Forstweg, Maschinenweg, Rückegasse

Es macht aus meiner Sicht wenig Sinn, Rückegassen als Schneise zu mappen. Das hat wenig Informationswert und solche Rückegassen haben auch oft zeitlich keinen allzu langen Bestand… beim nächsten Durchforsten liegen sie vielleicht schon an anderer Stelle. Und auch nicht jede Fahrspur eines Harvesters ist ein Weg! Es braucht schon ein wenig Gespür des Mappers…

Über einen tracktype=5 schiebe ich auch schon mal das Rad. Umkehren ist da schon eine andere Nummer!
Nein, das lag an unfähigen Mappern, die meinen >alles< mappen zu müssen grummel (Da war nur ein halb zugewachsener Trampelpfad und höchstens vor Erfindung von OSM ein schlechter Weg. Möglicherweise war der Mapper auch von einer “amtlichen” Karte “inspiriert” worden)

Wenn also jemand unbedingt Rückegassen als Weg erkennen will (ich nicht!), dann bitte höchstens als path. Der Förster wird sich mit seinem Harvester davon schon nicht beeindrucken lassen und umkehren. Und Mountainbiker sehen einen path doch eher als Herausforderung als einen track :wink:

Neulich übrigens gesehen: Friedhofswege als Fußgängerzone gemapped (weil da kann man ja mit dem Leichenwagen fahren). Manchmal frage ich mich schon…

Sorry, aber Rückegassen sind per se grade=4 oder grade=5, sprich unbefestigte Wege. Das Problem sind wohl eher Router die solche Wege nutzen oder Karten die den Anschein erwecken man könnte solche Wege problemlos benutzen. Das liegt aber nicht an der Qualität der Daten.

Ciao
Ryu

Sorry zurück, aber wieso sollte ein Router nicht über grade5 routen? Ich kenne viele grade5-Tracks, die sich mit dem Trekkingrad super fahren lassen. Platter Rasen. Router sollten statt tracktype eher smoothness auswerten. Und da kann mein platter Rasen durchaus intermediate sein, während die Rückegasse mindestens horrible ist. Da liegt der Unterschied, nicht im tracktype!

Ich schließe mich der Ansicht an, daß es Gespür des Mappers braucht. Ein Weg, der sichtlich nicht auf Dauerhaftigkeit angelegt ist und voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren zuwächst, braucht gar nicht erst in die Datenbank. Denn Querfeldeinwanderer kommen auch ohne die Eintragung aus, und alle anderen möchten den Weg überhaupt nicht benutzen.

–ks

Also das erscheint mir wenig sinnvoll. Rückegassen sind eine temporäre Erscheinung und ausschließlich dem Forst für die Arbeiten der gegenwärtigen Saison vorbehalten. Manchmal sind sie schon nach Wochen wieder zugewachsen oder von Begin an kaum begehbar.
In Sachsen hätte ich da viel zu tun, da hier die Rückegassen nur Abstände von 20 Metern haben.
Sollte sich das Mappen von Rückegassen als Wege durchsetzen hätte er recht …

… und OSM könnte man getrost vergessen.

… meint Uwe

Als ich vor Jahren mal große Waldgebiete süd- und nördlich von hier inventarisiert habe,

  • habe ich div. wenige Jahre vorher gemappte Wege verzweifelt gesucht und dann “ausgetragen” mit highway=no oder so, weiß nicht mehr, plus note=unauffindbar oder so
  • kam dann wenige Wochen später in einer Ecke an paar dieser “Wege” wieder vorbei und fand sie dann 1A freigeschnitten vor …
    Vor paar Tagen erst festgestellt, dass in einer anderen Ecke von den damals gemappten Wegen
  • zwei am Anfang zugewuchert, aber durchs Gestrüpp schauend noch erkennbar waren
  • zwei zwischenzeitig offenbar von grade5 zu grade2 hergerichtet wurden

Schneisen (man_made=cutline) und Rückegassen sind doch etwas völlig anderes! Schneisen können z.B. zur Brandbekämpfung angelegt werden (hier im Weserbergland nicht) oder als Jagdschneisen. Die werden dauerhaft von Bäumen freigehalten und dienen meist nicht als Fahrweg. Meist sind die mit Gras bewachsen. Hochsitze sind üblich und verdeutlichen den Zweck solcher Schneisen.
Schneisen können auch Grenzen zwischen Forstabteilungen sein. Auch dann sind sie dauerhaft, aber Rückegassen sind es nicht. Die sind wohl meist nur temporär vorhanden und wachsen dann wieder zu. Erst wenn die Struktur erkennen läßt, daß es sich um ältere Forstwege handelt, die oft auch eine Verbindungsfunktion haben, trage ich sie ein. Zusatzattribute wie smoothness und visibility verdeutlichen den Charakter.

