Anfänger möchte sich an Multipolygon versuchen

Nachdem ich mich bei der letzten Gelegenheit vor Multipolygonen gedrückt habe und nur die Level-Angabe auf 0 zurückgesetzt habe, würde ich jetzt gern einige Seen im Wald in eine Multipolygon-Relation bringen.

Hier scheint es mir bei einigen davon allerdings noch ein bisschen komplizierter, weil aus dem Wald bereits unbewaldete Landflächen als Multipolygon herausgeschnitten wurden und diese die Seen teilweise überlappen, was sicherlich keine sinnvolle Information ist.

Wie gehe ich denn da vor? Die inneren Polygone für die unbewaldete Landfläche so bearbeiten, dass die Eckpunkte auf den (präziseren) der Seen zu liegen kommen? JOSM scheint eine Art Snap-in-Funktion nicht nur für Linien, sondern auch für Punkte zu haben, das müsste also gehen und scheint auch keine “duplicate nodes” zu erzeugen.

Es geht z.B. um
http://www.openstreetmap.org/browse/way/26123212 (See)
http://www.openstreetmap.org/browse/way/27996897 (Wald; multipolygon outer)
http://www.openstreetmap.org/browse/way/42816390 (multipolygon inner)

Edit: Danke für den Hinweis, Links korrigiert.

mit http://www. statt http://wiki. sieht man auch was…

gruß,
ajoessen

Ja, du musst den inner-way um den See herum legen.

Wenn der See direkt an den Wald grenzt kannst Du die Seepunkte benutzen (merge),
ist aber nicht unbedingt notwendig.

EDIT: Wieso hat man denn da den “Stöbber-Bach” als Route getaggt (237.321) ??

Chris

Danke für die Antwort, Chris, dann werde ich mich mal dran versuchen. Diese Relation hatte ich auch gesehen und nicht verstanden, hatte es aber auf meine Unkenntnis geschoben.

Ich habe auch gerade erst angefangen mich mit Multipolygonen zu beschäftigen. Dies ist ein interessantes Lehrbeispiel für mich.

Meines Erachtens entspricht der geschilderte Fall der Figur 8 auf der Seite http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Relation:multipolygon, allerdings mit drei statt 2 Inner-Polygonen: Der Buckowsee, der Schermützelsee und die unbewaldete Landfläche sind 3 Inner- des Outer-Objektes Wald. Sie berühren, aber überlappen sich nicht. Die unbewaldete Fläche kann an den beiden Seen entlang geführt werden. Die Knoten der Seen werden mitverwendet, die Wegstücke sind doppelt. Ich habe dies mal auf die Schnelle in JOSM lokal probiert. Klappt wunderbar.

Ein interessanter und lehrreicher Wald. Jede Menge weitere Beispiele. Fehlt eigentlich nur noch eine Insel in einem der Seen.

  • Griepensee und Schlosspark Buckow sind Inner-Objekte und berühren sich.
  • Weitere “einzelne” Inner-Objekte des Waldes wie Schwarzer See, Weißer See, Abendrotsee. Sobald ihnen die Rolle “inner” zugewiesen ist, werden sie in JOSM richtigerweise nicht mehr blaugrün (Mischfarbe von forest und water) sondern in schönem Blau dargestellt.

Der Stöbber-Bach endet vor dem Buckowsee, kein gemeinsamer Knoten.

Viel Spass bei der Verbesserung des Waldes.

Willi

Das scheint ganz gut geklappt zu haben (hoffe ich - vielleicht riskiert noch jemand einen prüfenden Blick?), und sogar eine Insel im See im Wald war noch aufzutreiben:
http://www.openstreetmap.org/browse/way/29370193
http://www.openstreetmap.org/browse/way/29370192
Also eine weitere Relation mit See = outer und Insel = inner?

Ohne nachgeschaut zu haben : ja, so sollte es gemacht werden.

Auch mit Nachschauen bleibt es bei ja. :wink:

Danach layer=1 bei der Insel löschen, auch natural=land kann dann weg.

Ansonsten sieht beim “großen” Multipolygon alles ok aus.

Für den Schlosspark Buckow könntest Du auch noch ein Multipolygon erstellen und den innenliegenden Spielplatz und die zwei Wiesen ausschließen. Dann ist eindeutig, dass an jeweiligen den Stellen kein Park, sondern Spielplatz bzw. Wiese ist. Parkplätze (gibts da) und Gebäude (gibts da nicht) packen die meisten (wie ich auch) dagegen nicht in Multipolygone. Einige lassen Multipolygone in solchen Fällen allerdings auch weg, denn der Spielplatz und die Wiesen gehören “inhaltlich” zum Park. Ich würde dort ein Multipolygon erstellen, das bleibt aber eine individuelle Entscheidung.

Wie verhält es sich denn mit denen hier:

http://www.openstreetmap.org/browse/way/27993429
http://www.openstreetmap.org/browse/way/27993430

Da die Seen unterschiedliche Namen haben, scheint es logisch, sie trotz der Verbindungen als einzelne Flächen einzutragen.

Wenn es tatsächlich auch zum Großen Däbersee (27617790) eine Verbindung gibt, müsste die Grenze der Waldfläche (äußeres Polygon) wohl korrigiert werden, weil ja sonst die inneren an das äußere Polygon angrenzen würde.

Etwas stutzig macht mich allerdings der Fußweg (35429598), der da ohne Brücke durchs Wasser führt.

Wäre dort eine Landverbindung, würde ich die beiden Seen als innere Polygone kennzeichnen und müsste mit der Insel dazwischen nichts weiter machen, da die ja nach wie vor zur Waldfläche gehört?

