Anfrage zur Umstufung von Straßen

Was du nicht zu verstehen scheinst ist, dass unclassified eine Zuordnung ist und zwar, etwa so, wie ich es oben geschrieben hab. Es gibt bzw. gab aber Fälle, wo Mapper sich nicht drauf festlegen können, zu welcher Kategorie sie die Straße zuordnen sollen.

Das kann bspw. der Fall sein, dass ich mich nach drei Monaten Reise nicht mehr erinnern kann, was das nun für eine Straße war, die ich da lang gefahren bin.

Also highway=unclassified ist schon eindeutig:
To be used for minor roads in the public road network which are not residential and of a lower classification than tertiary.

Es lässt sich nicht alles direkt übersetzen. Die Schlüssel/Werte haben ihre “Kennung” aus Anfangszeiten behalten, auch wenn deren eigentliche Bedeutung im Laufe der Zeit erweitert wurde. Änderungen daran sind wenig sinnvoll, weil a) müssten alle alten Einträge in der Datenbank angepasst, b) alle entspechenden Eintragungen im Wiki neu geschrieben, c) alle Mapper informiert werden und d) alle Auswerter ihre Styles anpassen. Es käme doch niemand auf die Idee, beim highway=path wegen der Übersetzung den Pfad als Untergruppe von (amerikanischen) Highways zu sehen.

Am Besten man betrachtet die Tags weniger wie korrekt übersetzbare Wörter, eher als sich leichter zu merkende Anhaltspunkte für’s Tagging. Letzteres kommt mit der Erfahrung.

Grüße
Mario

Hmm, wo findest du dass Straßen hohergestuft, aber nicht niedrigergestuft werden dürfen?

Wenn wir konsequent primary → Bundesstraße, secondary → Landesstraße, tertiary → Kreisstraße taggen würden, dann könnten wir uns das highway-tag sparen, wäre eh das gleiche wie ref. Das gute ist doch grade, dass wir die Verkehrsbedeutung taggen und uns nicht nach den amtlichen Bezeichnungen richten müssen. Die amtliche Bezeichnung dient nur zur groben Einordnung, von der im Bedarfsfall abgeweicht werden kann.

Hier mal ein Beispiel von Kreisstraße (K30): secondary, Landstraße (L161): tertiary:
http://www.openstreetmap.org/#map=15/51.0606/7.2598

Oder hier eine Kreisstraße (K20) als unclassified ohne Mittellinie und ohne Vorfahrt:
http://www.openstreetmap.org/#map=15/51.0502/7.2177

Die Klassifikation soll übrigens durchgängig bis zur nächsten Querstraße weitergeführt werden, auch bei unclassified. Wenn wir nun primary oder secondary innerorts auf residential taggen, weil rechts und links Häuser stehen, kann man das Routing komplett wegschmeißen. Dann wird man womöglich durch eine richtige Wohnstraße geleitet weil der Weg kürzer ist, anstatt über die Hauptstraße.

Weil “Ortsverbindungsstraße” und Vorfahrtstraße würde ich highway=tertiary. Das gleich gilt auch für die Verbindung von Oberpörlitz nach Süden und Westen, und auch für Unterpörlitz nach Norden.
Die secondary (L2272) zwischen Martinroda und Heyda würde ich hingegen auf jeden Fall auch auf tertiary setzen.

Auch finde ich, dass im Ort Geraberg (ca. 5 km nordwestlich von Ilmenau) die “Hauptstraße” tertiary sein sollte. Wie soll man aus dem Straßenwirrwarr dort die empfohlene Hauptroute finden?

Ich lese das so aus der Beschreibung der einzelnen highway-Werte im Wiki heraus.

Nehmen wir z. B. unsere Seite zum highway=tertiary-Tag. Schon in der Einleitung steht “Kreisstraße, ehemalige Bundes- oder Landesstraße oder sehr gut ausgebaute Gemeindeverbindungsstraße” (Hervorhebung durch mich) Es sollen also ausdrücklich nur ehemalige, nicht aber heutige Bundes- oder Landesstraßen als highway=tertiary getaggt werden. Außerdem sehen wir hier, dass Gemeindestraßen mit größerer Bedeutung höher gestuft werden können - diese Richtung ist also durchaus möglich, die umgekehrte aber nicht.

Schauen wir weiter, was das highway=secondary-Tag sagt. Hier steht sogar ausdrücklich: “Eine Landes- oder Staatsstraße dient als überregionale Verbindungsstraße zwischen größeren Orten und sollte deshalb durchgehend (innerorts wie außerorts) als secondary kartiert werden, auch wenn ihr Ausbauzustand nicht überall dem Standard einer Landes- oder Staatsstraße (mindestens 6 Meter breit) entspricht.” Das heißt, Landesstraßen sollen immer secondary und niemals tertiary sein! Auch hier wird wieder der umgekehrte Weg beschrieben, nämlich wann eine Kreisstraße als highway=secondary getaggt werden kann.

Viel wichtiger für Routingprogramme wäre eine flächendeckende Verbreitung des maxspeed-Tags, damit man nicht durch 30er-Zonen o. ä. geführt wird und schnellere Ortsdurchfahrten berücksichtigt werden. Davon sind wir aber bisher noch weit entfernt.

Stimmt, das steht da. Allerdings denke ich, daß das Wiki in diesem Punkt nur teilweise die Tagging-Wirklichkeit widerspiegelt. Die aktuelle Formulierung hat vor vier Jahren ein einzelner User dort eingeführt. Heute ist nicht mehr nachvollziehbar, ob die Änderung irgendwo abgesprochen wurde. Auch ob die Formulierung 2009 den Tagging-Geflogenheiten entsprach und sich diese seitdem geändert haben, oder ob schon damals völlig aus der Luft gegriffen war, kann ich nicht beurteilen. Seitdem hat es keine wesentlichen Änderungen der Wikiseite gegeben. Zuvor stand da sogar:

In der Realität werden Straßen sowohl höher als auch niedriger highway-getaggt als es ihrer offiziellen Einstufung entspricht – unabhängig davon, was da mal jemand ins Wiki geschrieben hat.

Ohne Zweifel.

Hmm, aha. Wenn man das so da rausliest, stimmt es. Wahrscheinlich ist aber die highway-Seite etwas aktueller:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:highway

Im Grunde geht es doch darum, nicht das gleiche zu taggen wie die Staatliche Kennzeichnung, sondern davon befreit in Richtung Verkehrsbedeutung und Ausbauzustand. Sonst haben wir 2 Tags die das Selbe aussagen.

OpenStreetMap ist aber nicht nur eine Deutschlandkarte. Es gibt genug Länder, die keine so rigide Straßenklassifizierung wie unsere haben. Da reicht es, auf unsere Schweizer Nachbarn zu schauen - Landes- und Kreisstraßen sind dort unbekannt. Genau für die ist es sinnvoll, highway= entsprechend der vekehrlichen Bedeutung der Straße zu taggen.

Und warum sollten wir es hier anders machen, wenn die “tatsächliche” Klassifikation von der offiziellen abweicht?

gelöscht