Mapper vor Ort

Mapper vor Ort, welche bislang durch ihre Ortskenntnis für OSM zur Erstellung detaillierter Karten beitrugen brauchen wir, zumindest in Deutschland, nicht mehr.
Seit 2012 hat Jeder, dank hochauflösender Luftaufnahmen von Bing Maps, die Möglichkeit vom heimischen Sessel aus Objekte einfach abzuzeichnen.
Lokale Kenntnisse von Geografie, Transportwegen, Verkehrsregelungen, POIs (Points of Interest) oder Ähnlichen sind dabei weniger von Nöten.
Mit einer ordentlichen Portion an Selbstüberschätzung wissen wir auch diese Lücken zu stopfen, seien die Daten auch noch so falsch.
Hauptsache ist wir erhalten im Endeffekt eine schöne bunte Karte, deren Übereinstimmung mit der Realität nicht zwingend erforderlich ist.
…und wen juckt es, da wo wir mappen kommen wir eh in unserem Leben nie hin!
Wem dies nicht passt, der wird kurzerhand mal von uns aus OSM hinaus gemoppt, unabhängig davon was er schon jahrelang für OSM beitrug.
Wir haben letztendlich auch die notwendige Rückendeckung von führenden OSM’ern weil wir mit diesen schon wenigstens einmal ein Bier getrunken haben oder uns regelmäßig gegenseitig den Mastdarm versilbern.
Weg mit den Mappern welche auf eine ordentliche Arbeit Wert legen, wir wollen Spaß und Anarchie - wo auch sonst kann man dies besser ausleben als bei OSM?!

Den Text könnt Ihr gerne für euren nächsten OSM-Flyer nutzen; ich spendiere ihn euch gratis!

Ich respektiere gerne Euren Wunsch und werde mich von OSM verabschieden.
Wie konnte man schon in Schillers “Die Verschwörung des Fiesco zu Genua” so schön lesen: “Der Mohr hat seine Arbeit getan; der Mohr kann gehen.”
Zwar bin ich nicht schwarz im Gesicht, aber die Zornesröte beschert auf die Dauer auch keinen perfekten Teint.
Wenn nun verirrte Kleingeister der Meinung sind ihr IQ eines Vorschulkindes reicht aus um bunte Fotos abzumalen, so möchte ich ihnen nicht im Wege stehen.
Etwas aufzubauen ist bei weitem schwieriger als es an den Baum zu setzen und ohne Respekt vor der Arbeit von Menschen, welchen ihr Schaffen dem Gemeinwohl widmen möchten, ist’s auch so schön bequem.

Ich brauche OSM nicht, bin bei Bedarf auch bestens mit anderem Kartenmaterial eingedeckt, welchem OSM noch hinterherhinkt.
Ich wollte mich nur in ein Projekt einbringen, dessen Grundidee es einst war eine echte und vielleicht auch bessere Alternative zu kommerziellen Karten zu schaffen. Dass dies nun zunichte gemacht wird von Leuten welchen ihr übersteigerstes Selbstwertgefühl im Wege steht ist recht traurig, aber wie sagt schon eine alte Bauernweisheit so schön “gegen eine Fuhre Mist kann man nicht anstinken”.
Viel Spaß dann noch weiterhin beim Bestreben OSM zu einem “Treppenwitz in der Geschichte” zu führen.

Ich bin dann weg und somit an die wahren OSM’er er freundliches “Lebe wohl!” und an den Rest weniger freundliches “Leckt mich am Allerwertesten!”

Michael

Hinweis an die Admins:
Bitte nicht vergessen meine Zugangsdaten (OSM, Forum, Wiki) zu löschen!

Ich würde es schade finden, wenn Du nicht mehr für OSM mappen würdest, schliesslich hast Du doch sehr viel beigetragen zu diesem Projekt und könntest sicher auch zukünftig noch viel beitragen. Auch wenn ich den anderen Thread nur halbwegs mitverfolgt habe, denke ich nicht, dass Leute gefordert haben, dass Du Dich von OSM verabschiedest.
Überdenke doch Deine Entscheidung nochmals…

Auch wenn es mich selbst schockiert, muss ich gestehen, dass ich diesem Ausschnitt aus r-michaels Traktat zustimme. Gut, ich würde es nicht so radikal formulieren und meine Ansichten nicht als Rechtfertigung für Beleidigungen oder rüde Reverts betrachten.

Aber ich sehe in genau diesem Punkt zunehmend ein Problem und habe mich schon zeitweise gefragt, ob es wirklich langfristig für das Projekt gut war, dass tolle Luftbilder verfügbar sind. Es wird üblich, dass einige Mapper ohne jede Ortskenntnis anhand von Luftbildern riesige Gebiete mit Daten zukacheln, die sehr ungenau, oft auch völlig falsch sind.

Gut, ich will auf Luftbilder auch nicht verzichten, sie sind eine tolle Hilfe. Aber wenn manche es mit der Abmalerei übertreiben, entfaltet sich da IMHO eine ähnliche Wirkung auf Community und Datenqualität wie bei den berüchtigten Riesenimporten.

Vielleicht entsteht aus dem aufgeheizten Getümmel in Frankfurt/Oder ja doch noch eine produktive Diskussion.

Es gibt noch viele Plätze auf der Welt, wo das Mappen aus Luftbildern sehr wohl Sinn macht. Man muß sich halt stets bewußt sein, nur das zu Mappen, was auch aus den Bildern hervorgeht. Also z.B. Straßen, Siedlungen, Flüsse. Nicht jedoch Namen derselben oder ähnliche Details.

Und auch in Deutschland helfen (v.a. neue) Luftbilder, Details genau zu verorten. Wenn es natürlich um Dinge, wie Verkehrsregelungen geht, sind sie überfordert.

Aber dafür gibt es ja Mapper (Plural!) mit Ortskenntnis zur Ergänzung und Präzisierung im Sinne des Gemeinschaftsprojektes. Nicht jedoch als Regionalfürsten mit Gebietsschutz.

+1

Das geht aber nur, wenn sich ALLE Beteiligten mal zusammen reißen und MITEINANDER arbeiten, anstelle gegeneinander. Ich hab “drüben” auch nur fetzenweise mitgelesen, aber da hat sich kaum jemand mit Ruhm bekleckert. Keine Seite.

Es wäre schön, wenn wir uns jetzt alle mal an den virtuellen Tisch setzen könnten, bei einem virtuellen Bier virtuell durchatmen und uns alle wieder liebhaben. Ein bisschen. Ohne Mastdarmversilberung.

@r-michael: Für den Fall, dass du noch mitliest. Ich kann nicht einschätzen, was du getan hast, doch jeder ist nützlich. Und jeder macht Fehler. Weil jeder ist Mensch. Menschen machen Fehler. Auch beim Mappen und auch beim Reverten. Es wäre schön, wenn du ein wenig in dich gehen könntest, ebenso wie deine “Gegner”.

@MetiorErgoSum: Die Luftbildproblematik sollten wir an unserem virtuellen Tisch definitiv mit draufpacken. Vielleicht finden wir ja eine Lösung oder zumindest eine Möglichkeit der Einschränkung. Das dann aber vielleicht in einem anderen Thread.

@Zecke: Den letzten Satz hätte man auch herunterschlucken können. Im Sinne der Friedlichkeit.

@Michael: Danke für Deine Arbeit und alles Gute.

Luftbilder: Betrachte ich immer als Ergänzung zum vor-ort Survey.

vor-ort Survey ist durch nichts zu ersetzen.

Lieber Michael

Es geht nicht um den Respekt vor deiner Arbeit, dem kannst du gewiss sein.
Es geht um die Art und Weise, wie du dein Gebiet verteidigst und dabei mit anderen Mappern umgehst.

Einen kompletten Änderungssatz zurückzusetzen, weil ein Fehler darin ist, das kann man wohl als Versuch werten, andere Mapper aus deinem Gebiet zu vergraulen. Und damit verweigerst du diesen anderen Mappern den Respekt, den du für dich selber forderst und der jedem Mitmapper eigentlich gebührt.

Wenn du diese Problematik deines Verhaltens nicht verstehen kannst (oder willst), dann ist es (so leid es den meisten auch tun wird) vielleicht wirklich das Beste, dich aus dem OSM-Projekt zurück zu ziehen.

JM2C
Edbert (EvanE)

Ich habe leider nicht verfolgt, wieso r-michael verärgert ist und ob seine Reaktion angemessen ist.
Von mir an der Stelle aber trotzdem ein großes Dankeschön für dein langes Engagement :slight_smile:

+1

Ich denke, dass von allen Antworten die von EvanE der Wahrheit am nähsten kommt. Daher +1
Auch wenn ich es Grundsätzlich befürworte eine “friedliche”/einvernehmliche Lösung mit dir (r-michael) zu finden.

+1

+1

Die Luftbilder selbst sind meiner Meinung nach für dieses Projekt sehr gut.

Dann sollten wir diese Mapper darauf hinweisen und gemeinsam deutlich machen, dass so ein Vorgehen, obwohl das sicher gut gemeint ist, dem Projekt auf Dauer schadet.
Wobei ich mich dem aber anschließen möchte:

Genau.
Das sollten wir den Mappern klar machen.
Luftbilder sind, richtig eingesetzt, sehr hilfreich für dieses Projekt.

Gruß,
Mondschein

Oh, doch brauchen wir. Ich habe im Mai 2012 aus eigener Anschauung (!) unter anderem im Schlaubetal nichtexistente Wanderweg-Brücken über die Schlaube gelöscht. Ausgerechnet der oben zitierte Mapper aus Frankfurt/Oder hat unter fadenscheinigen Vorwänden diese Korrekturen zweimal durch flächigen Einsatz des Reverter-Plugins plattgemacht. Mein Bedauern über seinen Abgang hält sich in Grenzen.

Schade nur, dass es soweit kommen musste. Aber dafür ist jetzt der Weg für einen Neuanfang in Ostbrandenburg frei.