Das ist jetzt alles eher theoretisch; ein Blick in höher auflösende Satellitenbilder deutet darauf hin, dass sowohl Seen als auch die vermeintliche “Insel” in der Form nicht passen. Das erfordert wohl noch etwas Vor-Ort-Recherche, in den Yahoo-Luftbildern kann ich leider fast gar nichts erkennen.

Gemäß Beispiel 7 auf der Seite Relation:multipolygon habe ich in einem anderen Gebiet ohne weitere Relation einfach Insel = outer gesetzt. JOSM Validator hat dies beanstandet: "Fehler: Zeichenstil für den äußeren Weg ‘8 Knoten’ stimmt nicht überein. Mit einem weiteren Multipoygon wie es gOldfish im Bauernsee gemacht hat wird es akzeptiert. Wieso geht Beispiel 7 nicht?

Laut Relation:multipolygon darf das zwar nicht sein. Ich habe dies einfach mal probiert http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=7179. Ergebnbis: Keine Beanstandung durch JOSM. JOSM, Mapnik und Osmarender stellen es sauber dar.

Das Beispiel 7 halte ich für falsch denn die Insel bildet keinen außenring.
Ich sehe auch absolut keinen Grund für so eine Konstuktion.
Die erweiterten Multipolygone werden immer komplizierter, da möchte ich kein Programmierer sein der sowas auswertet.

Angrenzende Flächen sind kein Problem, die dürfen sich nur nicht überschneiden denn das wäre ein Fehler selbst wenn es im Renderer keine Probleme gibt.

Ja.

Dann wird das Waldpolygon südlich auf/an den Seerändern um den Kleinen Däbersee und den Papillensee herumgeführt. Jene, wie auch die Insel zwischen Kleinem Däbersee und Papillensee, liegen danach gar nicht mehr innerhalb des Multipolygons. Infolgedessen sind sie auch keine Elemente desselben mehr.

Ja, ohne eine Vor-Ort-Recherche wird das nicht gehen. Dort könnte ja auch ein Damm sein. In diesem Fall wäre dort eine schmale Landfläche, der Damm. Das würde in der OSM-Praxis bedeuten, dass man den Waldrand nicht wie im obigen Fall um den Kleinen Däbersee und Papillensee Seen herumführt. Zur Darstellung der schmalen Landfläche zwischen Großem Däbersee und Papillensee belässt man den Waldrand stattdessen am Südrand des Großen Däbersees. Großer Däbersee und Papillensee erhalten eine kleinen Abstand zueinander, eben den Damm.

Dadurch wären in diesem Fall der Kleine Däbersee und der Papillensee komplett ohne Außenrandberührung innerhalb der Waldfläche und damit Innenelemente des Multipolygons des Waldes. Die Insel zwischen Kleinem Däbersee und Papillensee (natural=wetland) wäre auch Bestandteil dieses Multipolygons. Diese Insel hat dann ein kleines weiteres Problem. Bei größerem Heranzoomen sieht man, dass der Außenrand der Insel nicht auf dem Rand der Seen liegt, sondern mit minimalem Abstand davon entfernt. Dieser kleine Streifen würde nicht aus dem Wald-Multipolygon ausgeschnitten werden, dort wäre also Wald. Das kann man aber einfach dadurch lösen, dass man die Wegpunkte der Seeränder mit den Wegpunkten der Insel vereinigt, also gemeinsame Wegpunkte erstellt und auf den Zwischenraum verzichtet.

Aber solange zwischen Großen Däbersee und Papillensee kein Damm ist, sondern die Wasserflächen miteinander verbunden sind, spielt das alles keine Rolle. Die zuerstgenannte Lösung gilt. :slight_smile:

Ähh, alles klar oder schön verwirrt? Klingt aber schwieriger als es Vor-Ort ist.

Wenn die Sache zu kompliziert wird, ist es dringends zu empfehlen, das Multipolygon (den Wald) in mehrere Teile aufzuteilen. Wenn nicht mal der urspreungliche Mapper da noch sauber durchblickt, we gross sind dann die Chancen, dass automatische Auswerteprogramme das noch sauber hinbekommen? Und was noch viel schlimmer ist: Wenn da jetzt ein anderer Mapper was eintragen will, dann wird er das Konstrukt kaum verstehen koennen und mit groesster Wahrscheinlichkeit ausversehen was kaputt machen.

Immer dran denken: Wir vergeben hier keine Schoenheitspreise fuer die Anwendung moegichst komplizierter Datenkonstrukte, sondern wir sammeln Geo-Informationen, die fuer alle benutzbar und korregierbar sein sollen.

Gruss
Torsten

Ja, Du hast allgemein recht. Das Multipolygon ist hier aber in allen Fällen ein ganz normales und auch übersichtliches Multipolygon mit einem Außenpolygon und mehreren Innenpolygonen.

Es ist nur noch unklar, ob an einer Stelle eine direkte Wasserverbindung zwischen Seen innerhalb des Multipolygons und einem Seen außerhalb des Multipolygons besteht. Je nachdem, verläuft der Außenrand des Multipolygons anders und die Seen und eine kleine Landfläche kommen rein oder raus. Einfach nur umständlich zu erklären.

Kompliziert ist hier, wie Ebbe73 schon geschrieben hat, nicht wirklich die Multipolygon-Struktur, sondern die unklare Datenlage. Am liebsten würde ich die Uferlinien entsprechend der Landsat-Luftbilder korrigieren, da erkennt man zumindest die grobe Form einigermaßen, und die entspricht der auf höher auflösenden (nicht lizenzfreien) Bildern. Legitim oder unzulässig?