Empfehlenswerter Detailgrad von Landuse?

Moin alle,

ist das überhaupt korrekt so, wenn die Straßen die selben Punkte nutzen wie daran angrenzende Grundstücke wie z.B. ein Schulhof?

LG,

-moenk

[OT/on]
Schöne Kartendarstellung! :daumen:
Aber Gebäudeschatten in Österreich auf der Südseite? :grübel:
[OT/off]

Hi Moenk,

“korrekt” gibt es bei osm nicht - höchstens “etabliert”. In diesem Falle streiten sich wohl wieder die Geister. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile.
Da ich mit Josm so richtig ranzoomen kann, bevorzuge ich die getrennte Erfassung von Straße und landuse. Allerdings schneide ich keine Wege/Strassen aus grossen Flächen aus.

Gruss
walter

Ja, wenn. Die Realität sieht leider anders aus.

Aber selbst, wenn: Wir mappen nicht bloss nicht für Renderer sondern auch nicht für Editoren. Die Regel “keep it straight and simple” (KISS) gilt auch wenn es Editoren gibt die mit größerer Komplexität zurechtkommen. Mit einem simplen tool wie Potlatch 2 muss es aber auch gehen, das ist der Standard. Es sei denn, es ist erklärte Absicht dass nur noch eine Minderheit mappen kann, die sich von komplexen Anwendungen, downloads riesiger Datenmengen, und entsprechend ineffizientem, zeitaufwendigem und fehleranfälligem Mapping nicht abschrecken lässt. Dann muss aber auch klar sein was die Folge für OSM ist:
Eine 5%-ige Erfassung der Welt bis zu jedem Hundekacktütenspender und Hydranten, und 95% Wüste.
Wer will das?

PS:Walter, Ironie kann man in Foren schlecht darstellen und kenntlich machen; es ist aber für die Diskussion erforderlich sie zu erkennen. Ich meine in meinem - gekürzten - Zitat von Masch welche erkannt zu haben, und habe deswegen die " " verwendet. Gekürzte Zitate sind, wenngleich Vollzitaten vorzuziehen, nochmal missverständlicher. Auch in der Sprache gilt jedoch KISS, jedenfalls wenn man effizient diskutieren will. Falls ich mich geirrt haben sollte bitte ich Masch um Richtigstellung.

In OSM gibt es kein “korrekt”, jeder mappt nach eigenem Geschmack. Ich persönlich mache nen großen Bogen um Gebiete wo Flächen direkt an die Straße geklebt sind.

@Tauinde:
KISS bedeutet aber nicht, dass man Sachen nicht mappen soll, sondern das man sie möglichst einfach mappen sollte.

Weiterhin kann man sich nicht an der Beschränktheit der Editoren aufhalten. Entweder zieht der Editor dem Stand der Technik nach oder er lässt es.

Es gibt bei OSM auch keine Priorität auf gewisse Objektklassen und daher auch keine Erfassungshierarchie. Mit deinem Argument könnte man genauso gut sagen: Hört doch auf mit den blöden Wegen…die stören mich beim landuse-mappen.

Chris,

genau sowas ist mir letztens aufgefallen - wie dröselt man sowas denn wieder auseinander?

Meine Strategie: Landnutzung die Attribute ausschneiden und einfach die Linien als Straßen stehen lassen, dann sauber die Landnutzung kartieren, Attribute lassen sich dann einfügen.

Aber das geht doch bestimmt auch einfacher - wie macht man das?

LG,

-moenk

hi, ich spreche nur Josmenisch.

darin aktiviere ich den gemeinsamen Knoten (rot machen) und gebe “g” ein. Dann sind das zwei getrennte Nodes, die an der gleichen Stelle stehen. Die kann man dann auseinander ziehen.

Gruss
walter

In Josm am einfachsten:

Fläche auswählen oder die Straße und alle zu trennenden Nodes auswählen oder nur die Straße auswählen (dann aber die Straße hinterher wieder mit den anderen Straßen verbinden) und g drücken. Hängt davon ab, wie jeweilige Situation ist.

verknüpfte nodes in P2 mit shift+j auftrennen und wegschieben.

Achtung bei StraßenKreuzungen hinterher wieder mit j zusammenbäppn!

Ohne jetzt alles gelesen zu haben, kurz meine Meinung:

  • Daten in der Datenbank ist wichtiger als Rendering, wo man locker generalisieren kann → man kann nicht genau genug erfassen, sowohl geometrisch als auch inhaltlich!

  • Die Welt sollte flächendeckend und möglichst topologisch sauber einen (vorherrschenden) landuse haben - Lücken gibt es auf der Welt nicht

  • für Zwischenformen, bspw. Sukzessionsflächen kommt man ohne Generalisierung sowieso nicht aus

Der Nutzung der Daten sind keine Grenzen gesetzt, ich denke da nur an Versiegelungsgeschichten und Hochwassermodelle, aber auch meteorologische Geschichten, die man mit hochgenauen Daten super modellieren kann. Aber auch die Vielfalt und der Schutz einer Landschaft kann man mit guter Dokumentation fördern.