Gernot

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Wenn man der Verlinkung folgt, findet sich aber auch als Subtag
cutline=loggingmachine - Spuren einer Holzbringungsmaschine (Harvester), durch das Unterholz aber für andere Fahrzeuge unpassierbar;
Das passt annähernd zum Rückeweg https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCckeweg

Wesentlich an einer Schneise ist, daß hier eine „Fuge“ im Wald sichtbar ist, der geschlossene Wald ist kurz unterbrochen. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Grenzmarkierung von Forststücken, Förderung von Unterholzwuchs, Waldbrandbekämpfung oder Geländeanfahrstrecke.

Daß Schneisen mit einem Harvester hergestellt werden können, bedeutet also noch lange nicht, daß jede Linie, wo mal ein Harvester langgefahren ist, zwingend als cutline zu taggen wäre. cutlines sind keine „tracks light“.

Eine Schneise durch ein Dickicht als Anfahrweg für einen Harvester würde ich auch als cutline=loggingmachine taggen, die ist als Kerbe im Luftbild sichtbar. Eine Schlangenlinie durch Mischwald keinesfalls, da ist durch die Fahrt keine Schneise entstanden. Da ist der Boden aufgewühlt und wächst bis nächstes Jahr wieder zu.

–ks

Wenn ich [html=Rückeweg – Wikipedia]so[/html] ein Bild sehe würde ich so taggen:

  • highway=track und nicht path, da für zweispurige Fahrzeuge
  • tracktype würde ich weglassen, da tracktype=grade9 nicht existiert und grade1-grade5 so einen Weg nicht sinnvoll beschreiben
  • smoothness=very_horrible (oder sogar impassable)

Na das sind dann barriers.

Soll man nun so einen Rückeweg überhaupt erfassen?

  1. Ja, und sei’s nur als Landmarke
  2. Nein, braucht kein Mensch
  3. Wenn man nur ein paar meter erfasst stellt sich auch das Problem des Routings nicht.
  4. Sind typische Rückewege überhaupt an beiden Enden an das normale Wegenetz angeschlossen?

24.7.17: Typo

In dem OSM-Wiki heißt es richtiger Weise zu Schneisen “Diese sind für die Orientierung in Wäldern hilfreich und sind leicht auf Satelliten- oder Orthofotos erkennbar.” ( http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:man_made%3Dcutline )
Jede Durchforstungschneise nun in OSM einzuzeichnen wie auf dem Screenshot von Wegabschneider zu erkennen, entspricht mit Sicherheit nicht dem Anspruch, für die Orientierung in Wäldern (und auf Karten) hilfreich zu sein. Daher kann ich mich den Aussagen von Landkartengernot und uvi nur anschließen.

Danke für die Zustimmung. Ich hatte schon befürchtet, dass ab sofort die Lücken zwischen den Bäumen als Pfade erfasst werden.

  • vorzugsweise mit dem Abstand, damit erkennbar ist, ob diese auch mit Allradantrieb zu befahren sind :smiley:

Gruß Uwe

Rückegassen wachsen in der Regel sehr schnell wieder zu, wenn sie nicht regelmäßig befahren werden (darf man in Thüringen ja auch seit 2 Jahren nicht mehr befahren). Das Problem der Aktuallisierung ist da ja schon vorgegeben.
Zur Zeit bin ich in einem Bestand tätig der vor 1 1/2 Jahren ausgedünnt wurde. Bereits letztes Jahr im Sommer haben sich erste Sträucher ihren Weg gesucht. Jetzt stehen diverse Pflanzen bereits kniehoch auf der Gasse herum. Die angrenzenten Bume haben den Plattz auch schnell genutzt und das Blätterdach weitgehend geschlossen.
Zum befahren sind die Gassen in der Regel nicht einmal mit dem MTB geeignet, es sei denn man will unbedingt ein neues Schaltwerk und Speichen.
Um den Bodendruck noch besser zu verteilen und gröbere Unebenheiten werden Äste/ Abschnitte quer zur Fahrtrichtung gelegt- was das befahren doch sehr schwer macht.

