amtlicher BayernAtlas mit OSM-Layern

“Nutzen können” ist immer so eine Sache. OSM ist mal angetreten und wollte eine eigene, freie Geo-DB mit vielen Mappern erstellen und eher weniger ein Sammelplatz für Allerlei sein.

Stimmt, eine zusammengeflickte Sammlung von Datenbank-Importen würde der OSM sicher nur schaden…

Wo wäre denn das Problem, Daten zu importieren, die von einer Behörde im Auftrag des Staates mit größter Sorgfalt erstellt worden sind? Ich hätte da jedenfalls keine moralischen Bedenken.
Gebäudeformen und Adressdaten einzutragen ist nunmal relativ langweilige und auf Dauer stumpfsinnige Arbeit, man könnte sich auf viel sinnvollere Themen konzentrieren, wenn man diese Daten erst einmal zur Verfügung hat.

Daten werden vom Staat mit anderen Intentionen erhoben, als die was wir wie in OSM eintragen wollen. Das führt oft dazu, dass Dinge in OSM eingetragen werden, die wir eigentlich weder brauchen noch wollen.
Ein Negativ Beispiel ist der Corinne Landcover Import. Zu großflächig und viel zu ungenau.
Wenn man Liegenschaftskarten betrachtet, so ist da jeder (zeitlich) getrennte Bauabschnitt einzeln eingetragen. Das brauchen wir nicht, uns interessiert vor allem das aktuelle Gesamtgebäude.

Fazit:
Amtliche Daten können oft nicht 1 zu 1 übernommen werden. Und dann wird es schwierig. Dabei ist noch nicht einmal der Abgleich mit bereits in OSM vorhandenen Daten berücksichtigt.
Es gibt eine Sache, die wir immer brauchen können, nämlich gute und aktuelle Luftbilder als Grundlage viler Geometrie Erfassungen.
Die Auswahl, was man übernehmen kann und was man nicht übernehmen sollte ist schwierig.

Edbert (EvanE)

OSM hat nicht das Ziel, einfach nur ungesehen großflächig zu importieren. Da ist im letzten Jahrzehnt bei einigen Sachen leider ziemlich viel schiefgelaufen. Die Aussage “mit größter Sorgfalt” ist auch relativ. Schau Dir mal den Forumsbeitrag und die Karte zu MAPS4DEbugs an. Bayern ist leider nicht dabei, aber die amtlichen Daten haben auch ihre Fehler und Unstimmigkeiten.

Wir reden mit den Ämtern und Ministerien auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene auf Augenhöhe und respektieren gegenseitig unsere Arbeit und Nutzungsbedingungen. Der Bund und Hamburg haben ihre Geodaten gerade freigegeben, München ist kurz davor und andere werden sicherlich noch folgen. Demokratie ist halt die Staatsform der Geduld.

Da wird es mittelfristig bestimmt etwas geben, aber wir sollten, bevor es soweit ist, uns auch Gedanken über mögliche Auswirkungen und den communityverträglichen Umgang mit OpenData machen:
http://osm.gryph.de/2012/06/openbuildingmap/

Jaochim

PS: Deine Hausnummern sehen auf der Karte schön aus und die Straße steht auch dabei. Da es aber noch keine freien Postleitzahlenverzeichnisse gibt, wären PLZ und postalischer Ortsname nach dem Karlsruher Schema für manche Anwendungen und spätere Abgleiche hilfreich. Es ist zwar einiges an redundanter Information, erleichtert aber unheimlich Auswertungen auf Sachdatenebene.

Ein interessanter Artikel, das Problem ist mir auch schon aufgefallen, nur nicht in der Deutlichkeit. Die Lösung dafür wird ja auch diskutiert: Die OpenStreetMap ist nunmal ein GIS und eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass man je nach Anwendungsgebiet nur eine Teilmenge der Daten betrachtet. Aber jetzt, da es ein ernsthaftes Problem wird, weil nunmal nicht jeder 40GB Kartendaten auf seinem Handy rumschleppen möchte, um ein wenig Routing betreiben zu können, wird sich da hoffentlich etwas tun :slight_smile:
Ich trage Daten ein nach dem Grundsatz: Alles, was von Bedeutung ist, wird so sparsam wie möglich eingetragen. Dabei ist völlig klar, dass einiges in die Karte kommt, was die Mehrheit der Nutzer nicht interessiert (Gebäude, Trampelpfade, Parkverbote, die Webadresse vom Hausarzt von nebenan…), aber genau deshalb muss es selbstverständlich werden, dass nur noch die relevanten Daten beim Endanwender landen.

Was den Import betrifft: Auch der BayernAtlas enthält viele Daten, die für uns nicht relevant sind und da wir in Bayern nun doch schon das ein oder andere Gebäude auf der Karte haben, müssen wir mit erheblichen Überschneidungen rechnen. Aus meiner Sicht kommt daher nur ein manueller Import in Frage, von genau den Daten die wir brauchen können (Straßen, Gebäude, Adressdaten), für jede Region individuell geprüft. Das ist natürlich einiges an Arbeit, aber wesentlich schneller und exakter als das manuelle Abzeichnen von Satellitenbildern und anschließende Erkunden der Hausnummern vor Ort.

Die Lizenzbedingungen des Vermessungsamtes respektiere ich natürlich auch, und da der BayernAtlas im Moment nicht unter einer freien Lizenz steht, stellt sich die Frage über Importmodalitäten zunächst nicht. Aber ich denke wir könnten davon erheblich profitieren, wenn wir nicht den zu Recht kritisierten 100%-Vollautomatik-Import durchführen.

Zum Karlsruher Schema: Sollte ich wirklich für jedes Gebäude noch PLZ und Ortsname eintragen? Es gibt doch bereits Layer für PLZ und Ortsgebiete, da dürfte die Zuordnung doch nicht schwerfallen? Das würde m.E. wirklich zum Aufblähen des Datenbestands beitragen.

Es gibt zwar PLZ-Polygone im Datenbestand, aber deren Aktualität und Qualität ist nicht immer vertrauenserweckend. Außerdem können sie leicht beim Editieren unbeabsichtigt beschädigt werden.
http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=18945

Ortsname und PLZ bei der Adresse mögen zwar den Datenbestand etwas aufblähen, aber beschleunigen z.B. unheimlich Anwendungen für die Adresssuche. Außerdem ist es möglich, anhand der Informationen neue PLZ-Polygone oder PLZ-Verzeichnisse automatisiert zu erstellen. Wenn der ganze Ort nur eine PLZ hat, dann sieht es natürlich nach “Overkill” aus, aber in Städten mit mehreren PLZ-Gebieten ist es äußerst hilfreich.

Zur Qualitätskontrolle gibt es den OSM Inspektor und den housenumbervalidator.

Jetzt sind ja wieder die Biergärten im Bayernatlas verortet.
Beschreibung auf der Bayernatlas-Seite dazu:

Wenn ich jetzt in meiner Stadt da nachschaue, ob auch alle Biergärten angezeigt werden, fehlen noch immer einige:
http://www.openstreetmap.de/karte.html?zoom=16&lat=49.97725&lon=9.16495&layers=B000TT
In diesem Ausschnitt z.B. drei Stück (Hofgarten, Fasanerie, Zeughaus). Wird von der Landesvermessung da immernoch nur Punkte und nicht auch Flächen ausgewertet?

Die beiden Biergärten, die im September dazu kamen (Post #16 hier), sind auch wieder weg. Vielleicht braucht es auch dieses Mal zwei Schritte, erst Punkte und dann auch die Flächen.

Ich habe es gestern mitgeteilt, hier die Antwort:

aha. Sowas soll in unseren Daten ja eigentlich nicht vorkommen. Keep right unterstützt uns sogar dabei

Hallo Geogast,

träum weiter :P. Solange was gemacht werden kann, wird es gemacht, egal, ob es unsinnig oder gar kontraproduktiv ist. Besondere Anziehungskraft für redundantes tagging scheinen Park- und Spielplätze auszuüben, wahrscheinlich wegen der hübschen Symbole bei der Darstellung in JOSM.

Ja, ein Traum… :wink:

In der Gegend (9.9,46,14,49.1) liegen 8.6% der Parkplatz-Nodes innerhalb von Parkplatz-Ways (Kindergärten 5.4%, Kirchen 4.3%, Spielplätze 4.1%, Biergärten 3.2%, Restaurants 1.1%). Ein Problem, das ich die nächsten paar Jahre auf der Seite des Renderers und dessen Datenbank lösen würde.

Grüße, Max