Die Welt grob zu erfassen, das macht man nur, wenn man stark begrenzte Ressourcen hat und/oder sich die Daten zu schnell ändern.

So ist zumindest meine Sicht auf die Landuse-Problematik.

Grüße
Westwind

Jau leider gibt es keine einheitliche Meinung ob es gut ist Wege und angrenzende Flächen mit einander zu verschmelzen oder getrennt zu handhaben. Da fehlen uns bislang auch die Anwendungen, die von so einer Unterscheidung profitieren würden (z.B. Routinganweisungen a la “links wo die Koppel endet”). Ich persönlich habe beides ausprobiert und mich letzten Endes für das verschmelzen entschieden, da es mir topologisch sauberer erscheint (modellierung eines “grenzt an Straße an”, …) und im Editor übersichtlicher ist. Das ist aber nur meine eigene Meinung, die Argumente derjenigen, die das lieber auseinander halten, haben auch etwas für sich.

Er hat Jehova gesagt!

:smiley:

:wink:

Wenn es (angeblich oder wirklich) keine gibt, hat das mit einer gewissen Beliebigkeit zu tun, die aber nicht zweckförderlich ist.

Der Name OpenStreetMap deutet darauf hin dass es primär um Straßen und Wege geht, und dass es sich um eine Karte handeln sollte. Für die Orientierung auf Straßen und Wegen (für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger, als die wichtigsten Benutzerkategorien) sind primär drei “landuse” Kategorien erforderlich, von denen man die ersten beiden mappen sollte. Die dritte ergibt sich aus der Differenz:
a - Wald
b - Siedlung oder sonstige Bebauung, Häuser
c - alles was nicht a oder b ist, z.B. Feld, Wiese, Gärten…

Diese “Landschaften” zeigen auch die einfachsten, sehr schematischen Navis.

Alles was darüber hinausgeht ist “nice to have”, zweitranging, und sollte auch nachranging gemappt werden.

Vielen Mappern scheint das auch so bewusst zu sein. Auch einigen (aber nicht allen) OSM Forenten.

Hmm das stimmt schon mit den Prioritäten Taunide (Im OSM Buch gibt es da auch eine empfohlene Liste). Nichts desto trotz sind wir ja ein VGI Projekt, also kann doch jeder das machen, was ihm Spass macht. Zu experimentieren halte ich da durchaus für angebracht, damit später man (vielleicht) von den Erfahrungen ebend dieser profitieren kann. Dass es bei OSM nicht den einen goldenen Weg gibt ist zwar verwirrend, aber bis jetzt habe ich noch keine deutlich negativen Auswirkungen festgestellt.

Ich glaube aber langsam wurde das Thema ausreichend behandelt (siehe Zwischenzusammenfassung weiter vorne) :wink:

Das sind in etwa die Erkenntnisse, zu denen ich nach anfänglichen Experimenten mit flächendeckendem Mapping auch gekommen bin.
Ich habe dann noch (für mich) Acker zur Standardlandnutzung erklärt und verzichte seitdem völlig darauf, Äcker zu mappen, ohne dass mir als OSM-Nutzer etwas fehlen würde.

Das Bemühen, Landnutzung komplett zu erfassen, erhöht die Datenmenge und die Komplexität des Datenbestandes gewaltig, es steht dem aber keine in gleichem Maße erhöhte Informationsdichte gegenüber.

Als extremes Ärgernis empfinde ich die Verbindung von Flächen und Wegen. Es erschwert, unabhängig vom verwendeten Editor, das Editieren heftig. Auch wenn es technisch irgendwie beherrschbar ist, möchte ich mich, wenn ich nur einige wenige Änderungen an Wegen vornehmen will, nicht mit gewaltigen angrenzenden Polygonen beschäftigen müssen.

Ich weiß auch von Anderen, dass sie schon auf Ergänzungen im Wegenetz verzichtet haben, weil sie keine Lust hatten, sich mit Flächennutzungspolygonen auseinanderzusetzen.

Für einen Anfänger muss ein flächendeckend gemapptes Gebiet, das erste mal in den Editor geladen, eine ziemlich irre Erfahrung sein. Möglicherweise auch die letzte, die er mit OSM macht.

Als Lösung könnte ich mir eine Art Layermodell vorstellen, mit dessen Hilfe flächenhafte und lineare Daten getrennt werden.

Gruß buedner

+1!

Moin alle,

ich könnte mir überhaupt mal vorstellen dass Linien und Polygone unterschieden werden :wink:

SCNR.

LG,

-moenk

+1!

Das ist nicht bloß Deine Privatansicht. Das wird auch schon seit mehr wie 100 Jahren von den Machern militärisch-/topografischer u. Straßenkarten so gesehen, deswegen sind auf diesen Karten Ackerflächen **weiß **(d.h. unbedrucktes Papier)

So ist es.

+2! oder drei?? :slight_smile: