railway=razed

Die Denkmalschutzlisten der Länder würde ich nicht ohne Weiteres in OSM reinkippen, denn wie gesagt, das widerspricht dem On-the-ground-Prinzip und ich sehe auch keinen echten Nutzen, zumal noch nicht mal geklärt ist wie Gesamtanlagen/Denkmalzonen in OSM dargestellt werden sollen (schaut euch mal Alzey an, es ist grauenhaft). Was man mappen kann, sind Gebäude, die als geschütztes Kulturgut im Sinne des Haager Übereinkommens gelten. Diese sind auch vor Ort an dem Symbol deutlich erkennbar.

@chriss66, ist eher ein Bauchgefühl, als nicht so ernst nehmen…

@Gppes, sowas lässt sich sicher mit etwas Willen zum großen Teil im Editor mittels ein- und Ausblenden von Namensräumen regeln.

@Prince Kassad, für Denkmalzonen existieren Gute key/value:

http://gk.historic.place/historische_objekte/index.html?zoom=17&lat=51.55813&lon=13.00465&select=w507756894&pid=HaHbHcSaHe

ebenfalls für Gesammtanlagen:

http://gk.historic.place/historische_objekte/index.html?zoom=17&lat=52.51702&lon=13.44431&pid=HaHbHcSaHe&select=r6593112

Grüße von Lutz

Einen kleinen Vorteil von razed sollte man noch erwähnen:
Wenn man die komplette ehemalige Strecke lückenlos mappt, also auch völlig verschwundene Abschnitte mit razed überbrückt, wird sie mit einem leicht modifiziertem rails-only-Brouter-Profil routingfähig (man braucht ja nur mit | die passenden tags ans rail anhängen und hochladen).
Gestern diese Routing-Möglichkeit entdeckt für eine Diskussion zur Reaktivierung von Strecken, wobei die zwei fraglichen hauptsächlich disused und minimal abandoned gemappt sind, nicht mit razed, aber es funkioniert auch mit solchen, wie eben noch mal schnell probiert mit einer lückenlos erfassten Strecke. Hochinteressant das! :wink:

Das mit der Reaktivierung von Strecken ist sicher ein interessantes Thema, aber laut OP stehen im genannten Fall sogar schon Wohnhaeuser auf der Strecke. Da brauchst Du neben dem Dynamit auch Rechtsanwaelte und geschickte Politiker, die gegen die jeweiligen Buergerinitiativen ankaempfen… :laughing:

Ich gebe zu, ich habe nicht alle Kommentare gelesen aber sage trotzdem etwas dazu :slight_smile:

Ich habe auch so eine razed railway in der Nähe und hab mich schon gewundert warum die mitten durch ein Wohngebäude verläuft.
Das ist relativ unschön und wie bereits erwähnt gibt’s auch keine klare Meinung warum railway=razed ok ist aber man Highway=razed eher nicht antrifft. Von historischen Gebäuden reden wir da gar nicht. Wenn man anfangen würde das zu Mappen würde man praktisch gar nichts mehr auf der Karte sehen. Ich stimme also zu, dass nur das gemappt sein sollte was man auch wirklich, aktuell sehen kann.

Ich stimme gleichzeitig zu, dass es Gruppen geben dürfte, die Interesse an digitalisierten, historischen Karten haben und ich finde, dass dieses Interesse auch berechtigt ist, wenngleich mit der aktuellen Gegebenheit schwer umsetzbar.

Ein (langfristiger) Vorschlag wäre nun, dass jedes object mit 2 zusätzlichen Tags versehen wird: builddate und razeddate. Der Ressourcenaufwand dafür wäre natürlich enorm sowohl auf Seiten des Mappings als auch bei der OSM verarbeitenden Software wie Renderer.
Idee dahinter ist natürlich, dass der Renderer nur noch das standardmäßig anzeigt, dass kein razeddate besitzt oder, wenn man eine Jahreszahl angibt, alle Objekte die in diesen Zeitraum fallen (Und Editoren “nur diesen Zeitraum bearbeiten”).
Die Changesets eigenen sich nicht, das vernünftig abzubilden selbst wenn man welche in die Vergangenheit legen würde, ein Changeset kann auch nur aus Korrekturgründen erfolgen ohne das sich aus historischer Sicht etwas daran geändert hat.

Ein Problem ist natürlich der enorme Aufwand der betrieben werde müsste. Wiki, Renderer, Verarbeiter, QA Tools, Editoren müssten darauf angepasst werden, dass es eine Zeitdimension gibt. Bis das durchgehend erfolgt ist, gibt es natürlich Chaos.
Daneben müssten bereits bestehende Objekte zumindest ein builddate erhalten (denn diese sollen natürlich umgekehrt in der Vergangenheitsansicht nicht angezeigt werden). Ein weiteres Problem dürfte sein diese Daten zu bekommen, denn “on the ground” sieht man das natürlich nicht.

Lohnt sich der Aufwand? Das ist eine Frage die sehr schwer zu beantworten ist. Bevor man Reflexartig “nein” ruft muss man sich überlegen wer die Daten abfragt. Kartenmaterial aus der Vergangenheit dürfte Stückwerk sein und vieles auf Vermutungen basieren besonders je weiter es zurück geht. Aber wie siehts mit der Zukunft aus? Wenn ab jetzt diese Tags gepflegt werden würden, was könnte ein Historiker oder Forscher in 50 Jahren alles aus dem Datenmaterial gewinnen? Die animierte Veränderung eines Ortes? Eine Statistik über die Änderung von Waldflächen? Aussagen über Urbanisierung? Wirtschaftliche Rückschlüsse aus dem verschwinden einer Supermarktkette? Aussagen über Verkehrsaufkommen?

Kein Witz, bei uns will man eine Strecke reaktivieren, obwohl auf der ehemaligen Trasse jetzt ein Einkaufszentrum steht. Wie das funktionieren soll, verstehe ich bis heute nicht. Will man das Einkaufszentrum wieder abreißen um die Bahnstrecke hinzubauen?

Och, einfach verschieben…

https://youtu.be/LilJzffRN6E?t=25s