Radweg mit Zeichen 260

Bei solchen Diskussionen fällt mir immer wieder auf, wie wichtig die ‘Nebensächlichkeiten’ wie width, surface und dgl. sind, wenn man OSM auch für BOS einsetzen möchte.
Die sogenannten Haupttags verschleiern leider die Möglichkeiten, die solche Wege für Notfälle bieten.

M.E ist es auch kein path - es ist ja das Befahren mit mehrspurigen Fahrzeugen möglich (track grade 1 oder service). Egal ob BOS oder Stadtwerke, das entscheidet der access-Tag.

Ein path mit motor_vehicle =no ist nicht notwendig → siehe path default →

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions#Germany

Wie Breit ist denn der Weg an der schmalsten Stelle ? Habe hierzu keine Info gefunden.
Was ist mit Pollern gemeint ? Poller = bollard ? Können die von Rettungsdiensten etc. umgelegt / entfernt werden ?

Grüße
Peter

Es kann aber helfen, die Situation einfach darzustellen. Wenn dort so ein Schild steht und in OSM erfasst ist, dann wird es hoffentlich nicht so leicht in “footway/cycleway” oder dergleichen uminterpretiert.
Es gibt durchaus Pfade, die mit motor_vehicle=no beschildert sind, damit da kein Traktor/Geländefahrzeug entlangfährt. EinRad-/Fußwegschild wird dann nicht aufgestellt, damit man zum Beispiel Reiter nicht aussperrt.
Warum also nicht einfach das taggen, was vor Ort vorhanden ist und sich andere access-Regeln (explizit oder als default) ausdenken?

Einfach einmal die Bilder durchschauen, da fahren Baufahrzeuge - vermutliche Wegbreite 3 m. Und damit nicht unberechtigte Fahrzeuge fahren sind Poller angebracht und ausgeschildert.

Aber das sollten die örtlichen Mapper entscheiden - auf der westlichen Seite gibt es z.B. ähnliche Wege als Service.

Es fehlt an Weg https://www.openstreetmap.org/way/25784446 + https://www.openstreetmap.org/way/170398754 + https://www.openstreetmap.org/way/161310106 und an noch mehr Wegen in der Ecke ein surfache=asphalt.

An Weg https://www.openstreetmap.org/way/288738861 highway=path bicycle=designated foot=designated surface=asphalt würde wahrscheinlich auch besser zutreffen.

Ich habe den Weg heute befahren.

Unstreitig:
motor_vehicle=no
traffic_sign=DE:260
asphaltiert
Bei den Pollern passen nur 1.80m breite Objekte durch.
Der Weg an sich ist nicht immer gleich breit (ca. 3-3.50m).

Aktuell ist der Weg als cycleway getaggt, da sträuben sich mir die Nackenhaare. Nicht alles wo keine Autos fahren dürfen ist automatisch ein Radweg. Alles ist besser als cycleway.
Auf den ersten Schuss hätte ich den Weg als track getaggt. Gegenargumente gab es dazu oben schon. (es ist kein Wirtschaftsweg)
Was spräche gegen ein highway=unclassified?
In meinen Augen ist hier nur noch die Frage offen, ob unclassified oder path.

Moin,

Soweit +1

OSM leidet ein wenig darunter, dass es abseits der Straßen keine generellen “Fahrwege”, auch öffentliche - die sich “on the ground” absolut nicht von Wirtschaftswegen unterscheiden - in seinem Tagging kennt.
Ich sehe diese eigentlich sehr gut durch “track” abgebildet - und den “Wirtschaftsweg / Forstweg / etc” gut durch die access-Tags.

Einspruch:
unclassified würde ich nur bei Straßen verwenden, also bei Verkehrswegen die grundsätzlich für Kraftfahrzeug-Verkehr gedacht/gewidmet sind.
Wird es auch noch bei untergeordneten öffentlichen Fahrwegen oder wie hier dem “Nicht-Kraftfahrzeugverkehr” zugedachten Wegen verwendet, ergibt das unverdaulichen Mischmasch, den niemand mehr vernünftig auswerten / darstellen kann.

