Geheime Orte (Moral und Standard)

Dann ist es keine Höhle sondern ein Loch.

Baßtölpel

Ja, imo absolutes No-Go. Es gibt aber sicher noch weitere ähnliche Sachen, die mit Ortskenntnis oder per Sat eingetragen werden könnten, die nicht optimal sind. Mir fällt da als Beispiel Gartenlauben ein, die grösser 24m² sind ODER, die vom Mapping her als ganzjährig bewohnt zu erkennen sind. (Wie auch immer man das taggt, 3d-Mapping mit Schornstein und Stromtrassen etc. wäre schon ein schönes Indiz)
Aus rechtlicher Sicht geht mir vollkommen am Arsch vorbei, ob jemand “illegal” in seinem Gartenhäusschen wohnt, weil er keine Miete in München bezahlen kann. Aus (Couch-)Mapping-sicht ist das natürlich etwas komplizierter. Wenn ich sowas weiss, dann mappe ich das nicht. (Bzw. hatte ich auch schonmal einen Mapper in einem ähnlich gelagerten Fall (ausnahmsweise freundlich) angeschrieben, ob er das sinnvoll findet, dass er das gemappt hat. Fand er nicht.)

Gibt’s sicherlich noch ein paar Dutzend weitere Beispiele. Verbieten kann man das nicht. Speziell beim Extrembeispiel Schutzwohnungen halte ich es aber richtig bei solchen Sachen ein zügiges Revert in die Wege zu leiten.

Eine Kuriosität zu dem Thema: “Deutschlands kleinstes Zuhause” in Köln.
Hab mich letztens selber davon überzeugt, traue mich aber nicht mehr einzutragen als das hier.

nenen wir es doch nicht Regeln (wegen der befürchteten Haftung), sondern “Leitlinien”.

Und warum darf (oder sollte) man die nicht irgendwo mal zusammenfassen - gerade deswegen?

bei diesem Argument

kann ich gern folgen.

Aber: Andere (geografische) Wahrheiten sollten aber auf den Tisch (in die OSM-Datenbank) gehören (dürfen), auch wenn dies den behörden (oder anderen Interessenten) nicht ganz gefällt. Gerade wieder aktuell: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=18401

Gruß Uwe

Wenn ihr nur das reinpinselt was ihr draußen seht, …
Frauenhäuser seht ihr ja ni, steht zumindest nicht dran. Dann müsst ihr mal eure Quelle überprüfen :wink:

So sehe ich das auch. Am Frauenhaus steht nicht “Frauenhaus” dran es bleibt ein ganz normales Wohnhaus mit einer besonderen Privatsphäre.
Aber einen Höhleneingang kann man als solchen erkennen.

Gruß Uwe

Und wenn ich das Frauenhaus auch als Solches erkannt habe?

Erstmal vielen Dank an den Themenstarter. Hoffentlich geht’s hier noch hoch her…
Und noch mehr danken möchte ich Pyram, der als Einziger bisher die Sachlage angesprochen hat.

(Moralmodus an)
Mir kamen sofort zwei Dinge in den Sinn:

  1. Google, die Datenkrake!!! Und unsere Ich-map-mal-so-drauf-los-ist-mir-doch-egal-Fraktion???
  2. Ein schöner Bericht auf arte über die Wiederansiedlung von Lämmergeiern im Gran-Paradiso-Nationalpark:
    Der Projektleiter hat sehr schön erklärt, warum die “Pauschaltouristen”, die massenhaft auflaufen, quasi kein Problem darstellen, da sie auf zugewiesenen Wegen und Plätzen bleiben - und wie ein einziger Individualtourist in seiner “Naturverbundenheit” querfeldein rennt und ein so großer Störfaktor ist, daß das Projekt zu scheitern droht…

Hier hat ja jeder offensichtlich doch seine eigenen Moralvorstellung (auch die, die von der großen “Freiheit” reden, alles zu mappen).
Man sollte sich nur nicht hinter Anderen verstecken und darauf hinweisen, das bestimmte Informationen auch woanders verfügbar sind. Dadurch wird’s nicht besser.
Natürlich mappe ich nur das, was ich will. Wenn ich etwas mappe, und jemand fühlt sich dadurch gestört, wäge ich ab, ob ich das dann lösche (z.B. Privatweg) oder nicht (z.B. Hochsitz).
Ich mappe z.B. eine Landstrasse oder einen Wanderweg durch den Wald - ich mappe keinen Pfad durch den Wald, weil z.B. das Ergebnis wäre, daß dann irgend ein Zeitgenosse mit seinem MTB dadurch fährt. Da hat niemand was von (außer vielleicht der MTBer). Würde ich den Pfad mappen und da fährt jemand durch und findet sich berufen jetzt noch ein MTB-tag anzufügen, dann fahren auch die nächsten durch. Und die MTB-Gemeinde weiss genau welche Zerstörung dadurch hervorgerufen wird. Folge: der Förster wird (zurecht) eingreifen (Ich finde, das Problem beschränkt sich eben nicht nur auf Frauenhäuser). Hier dann zu behaupten, man hätte ja nur gemappt, was andere damit machen, sei deren Problem, ist erstens ein wenig zu einfach und zweitens moralisch (und auch juristisch) nicht haltbar.
(Liebe MTB-ler (bin selber einer), sorry das ihr hier als Beispiel herhalten musstet, es gibt auch noch Reiter, Quadfahrer, …)
Ich mappe auch nicht die Stelle, an der unser Nachbar seinen Haustürschlüssel versteckt. Oder wo sein teures Fahrrad steht, oder Asylbewerberheime, oder …

Die Diskusion bisher zeigt zumindest mir, daß ein Handlungsbedarf besteht, da sich ja Viele ihrer Verantwortung nicht so ganz bewusst sind.

