Eure Meinung zu meiner Idee zum indoor-Mapping

Guten Abend zusammen,
ich arbeite mich gerade in das indoor-Mapping ein und finde den Ansatz der Nutzung von Fluchtplänen (in Verbindung mit JOSM-Plugin PicLayer)
sehr interessant/logisch und soweit ich es bis jetzt gelesen habe, ist das fotografieren und anschließende Nutzen auch legal.

Meine Idee ist jetzt eine einfach Website zu erstellen, in der es möglich ist ein in OSM eingetragenes Gebäude anzuklicken und ein Fluchtplan
diesem Gebäude zuzuordnen.

Erstmal, wie findet ihr die Idee allgemein? Oder gibt es schon soetwas??

Jetzt geht es mir um die “Verwertung” der Zuordnung.
Die Abspeicherung/Upload soll auf eigenen Webspace gesehen. Nur wie mache ich das “vorhandensein” von Fluchtplänen bekannt?

Ich habe mir dafür zwei Lösungen überlegt und mir sind gleich Vor- bzw. Nachteile eingefallen:

Neues Tag mit Link direkt in OSM-DB
Tagvorschlag: indoor_floorplan = http://irgendetwas.xyz/floorplan_musterhaus.jpg (oder so ähnlich)
pro:

  • Jeder sieht, dass indoor-Daten vorhanden sind und kann sie entsprechend eintragen
  • Andere Tools können die Daten ebenfalls nutzen

contra:

  • Jeder Nutzer muss ein OSM-Account besitzen, es können keine “Externen” beitragen
  • “Unnütze” Hochzählung der Versionsnummer des buildings-ways

Speicherung in einer eigenen DB
pro:

  • Jeder der möchte kann einen Plan zur Nutzung bereitstellen
  • Saubere Trennung von der “großen” OSM-DB

contra:

  • Bekanntmachung von vorhandenen Plänen
  • Was wenn jemand “illegale” Pläne einstellt?

So mir fallen jetzt erstmal keine weiteren pro/contra ein.
Ich würde mich aber über eure Meinung im allgemeinen oder auch in besonderen Punkten freuen.
Sollten noch Fragen bestehen, beantworte ich sie natürlich gerne. Allerdings ist die Idee noch in einem sehr frühem Zustand.

Möge die Diskussion beginnen :wink:

Hi !

das Thema ist sicherlich vielseitig zu betrachten. Wichtig halte ich es für grosse Gebäude die viel von Fremden besucht werden. Ich denke hierbei zum Beispiel an Flughafenterminals.

Hier wären dann auch entsprechende mobile Applikationen.

Gruß Jan

Hi Jan,

ja genau für sowas finde ich es auch sehr sinnvoll und auch machbar.
Allerdings möchte ich nochmal klarstellen, dass ich keine indoor-Daten direkt importieren möchte, sondern “nur” die Möglichkeit geben einem erfassten Gebäude einen abfotografierten Fluchtplan (oder vergleichbares) zuzuordnen, so dass jeder der möchte das indoor-Mapping im Anschluss “betreiben” kann (ohne sich den Fluchplan vor Ort zu besorgen)

Schönen Abend noch!

Die Idee an sich hatte ich auch schon, aber ich war da dann doch lieber etwas vorsichtig mit dem Abzeichnen eines Mischwerks (gemeinsames Urheberrecht des Planerstellers und Fotografen). Ich habe mich da aber nicht näher über die genaue Rechtslage informiert. Die Fotorechte sollten da auch das geringste Problem sein…

Nun ja,

  • ob das fotographierren in einem Gebäude zulässig ist, entscheidet der Hauseigentümer oder seine Beauftragten.
  • Weiter wäre ich mir nicht sicher, ob Fluchtpläne Copyright-freie Werke sind. Als sicherheitsrelevante Informationen können sie zudem noch durch andere Gesetze/Verordnungen geschützt sein, was je nach Bundesland/Staat unterschiedlich geregelt sein kann. Israel oder die USA könnten da durchaus empfindlich sein.
  • Und drittens sind Fluchtpläne schematisierte also vereinfachte, generalisierte Pläne. Ob das noch für OSM-Zwecke ausreicht, vermag ich nicht zu beurteilen.