Dieser Weg ist keine Straße.
Wer sich nicht mit track anfreunden mag, mag sich vielleicht mit service arrangieren … aber auch da gehen ja die Meinungen wieder auseinander …

In meinen Augen ist track gedanklich schlicht zu sehr mit “vermeintlich nicht-öffentlich” belastet und service mit zu sehr “vermeintlich letzte Meile” (eine alley / Gasse ist aber auch keine letzte Meile).

Grüße, Georg

Das highway Tag sollte die Widmung des Weges widerspiegeln (“wozu wurde der Weg gebaut”).

Und den Links entnehme ich, dass der Weg dem Radverkehr gewidmet ist.
Den Taggingvorschlag aus Post#1 finde ich ok.
Eventuell foot=yes statt foot=designated.

PS:

Da wirst Du aber in Zukunft öfter zum Kamm greifen dürfen.
Nach dem unseligen Benutzungspflicht-Disaster der StVO haben die die bisher üblichen blauen Radweg-Schilder ja ins Abseits geschossen - da bleibt ja zukünftig nur noch solch eine Beschilderung für Radwege.

Wenn ich mir persönlich auch eine etwas andere Aufteilung der OSM-tags wünschen würde, so möchte ich hier doch chris66 Recht geben: Der Weg ist als Radweg gewidmet.

Ich kenne ein paar Fälle, wo im eher ländlichen Raum alte Dorfverbindungs- oder -zufahrtsstraßen durch eine neue, größere Straße ersetzt wurden. Die alten Straßen haben, wie hier im Fall, ein, zwei Poller und ein Zeichen 260 verpasst bekommen und sind dadurch faktisch zum Fuß-/Rad- und gelegentlichen Reitweg geworden. Getaggt sind sie mit unclassified.

Hier im Fall sehe ich da eigentlich nichts anderes. Der neue Weg ist nahtlos mit den “normalen” Straßen asphaltiert, kein abgesenkter Bordstein, kein anderer Belag. Motorfahrzeuge dürfen nicht drauf, wohl aber Radfahrer, Reiter, Fuhrwerke und Fußgänger (inkl. Skater, Rollerfahrer etc.). Fußgänger müssen hier wohl auch, wie es sich für eine Straße gehört, den äußersten Rand benutzen, ggf. den linken und einzeln hintereinander.

Das ist für mich ein unclassified oder residential highway.

Die never-ending-story mit Radewgen ist schon so eine Sache. Es gibt da schon unzähliche Diskussionen dazu, leider ohne Konsenz (zb. hier http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=54609))
Auch gibt es immer wieder Leute, die der Meinung sind, dass die übergeordnete Nutzung das Tagging beeinflussen sollte. Ich hatte da mal einen OSMler, der der Meinung war, dass ein mit Zeichen 241 beschilderter Feld-Wald-Weg ein Radweg ist, nur weil dort in der Summe gesehen weniger Spaziergänger als Radfahrer unterwegs sind. Er ist leider immer noch als Radweg getaggt, da ich mich nicht auf einen edit-war einlassen wollte. Es mag wohl richtig sein, dass es sich dabei um eine Radverkehrsanlage mit Benutzungspflicht handelt, aber ein highway=cycleway ist es nicht.
Und damit komme ich endlich zur Sache :wink: . Im Falle eines Zeichen 260 handelt es sich nicht einmal um eine Radverkehrsanlage, also erst rect nicht um einen highway=cycleway.
Ich benutze bevorzugt (wenn die Breite und der Ausbauzustand es zulassen) in solchen Fälen highway=track und vervollständige dann mit den erfoderlichen access-tags für die einzelenen Nutzer.
Die Darstellung als Radweg auf der Standardkarte (es soll wohl noch Nutzer geben, die diese nutzen) in diesem Falle wäre ja auch falsch und zeugt von schlechter Datenqualität, denn ein Radweg kann erst dann ein Radweg sein, wenn er so ausgeschildert ist (Zeichen 237, Zeichen 240, 214 oder 244.1).

Schlechte Daten(Karten-)qualität schreckt Nutzer ab und wir wollen doch nicht für die Tonne mappen, oder?
Also sollte in dieser Sache endlich mal ein Konsens her!!!