(Moralmodus wieder aus!)

Das Alles gibt nur meine bescheidene Meinung wieder.

Die polnische OSM Community mappte die Neste weißer Störche, mit Absprache mit dem polnischen Naturschutzbund. Es gab eine Übereinstimmung, an die sich alle gehalten haben, dass die Neste der schwarzen Störche die vom Aussterben bedroht sind NICHT gemappt werden. Die Community hat sich daran strikt gehalten.

Superbeispiel!!! Warum sollten die Nester schwarzer Störche nicht gemappt werden? In diesem Fall ist die Antwort wahrscheinlich jedem klar. Und weil das in anderen Fällen nicht so ist, finde ich diesen Thread super!!! Es besteht ja wohl definitiv die Notwendigkeit, Regeln einzuhalten…

Es ist für mich (und ist meiner Meinung nach für alle) existentiell wichtig, dass wir nicht für den Missbrauch der von uns gesammelten Daten verantwortlich sind. Und damit meine ich auch zivilrechtlich.

In dem Moment, indem wir verkünden, dass wir dieses oder jenes Datum nicht erfassen, weil man damit Missbrauch treiben könnte machen wir uns angreifbar für Vorwürfe der Art “wenn Du das nicht gemappst hattest, dann hätte dieser oder jener Missbrauch nicht stattgefunden, das heißt Du bist verantwortlich und deshalb musst Du Schadensersatz leisten.”.

Von daher zeigt mir die Diskussion, das Handlungsbedarf besteht, da sich viele nicht bewusst sind, was es Bedeutet Verantwortung für den Missbrauch von Daten zu tragen.

Ich sehe, das wir uns da wirklich keinen Regeln unterwerfen müssen, außer den eigenen, persönlichen und den gesetzlichen.

Daher kann ich zwar sagen, was ich gut finde, aber auf keinen fall das andere das auch gut finden müssen oder danach handeln sollen. Das ist für mich das Fazit dieser Diskussion.

Ich trage meine Verantwortung dadurch, daß ich z.B. grundsätzlich keine illegalen Trampelpfade über Privatgrundstücke oder über Gleise eintrage.

Vogelnester halte ich grundsätzlich für eine Information, die in Spezialdatenbanken gehört, nicht nach OSM. Ich mache hier keine Unterscheidung zwischen Schwarzstorch, Weißstorch, Krähe oder Elster…

Was aber wiederum mappingrelevant sein dürfte, wären künstliche Nisthilfen, sofern diese als Orientierungswürdige Landmarken dienen könnten.

Sven

Vielleicht ist das Problem gar kein Problem.

  1. Wie oft mappt man etwas, was fraglich sein könnte?
  2. Aber warum stößt man auf etwas, was fraglich sein könnte?

Am Beispiel der Störche und Höhlen. Störche interessieren mich nicht, also komme ich nicht auf die Idee Störche zu mappen. Höhlen interessieren mich nicht, also komme ich auch nicht auf die Idee diese zu mappen. Würden mich diese Dinge interessieren, würde ich sie mappen. Aber wenn diese Dinge mich interessieren, weiß ich auch um die Problematik, was schützenswert ist.

Bei den Höhlen, der Höhleninteressierte stößt wegen seines Interesses auf die Höhle, ist aber zugleich mehr am Schutz der Höhlen interessiert als der Höhlendesinteressierte. Aber der Höhlendesinteressierte wird wegen seines Desinteresses nicht auf die Höhle stoßen.

Also die richtigen Leute stellen sich die richtigen Frage. Und die falschen haben gar nicht so viel Gelegenheit, etwas falsch zu machen.

Bedeutet das, daß Du nicht dafür verantwortlich gemacht werden möchtest, was Du tust?

Ist der Hersteller eines Küchenmessers strafrechtlich für den Mord verantwortlich, den jemand damit begeht?

https://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Winnenden#Juristische_Aufarbeitung

Ist der Aufsteller eines Schildes mit der Aufschrift “Hier ist ein Frauenhaus” vor einem Frauenhaus (mit)verantwortlich für einen eventuellen Übergriff???

Danke dafür, ist interessant.

Aber da gab es ja eine gesetzliche Verpflichtung, wie man Waffen und Munition verwahren muss, gegen die der Vater verstoßen hat.

Wenn man gegen Gesetze verstößt, muss man die juristischen Folgen tragen.

Wenn ich eine Karte zeichne und dabei gegen keine Gesetze verstoße, muss ich - rechtlich - doch auch keine Folgen tragen.

Ich bin verantwortlich dafür, was durch mich in die Karte reingeht. Was andere damit machen kann ich nicht beeinflussen, daher bleibt mir nur übrig, das was ich nicht missbraucht haben will nicht in die Karte einzutragen.