Bevor du also loslegst, lasse dich erst einmal von einem kompetenten Anwalt beraten.

JM2C
Edbert (EvanE)

Meiner Meinung nach, um externe Daten mit OSM zu verknüpfen, sollte kein Tag eingeführt werden. Solcherart Anwendungen und Ideen könnte es beliebig viele geben. Du könntest statt dessen die Fluchtpläne in einer eigenen DB mitsamt einer Koordinate speichern, selbst wenn das Gebäude noch ein Stück zurechtgeruckelt wird, sind Gebäude so groß, dass es schon immer noch passen sollte.

VG
Cottaer

Hallo an alle!

Und danke für eure Meinungen!

Naja soweit wollte ich nicht unbedingt gehen, da wäre das “Projekt” dann wohl vorzeitig gestorben… ;(

Eigentlich bin ich auch gegen das eintragen “eigener” Tags zum verknüpfen mit der eigenen DB. Allerdings wären die hinterlegten Fluchpläne auch gleich als “datasource” zu sehen und sollte wirklich ein Copyrightverstoß bestehen, wüßte man gleich mit wem man diesbezüglich Kontakt aufnehmen muß.

Ich glaube, ich werde mich erstmal an eine “beta”-Version machen und sie hier vorstellen. Und dann anschließend eure Meinung abwarten…

Wenn man das Gebäude betreten darf und das (ab-)fotografieren nirgendwo vom Eigentümer untersagt ist, kann man das imho als implizite Einwilligung ansehen.

Ich habe schon auf Fälle von entsprechend aufgearbeiteten Bauzeichnungen gesehen, da muß man vor dem Abmalen, soweit ich weiß, auf jeden Fall den/die Planurheber fragen, ob man es darf.

Hi !

in diesem Zusammenhang bin ich immer noch auf der Suche nach Seite mit der ebenenbezogen Darstellung von Flughäfen.

Die Seite gibt es wohl nicht mehr aber wenn den Autor einer kennt - vielleicht kann man. Den source noch gekommen.

Jan

Ich finde ohne eigenen Tag mit ID ist ein sinnvolles Verknüpfen mit anderen Datenbanken nicht möglich.
Wenn eine externe Datenbank auf die OSM-ID (Node, Way, Relation) verknüpft ist dies zwar als Momentaufnahme möglich.
Änderungen können so aber nicht verfolgt werden. Man kann z.B. nicht mitbekommen wenn ein Node zu einem Way mit Umrissen geändert wurde. Nur der Benutzer der dies durchführt kann die Tags vom Node auf den Way kopieren. Die Verknüpfung bleibt somit bestehen. Das gleich gilt wenn ein Way getrennt wird.

Gruß
badger

Ich sehe das Einbinden von Fluchtplänen kritisch.

Dabei gehts mir nicht um die Urheber usw. Frage.

Fluchtpläne sind für (wie der name schon sagt) für Fluchtfälle und in so einem Fall hab ich da mit großer Wahrscheilichkeit keine Zeit sondern sollte meine Hintern bewegen!
Ganz abgesehen von der Aktuallität der eingepflegten Daten.

In kleinen Gebäuden mag es ja auch noch gehen (wobei da meist gesunder Menschenverstand reicht) wie sieht es aber in Großen aus (Flughäfen Einkaufzentren usw)?

Da gibts etliche stellen wo diese aufgestellt sind Gebäude haben meist mehere Ebenen … Wo bin ich grad und huhu wo ist das GPS-Signal??

Ich sehe es so das eigentlich nur die Standorte eingetragen werden sollten und lieber die Inndoor-Verkehrsfläche erfasst wird mit Zusatz-Tag an Notausgängen und Fluchtwegen.

