Mal was grundsätzliches.
Bis Samstag dachte ich, die Möglichkeit zur präzisen Abbildung der tatsächlichen Verhältnisse sei eine Stärke von OSM. Eine komplexe Kreuzung wie https://osm.org/go/0Dezov85d-?m= ist auf der Karte 1:25000 halt sternförmig ohne weitere Details. In OSM kann ich so weit reinzoomen, dass ich genau sehe, welche Wege direkt vom Stern abgehen und welche erst 20 Meter später abzweigen und von welchem Weg sie abzweigen, und muss dann gar nicht lange suchen. Wenn ordentlich gemappt wurde versteht sich.
Das andere Beispiel von einem Wanderweg, der 20 Meter weit einer Bundesstraße folgt, hatte ich oben auch schon genannt. Es ist hilfreich, solche Details auf der Karte zu sehen, bevor man hinkommt. In OSM kein Thema, weil man theoretisch beliebig weit zoomen kann. Außerdem kann die Sprachausgabe (ich weiß nicht, wer so was beim wandern benutzt, aber warum nicht) dann sagen “folgen Sie der B 4711 nach links für 20 Meter, dann rechts auf den Schotterweg” statt einfach nur “sehen Sie zu, wie Sie auf die andere Seite kommen, da gehts irgendwo weiter” (mehr kann die gedruckte Karte nicht sagen).
Genaues Arbeiten hat nutzungstechnisch nur Vorteile, mit detailgenauen Daten findet man sich draußen besser und schneller zurecht. Deshalb hab ich mich immer bemüht, präzise zu arbeiten, aber das bedeutet halt auch, hin und wieder aus einer Bundesstraße ein wenige Meter langes Stück rauszuteilen und in die Relation zu packen.
Seit Samstag 13:08 Uhr weiß ich, dass das, womit ich mir so viel Mühe gebe, “Irrsinn” ist, der “ins Verderben” führt. Andere mahnen, dass ich zwar nicht pfuschen soll, aber möglichst viel generalisieren muss (heißt wohl: Details weglassen, zum Beispiel an der Achteck-Kreuzung die späteren Abzweigungen mit auf den Kreuzungs-Node zu ziehen). Und kann zu meiner Entschuldigung nur vorbringen, dass ich, wenn ich mal zwei Way-Abschnitte sehe, die völlig grundlos geteilt sind, diese verbinde und damit Pluspunkte sammle
Ich verstehe aber immer noch nicht, was am Aufteilen eigentlich so furchtbar ist. Ja, es ist ein bisschen mühsam, wenn man eine gesamte Straße bearbeiten will (zB um die ref zu ändern) und erstmal viele Teilstücke einzeln selektieren muss. (Es nervt allerdings noch viel mehr, wenn Flächen drangeklebt sind.)
Also: Was genau ist denn der Nachteil kurz aufgeteilter Way-Abschnitte, worin besteht das befürchtete Verderben? Sind die Nummern für Ways irgendwie knapp geworden, so dass wir haushalten müssen? Oder was soll das “Sparsamkeitsgebot” im Titel heißen?