Das Befahren von Rückegassen mit dem Rad, oder Bereiten derselben ist nach fast allen Landesforstgesetzen unzulässig. Nur “Wege” dürfen befahren oder beritten werden. Von daher ist eine Unterscheidung, so schwierig sie vom bloßen Ansehen ist, doch juristisch essentiell, und bietet auch Anlass zu Disputen mit Grünberockten im Tann. So richtig durchhalten lässt sie sich in OSM leider nicht, denn ein historischer Weg, der in allen Karten noch eingezeichnet ist, schon vor Jahrzehnten von Holztransport-Schleppern in ein ganzjährig halbmetertiefes amphibisches Idyll verwandelt, seitdem kaum noch benutzt, von der modernen Forstwirtschaft mit Ästen zugeworfen, vom Jäger mit Bäumchen verhauen damit keine Reiter oder Mountainbiker den abendlichen Ansitz stören, sollte doch nicht als routbarer Weg auf der OSM-Karte erscheinen. Daher nutze ich man_made=cutline auch, sowohl für (momentan eindeutig unbenutzbare) Wege, besonders wenn es sich um Altstraßen handelt. Aber auch für die beliebten Schneisen rund um die Hochsitze (mit oder ohne gepflanzten Wildacker) wo es sich nicht lohnt landuse=meadow zu taggen, und solange es nicht zuviele sind. Der Sinn dessen, 10 parallel verlaufende Holzrückegassen auf 200m Waldstück mit cutline zu taggen, erschließt sich mir durchaus nicht. Denn wem würde solch eine Information weiterhelfen?

(Bild: “Hohe Straße” im Gieseler Forst. Diesen habe ich noch als highway=path getagged, denn zu Fuß benutzbar ist er noch, wenn man um die Wasserlöcher herumläuft, und auf den Karten eindeutig als “Weg” vermerkt. Ich habe solche Löcher schon in 30 Jahren unverändert gesehen und glaube daher dass manche von ihnen jahrhundertealt sind und noch vom mittelalterlichen Wagenverkehr her rühren können…)

Zur Verdeutlichung und Begriffsbestimmung sollte man sich die Zeilen von Landkartengernot nochmal in Ruhe durchlesen. Das trifft den Nagel auf den Kopf!

Rückegassen ist immer temporär und werden bei jeder Walddurchforstung neu ausgezeichnet. Oft sieht man nach 1-2 Jahren der Durchforstung Rückegassen nicht mehr.

Waldschneisen (man_made=cut_line) hat Gernot sehr gut definiert.

Sven

Aus gegebenem Anlass hole ich diesen Faden mal wieder aus der Versenkung, weil er zu meiner Frage gut passt und ich der Diskussion noch einen weiteren Aspekt hinzufügen wollen würde: Ich bin heute auf einen ehemaligen Wanderweg getroffen, der von einem Harvester auf zweieinhalb Meter Breite aufgeweitet wurde und habe mich gefragt, wie das am sinnvollsten dokumentiert ist. Ich denke nicht, dass dieser Weg, wie von einigen bezüglich Harvesterspuren angemerkt, nur temporär sein wird. Es war in der Vergangenheit ein Wanderweg und ich gehe davon aus, dass es auch absehbar einer bleiben wird. Allerdings ist es aktuell irgendwas, aber sicher kein Pfad mehr. Die Begehbarkeit, bzw. Befahrbarkeit hat sich durch die Umformung auch sicherlich nicht verbessert. Ich hab ihn jetzt erst mal getaggt, wie @hfst vorgeschlagen hat, da das m.E. am ehesten der Realität entspricht.

Außerdem hätte ich noch einen weiteres Argument, das m.E. dafür spricht, solche Wege als track und nicht als path zu erfassen: Wenn ich openstreetmaps-basiert Wanderrouten plane, suche ich in der Regel gezielt nach Pfaden, da ich keine Lust habe, breite Wirtschaftswege zu laufen. Ich bin dann schon häufiger auf irgendwelchen zweispurigen Trassen gelandet, die ich eigentlich vermeiden wollte, weil sie aus irgendeinem, für mich nicht nachvollziehbaren Grund als "Pfad"getaggt worden waren.

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Kannst du mal einen Link zu deinem Tagging einstellen?

Wovon genau möchtest du einen Link? Von dem getaggten Weg? Das wäre beispielsweise dieser hier: Way: 1272222857 | OpenStreetMap

Du solltest den ‘tracktype’ noch ergänzen (z.B. ‘grade5’). Denn so kann ein Datenauswertung ja nur raten.

foot=yes
highway=track
smoothness=very_horrible
surface=unpaved
width=2.5

Das hatte ich aus dem von @hfst erwähnten Grund bislang gelassen, allerdings ist selbst ein nicht ideales Tagging vermutlich besser, als ein unvollständiges, von daher kann ich das natürlich noch ergänzen.