten bestehenden Weg W={K}. Löscht man den Weg, ist die Information futsch. Ein menschlicher Korrekteur könnte die Intention des ursprünglichen Mappers erkennen und die Tags an den Knoten verschieben, bevor er den Weg löscht. (Oder gleich den POI als Fläche einzeichnen, sofern sinnvoll.)
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Ein Mapper will z.B. eine Straße einzeichnen; dank der freundlichen Unterstützung eines kaputten Editors kommt es nicht dazu, sondern es entsteht nur ein Weg mit einem Knoten. Ein menschlicher Korrekteur könnte auch hier die Intention des ursprünglichen Mappers erahnen und die Straße, gestützt auf das Luftbild und die am kaputten Weg vorhandenen Tags, richtig anlegen.
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Ein Mapper bearbeitet bestehende Linien- oder Flächenobjekte. Mit der freundlichen Unterstützung eines kaputten Editors wird einer der bestehenden Wege, etwa ein Gebäude, auf einen Knoten zusammengeschrumpft. Ein menschlicher Korrekteur könnte z.B. anhand des Luftbildes erkennen, daß dort Gebäude vermurkst wurden, und eine ordentliche Reparatur vornehmen.
Sollte ich Wall·E entsprechend erweitern, käme die entsprechende Funktion wie alle anderen auch zunächst nur in DE zur Anwendung; daher hier nur Zahlen zu DE. Aktuell (Stand vor vier Tagen) gibt es im DE-Extrakt der Geofabrik 488 Wege mit nur einem Knoten. 445 davon können Potlatch 2 zugeschrieben werden, 36 Vespucci. (Die übrigen wurden vermutlich inzwischen bereinigt.)
Zur eigenen Meinungsbildung siehe: http://toolserver.org/~mapjedi/candidates_singlenode_de.osm - die Datei enthält allderdings nur die Wege, keine Knoten. Zum Nachladen die Datei in JOSM öffnen, alles auswählen (Strg+A), Auswahl aktualisieren. Keiner der Wege ist älter als Anfang Dezember, offenbar wurde bis dahin noch aufgeräumt; es werden also allein in DE pro Monat mindestens 100 solche “Wege” erzeugt.
Aus den oben genannten Gründen bin ich eigentlich eher zurückhaltend, Ein-Knoten-Wege (1NW) pauschal zu löschen. Andererseits legen praktische Erwägungen nahe, die obigen Einwände in den Wind zu schlagen:
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xybot hat 1NW ohne weitere Prüfung gelöscht, dagegen scheint es nie Beschwerden gegeben zu haben.
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In der Praxis scheinen menschliche Korrekteure, wenn überhaupt, auch nur eine Löschung vorzunehmen. Eine “bessere” Korrektur, auch wenn sie im Einzelfall evtl. möglich wäre, findet nach meiner Kenntnis nicht statt. (Auch JOSM bietet als automatische Korrektur nur die Löschung an.)
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Die schiere Flut von 1NW macht es auch praktisch unmöglich, bei jedem einzelnen eine detaillierte Kontrolle vorzunehmen.
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Nach meiner Einschätzung sind darüber hinaus die oben skizzierten Szenarien eher selten. Der typische Fall scheint zu sein, daß neben der kaputten Bahnhofstraße auch noch eine ordentliche Bahnhofstraße eingezeichnet wird. Wohlgemerkt ist dies nur eine Einschätzung, das sollte man noch systematischer untersuchen.
Derzeit scheint es mir am sinnvollsten, in der folgenden Richtung weiter nachzudenken: lassen sich Fälle abgrenzen, wo eine “bessere Korrektur” nicht möglich erscheint? Ich denke da z.B. an einen als Straße getaggten 1NW in Version 1, dessen Knoten zugleich einer validen Straße mit gleichen Tags angehört. In dem Fall würde ich aufgrund bisheriger Erfahrungen davon ausgehen, daß neben dem mißglückten Versuch auch eine ordentliche Straße angelegt wurde und die Erhaltung des 1NW als Marker für menschliche Korrekteure nicht lohnt. Auf diese Weise könnte man sukzessive den Anwendungsbereich auf weitere sicher erscheinende Fälle erweitern. Je nachdem, was dann noch übrig bleibt, läßt man den Rest entweder tatsächlich für menschliche Korrekteure stehen, oder gelangt zur Erkenntnis, daß 1NW in keinem Fall erhaltenswert sind.