Bezüglich Karten sollte man Überlegen wie es möglich ist mehere Ebenen der Gebäude darzustellen.

Generell sollte beim betreten großer Gebäude lieber mal ein kurzen Blick auf die Pläne werfen (die paar Sekunden beim vorbeigehen reichen meist um einen ungfähren überblick zu erlangen).

In jedem Einkaufszentrum, Flughafen, etc. sind überall grüne Taferln angebracht, die schematisch ein davonlaufendes Männchen und einen Pfeil zeigen, der zum (Not-)Ausgang weist. Bis ich im Gefahrsfalle einen Plan hervorgekramt oder auf dem Smartphone geladen habe, bin ich, wenn ich nur diese Taferln beachte, schon aus dem Gebäude.

Ehm ich glaube, du hast da was falsch verstanden! Es geht nicht darum im Brandfall, auf sein Smartphone zu schauen und dann die Beine in die Hand zu nehmen…
Schau dir mal http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Indoor bzw. http://wiki.openstreetmap.org/wiki/IndoorOSM an. Es geht auch z.B. um Blindennavigation im Gebäude bzw. Allgemein um die NAvigation (und da braucht man nicht unbedingt GPS für)

Es geht darum, die Kartierungsgrundlage zum digitalisieren zu schaffen.
Sollte ich dich falsch verstanden haben, vergesse einfach was ich gesagt/geschrieben habe! :wink:

So würde ich es auch machen und ich habe sogar ne leichte Rot/Grün-Differenz :wink:

Indoor-Mapping finde ich als Idee absolut genial.

Aber es bringt auch viele Gefahren. Sobald irgend einer einen Fluchtplan erstellt beginnen Sicherheitsrelevante Eigenschaften. Was ist, wenn eine Tür gezeichnet ist, die nicht da ist? Wer haftet am Ende für sogenannte “Personenschäden”, nur weil einer mit einem falschen Plan ausgestattet war?

Andererseits ist der Nutzen natürlich hochinteressant. Im Mediamarkt die Regale erfasst zu haben wäre doch echt Cool. In Mapnik auf das Gebäude gezoomt und schon sieht man, in welchem Regal die USB-Sticks liegen.

Also ich wäre absolut dafür. Aber nach mehreren Jahren OSM muss ich sagen: Das schwierigste wird es sein, das “Henne-Ei-Problem” zu knacken. Wenn das geschafft ist (Also wenn es einen Editor gibt und einen Viewer gibt), ist 90% geschafft.

Da gebe ich dir Recht. Aber wie “Wolfgang B” schon geschrieben hat:

Evtl. war der “Fluchtplan” auch bisl irreführend. Es gibt ja auch zB. “Büropläne” wo welcher Sachbearbeiter etc. im Gebäude sitzt… Es ist halt das bekannte (und bewährte) OSM-Prinziep:

  1. Daten erstmal grob eintragen
  2. Jemand anders kennst sich besser vor Ort aus und ergänzt die Daten
  3. goto “2.” :wink:

+1
Genau aus dem Grund, möchte ich diese Idee umsetzten! Wobei ich muss sagen, mit JOSM und den Filterregeln ist es eigentlich wie “normales” Mappen…

Hallo zusammen,

Indoor Mapping ist ein interessantes Thema - ich selbst beschäftigte mich (wie vielleicht durch http://indoorosm.uni-hd.de bzw. http://wiki.openstreetmap.org/wiki/IndoorOSM bekannt) auch damit.

Ich sehe hier eigentlich kein (neues) Problem. Im Endeffekt gilt das gleiche ja auch für den Outdoorbereich (wer haftet wenn in OSM eine falsche Abbiegevorschrift gemappt ist). Ich denke hier zählt nicht zuletzt einfach der gesunde Menschenverstand, zumal die Indoordaten in OSM ja nicht (nur) für den Notfall dienen.

