Kandidatur fuer OSMF-Vorstand

Das kann aber auch niemand wirklich kontrollieren. Oder willst du, dass künftig jeder, der OSMF-Mitglied werden will, zur Post gehen muss, um sich dort seine Identität bestätigen zu lassen. Und dass jemand nicht für seinen Arbeitgeber oder irgendeine hinter ihm stehende Interessengruppe stimmen darf, ist erst recht nicht kontrollierbar. Da hilft nur eine genügend große kritische Masse, also eine Foundation, die doch einige mehr Mitglieder hat als bisher, wobei dann auch noch von denen tatkräftige Aufsicht/Mitarbeit gefragt ist. So, wie es derzeit steht, könnte jedes Obst dieser Welt die Foundation locker übernehmen, zumindest aber durch genehme Besetzung des Boards die Richtung bestimmen.

Zuerst einmal: die AoA WG hat das Verhältnis zu “local chapters” explizit ausgeklammert, m.a.W. eine Änderung ist kurzfristig nicht zu erwarten. Aber es ist klar das einerseits die Lösung mit einer direkten Mitgliedschaft in einer UK Firma sub-optimal ist und anderseits die vielfach verwendete Lösung mit nationalen Verbänden für die Mitglieder mit einem Dachverband durchaus das Potential hat gewisse Probleme zu lösen (Mitgliederbeiträge, Sprache etc).

Leider ist es so, dass ich keinen einzigen solch organiserten Verband kenne bei dem nicht netto die Anszahl Hierachiestufen steigt, der Verwaltungsaufwand wächst und der völlig von Machtkämpfen dominiert ist. Vielleicht gibt es schlussendlich keine Wahl, aber eine solche Struktur führt uns weit weit weg von deiner Idee einer absolut minimalen OSMF.

Simon

Des Weiteren ist diese Struktur eine Einladung zu den nationalen Communities, sich zu organisieren. Ich habe einen solchen Prozess in Polen in Gang gebracht und es führte dazu, dass die Mitgliederzahl gestiegen, interne Kommunikation gestiegen, Aufgabenteilung möglich ist. Des Weiteren kann man besser den Behörden und Firmen auftreten die “einen” Ansprechpartner haben wollen.

Die “Hierarchiestufen” sind nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick aussieht - vielmehr haben kleinere Länder das Gefühl ein echtes Mitspracherecht zu bekommen. Dass sich dafür einige Leute “Lokale Community Sprecher” nennen dürfen? Die Machtkämpfe hat man immer, die haben wir jetzt schon - es liegt an der Natur der Sache. Wir werden in basehbarer Zukunft eine derartige Datendichte und Komplexität erreichen dass wir entsprechende Strukturen benötigen die bessere Kommunikation ermöglichen.

Wie wir bei dem Lizenwechsel gesehen haben, fuktioniert die “flache” Kommunikation nicht optimal. Wieder ein Beispiel aus Polen: viele User hielten die Änderungen nach dem Lizenzwechsel für einen Hackerangriff, einige haben das Projekt verlassen, insgesamt findet man dort niemand der OSMF sympatisch findet. Nicht so stark ausgeprägt ist das in Russland und die Mapper aus Indien und Afrika zu denen ich im persönlichen Kontakt stehe, wissen nicht mal, was es ist.

Will man den Eindruck vermeiden, dass dies ein “Projekt der reichen Wessis” ist, (eine Stimme aus Thailand wiederum) so muß man eine Struktur schaffen, wo jedes Land ein Mitsprachrecht hat.

OSMF Board kann dann wie eine Art “Regierung” fungieren mit möglicherweise mehr Befugnissen, die Vertretere der Länder könnten eien Art “Parlament” sein, das die Vorschläge von OSMF Board demokratisch legitimiert.

Was ich oben beschreibe ist wohl nur eines der möglichen Wege und ich sage auch nicht, dass es der beste Weg ist. Wenn wir aber einen weiteren Wachstum des Projektes wollen - im Sinne der
a. Handlungsfähigkeit ( bindende Beschlüsse)
b. Demokratischer Entscheidungsfindung
so müssen wir über solche Wege nachdenken.

Eine Struktur mit 400 Mitglieder ist für mich schichtweg nicht demokratisch genug und in vielen Teilen der Welt einfach unbekannt bzw. ignoriert.

Demokratie brauchen wir bei OSM nicht. Wir brauchen Leute die anpacken und was machen.

Ist Deine persönliche Meinung die Du hier äußern darfst. Man nennt es Demokratie.
Du lebst in einer Welt die demokratisch ist, daher unterschätzst Du möglicherweise den Wert des Mitspracherechtes für diejenigen, die in keinem wirklich demokratischen Land leben.
Natürlich nutzt uns das ganze Gerede nichts wenn wir keine Leute haben, die anpacken.
Viele Leute die anpackt haben und klug sind, haben dieses Projekt leider verlassen, WEIL es denen demokratische Strukturen fehlten.

Und diese Leute sind dann nicht mehr da im demokratischen System? Natürlich ist Demokratie im ursprünglichen Sinne (Herrschaft des Volkes) nicht möglich, aber es läuft doch dann auf Repräsentanten hinaus, die dann auch meinetwegen die von dir angesprochenen Leute sein können, die (irgend)was machen.

Do-ocracy?

Demokratie hat er doch ausgeschlossen, damit entfällt auch die Do-ocracy. Vielleicht eher die Meritokratie? :wink:

Kate Chapman und James Michael Dupont kandidieren jetzt auch. Frederik hatte recht, es kommen noch welche.