Ich bin da übrigens gern kompromissbereit

Gruß Uwe

Ein Gehweg ist es jedenfalls nicht …
Deswegen gilt auch nicht “Erforderlichenfalls muss der Fahrverkehr die Geschwindigkeit an den Fußgängerverkehr anpassen.” aus den Regeln zum Z 240 (Gemeinsamer Geh- und Radweg), sondern § 25:

Eine designierte Fußgängernutzung ist was anderes …

Deiner Meinung nach ist also StVO §2 (4) völlig sinnlos und falsch?
Ebenso die VwV-StVO zu § 2?

Er kann (s.o.) - aber er kann nun doch nicht?
(Abgesehen davon dass ich hier bei 241 aufgrund der ausschließlich dem Radverkehr zur Verfügung stehenden Teilfahrbahn durchaus ein highway=cycleway + foot designated für angemessen und in der Auswertung unterscheidbar zu 240 mit highway=path/footway + bicycle designated… halte.)

Das lässt noch hoffen :wink: - und ich schließe mich an.

Wie oben angedeutet:
Aufgrund der Abkehr von der relativen Benutzungspflicht (früher an straßenbegleitend gebunden, dadurch konnten Querfeldeinwege als nicht-benutzungspflichtig mit 237/240/241 beschildert werden) hin zur absoluten Benutzungspflicht bei Zeichen 237/240/241 bleibt den Kommunen gar keine andere Wahl, als nicht-benutzungspflichtige Radverkehrsanlagen zukünftig mit Zeichen 260 zu beschildern - denn Weglassen (Anderer/Sonstiger Radweg) können sie es ja nicht, da dann wieder Kraftfahrzeuge (insbesondere Krafträder) drauf fahren dürften/könnten.

Grüße, Georg

Kannst du das näher erläutern? Davon höre ich hier zum ersten mal.

Ein kleiner Fehler und schon enststehen die schlimmsten Missverständnisse!!! Danke für die berechtigte Kritik!!!
Der von mir angesprochene Weg ist natürlich nicht mit 241 sondern 240 beschildert.

genau in diese Richtung geht auch meine Meinung! Wobei ich gern (bei einem bestimmten Ausbauzustand - wenn beispielsweise da befahren mit Landwirtschaft … auch gestattet ist) highway=track verwende.

Beste Grüße
Uwe

Gerade gestern habe ich derartige Umstände (mapping als reiner Radweg) bei vielen Strecken des Elberadweges zwischen Riesa und Belgern wieder festellen müssen.
Dazu kommt noch, dass die Wege sogar den Namen “Elberadweg” bekommen haben, obwohl sie nicht so heißen. Der Name steht m.E. nur für die Route.

Gruß Uwe

edit: Rechtschreibung

@ GeorgFausB:

Leider hast du dich nicht mehr dazu gemeldet. Könntest du erläutern, was du mit folgender Aussage meinst? Von einer Abkehr (durch wen?) hab ich noch nichts mitbekommen.

PS: Gibt es in diesem Forum keine Möglichkeit Nachrichten an Nutzer zu schreiben oder finde ich sie bloß nicht?

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<------- Guckst Du.

Verstehen tue ich ihn auch nicht …
Die Benutzungspflicht ist in § 2 (4) StVO definiert und kann sich daher nur auf straßenbegleitende Radwege beziehen.

Ohne Straßenbegleitung “querfeldein” ist es wie vorher schon: Die Blauschilder kennzeichnen einen Sonderweg, der, je nach Kombi, Rad und/oder Fuß oder Reiter etc. ausschließlich zur Verfügung steht, sofern Zusatzzeichen nix anderes sagen.
Mangels begleitender Fahrbahn kann es keine Aussagen zur B-Pflicht geben.

260 statt 240 macht bzgl B-pflicht nur straßenbegleitend einen Unterschied. Ist dann aber bzgl. Fußgänger ein deutlicher Unterschied zu “Gehweg, Radf. frei” und für Reiter und Ochsengespannführer :wink:

Ohne den Weg in echt gesehen zu haben:
highway=track
motor_verhicle=no

  • weil es die einfachste Variante ist, den beschriebenen Sachverhalt zu taggen.
    (bei =path müssten alle erlaubten Verkehrsteilnehmer extra getaggt werden)

Evtl. würde ich bei starken Bauch- oder Kopfschmerzen bezgl. =track als zweite Variante tatsächlich =cycleway (oder je nach Gesinnung =path) nehmen, mit entsprechenden Ergänzungen für Fußgänger, Reiter, etc.