Laß mich mal meinen Hintergrund beschreiben: Ich bin auf nem Nebenerwerbs-Hof aufgewachsen. Der große Schlepper war Ende der 80er Jahre ein Schlüter Compact 850V. Gewicht laut Traktorenlexikon ca. 4 Tonnen. Preisbewußte Vollerwerbsbetriebe hätten damals in der Ernte zwei 8-Tonner drangehängt. Die werden grundsätzlich bis Oberkante vollgeladen, bei Weizen mit seinem hohen spezifischen Gewicht sind das dann 8 Tonnen Zuladung statt Gesamtgewicht. Größere Anhänger waren teurer weil die Auflaufbremse dann nicht mehr erlaubt ist. Aber so fipsige Hänger werden heutzutage höchstens noch zur Heubergung benutzt und der besagte Trecker würde heute schon fast als Pflegetraktor durchgehen.
Als kurz: ein Traktorzug hat m.E. heutzutage eher mehr als 40 tonnen denn weniger, falls man ihn noch vom Acker bekommt. Wenn der Feldweg danach tief verpfurcht ist, wird das kaum jemanden interessieren, wenn das dem Radweg passiert, vermutlich doch schon einigen.
Es kann natürlich gut sein, daß der Feldweg solchen Belastungen eh nicht gewachsen ist. Als ich noch in Oberbayern unterwegs war, sind mir diverse Feldweg-Brücken mit nur 1.5 t Tragfähigkeit vor die Reifen gesprungen. Großartig, mit dem Eicher mit Mähbalken darf ich da noch drüber aber das Heu muß ich Ballen für Ballen transportieren. Und mit nem moderneren Traktor der leistungsfähig genug für nen Kreiselmäher ist hab ich auch verloren.
Passt nicht wirklich zum Thema, aber nutzen Agrarbetriebe / Landwirtschaftliche Betriebe OSM zur lokalen Navigation?
Bei den routing -islands gebe ich bisher immer “Kein Fehler” an, wenn ein Feldweg auf ein Radweg trifft.
Für Fußgänger und Radfahrer ist die Kombination kein Problem. Ein Autofahrer wird nicht zum Feldweg navigiert.
Wenn es bei der Ernte ein Problem mit den Erntemaschinen gibt, wäre es für die Landmaschinenmechaniker ja vielleicht schon hilfreich, wenn sie eine entspr. Routing-App nutzen könnten.
Da die Einsatzgebiete der Betriebe immer mehr wachsen und eher mehr ortsfremde Mitarbeiter eingesetzt werden, würde das schon helfen. Es sind dann aber auch eher obskure access-Informationen nötig wie: wie hoch ist das Geländer der Brücke, kann ich mein 3,6 Meter breites Mähwerk weit genug anheben um drüber zu kommen? (Und dann ist dort ein Schlagloch und sowohl Geländer als auch Mähwerk sind Schrott…)
Die Solo-Brücken auf dem Golfplatz Marienfeld habe ich mit ignore_for_routing=yes markiert. Alternative wäre gewesen, die Brücken nur als man_made=bridge (ohne highway) zu mappen.
Ein Feldweg, der unvermittelt am Radweg endet, kann schon ein Fehler sein. Mögliche zu prüfende Fehler:
Der Feldweg endet nicht am Rad- und / oder Fußweg, sondern kreuzt. Das Verbindungsstück wurde nicht in OSM gemappt (weil z. B. auf Luftbildern durch Baumkronen verdeckt)
der Rad- und / oder Fußweg ist durch Zusatzzeichen für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben. In OSM fehlt ein (motor_)vehicle=agricultural
der Rad- und / oder Fußweg ist eigentlich keiner (fälschlicherweise so getaggt) sondern ein gut ausgebauter (asphaltierter) Feldweg
(parallel zur Straße führende Feldwege findet man oft, wenn sich zwischen Feld und Straße eine größere Böschung befindet)
es ist vor Ort nicht oder nicht korrekt ausgeschildert,
Wie hoch das Geländer einer Brücke ist, wissen die Mitarbeiter der Lohnunternehmen, die die Erntearbeiten übernehmen schon da sie immer aus der Region kommen. Die Techniker, die eine defekte Erntemaschine reparieren sollen und mit einem Lieferwagen unterwegs sind, brauchen diese Info aber nicht.
@basstoelpel : Die Frage ist halt ob man das als als Mapping-Fehler betrachtet oder nicht. Ich würde sagen: Nein.
Vielleicht hängt in Realität an dem Radweg noch ein Zusatzschild “landw. frei” oder so.
Bitte vorsichtig sein bei diesen Challenges, denn nicht alles was wie ein Fehler aussieht ist auch einer. Z.B. lasse ich bei bestimmten benachbarten Knoten (z.B. Tür und Fenster eines Hauses) mit Absicht einen Abstand von ca. 1 cm, weil OSM2World sonst abstürzt:
wenn Türen oder Fenster durch nachträgliche Verschiebung die Umrissline deformieren, IST DAS EIN FEHLER. Also beim Plazieren von Türen und Fenstern dann bitte ebenso vorsichtig sein.
Ok in dem Fall waren die Knoten leider vertauscht, was bei JOSM irgendwie nicht zu erkennen war. Ich hatte mich auch über die Fehlermeldung beim Hochladen gewundert und konnte damit leider nichts anfangen.
In den task Invalid Mini Roundabout könnten eigentlich alle highway=mini-roundabout die auf highway=living_street Straßen liegen mit aufgenommen werden. Mir ist aufgefallen, dass es in einigen Regionen sehr viele davon gibt (zB. in der Nähe von Osnabrück), aber das sind so gut wie nie mini-roundabouts.
Beispiel: https://www.openstreetmap.org/#map=18/52.30408/7.58952
Wobei man solche Ansammlungen von falschen mini-roundabouts auch in Wohngebieten ohne highway=living_street finden, siehe: https://www.openstreetmap.org/#map=17/51.75165/8.94667 Die müssten auch in den task Invalid Mini Roundabout mit rein.
vielen Dank für diese Vorschläge! Derzeit führen wir nur eine partielle Datenprüfung durch, um potenzielle Probleme mit Minikreisverkehren zu erkennen. Wir arbeiten aber an der Implementierung einer vollständigen Datenprüfung, damit wir zusätzliche Probleme wie die von Ihnen genannten erkennen können.