Ich habe mich (als Nebenaspekt meiner Dissertation) mit einem Rechts- bzw. Patentanwalt über die Thematik unterhalten. Das Thema an sich kann recht komplex werden bzw. es fehlt auch an Urteilen bzw. Fällen.
Prinzipiell kann man aber sagen (wie auch hier bereits erwähnt), dass durch das Hausrecht geregelt wird, ob man Fotos im Gebäude machen darf. Wenn dies nicht explizit verboten ist, kann man also auch ein Foto von einem Evakuierungsplan machen. Der Plan selbst kann im Prinzip ein Copyright haben. Dies erstreckt sich allerdings nur auf die Darstellung und Visualisierung - nicht auf den Inhalt! Da viele Pläne allerdings standardisiert sind (ISO 23601:2009), sind diese quasi nicht schutzfähig, da sowohl die Visualisierung als auch der Inhalt allgemeingültig ist. Der Knackpunkt der ganzen Sache ist, dass der Inhalt des Plans nicht schutzfähig ist, d.h. wenn man daraus Informationen ableitet (z.B. die Raumflächen in JOSM nachzeichnet), so ist dies legal möglich. Ferner gibt es auch viele Institute und Einrichtungen (z.B. LMU) die online ihre Pläne veröffentlichen (http://www.uni-muenchen.de/ueber_die_lmu/gebaeude/index.html) - hier müsste man nicht einmal mehr ein Foto machen und könnte auch wieder abzeichnen.
Wie das jetzt mit der Veröffentlichung eines Fotos (in OSM oder einer anderen Platform) aussieht, kann ich allerdings nicht sagen. Hier könnte ggfs. ein Copyright verletzt werden, wobei das Copyright am Bild selbst, eigentlich beim Fotografen liegt. Ich werde versuchen hier noch einmal nachzuhaken.

Hallo,
das Thema Indoor Mapping wurde schon von einigen Seite beleuchtet. Selbst eine Navigation via Smartphone gibt es schon.
Eine Sammlung an Informationen findest du im OSM Wiki http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Indoor_Mapping.

Ich selbst habe aus reiner Neugier auch mal versucht die Sache anzugehen. Der Hintergrund war neuen Studenten die Suche nach dem Vorlesungssaal/Seminarraum zu erleichtern. Im Openstreetmap Browser kann man jetzt schön unseren Audimax betrachten. http://www.openstreetbrowser.org/#rel_555440?zoom=18&lat=50.68291&lon=10.93788&layers=&basemap=osb&categories=&overlays=

Ich habe damals auch die Notfallpläne als Grundlagen genommen.

InDoor Mapping finde ich nur öffentliche Gebäude sinnvoll. z.B. Universitäten, Bibliotheken, Bahnhöfen usw. alles darüber hinaus ist zu viel.
Das Problem ist halt das genaue Mappen wenn sowas wie Rettungspläne nicht vorhanden sind.

Was z.b. auch noch fehlt wäre ein JOSM-Plugin. Im Moment lässt sich nur praktisch mit Hilfe des Filter lösen.
Auch die unterschiedlichen Tagging Schema sind problematisch. Jedes Projekt hatte da ein bisschen seine eigenen Idee. :slight_smile: Ist ja nix Neues in OSM. :slight_smile:

Vielleicht würd das Ganze irgendwann für die breite Masse interessant.

Grüße.

Danke für die Ausführliche Betrachtung.
Während die Verwendung durch eine Person vermutlich kaum beanstandet werden kann, sieht das bei einer Veröffentlichung, wie heir überlegt, im Internet gegebenfalls ganz anders aus. (Neben dem Urheberrecht, wären da auch Sicherheitsfragen zu beachten.)

Was die Pläne der Ludwig-Maximilian-Universität angeht, wäre ich mir nicht so sicher, dass man die 1:1 übernehmen kann. Da greift eventuell dass Urheberrecht, der die ganze Webseite unterliegt.
Ansehen, die vorhandenen Daten damit überprüfen und ggfs. eine Neubesichtigung durchführen, geht natürlich immer.

Edbert (EvanE)