+1

Hallo zusammen,

das es soweit kommt finde schade. Auch von mir alles Gute.

Zu meinem Hintergrund:
Ich bin sein südlichen “OSM-Nachtbar” und wir hatten schon einige Diskussionen.
Seine Art des Anwenden des Zurückziehens habe ich ein paar mal mitbekommen und habe ihn darauf oft angesprochen.
Denn bei den Reverts hat er immer alles zurückgezogen und evtl. nicht nur Fehler verbessert sondern den alten bzw. seinen Stand wiedergestellt.
Es ging vorallem um das Thema ÖPNV und das wiederherstellen von Daten nach dem Lizenzwechsel im letzten Jahr.
Trotz meiner Versuche die Themen vernünftigt mit Bsp. und Beweisen aus Foren und Listen zu verdeutlichen. Endete es immer dabei das ich
die Diskussion gelassen habe.
Er blieb bei seinen Meinungen über die Sachen und ich wollte mir nicht den Spaß an dem Projekt nehmen lassen.
Deshalb war ich in seinen betreuten Regionen nicht mehr so stark aktiv.
So wie es scheint hatte das weit größere Ausmaße und betraf nicht nur mich.

Es ist schade das es soweit gekommen ist. Aber vielleicht auch das Beste.

Persönlich wäre ich dafür es dem normalen Nutzer nicht mehr gestattet sein sollte Revert von anderen zu machen, nur von seinen eigenen Änderungssätzen. Aber das ist ein anderes Thema.

vg, Andreas

Mir geht es so ähnlich. Inhaltlich kann ich dem erstaunlicherweise zustimmen, ich habe auch das eine oder andere völlig unsinnige Objekt vor Ort korrigiert, das ein wohlmeinender Luftbildmapper eingezeichnet hat. Allerdings auch nur das falsche Objekt verbessert, nicht die ganze Gegend per Revert rausgeschmissen. Den Luftbildern wird denke ich zuviel Bedeutung beigemessen bzw. im Zweifelsfall zuviel Vertrauen geschenkt oder durch Raten anstatt Wissen gemappt.

Allerdings kann ich nicht erkennen was dieser Einstieg mit der Diskussion über seine na sagen wir Umgangsformen zu tun haben soll.

bye, Nop

und noch ein +1

Sehr treffend zusammengefasst…

Auch wenn ich, wie im Falle von r-michael, komplette reverts bei vermeintlichen oder tatsächlichen Fehlern für überzogen halte, muss ich ihm im Punkt Couchmapping hundertprozentig recht geben.

In gleichem Maße, wie die Quantität der Daten zunimmt, nimmt die Qualität zur Zeit ab. Waren zu Zeiten schlechter oder nicht vorhandener Luftbilder Straßen einfach nur ungenau platziert, kann man sich heute nicht mal darauf verlassen, dass sie überhaupt existieren oder auch nur annähernd dem entsprechen, als was sie getaggt sind.

Vielleicht hat dieses Drama noch etwas Gutes und alle Mapper besinnen sich darauf, dass die Realität da draußen stattfindet und nicht auf Bing-Luftbildern.

@morjak

Hat du Beweise für die Aussage:
"In gleichem Maße, wie die Quantität der Daten zunimmt, nimmt die Qualität zur Zeit ab. Waren zu Zeiten schlechter oder nicht vorhandener Luftbilder Straßen einfach nur ungenau platziert, kann man sich heute nicht mal darauf verlassen, dass sie überhaupt existieren oder auch nur annähernd dem entsprechen, als was sie getaggt sind. "

Ich denke das die Vorteile deutlich überwiegen.
Denkt nur mal an das HOT-Projekt. Viele machen da mit und waren noch nie in den Ländern. :wink:
Ich selbst habe schon mal in Kuba Sachen eintragen und war noch nie da. Für die Details gibt es dann die Leute vor Ort.
Sicher hat das vorhandensein von guten Luftbildern zum Couchmapping beigetragen oder dieser Begriff ist damit erst entstanden.
Aber ohne Luftbilder wäre OSM nicht da wo es heute ist. Viele Details kann man eben nur so erfassen.

Ob man das gut findet das jemand fremdes im eigenen Gebiet wildert oder nicht sei mal dahin gestellt.
Oft legen andere Leute wert auf andere Sachen dir mir nicht auffallen.

Andreas

Nun ich persönlich, finde das ihr das Thema Couchmapping ein wenig zu einseitig darstellt. Es ist weder Heilsbringer, noch Teufelswerk, das verboten gehört. Aber das Thema wurde schon so oft behandelt und war ja eher nur Anstoß, als Kern des Themas.

@derandi

Die Beweise existieren zum Glück nicht mehr in der Datenbank. Ich musste es aber schon am eigenen Leib erfahren, wenn man sich in der Fremde auf OSM-Material verlässt.
In und um Königsbrück z.B. wurde Daten auch schon häufiger, in einem Fall um mindestens 10 Jahre, in die Vergangenheit katapultiert, weil ein Mapper dachte, die Bing-Fotos seien dort auch aktualisiert. Waren sie aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht.