OSM Awards – Beteiligt euch!

2-mal +1 :wink:

Spät aber doch, muss ich hier widersprechen. Jochen wurde im Rahmen dieser Aktion von Mapbox finanziert (siehe https://blog.jochentopf.com/2017-08-28-polygon-fixing-effort-concluded.html). Ich hatte das schon zu Beginn vermutet, da ich mir sicher war, dass so eine Aktion in der Freizeit nur schwer möglich sein würde. Ich habe aber auch nichts dagegen und habe mich auch aktiv daran beteiligt und auch für Jochen abgestimmt.

Das zeigt für mich, dass eine Unterscheidung zwischen Freizeit und Arbeit nur schwer möglich ist - zumindest bei den umfangreicheren Sachen - und ich würde daher damit gar nicht erst anfangen. Man kann auch in seinem Job spezielles Engagement zeigen und Bryan zeigt das schon, wie ich finde, auch wenn die Meinungen zu gewissen iD-Themen auch mal auseinandergehen.

Digitalglobe hätte ich die Auszeichnung auch nicht gegeben, auch wenn die Bereitstellung ihrer Bilder wertvoll ist. Diese Bereitstellung wurde aber sicher nicht aus altruistischen Motiven, sondern aus unternehmerischer Perspektive getroffen bzw. wurden sie dafür bezahlt. Trotzdem wurden sie nominiert und die Leute haben für sie abgestimmt. Wie immer bei Abstimmungen gehört es in die Verantwortung der Abstimmenden sich ausreichend zu informieren. In dem Zusammenhang ist sicher die Arbeit von Michael eine Wahlinformation zu erstellen recht wertvoll.

Tolle Texte brauchen ihre Zeit. Bei der Recherche und eigentlich auch der Ausformulierung darf man mir gerne unter die Arme greifen (es muss nur einigermaßen zu meiner Meinung passen – HOT-Jubeltexte würde ich ablehnen). Weil ich anderweitig gut beschäftigt war, hatte ich dieses Mal nicht die Zeit, in Ruhe zu recherchieren, einen schönen Text zu schreiben und das Resultat ins Englische zu übersetzen und abzurunden. Alles in allem braucht ungefähr acht Stunden!

Ende des Jahres sind aber wieder Wahlen für das OSMF-Board. Da plane ich wieder, eine Kandidatenanalyse mit Wahlvorschlag zu schreiben, bei der Mithilfe gern gesehen ist.

Wenn schon hätte man in diesem Fall Facebook den Preis geben müssen (die haben, soviel man weiss, die Kollekte organisiert).

So oder so ist aber deine Argumentation widersprüchlich, denn wieso plötzlich spielt es eine Rolle ob sie (DG) altruistisch gehandelt hat oder nicht, wenn schon, gleiches Recht für alle.

Ich finde auch, dass es kein Ausschlußkriterium für die Awards sein kann, wenn jemand seine Arbeit für OSM bezahlt macht. Bei mir war das schon so, dass Mapbox mich für meine Arbeit am “Multipolygon fixing effort” bezahlt hat, sie haben mir aber nicht vorgegeben, was genau zu tun ist, sonst müßte Mapbox vielleicht den Award bekommen :-). Im Gegenteil, die Initiative für das Projekt ging von mir aus, weil ich meinte (und meine), dass das eine Aktion ist, die sowohl OSM als auch Mapbox zu Gute kommt. Und auch wenn meine Zeit zum allergrößten Teil wirklich bezahlt wurde, abends spät noch auf Mailinglisten aktiv sein, am Wochenende neue Maproulette challenges zusammenbauen etc. da ist immernoch ne Menge persönlicher Einsatz dabei, der über das hinaus geht, was ein “uninteressierter” Arbeitnehmer so leisten würde.

Die Unterscheidung zwischen dem, was Hobby ist und dem was Professionell ist, verschwimmt einfach. Was ist mit den Leuten, die von HOT oder der Wikimedia Foundation oder so bezahlt werden? Reicht es schon, wenn man nebenher ein bischen was verdient damit oder muss es eine Vollzeitstelle sein? Das Kriterium für die Awards sollte m.E. der persönliche Einsatz einerseits und das Resultat für OSM andererseits sein. Gute Arbeit, die gute Ergebnisse zeigt, soll ausgezeichnet werden.

In meinem Fall war es vielleicht ein Fehler, dass ich nicht früher darauf hingewiesen hab, dass ich für Arbeit an dem Projekt bezahlt werde. Ich hatte aber auch nicht damit gerechnet, dass ich für die Awards nominiert werde und dass das daher vielleicht ein Thema sein könnte. Vielleicht braucht es einfach von seiten der Organisation der Awards einen besseren Prozess, wie die Nominierungen zustandekommen, bei dem ordentlich recherchiert und dokumentiert wird, um was es denn geht bei den Kandidaten-Projekten geht und wie die durchgeführt werden. Dabei ist dann ein Punkt, dass man feststellt, in wie weit ein kommerzieller Hintergrund besteht. Steht das im Vorschlag mit drin, dann können die Mapper selbst entscheiden, wem sie die ihre Stimme geben und welche Kriterien sie dabei anlegen.

Dass es einen fließenden Verlauf gibt zwischen einem Hobby-OSMer, der tagsüber an der Supermarkt-Kasse sitzt oder am Fließband steht und abends und am Wochenende zur Entspannung mappt und einem Angestellten eines Unternehmens im OSM-Umfeld, welcher seine Arbeitszeit damit verbringt, Häuser und Straßen zu malen, sollte offensichtlich sein. Das bedeutet aber noch nicht unbedingt, dass man da nirgendwo eine Grenze ziehen kann oder sollte. Dass Leute, die etwas als Hobby betreiben, bei gleicher Qualität der Arbeit gegenüber professionell tätigen Leuten aufgrund von Unterschieden in Erfahrung und Ressourcen für die Außendarstellung oft stark im Nachteil sind, wenn es um einen Popularitäts-Wettbewerb geht (und das sind die OSM-Awards im Grunde derzeit), ist hoffentlich allen klar.

Bei Jochen fand ich vor allem unglücklich, dass er den Preis in der “Greatness in Mapping”-Kategorie bekommen hat. Das ist ein sehr komisches Signal an die engagierten Mapper, wozu Jochen - bei aller Anerkennung für seine Arbeit - ja nun definitiv nicht gehört.

Über die Sinnlosigkeit der Preis-Kategorieren habe ich mich ja schon beim letzten Mal ausgelassen. Ich hab mich diesmal mit Kommentaren im Vorfeld zurückgehalten, da ich ja selbst nominiert war.

Dass die beiden einzigen nominierten in der Mapping-Kategorie, die primär ihre eigene Umgebung mappen, die wenigsten Stimmen in der Kategorie bekommen haben, finde ich sehr bezeichnend. Und in der Innovations-Kategorie hätte ich den OpenTopoMap-Leuten den Preis wirklich gegönnt, das war aber auch schon vor Nakaners Verriss ziemlich chancenlos. Das sind wirklich einige der wenigen Leute die im Bereich open-source-Kartenstile ernsthaft an innovativen Neuerungen arbeiten (zuletzt hier).

Aber man sollte solche Preise auch nicht überbewerten. Viel wichtiger ist im Grunde, dass diejenigen, die kommunikativ über Reichweite und Einfluss verfügen, diesen Einfluss gelegentlich nutzen, um die Arbeit von Leuten, die wichtiges leisten und dabei nicht im Rampenlicht stehen und dies vielleicht auch gar nicht anstreben, angemessen zu würdigen - sowohl als Anerkennung für diese Leute selbst als auch als Vorbild für andere.

Nakaner hat aber nicht die OTM verrissen, sondern ihre Kategorisierung. So sehr ich die OTM schätze (und ihren Maintainern einen Preis gegönnt hätte), die immer wieder mit überraschenden Verbesserungen kommt und kontinuierlich weiterentwickelt wird: Eine Innovation im engeren Sinne ist das wirklich nicht (mehr).

–ks

Ich hab mich ja denke ich klar ausgedrückt, dass ich meine:

Und damit meine ich wie ja hoffentlich am Beispiel zu erkennen war nicht die Idee der OpenTopoMap an sich, sondern die jüngeren Entwicklungen (neben der genannten Änderung gibt es auch noch andere, z.B. hier und hier). Ich würde mal davon ausgehen, dass Nakaner das übersehen hat.

Hallo,

Ja, das habe ich alles übersehen und es tut mir Leid. Da die Texte auf awards.osmz.ru entweder inhaltsarme PR-Texte oder undurchdachte Stichwortsammlungen sind, habe ich nach meinem bisherigen Wissen entschieden und nur dort etwas recherchiert, wo ich nichts wusste und noch Zeit war. Dies ging zulasten derer, die ich nicht kannte.

Viele Grüße

Michael

Es ist halt genau das passiert, was Frederik in #39 beschrieben hat. Zu wenig PR

In der Nominierung stand noch irgendwas davon, dass die OTM innovative Dinge mit DEM und OSM-Daten macht. Gemeint waren vermutlich die passend gedrehten Sättel. Vermutlich wusste das Auswahlkomitee nichts damit anzufangen und da stand dann nur “Ein paar Leute machen seit Jahren eine hübsche Karte”, was dann doch eher nicht auf Innovation hinweist. Es hat mich auch gewundert, dass die Nominierung so überhaupt akzeptiert wird.

Hätten wir Jobs in einschlägigen Branchen oder wären extrovertierter veranlagt, hätte es ein paar Poster, Vorträge, Pressemitteilungen gegeben. Immerhin wird es erst dadurch möglich, dass Rettungshubschrauber die Pässe von der richtigen Seite aus anfliegen! :wink: Gabs aber nicht, weil wir das für eine nette Denksportaufgabe für verregnete Herbstabende hielten, die die Karte nur geringfügig verbessert (und in Summe der Geringfügigkeiten insgesamt hübscher macht) und die vermutlich kaum jemand bemerken wird (aber in der Summe…). So bleibt es halt bei ein bisschen Ruhm hier im Forum und auf github und drei Blogposts. Finde ich auch nicht schlimm, Vorträge mochte ich schon in der Schule nicht :wink:

Grüße
Max

Genau diesen “Spirit” hatten wir bei der Gründung der OpenTopoMap und daran wird sich so schnell nichts ändern. Der Hauptgewinn für das Projekt bist tatsächlich du, Max! Du hast völlig neuen Schwung reingebracht und feilst an den kleinen, feinen Details, die man als unbedarfter Kartenbetrachter vielleicht gar nicht bewusst wahrnimmt. Ich hoffe, dass wir weiterhin noch viele winzigen Details umsetzen - ob sie jemand außer uns überhaupt sieht oder nicht… :smiley: