Wie Flächen neben Flächen bzw. Strassen taggen?

EvanE, ich danke dir für diesen Hinweis. Ich muss mir die Seite wohl mal genauer ansehen. Allerdings verstehe ich nicht, wenn eine solche Seite mit so exakten Vorgaben existiert, wieso dann hier darüber diskutiert wird. Ein Hinweis darauf würde solche Diskussionen relativ schnell beenden. -
Trotzdem nochmals vielen Dank!

Gruss
loml

ja, verbreitet wieder Halbwahrheiten.

die deutsche Seite gibts seit 1 Monat und wurde von 1 (!) Person aus dem Englischen übersetzt. Im Englischen steht:
There is no consensus yet on how to draw areas adjacent to ways. They may be drawn either by leaving a small gap between the area and the way or by sharing the boundary.
–>Das hört sich schon ganz anders an.

Ich war so frei und habe den deutschen Text angepasst.

Ich würde eher sagen: Abstraktion ist IMMER Verfälschung.

Wenn ein Acker direkt an den Weg anschließt, dann ist das so, und dann sollte es auch so dargestellt werden. Es gibt kein Niemandsland. Würde man die Ackergrenze separat zeichnen, dann müsste man die übrige Fläche mit landuse=road o.ä. taggen.

Und wer den Acker partout nicht in der Straßenmitte beginnen lassen will, weil das nicht der Realität entspricht, der möge mal darüber nachdenken, wo er Pfade und Feldwege beginnen lässt, die von einer Straße abzweigen.

Also ich gehöre auch zu den getrennt Mappern und zwar aus folgenden Gründen. Wenn man den Weg wieder bearbeiten will, weil Tags wie surface, smoothness, maxspeed, incline, width oder irgendwelche Buslinien oder Radroten fehlen, ist es einfach nur anstrengend den richtigen Weg zu erwischen. Ich weiß, dass es die mittlere Maustaste bei JOSM und / bei Potlatch gibt (bei Merkaartor weiß ich gar nicht ob es so etwas gibt), aber das Handling bleibt dennoch ziemlich nervig, wenn man nur einen einzelnen Weg auswählen will. An den Editoren liegt es dabei nicht, denn sie können ja nicht wissen welches Objekt man bearbeiten will. Wenn man dann diesen Weg noch splittet und wieder auswählen muss, fängt dieses auf die Linie mappen zu nerven an. Als Lösungsstrategie könnte man jetzt mit Multipolygonen anfangen, was aber mit Kanonen auf Spatzen schießen ist.

Das verstehe ich nicht. Wenn du den Acker getrennt gemappt hast, musst du ihn doch nicht ändern, wenn du die Straße verbessern willst. Ich gehe hierbei davon aus, dass der Acker mindestens mittels Landsat ab 300m bei JOSM gemappt wurde. Alles andere wäre ungenau und der Acker bedürfte sowieso einer Änderung.

Das Problem ist, dass Straßen und Landnutzungsflächen unterschiedliche Abstraktionen sind. Alle eingezeichneten Wege sind eine größere Abstraktion als die Flächen, da es nunmal keine richtigen eindimensionalen Objekte in unserer Makrowelt gibt. Sie sind vorallem Dingen für das Routing wichtig und können garnicht die Realität abbilden (weswegen sie auch etwas komisch verbunden werden). Flächen hingegen spiegeln schon eher die Realität wieder. Sie können relativ genau gemappt werden (bei guten Luftbildern).

Du hast vorher gesagt bei kleinen Flächen mappst du genau und bei großen mit den Straßen zusammen. Wenn du jetzt aber ein See einzeichnen würdest, würdest du dich doch auch nach der Uferlinie richten und nicht an möglichen in der Nähe verlaufenden Straßen. Wenn du es aber so machen würdest, sähe es auf topografischen Karten reichlich komisch aus, wenn der See einen Berg hinaufläuft.

Und genau das wird irgendwann kommen. Und dann wünsche ich viel Spaß beim wieder auftrennen der zusammen gemappten Stücke. Es ist nun einmal definitiv so, dass ein Acker spätestens beim Asphalt aufhört.

Grüße und happy mapping,
Balgofil

Jede Karte enhält Abstraktion und damt ist auch eine gewisse Vereinfachung (=Verfälschung?) verbunden. Diese hängt von der Auflösung der Karte ab. Je kleiner der Maßstab, desto größer die Vereinfachung, damit das ganze gut lesbar ist. Man denke nur an Straßen, die ja auch bei kleinen Maßstäben erkennbar sein sollen, und daher mit überproportionaler Breite dargestellt werden müssen.

Ich orientiere mich bei meinen Vereinfachungen an der höchsten Auflösung in OSM, d.h. Zoomlevel 18. Sinnvolle Vereinfachungen bei kleineren Zoomleveln überlasse ich den Renderern. Bei Zoomlevel 18 hat man (wenn ich mich nicht verrechnet habe) bei der verwendeten Merkator-Projektion in vertikaler und am Äquator auch in horizontaler Richtung eine Auflösung von etwa 10,5 Pixel pro Meter (in den Kacheln). Mein Monitor hat eine Auflösung von 96 Punkten pro Zoll, d.h. ein Meter in der Realität sollte etwa 2,78 Millimetern auf meinem Bildschirm entspechen.

Zu berücksichtigen ist ferner, daß die Genauigkeit von GPS bei den aktuellen Consummer-Geräten bei 5 bis 10 Metern liegt. Auch, wenn man da durch Mitteln von mehreren Tracks noch etwas genauer werden kann, wird man wohl sehr selten eine Genauigkeit von einem Meter erreichen können. Das alleine wird verhindern, daß es in Zukunft merklich höhere Zoomlevel geben wird – unabhängig von den Speicherplatzanforderungen (Man könnte die Weltenmeere bei höheren Zoomleveln ja z.B. schon mal weglassen etc…).

Daraus folgere ich für mich, daß ich Objekte in Feld und Flur nur einzeichne, wenn sie eine Ausdehnung von mindestens etwa 3 bis 5 Metern haben (Wege, Pfade etc. ausgenommen, da spielt die Breite natürlich keine Rolle…). (Rand-)Streifen, die schaler sind, lasse ich z.B. weg. Ich schlage solche kleinen Strukturen i.d.R. dem angrenzenden größeren Gebiet hinzu. Trotzdem lasse ich zwischen angrenzenden Gebieten eine kleine Lücke (habe ich am Anfang nicht gemacht, mich aber relativ schnell dazu durchgerungen… :slight_smile: Das läßt sich aber nicht wirklich objektiv und stichhaltig begründen – sonst gäbe es diese Diskussion wohl auch nicht immer wieder.) – “Kleine Lücke” heißt hier also kleiner als die Vereinfachung.