Dein Wunsch wurde erhört: Kate Chapman kandidiert erneut. Somit gibt es mittlerweile vier ernsthafte Kandidaten (fünf, wenn Marek noch kandidiert) plus zwei Trolle.

Edit: Thomas war schneller.

Hackermike ist kein OSMF Mitglied.

Simon

OSMF und FOSM kann man bzgl. des Namens leicht verwechseln. :wink:

Darf ich Thomas Frage aus #43 nochmal aufgreifen? Dieses “Nomination seconded” ist wohl irgendwas aus dem britischen Vereins- oder Gesellschaftsrecht. Ich finde dazu in den “Articles of Association” nichts und weitere Wahlordnungen finde ich auch nicht.

Muss ein Kandidat Sekundanten / Bürgen / Vorschläger haben um zur Wahl zugelassen zu werden? Wenn ja, wie viele?

Grüße, Max

ad “second”: http://en.wikipedia.org/wiki/Second_(parliamentary_procedure)

Ich glaub, das ist völlig egal. Man sieht daran höchstens, welche anderen Leute einen Kandidaten gut finden. Um die Anzahl geht es nicht, eher darum, dass die “Sekundanten” selbst einigermassen bekannt sind, so dass andere sagen: Den Kandidaten kenn ich ja nicht so gut, aber den Sekundanten X kenne ich, und wenn der diesen Kandidaten empfiehlt, dann kann man den guten Gewissens waehlen. Wenn einer keine Sekundanten hat, kann er trotzdem genauso gewählt werden.

Bye
Frederik

Also erstmal muesste die OSMF eigentlich schon wissen, wer ihre Mitglieder sind, mit Name und soweit ich weiss auch Anschrift. Derzeit weiss sie z.T. nur eine Paypal-Adresse und ein Pseudonym; das genuegt meinem Verstaendnis des englischen “Companies Act” nicht. Zwar wuerde man vermutlich in meinem Fall eine PostIdent-artige Pruefung durchfuehren, aber zumindest theoretisch denke ich, dass Leute, die unter einem falschen Namen Mitglied werden, keinen Anspruch auf Wahlrecht haben.

Ob jemand ein Angestellter der Firma X ist, muss die Foundation nicht registrieren. Aber ich finde, dass man auch nicht immer alles komplett “betrugssicher” machen muss. Ich wuerde schon sagen, dass wir davon ausgehen koennen, dass Menschen die Wahrheit sagen. Im Augenblick koennte eine Situation eintreten, wo jemand eine Stimme abgibt, und wenn man ihn fragt, nach welchen Kriterien er seine Entscheidung getroffen hat, koennte er sagen: “Ich bin bei der Firma X angestellt und es gab ein hausinternes Memo, in dem stand, wen ich waehlen soll”. Und das waere komplett nach den Spielregeln - man koennte sich vielleicht empoeren, aber nichts dagegen machen. Jemand koennte sogar seine Stimme meistbietend verkaufen (obwohl der Kaeufer nie sicher sein koennte, dass tatsaechlich so abgestimmt wurde, weil die Wahl ja geheim ist).

Gaebe es eine Regel, die besagt, dass Mitglieder ihre Stimme nach ihrer persoenlichen Entscheidung abgeben muessen, dann waere dieser einfachen Art der Beeinflussung zumindest ein Riegel vorgeschoben. Wenn wir ploetzlich 500 neue Mitglieder aus Cupertino oder Seattle haetten, die alle seltsam gleich abstimmen, koennten wir von denen wenigstens eine schriftliche Erklaerung verlangen, dass niemand ihnen was gefluestert hat. Dazu wuerde uns heute die Handhabe fehlen, die koennten ganz offen sagen, dass sie die Mitgliedschaft mit der Firmenkreditkarte zahlen und fuer ihren Chef abstimmen.

Bye
Frederik

Siehe Link oben. “seconded” bedeutet, daß mindestens eine Person die Kandidatur unterstützt - genauer: unterstützt, daß der Kandidat an der Wahl teilnimmt, nicht notwendigerweise Zustimmung zu seinen Positionen o.ä., geschweige denn eine Wahlempfehlung. Man kann also sinngemäß auch sagen: ich stimme in keinem Punkt mit den Vorstellungen dieses Kandidaten überein, aber ich begrüße, daß er sich und seine Positionen zur Wahl stellt, damit die Wahlberechtigten eine Alternative haben.
Ob “second” für die Nominierung zur OSMF-Brettwahl überhaupt nötig ist oder hier aus bloßer Gewohnheit pritischer Pürokraten geschieht, vermag ich aber nicht zu beurteilen.

Wie bitte? James Michael Dupont?
Was der derzeit auf der ML Talk absondert, ist das absolut Letzte: http://gis.19327.n5.nabble.com/horrible-job-in-gjilan-kosovo-tp5721531.html
Er kriegt dafür auch gerade heftigst die Ohren gewaschen.
Signatur und Profil sind auch sehr aussagekräftig: http://www.openstreetmap.org/user/James%20Michael%20DuPont/diary/15777

Diejenigen, die stimmberechtigt sind, kennen die Sache sicher. Aber auch für uns Aussenstehenden (ich hab es mal wieder verschlafen, mich anzumelden) ist das wohl interessant.

Gruss
Walter

Also Du kannst immernoch eintreten/verlängern. Es ist noch nicht zu spät

Um stimmberechtigt zu sein, muß man zum Zeitpunkt der Hauptversammlung Mitglied sein. Für die Stimmabgabe per Mail sinnvollerweise bis zum Ende des “proxy vote”-Intervalls.
Ich habe mich vorgestern angemeldet/eingekauft und heute die Bestätigung erhalten - geht also ziemlich fix.
http://www.osmfoundation.org/wiki/Join